Terror gegen Israel: Rat der muslimischen Gemeinden in Dortmund benennt Hamas nicht als Täter

Solidaritätskundgebung in Dortmund Foto: Privat

Am 10. Oktober fand in Dortmund eine Solidaritätskundgebung für Israel und gegen Antisemitismus statt. Anlass waren die Massenmorde der Hamas an Israelis nach dem Überfall der palästinensischen Terroristen am 7. Oktober. In den sozialen Medien wurde zur Teilnahme aufgerufen, die Ruhr Nachrichten berichteten im Vorfeld und Borussia Dortmund teilte den Aufruf des Netzwerks zur Bekämpfung von Antisemitismus und warb damit bei seinen mehr als 4,4 Millionen Followern für die Veranstaltung unter dem Motto: „Solidarität mit Israel – gegen Antisemitismus und Terror“.

Sie war gut besucht. 400 Menschen beteiligten sich an der Mahnwache. Wer fehlte, waren die sogenannten Brüder und Schwestern der Juden im Glauben: Weder waren Vertreter der evangelische noch der katholischen Kirche anwesend und auch der Rat der muslimischen Gemeinden hatte niemanden entsandt.

Dieses Blog fragte nach: Was mehrere Hunderttausend Menschen mitbekommen hatten, ging an den Kirchen und Moscheevereinen vorbei, weil sie keine offizielle Einladung bekommen hatten. Etwas, was sie mit den Teilnehmern der Veranstaltung gemein hatten, die trotzdem gekommen waren. Bei der evangelischen Kirche waren viele Entscheider in den Herbstferien.  Immerhin hat sie der Jüdischen Gemeinde ein Schreiben zukommen lassen, in dem die Täter klar benannt werden: „Wir sind bestürzt über den grauenhaften Anschlag der Hamas, den Tod so vieler Menschen und das Schicksal der Verwundeten und Verschleppten. Unsere Anteilnahme und unsere Gebete gelten ihnen und ihren Familien.“

Auf Anfrage dieses Blogs teilt das Erzbischöfliches Generalvikariat diesem Blog mit: „Die Katholische Stadtkirche ist ebenso bestürzt über den grauenhaften Anschlag der Hamas, den Tod so vieler Menschen und das Schicksal der Verwundeten und Verschleppten. Unsere Anteilnahme und unsere Gebete gelten ihnen und ihren Familien und ebenso der jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund mit der wir im interreligiösen Dialog seit vielen Jahren verbunden sind.“

Die Stellungnahme Moscheevereine, die auf eine schriftliche Anfrage dieses Blogs nicht reagierten, war deutlich zurückhaltender. In einer auf Facebook veröffentlichen Stellungnahme heißt es: „Der Rat der muslimischen Gemeinden in Dortmund verurteilt jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und fordert ein sofortiges Ende des Krieges.“ Auf die telefonisch Nachfrage, warum der Täter, die Hamas, nicht benannt wurde und die Erklärung insgesamt vage blieb, teilte der Sprecher des Rates, Ahmad Aweimer mit, dass es nicht die Sache des Moscheenzusammenschlusses sei, zu internationalen Vorfällen detailliert Stellung zu nehmen und es vor allem um Frieden zwischen den Religionen in Dortmund gehe.

Ahmad Aweimer ist nicht nur in Dortmund aktiv, sondern auch Dialog- und Kirchenbeauftragter des Zentralrats der Muslime. Der hatte mit seiner Stellungnahme zum Angriff auf Israel für Empörung gesorgt, weil er forderte, dass „alle Seiten jetzt die Kampfhandlungen sofort einstellen“ müssten. Israel wird damit das Recht auf Selbstverteidigung genommen. Für Jens Spahn (CDU) ein Grund, das Ende der Zusammenarbeit mit dem Verband zu fordern. Doch der Zentralrat benannte und verurteilte immerhin „die jüngsten Angriffe der Hamas auf Zivilisten“. Eine Formulierung, zu der sich die Dortmunder Islamverbände nicht durchringen konnten.

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Aimee
Aimee
1 Jahr zuvor

„… Bei der evangelischen Kirche waren viele Entscheider in den Herbstferien..“

Offensichtlich gibt es nicht nur ein Problem mit der Bürokratie in DE, bei der ev. Kirche fehlt es wohl auch an Menschlichkeit.
Zu den Moscheeverbänden braucht man schon gar nichts mehr zu schreiben, spätestens jetzt haben sie sich geoutet und ihre Fratze gezeigt!

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