Ohne die Kohle, das Grubengold, ist die Geschichte des Ruhrgebiets nicht zu denken. Auch nicht die Geschichte der Stadt Herne. Das Stück „Die Männer von Luise – Erzählung eines unbekannten Bergmanns“ wurde vom Historiker Ralf Piorr im Stadtarchiv gefunden. Zusammen mit dem Schauspieler Till Beckmann und dem Musiker Christian Donovan haben sie eine Bühnen-Adaption entwickelt, die am Donnerstag (1.12.) im Herner Kulturzentrum KUZ aufgeführt wird.
Glück auf – der Steiger kommt. Was nach Nostalgie klingt, war harte Arbeit. Diese Erzählung eines unbekannten Bergmanns beschreibt den harten, kargen und ungeschminkten Alltag, der in den Flözen unter Tage stattgefunden hat. Es ist die Zeit von 1936 bis 1960. Das tägliche Soll muss geschafft werden. Es gibt schlagende Wetter, Kohlenstaubexplosionen und Detonationen. Die Schächte, die 800 Meter unter der Erde liegen, sind fragil und begraben viele Bergleute unter sich. Unfälle sind keine Seltenheit – und viele davon enden tödlich. Mindestens 10.000 Kumpel fielen seit dem Jahr 1800 dem Abbau von Steinkohle tief unter dem Ruhrgebiet (sowie an der Saar und in Sachsen) zum Opfer. Das größte Unglück ereignete sich 1946, das letzte im Dezember 2018. Und die Zukunft eines Bergmanns war selten lebensfroh: zuerst Staublunge, dann Berginvalide und irgendwann weg vom Fenster.
Dieses Bühnenstück wird live von Till Beckmann gelsen und Christian Donovan spielt dazu Gitarre. Seine Songauswahl zwischen Folk und Rock `n` Roll verleiht der Erzählung eine zusätzliche kulturelle Anbindung und Tiefe.
Das Stück basiert auf dem Buch von Ralf Piorr „Die Männer von Luise – Erzählung eines unbekannten Bergmanns“, welches im Klartext Verlag (2017) erschienen ist.
Aufführung im Kulturzentrum Herne, Willi-Pohlmann-Platz 1
Beginn: Donnerstag, 1. Dezember ab 19:00 Uhr bis etwa 21:30 Uhr.
Eintritt: 6,00 €