Thyssenkrupp Steel wird seinem Ziel, ausschließlich klimaneutralen Stahl zu produzieren, bald deutlich näherkommen: Der Konzern wird seine Produktion zurückfahren.
Thyssenkrupp Steel wird sich auf den klassischen Weg begeben, den die meisten Industrieunternehmen bei der Einsparung von CO2 gehen: Es wird weniger produziert. Damit schreitet die Deindustrialisierung des Ruhrgebiets weiter voran. Das Unternehmen verkauft immer weniger Stahl und will nun seine Stahlproduktion um ein Viertel senken. 11,5 Millionen Tonnen Stahl könnten hergestellt werden, 9,5 Millionen Tonnen können am Markt abgesetzt werden. Bei Thyssenkrupp Steel klingt das dann so:
„Mit der geplanten Neuaufstellung reagiert Deutschlands größtes Stahlunternehmen einerseits auf die anhaltend schwache Konjunktur, vor allem aber auf mittel- und langfristige fundamentale strukturelle Veränderungen auf dem europäischen Stahlmarkt und in entscheidenden Kunden- und Zielmärkten. Dazu gehören unter anderem – vor allem in Deutschland – die hohen und durch klimapolitische Zielsetzungen weiter steigenden Energiekosten sowie ein ungebremst steigender Importdruck, überwiegend aus Asien, und eine sich weiterhin verschlechternde Handelsbilanz Stahl, die in Summe zu einer verminderten Branchen-Wettbewerbsfähigkeit führen.“
Ein paar Tausend Arbeitsplätze wird das grüne Wirtschaftswunder also in den kommenden Jahren im Ruhrgebiet kosten. Andere Unternehmen in anderen Regionen werden folgen. Ja, es wird einen neuen, mit Milliarden Euro geförderten Hochofen geben, der klimaneutral sein und auf Wasserstoffbasis laufen wird. Nur werden seine Inbetriebnahme nicht mehr viele Stahlwerker feiern können.
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