Thees Uhlmann mit gelungenem Debütroman – „Sophia, der Tod und ich“

DSC04795 (507x600)Thees Uhlmann dürften viele Leser dieses Blogs vermutlich bisher lediglich als Musiker kennen. In den letzten Jahren als Solo-Künstler und davor vielleicht auch noch als Kopf der Band ‚Tomte‘. Doch jetzt hat der 41-Jährige auch seinen ersten Roman geschrieben. „Sophia, der Tod und ich“ heißt er und ich hatte in den letzten Tagen schon die Gelegenheit ihn zu lesen. Offiziell erscheinen tut das Werk allerdings genau heute.

Zum Inhalt will ich hier gar nicht viel verraten. Vielleicht nur so viel: Die Geschichte ist ziemlich schräg. Der Tod persönlich klingelt nämlich an der Tür der Hauptfigur. Und das mit einem klarem Auftrag: Er will den Romanhelden mit sich nehmen. Doch daraus wird in diesem Falle kurioser Weise nichts. Denn dessen alte Liebe Sophia klingelt ebenfalls kurz nach dem Tod bei ihm an, um mit ihm zu seiner Mutter zu fahren. Das torpediert das Anliegen des Todes, zwingt ihn zu einer ungewollten Reise, lässt ihn Erfahrungen machen, welche dieser so noch nie gemacht hat.

Es entwickelt sich so eine wirklich phantasievolle Story, eine Art ‚Roadmovie‘ für den Kopf. Schön geschrieben, wirklich angenehm zu lesen. Viel schwarzer Humor, viele schöne Wortgebilde und Formulierungen. So wie man das auch aus der Musik von Thees Uhlmann auf ganz ähnliche Art und Weise kennt.

Besonders vergnüglich zu lesen sind dabei wohl die schnellen, kurzen Dialoge der Personen untereinander. Alltagssprache gepaart mit charmantem Wortwitz und viel Herz, wie es scheint.
Am Ende lässt einen das Buch leicht melancholisch zurück. Und damit schlägt der Roman dann auch sehr passend die Brücke zur Musik des 41-Jährigen. Denn die ist im Prinzip diesem Erlebnis sehr ähnlich.

Sicher keine Weltliteratur, die Uhlmann hier veröffentlich hat, aber ein durchaus lohnender Roman. Jedenfalls ein recht vielversprechendes Debüt des norddeutschen Wortakrobaten. Da wird sich manch ein Leser sicherlich schon bald auf ‚Nachschub‘ freuen.

Wer seine Musik mag, der kann auch bei seinem Buch gut und gerne zugreifen. Einige recht unterhaltsame Stunden sind hiermit ebenfalls gut und gerne möglich.

Vielleicht nicht das größte Lob welches man über ein Buch verbreiten kann, für einen bisher überwiegend als Musiker bekannten Künstler jedoch ein durchaus vielversprechendes Erstlingswerk, dieser Roman, wie ich finde. Und das schreibe ich hier als jemand, der eigentlich eher ein Sachbuchfan ist, der Romane doch eher selten zur Hand nimmt. In diesem Fall hat es sich aber auch aus meiner ganz persönlichen Sicht durchaus gelohnt.

Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN-Nummer: 978-3-462-04793-6
Preis: 18,99 €

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Martin Kaysh
9 Jahre zuvor

Kommen die Lachse drin vor, oder andere postkartentaugliche Tiermetaphern?

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