Golf ist eine Sportart, mit der ich, ehrlich gesagt, persönlich nicht so richtig warm werde. Klar, es ist schön sich selber draußen im Grünen sportlich zu betätigen. Auch das Zuschauen kann hier durchaus Spaß machen. Schon grundsätzlich faszinierend, was die Profis so drauf haben, wie sie mit den kleinen Bällen umzugehen verstehen.
Was mich an diese Sportart jedoch nicht unerheblich stört, das ist der elitäre Touch, der sie häufig umgibt. Golf übernahm seinerzeit vom für viele in Zeiten von Boris Becker oder Steffi Graf ‚zu proletig‘ gewordenen Tennis den Platz als ‚Sport der Elite‘ in der deutschen Gesellschaft. Zumindest kam es mir, wie vielen anderen Zeitgenossen auch, seinerzeit so vor. Dies führte damals dazu, dass ich mich in den Folgejahren stets mit etwas innerer Ablehnung mit diesem Sport beschäftigt habe.
Nichtsdestotrotz bewegte auch mich die Nachricht vom gestrigen Tage, dass Golflegende Tiger Woods, 14 Jahre nach seinem letzten Sieg im Augusta National Golf Club, beim ‚Masters‘ triumphieren konnte, sehr. Es war sein 15. Erfolg bei einem Major-Turnier. Nur ein Spieler konnte bei den vier wichtigsten Golf-Turnieren der Welt öfter gewinnen.
Der 43- jährige US-Amerikaner hat eine echte Leidenszeit hinter sich. Unzählige Verletzungen und private Schwierigkeiten bremsten den zuvor so erfolgsverwöhnten Profigolfer in den vergangenen Jahren immer wieder aus. Zwischenzeitlich fiel er sogar aus den Top 1000 der Weltrangliste. Und das bei seinem Talent und seinen Leistungen in der Vergangenheit.
Klar, leidtun musste einem Woods trotz seiner schier unzähligen Rückschläge natürlich nicht wirklich. Wirtschaftlich hat er ohnehin seit Jahren schon ausgesorgt und auch ansonsten war ihm ein Platz in der Ruhmeshalle des Golfsports am Ende seiner Tage längst sicher.
Und trotzdem löste sein Triumph vom Wochenende auch bei mir ganz persönliche große Freude aus. Wohl kaum jemand, der ihm das tolle Comeback, gekrönt mit diesem tollen Titel, in dieser märchenhaften Form nicht gegönnt hätte.
Es ist einfach schön zu sehen, das so viel Kampfeswille und Entschlossenheit am Ende belohnt wird. Das inspiriert viele Leute in ihrem ganz profanen Alltag, sich nicht zu früh in ihr scheinbares Schicksal zu ergeben.
Woods jüngster Triumph zeigt uns allen sehr anschaulich, dass es, wenn man die Widrigkeiten und Rückschläge die einem auf den Lebensweg geschmissen werden, nur lange genug bekämpft, am Ende die ganz große Belohnung auf einen warten kann.
Das ist grundsätzlich schön zu sehen und verleiht einem frischen Mut. Sicherlich ist das einer der Haupt-Gründe dafür, warum der Jubel am Sonntagabend weltweit so groß war. Weit über den Golfsport hinaus. Märchen können eben doch Realität werden, wenn man nur lange genug darum kämpft. Einfach schön…
#nevergiveup ?
Ein großer Erfolg für den wohl bekanntesten Golf Spieler unserer Zeit. Und das mit 43. Bernhard Langer hatte auch den Cut geschafft, mit 61 Jahren.
Dann hört Dirk Nowitzki mit 40 Jahren auf.
Es ist schon enorm, mit welchem Alter heute noch Spieler auf Weltklasse-Niveau mithalten können.
Dann muss ich immer daran denken, dass wir hier angeblich Fachkräfte-Mangel haben und Menschen schon mit knapp über 50 aussortiert werden (sollen).
Irgendetwas passt nicht.