Auf dem Unruheherd in Afghanistan köchelt ein Menü in zwei Waffengängen: für die einen Kampfeinsatz des Militärs, für die anderen Aufbauhilfe mit viel Lärm. Was denn nun: Bürgerkrieg oder Burger King?
Bild: US Army
Während die Bundesregierung nur Zivis in grün schickt, schlägt sich das richtige Militär der Verbündeten nicht nur mit Problemen der Müllentsorgung herum, sondern nebenbei auch noch mit den Taliban. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert. Besonders, seit in der deutschen Außenpolitik Fremdsprachenkenntnisse nicht mehr zwingend erforderlich zu sein scheinen. Hier eine Abschrift des Funkverkehrs zwischen Oberst Klein und der amerikanischen Einsatzleitung:
Oberst Klein: Moin, moin. Oberst Klein here – from the german Bundeswehr.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Major Klein?
Oberst Klein: Nein: Oberst. Oberst Klein.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Ok. Are you in trouble?
Oberst Klein: Nein, nein: wir sind nicht in den Tropen, wir sind hier, ähm, also … äh … no troops. We are near, just … vielleicht 500 Klilometer Luftlinie, äh … Airline?
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: I didn’t understand you: is this a request for an airstrike?
Oberst Klein: Bei euch ist gerade Streik? Sorry to hear that. Hört mal: wir haben hier zwei liegengebliebene Tanklastzüge, ähm, wie heißt das wieder: tanks?
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: (alarmiert) There are tanks? Are they hostile?
Oberst Klein: Ja, ja, richtige Rostteile. Überhaupt: kaputt. Wir wollen die abschleppen, aber da laufen zu viele Afghanen rum. Können Sie die zersteuen? Aaah, can you destroy them?
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Destroy them? Are there hostile forces around? Are they armed?
Oberst Klein: Ja, die sehen sogar ziemlich arm aus, aber … also: yes, yes, but …
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Are there any civilians in this area?
Oberst Klein: Was? Ja, ja: das sind zuviele. Wir kommen nicht durch, weißte … äh … know?
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: No?
Oberst Klein: Hä? No? Ach so: jetzt. Now. Jetzt hab ich’s. Nö, wenn ihr Streik habt – so dringend ist es nicht, geht auch in zwei Tagen.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: You mean there are two targets?
Oberst Klein: Genau.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: We are under order to scout the area before closing in. To avoid civilian losses, you know?
Oberst Klein: Nein, nein: nicht erst im Juno. Das ist wieder zu lang. Lieber jetzt! Also eben now.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: No? Is there fighting going on?
Oberst Klein: (aufgebracht) Wir sind KEINE Feiglinge! Hier ist ja auch nichts, wovor man Angst haben KÖNNTE. Also kommt mal in die Schuhe.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Did you say, you are sure?
Oberst Klein: Ja-haaa.
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Ok, we are about to order an airstrike. Is this correct, Major?
Oberst Klein: OBERST!
Einsatzleiter amerikanische Luftstreitkräfte: Over and out.
[…] First Tweet: 6 minutes ago ruhrbarone Highly Influential ruhrbarone Afghanistan – Der Funkverkehr vor dem LKW-Angriff: https://www.ruhrbarone.de/talibangboombang/ retweet […]
Hmm, ich habe so den leisen Verdacht, dass sich hier jemand über mangelnde Fremdsprachenkenntnisse lustig macht, der selber das Wort „mayor“ nicht im Wörterbuch nachgeschlagen hat…
@Andi: Stimmt. Sah nur beim runterrappeln mit „y“ erstmal irgendwie englischer aus. Aber bei diesem Thema scheint mir ein Schnellschuß verzeihlich. Wird (hoffentlich) trotzdem geändert.
@Andi @Peter Podewitz: Sind die Herren jetzt zufrieden? 🙂
Boarch Kinners…
der Witz hätte auch mit „y“ funktioniert, wenn der Amerikaner am Ende der Leitung „Oberkleinmeister“ versteht und daraus zurückübersetzt eben den Mayor macht… was den deutschen Colonel natürlich erzürnt…
Mayor? Nee, nur Ketschup bitte.