Tedesco-Aus auf Schalke: Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Ex-Schalke-Coach Tedesco (rechts). Foto: Robin Patzwaldt

Gestern Abend gegen 19 Uhr wurde dann offiziell, was seit Tagen ohnehin nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien: Der FC Schalke hat sich von Trainer Domenico Tedesco getrennt.

Das 0:7 vom Dienstag in der UEFA Champions League gegen Manchester City, die fünfte Pflichtspielniederlage in Serie, war endgültig zu viel. Gegen RB Leipzig werden am kommenden Samstag in der Fußball-Bundesliga mit Huub Stevens und Mike Büskens zwei alte Bekannte interimsweise auf der Bank der Knappen sitzen.

Damit endet auf Schalke das kurze Märchen rund um die Vizemeisterschaft 2018 auf die wohl schmerzhafteste Weise. Innerhalb weniger Monate nach dem größten sportlichen Erfolg der letzten Jahre, steht der Revierklub plötzlich ohne den im Jahre 2016 mit dem Neuaufbau des Klubs beauftragten Manager Christian Heidel und ohne seinen zwischenzeitlich als Wundertrainer gepriesenen Übungsleiter Tedesco dar.

Der neue Sportvorstand Jochen Schneider gab in den vergangenen Tagen direkt zum Beginn seiner Tätigkeit auf Schalke ebenfalls kein glückliches Bild ab. Der schwierigen sportlichen Lage geschuldet, geriet die Freistellung des Trainers (quasi zeitgleich zu seinem eigenen Amtsantritt) zur fast unlösbaren Herkulesaufgabe. Der Versuch erst einmal ein paar Tage Zeit zu gewinnen, um sich in der anstehenden Länderspielpause nach dem Leipzig-Spiel Gedanken über die Trainerfrage zu machen, geriet durch das Debakel in Manchester ins Wanken.

Am Ende war der 33-jährige Tedesco mit dermaßen viel Gesichtsverlust schlicht Mannschaft und Öffentlichkeit nicht mehr vermittelbar. Der Schritt am Donnerstag war somit unvermeidbar, wenn er auch hätte etwas eleganter abgewickelt werden können. Sei es drum. Jetzt ist es endlich offiziell.

In diesem Falle gilt einmal mehr, dass ein Ende mit Schrecken allemal besser ist als ein Schrecken ohne Ende.

Jetzt steht Schalke zwar einerseits vor einem Scherbenhaufen, andererseits bietet sich einmal mehr die Chance zu einem völligen Neuanfang. Dass am Wochenende Stevens und Büskens zur Verfügung stehen war zudem ein Glücksfall für die Königsblauen.

Entscheidend für eine bessere Zukunft wird, bei aller Begeisterung rund um das kurfristige Stevens-Comeback, jedoch sein, dass der kommende Trainer wirklich über die notwendige Erfahrung verfügt ein völlig unstrukturiertes Team neu aufbauen zu können.

Mit Schneider hat Schalke jetzt bereits einen in vorderster Reihe völlig unerfahrenen Sportvorstand. Einen unerfahrenen Trainer, so wie Tedesco einer war, passt da nicht ins Konstrukt. Auch Schneider ist jetzt erst einmal in einer Lernphase. Da muss an seiner Seite zumindest ein routinierter Trainer mit viel Selbstvertrauen her. Nur wer könnte das sein? Wer würde passen?

Die nächsten Wochen bleiben spannend rund um den Schalker Markt.

 

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Robert Müser
Robert Müser
5 years ago

Hmmm,
dann wartet der interessierte Beobachter nun das weitere Geschehen ab und fragt sich ob der auserkorte Retter aus den Niederen Landen und sein getreue Knappe die rasente Fahrt in die Hölle der 2. Liga noch verhindern kann.

Zweifel am Gelingen können angebracht sein.

UIrich
UIrich
5 years ago

"Bei Onkel Pö spielt ne Rentnerband …."

Mein Eindruck ist, man hat das sprichwörtliche "letzte Aufgebot" auf die Trainerbank gesetzt. Vor allem Huub Stevens tut mir leid. In Hoffenheim hatte er seine Trainerkarriere wegen ernsthafter Gesundheitsprobleme beendet. Ich hoffe nur, er kommt durch die nächsten Monate, ohne Schaden zu nehmen. Und Mike Büskens wirkt in erster Linie überfordert.

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