An Max Frischs Ringen um Worte mit Blick auf die Situation und Wahrnehmung von Arbeitsmigrant:innen, die im Zuge der Anwerbeabkommen in den 1960er-Jahren nach Deutschland kamen, können sich viele von uns erinnern. Gekommen – und zum Glück geblieben – sind Menschen, über deren Literatur an diesem Abend diskutiert wird. Wie kann man ihre Texte bezeichnen, stellt sich auch jetzt noch die Frage. Muss man sie unbedingt Kategorien zuordnen? Gastarbeiterliteratur, Migrationsliteratur, Deutsch-türkische-Literatur, interkulturelle Literatur – keine der Bezeichnungen scheint den Kern der Texte zu fassen zu bekommen. Und was, wenn die Literatur, die von den Kindern dieser Menschen geschrieben wird, sich solcher, teils rassistischer (Identitäts-)Zuschreibungen entledigen, sich nicht pauschalisieren und stereotypisieren lassen will?
Darüber diskutieren der Autor und DJ Imran Ayata, die Autorin und Journalistin Dilek Güngör, die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Nesrin Tanç und der Journalist und Publizist Deniz Yücel.
Im Anschluss werden »Songs of Gastarbeiter« aufgelegt, eine Kompilation aus verschollenem Liedgut der ersten Migrant:innen-Gengeneration in Deutschland.
Eine Veranstaltung des Fritz-Hüser-Instituts in Kooperation mit der Stadt- und Landesbibliothek, dem Stadtarchiv Dortmund und dem Dietrich-Keuning-Haus.
Freitag, 12. November, 19.00 Uhr, Dietrich-Keuning-Haus, Dortmund