Todenhöfer: Friedensprediger der Despoten

Screenshot: John Smith

Wie jedesmal, wenn Israel gezwungen ist Maßnahmen gegen palästinensischen Terror zu ergreifen, meldet sich Jürgen Todenhöfer in seinem unerträglichen, so larmoyanten wie selbstgefälligen Duktus zu Wort und erfreut mit seiner Täter-Opfer Umkehr Islamisten und völkische Friedensfreunde gleichermaßen. Die unverhältnismäßige Eskalation, die die grausamen Israelis dabei den leidgeplagten Palästinensern aufbürdet besteht dabei lediglich aus ein paar Metalldetektoren an den Zugängen zum Tempelberg

Im Todenhöferduktus klingt es dabei gewohnt pathetisch:

„Liebe Freunde, keine Regierung der Welt hat das Recht, den muslimischen Palästinensern den freien Zugang zur Al Aqsa Moschee und zum Felsendom zu nehmen. Zum „haram asch-scharif“, ihrem „Edlen Heiligtum“. Dem Symbol ihrer nationalen und religiösen Würde. Alles hat man den Palästinensern genommen: Heimat, Freiheit, Menschenrechte. Demnächst auch ihre historische Begegnungsstätte mit Gott?“

Bild: gemeinfrei

Neben schier unerträglicher Larmoyanz, die jeden Dichter der Romantik vor Neid erblassen lässt, zeigt Todenhöfer mit den Zeilen aber auch, dass er es mit der Wahrheit nicht sonderlich genau nimmt. So ignoriert er komplett, dass es nicht einmal zur Debatte steht, den Muslimen den Zugang zum Tempelberg zu verwehren. Es wurden lediglich Metalldetektoren installiert. Der Grund für diese, nämlich dass vorher auf dem Tempelberg zwei Polizisten erschossen wurden und die Metalldetektoren damit Waffenschmuggel unterbinden und damit Leben schützen sollen ist Todenhöfer keine Zeile Wert. Würde er damit doch sein narrativ Zerstören, dass Israel grundsätzlich der Aggressor ist und willkürlich die Palästinenser unterdrückt.
Er verschweigt auch sehr gekonnt, dass viel eher Hamas und Fatah den Palästinensern die Freiheit und die Menschenrechte nehmen. Des weiteren verschweigt er gekonnt, dass der Tempelberg nie eine große muslimische Bedeutung hatte, im 19. Jahrhundert z.B. sah dieser so aus:

Nicht unbedingt das was man sich unter einem gut gepflegtem und besuchtem Heiligtum vorstellt  Der „historische“ Wert des Tempelberges wurde dann ganz plötzlich nach dem 6-Tage Krieg entdeckt. Der Blog Elder of Ziyon hat dabei sehr schöne Fotos vom verlotterten Zustand des Tempelberges und der ach so heiligen Al-Aqsa Moschee in den 60ern zusammengetragen.

Todenhöfer und Terroristen

Todenhöfer hat in der Vergangenheit, nicht nur das Narrativ von Hamas und Fatah unkritisch verbreitet, er wurde auch vom IS eingeladen, ohne dass er sich jemals gefragt hat, warum er ausgerechnet von jedem Despoten und Terroristen eingeladen wird. (zuletzt Nordkorea).
Wahrscheinlich weil jeder Terrorist weiß, dass Todenhöfer grundsätzlich dem Westen und zuvorderst USA und Israel die Schuld gibt. So ist Todenhöfer nichts weiter als ein nützlicher Propagandist, der es sogar schafft den IS als missverstandene Friedenstruppe darzustellen.
In seinem Buch „Inside IS“ stellt Todenhöfer schon auf den ersten Seiten mehr oder minder offen Terrorismus als bloße Erfindung des Westens dar:

„Wenn es keine Terroristen gäbe, die USA würden sie erfinden“

Für Ihn ist es damit klar, der Westen ist grundsätzlich schuld am Terror und würde notfalls Terroristen selbst erschaffen, um einen Feind zu haben, wegen dem er irgendwo einmarschieren und Bodenschätze abgreifen kann.

Todenhöfer und seine Fans

Natürlich kann man nicht so schamlos Terrorpropaganda machen, ohne sich eine entsprechende Fanbase aus Islamisten, Holocaustleugnern und sonstigen Antisemiten zuzulegen.

All diese Beispiele bewegen aber einen Todenhöfer nicht dazu sich mal Gedanken über den Zusammenhang von Antizionismus und Antisemitismus zu machen und auf dieser Basis einmal zu reflektieren, warum er denn auch so viele offene Antisemiten anzieht. Nein er schafft es noch eins draufzusetzen und schreibt in den Kommentaren:

„Ich finde Antisemitismus wie jeden Rassismus erbärmlich. Aber genauso erbärmlich finde ich die, die jede Kritik an Netanjahus Politik als antisemitisch bezeichnen. Es geht beim Streit um den Zugang zum „haram asch-scharif“ („Tempelberg“) um die Pflichten einer Besatzungsmacht, um internationales Völkerrecht.
Die Forderung nach Einhaltung des Völkerrechts als antisemitisch zu bezeichnen, ist im Grunde ein Eigentor. Übrigens hatten auch führende Sicherheitsexperten der israelischen Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet Netanjahu eindringlich vor dem Einsatz der Metalldetektoren gewarnt. Alles Antisemiten?“

Nein er fabuliert in seinem Wahn noch weiter, welch unzumutbarer Bruch des Völkerrechtes diese Metalldetektoren doch wären und das jeder der das kritisiert mit der Antisemitismuskeule verdroschen wird.

Da er in einem weiteren Kommentar noch behauptet, dass es Pläne zu Errichtung eines dritten Tempels gäbe, bleibt nur zu hoffen, dass endlich mal jemand dem Todenhöfer das Internet abschaltet, damit uns seine Ergüsse erspart bleiben.

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philter
philter
7 Jahre zuvor

Dieser todenhöfer und seine Brüder und Schwestern im geiste die wären doch mal legitime protagonisten eines films über europäischen Antisemitismus. Von z. B. arte produziert…

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

Es gab ein Attentat von drei oder vier Tätern. Wie kommen Sie dazu, dann pauschalierend von "palästinensischen Terror" zu sprechen, der gleichzeitig die kollektive Inverdachtnahme tausender Palästinenser ,die an der Al Aksa Mioschee beten wollen, nach Ihrer Ansicht rechtfertigen würde?

Sicherlich haben Sie in Ihrem Beitrag rein zufällig die Erwähnung vergessen, dass zumindest zeitweise – wie es aktuell gehandhabt wird,weiss ich nicht-j muslimische männliche Gläubige unter 50 Jahren dort gar nicht mehr durchgelassen wurden.

Unabhängig davon, dass dies eine vollkommen überzogene und dazu noch kollektive Einschränkung Unbeteiligter ist,die sich ausschließlich gegen muslimische arabische Gläubige richtet – also letztich rassistische Kriterien zur Entscheidunsgrundlsge macht- ist es auch eine dumme Maßnahme.
,
Diese spielt letztlich Militanten in die Karten, weil es- wie sichtbar wurde- zu Solidarisierung und aufgrund der Sensibilität der Fragen der Bewegungsfreiheit und der freien Zugänglichkeit um die AlAksa Moschee herum., zu Unruhen vor Ort und Empörung in der gesamten arabischen Welt führt,

Das haben die Verantwortlichen aber immerhin offenbar nach einigen Noten,die wenig diplomatisch ausgefallen sein dürften, ja nun im Gegensatz zum Beitragsautor begriffen.

Thorsten Stumm
7 Jahre zuvor

@RobinS
Empfehle dies zu lesen…..https://www.salonkolumnisten.com/allah-hat-nichts-gegen-metalldetektoren/

Die Verwaltung des Tempelberges obliegt einer Stiftung islamischen Rechtes. Auf Initiative von Shimon Peres übrigens. Und von jeder Sicherheitsmassnahme ist immer jeder betroffen auch jüdische Israelis…denn über den Tempelberg erfolgt der Zugang zur Klagemauer. Glauben sie weiter ihren Blödsinn…..wie Todenhöfer.

Thomas Weigle
7 Jahre zuvor

#2 Ihr Beitrag wäre glaubwürdiger, wenn die Palästinenser gegen die Attentäter und nicht gegen die Metalldedektoren protestiert hätten.

RobinS
RobinS
7 Jahre zuvor

Herr Stumm, nicht alles,was hinkt,ist ein Vergleich.

Wenn der Autor zum Vergleich Sicherheitsschleusen an Flughäfen und vor Gerichtsgebäuden zur Relativierung anführt, ist die Dürftigkeit der von Ihnen angeführten Argumentation offensichtlich.

Ferner werden die Zugänge fast ausschließlich von Muslimen genutzt, gegen die sich diese Maßnahme richtete,

Sie und einige andere können aber gerne bei Ihrer exotischen Ansicht bleiben.

Selbst das israelische Militär und Sicherheitsbehörden in Israel haben den Unsinn und die Eskalstionsgefahr erkannt, unabhängig von dem Rest der Welt.

Aber, Herr Stumm,es steht Ihnen selbstverständlich frei, die Angelegenheit trotzdem anders zu beurteilen.

Ich persönlich empfinde den Anblick von auf den Knien betenden barfüßigen Muslimen, die von israelischen Soldaten in schwerer Ausrüstung, dicken Stiefeln und mit Maschinenpistolen im Anschlag ausgesprochen befremdlich und mehr als peinlich für ein Land, das sich selbst als "die einzige Demokratie" im Nahen Osten bezeichnet.-dafür ist dieser Anblick allerdings um so bezeichnender für die Verhältnisse in Israel.

Thomas Weigle
7 Jahre zuvor

Wie friedlich betenden Muslime sind, durfte die Welt, aber v.a. Israel, heute einmal mehr zur Kenntnis nehmen.

Himynameis
Himynameis
7 Jahre zuvor

RobinS, waren Sie mal in Jerusalem? Muslime kommen von allen am besten auf den Tempelberg. Nicht-Muslime können nur zu bestimmten Zeiten über einen einzigen Zugang hoch. Zu den Freitagsgebeten als Jude oder Christ (oder generell Nicht-Muslim) auf den Berg können Sie vergessen. In den Felsendom darf man zu keiner Zeit. Generell: wenn irgendwie Ärger im Busch ist, dürfen sowieso nur Muslime den Tempelberg betreten, zusätzlich gibt es noch die Beschränkung, dass nur Frauen und ältere Männer Zugang erhalten. Das ist geübte Praxis, weil junge Männer nunmal am häufigsten für Unruhe sorgen (und Steine werfen etc).

Weil man es immer wieder sagen muss: beten darf man auf dem Tempelberg als Jude oder Christ nicht, auch nicht still und für sich irgendwo in einer Ecke. Das wird von den israelischen Behörden durchgesetzt, weil es sonst Bürgerkrieg gibt.

nussknacker56
nussknacker56
7 Jahre zuvor

RobinS,
die palästinensischen Killer haben ihre Waffen in der Al Aksa Moschee gebunkert und wollten nach ihrer Tat dorthin wieder zurück. Ich habe ein paar Fragen:

Warum ist das für Muslime keine Entweihung ihrer „heiligen Stätte“?
Warum ist das für Muslime in keiner erkennbaren Richtung ein Problem?
Warum heulen sie stattdessen Zeter und Mordio, wenn von israelischer Seite versucht wird, solche Terroranschläge zukünftig zu verhindern?
Warum werden dagegen gleiche Sicherheitskontrollen, z.B. in Mekka, von Muslimen ohne Probleme akzeptiert?

Im Übrigen: Solange eine Mehrheit der pal. Araber keine glaubwürdige, scharfe und nachhaltige Verurteilung solcher Taten artikuliert, ist es sehr wohl gerechtfertigt, von „palästinensischem Terror“ zu sprechen. Das hat nichts mit „Rassismus“ zu tun, umgekehrt wird allerdings ein Schuh daraus.

Reinhold 01
Reinhold 01
7 Jahre zuvor

Jeder darf natürlich seine eigene Meinung haben und wie genau es manche mit der Wahrheit nehmen ist auch bekannt, wird aber fulminant verdrängt. Wenn ich die größten Tatsachenverdreher aus dem Journalisten- Lager höre, J. Todenhöfer und M. Lüders, dann schalte ich nur noch aus. So etwas kann man sich wirklich nicht anhören. Vor einigen Wochen habe ich durch Zufall einen Beitrag mitbekommen, wo Herr Todenhöfer ein Interview mit einem von der IS führte. Dieser Menschen verachtende IS-Typ sagte dann in die laufende Kamera, dass der IS nur vor der Israelischen Armee Angst hätte. Mein Gedanke sofort:"Dem Ewigen sei Dank, wenigsten trauen sich diese Irren nicht nach Israel. Da ich keinen Hehl aus meiner Ablehnung zu J. Todenhöfer mache, habe ich den Beitrag sofort abgeschaltet, es könnte ja wieder eine Araber freundliche Erklärung von J.T. kommen und die brauche ich wirklich nicht. Es würde in mir nur zu komischen Wünschen kommen und das wäre nicht gut. In diesem Sinne Shabbat Shalom.

Thomas Weigle
7 Jahre zuvor

In Mekka, was islammäßig noch heiliger ist, gibt es auch und aus gutem Grund noch härtere Sicherheitsmaßnahmen, auch Metalldedektoren, ohne dass irgendwo Palästinenser durch Straßen toben oder ihre deutschen Unterstützer auch auf dieser Seite Amok schreiben.

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