Nach einer gefühlten wundervollen Ewigkeit gehen die Ewiggestrigen der Partei Die Rechte und die eher langweilen beigen Kameraden von der NPD mal wieder auf die Straße. Wie eine Drückerkolonne wollen sie durch Duisburg, Gelsenkirchen und Bochum tapern, um für irgendeine Erweckungsveranstaltung zu werben. Tscha, ob sie ihre Botschaften unters Volk bringen können wird sich zeigen, da zahlreiche Gegenveranstaltungen gegen diese Dauerwerbeschleife geplant sind. Und deshalb gibt’s bei uns mal wieder einen Ticker zu dem ganzen Zinnober…
Duisburg, 12.20 Uhr: Und es geht los, wie immer mit Verspätung. Knapp 30 Leute hat die Partei Die Rechte auf der Bahnhofsplatte zusammenkratzen können. Imposant… Aus einer Entfernung von rund 20 Metern werden sie von ca. 120 Gegendemonstranten mit Pfiffen, Rufen und den Beasty Boys beschallt. Die Polizei hält sich stark zurück und achtet lediglich darauf, dass der Trennungsabstand eingehalten wird.
Duisburg, 12.41 Uhr: Da haben die Kameraden wohl am falschen Ende gespart, ihre Soundanlage ist einfach nicht laut genug und wird gnadenlos von der Gegendemonstration übertönt. Unter den Gegendemonstranten ist auch Ruhrgebietsbarde Frank Baier, 75. Widerstand ist eben keine Frage des Alters. Wie auch immer, die Nazis haben jetzt wirklich und tatsächlich mit ihrer Veranstaltung angefangen. Es gibt Redebeiträge, die nach unserer Erfahrung selten wirklich erbaulich sind.
Duisburg, 13.06 Uhr:Offenbar isst man bei den Völkischen zeitig. Die Nazi Veranstaltung in Duisburg ist offiziell beendet. Mit eingerollten Fahnen und eingezogenen Schwänzen geht es, grüppchenweise, durch den Nebeneingang in den Duisburger Hauptbahnhof. Und auch auf der Gegenseite packt man zusammen und baut die Bühne ab. Nur ein paar MLPD nahe Leute wollen sich damit nicht zufrieden gegen und fordern die internationale Solidarität, aber auch damit ist jetzt Schluss.
13.37 Uhr: Um 14.00 Uhr soll es mit den Nazis in Gelsenkirchen weitergehen. Auch dort wird man ihnen den Auftritt nicht einfach machen. Gruppen wie „Gelsenkirchen ist bunt“, ein Bündnis aus DGB und Falken, machen mobil, um sich der Drückerkolonne entgegenzustellen.
Gelsenkirchen, 14.10 Uhr: Es ist laut in Gelsenkirchen. Auf unserer Facebook Seite haben wir ein paar Videos, die einen guten Eindruck vermitteln, wie laut der Gegenprotest ist, der sich den 30 rechtsradikalen Wanderpredigern entgegenstellt. Und die Nazis? Die sattsam bekannten Altnasen und Gestalten…
Gelsenkirchen, 14.25 Uhr: Da sind aber wohl einige abgängig… Ob sie sich ohne Erlaubnis von der Truppe entfernt haben oder einfach irgendwo versackt sind, können wir nicht sagen, aber von den ursrpünglich so irgendwie um die 30 Nazis, sind nur noch 20 bis 25 in Gelsenkirchen angekommen und werden von den Gegendemonstranten übertönt.
Bochum, 14.49 Uhr: In Bochum beginnt der Gegenprotest.
Bochum, 14.56 Uhr: Da sind sie noch gar nicht da… und trotzdem ist man ihnen zu nah. Obwohl noch keiner von der Nazi Bande, im Moment sagt gerade Michael Brück in Gelesenkirchen noch sein Sprüchlein auf, in Bochum aufgetaucht ist, bemängelt die dortige Polizei, dass die rund 200 Gegendemonstration „zu nah“ am Veranstaltungsort der Nazis wäre. Aber man ist ja einsichtig und so haben sich nahezu alle Gegendemonstranten in den ihnen zugewiesenen Bereich begeben.
Bochum, 15.33 Uhr: Sie sehen… Sie sehen nix. Das große Warten in Bochum dauert an. 200 Gegendemonstranten warten in ihrem abgeteilten Bereich und weitere 40 bis 50 erörtern noch die Frage, ob man nicht doch noch mal schnell zum Bäcker an der Ecke gehen soll.
Bochum, 15.41 Uhr: Immerhin vier Nazis haben es nun doch schon geschafft, mit ihrem Ford aus Gelsenkirchen nach Bochum zu kommen.
Bochum, 16.00 Uhr: Gerüchte… Noch ist der Zug, in dem sich die restlichen Nazis befinden sollten, nicht in Bochum eingetroffen und auf dem Gleis geht das Gerücht herum, dass die Nazis sich mal wieder nicht an Regeln halten wollen und schon an der Haltestelle Bochum West ausgestiegen sein könnten. Vielleicht rechtfertigt dieses Gerücht auch den Polizeihubschrauber, der über der Innenstadt kreist. Gerade wird gemeldet, dass es im Bochumer Hauptbahnhof einen Mini Kessel gibt.
Bochum, 16.05 Uhr: So ist das mit Gerüchten, kaum hat man sie getippt und in Umlauf gebracht, muss man sie auch schon wieder revidieren. Verspätet ist der Zug mit den Nazis nun in Bochum angekommen. Grund für die Verspätung? Unterwegs wurde der Zug zweimal durch eine brennende Gleisböschung aufgehalten worden.
Bochum, 16.17 Uhr: Zu behaupten, die Ereignisse würden sich in Bochum überschlagen, nun, das wäre sicherlich übertrieben, aber irgendwie scheint die Polizei in Bochum nicht ganz so entspannt mit den Gegendemonstranten umzugehen, wie ihre Kollegen in Duisburg und Gelsenkirchen es getan haben. Mit Nachdruck werden antifaschistische Demonstranten vor dem Bahnhof abgedrängt.
Bochum 16.22 Uhr: Eigentlich müssten sie doch in der Zwischenzeit Übung mit den Transparenten haben. Nach einigem Hin und Her haben die Nazis nun ihre Lappen ausgerollt, die Auflagen verlesen und nun beginnt die Veranstaltung mit der üblichen, fürchterlichen, Jammerdudelmusik.
Bochum, 16.34 Uhr: Die alten Kameraden sind müde oder liegt es vielleicht daran, dass sie ihre Felle in Richtung AfD davonschwimmen sehen? Woran auch immer es liegen mag, die Reden, die Cremer, Brück und Co. absondern, sind lahm und langweilig. Und so bleibt am Ende des Tages vielleicht doch die spannendste Frage, ob man sich einen Sonnenbrand eingefangen hat oder nicht.
Bochum, 16.48 Uhr: Die Gegendemonstranten sind nicht mehr in ihrem Käfig. Dafür hat die Polizei die Kette zwischen den beiden Veranstaltungen verstärkt.
Bochum, 16.51: Warum, weshalb oder auch wieso, das kann keiner sagen. Jedenfalls ist es gerade vor dem Hauptbahnhof, in einiger Entfernung zur Nazi Veranstaltung, zu einer Festnahme eines jugendlichen Gegendemonstranten gekommen. Unter lautstarkem Protest der umstehenden Demonstranten und „Schämt Euch!“ Rufen wurde er abgeführt.
Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Münster beenden wir an dieser Stelle unseren Ticker.
[…] harte Kern von Die Rechte umfasst in Duisburg heuer ungefähr 15 Personen. Diese hatten ihre Wurzeln zuvor im Umfeld der NPD und in freien […]