Tödliche Gefahr im Herbst

Eisenhut Foto: Antje Jelinek


Ein herbstlicher Spaziergang kann durchaus gefährlich sein, wenn man unbedacht Pilze oder Beeren genießt ohne sie richtig zu kennen. Verwechslung oder Unkenntnis können dabei verheerende Folgen haben und unter Umständen zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Vor allem kleine Kinder, die Pilze, Beeren oder andere Pflanzenteile in den Mund stecken, können sich vergiften. Hier folgt eine Übersicht über vermeintliche und wirkliche Gefahren der Früchte des Waldes.

Bei Pilzvergiftungen unterscheidet man verschieden Syndrome, da je nach Giftstoffen die Vergiftungsbilder verschiedener Pilzarten sich entsprechen.

Tödlich giftige Pilze

Giftpilze, die zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen, enthalten Giftstoffe, die zelltoxisch sind und bestimmte Organe nachhaltig schädigen können. Typisch sind bei diesen Vergiftungsbildern eine ausgesprochen lange Latenzzeit, mitunter dauert es mehrere Tage, bevor sich die ersten Anzeichen bemerkbar machen. Oft kommt es zur kompletten Zerstörung des betroffenen Organs, z.B. Leber oder Niere. Knollenblätterpilze, Häublinge und Giftschirmlinge verursachen ein Phalloides-Syndrom. Der Giftstoff Amanitin und andere Amatoxine hemmen die Proteinsynthese durch eine Blockade der RNA-Polymerase wodurch die Zellen absterben. Besonders betroffen sind die Zellen der Darmschleimhaut und die Leberzellen. Nach 8 bis 12 Stunden, bei leichten Vergiftungen nach 13 bis 36 Stunden, kommt es zu wiederholtem Erbrechen und wässrigen Durchfällen, die über Tage anhalten. Anschließend folgt eine vorübergehende trügerische Phase mit subjektiver Besserung. Nach 1 bis 2 Tagen kommt es zur irreversiblen Leberschädigung, einige Tage später auch zu Nierenschädigung. Trotz intensiver Therapie droht ein akutes Leberversagen mit Todesfolge. Besonders gefährlich sind der grüne, der weiße und der spitzkeglige Knollenblätterpilz, die mit grünen Täublingen oder Champignons vor allem Wiesen- und Anischampignons verwechselt werden könnten. 10 g Pilzmaterial kann hier schon tödlich sein. Das heißt, dass ein einziger Pilz in einer Pilzmahlzeit mehrere Personen tödlich vergiften kann und auch geringe Mengen, wie sie z.B. von Kleinkindern unter Umständen „gekostet“ werden, äußerst gefährlich sind. Knollenblätterpilzvergiftungen kommen immer wieder vor, obwohl die Pilze sehr eindeutig zu identifizieren sind. Der Pilz riecht angenehm nach Honig und schmeckt nussartig (bitte nicht probieren!). Diese Tatsache sowie ein unbedachter Umgang beim Pilzesammeln tragen dazu bei, dass immer wieder Vergiftungen mit diesen gefährlichen Pilzen, teilweise mit tödlichem Ausgang auftreten. Auch der Nadelholzhäubling, der mit Stockschwämmchen oder halluzinogenen Pilzen verwechselt werden kann, und Giftschirmlinge verursachen ein Phalloides-Syndrom.

Knollenblätterpilz Grafik: Ante Jelinek

Bild 1 Tödlich giftige Knollenblätterpilze erkennt man an der Manschette und der Knolle, die in einer häutigen Scheide steckt.

Ebenfalls gefährlich ist das Orellanus-Syndrom. Der Giftstoff Orellanin ist ein Nierengift und führt nach 2 bis 20 Tage zu komplettem Nierenversagen. Erst nach 36 Stunden kommt es zu unspezifischen Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Lendenwirbelsäulenschmerzen, brennendem Durst, vermehrtem Wasserlassen oder ohne Wasserlassen, schließlich zu den typischen Anzeichen des akuten Nierenversagens mit Blut und Eiweiß im Urin. Vor allem der orangefuchsige und er spitzbucklige Raukopf können dieses Pilzsyndrom verursachen.

Halluzinogene Giftpilze

Halluzinogene Effekte findet man beim Pantherina- und beim Psilocybin-Syndrom. In aller Regel sind diese Vergiftungen nicht tödlich. Neben Vergiftungen durch Verwechslung, muss hier auch immer an eine absichtliche Vergiftung zum Herbeiführen eines Rauschzustandes gedacht werden. Die Pilzgifte beim Pantherina-Syndrom sind Ibotensäure und Muscimol (sogenanntes Pilzatropin), das sich beim Kochen, Trocknen und Lagern der Pilze bildet. Die Symptome beginnen frühzeitig nach 15 bis 30 Minuten, selten erst nach 1 bis 2 Stunden. Es kommt zur Erweiterung der Pupillen, Herzrasen, Schwindel, Gleichgewichts- und Gangstörungen. Typisch ist ein Rauschzustand oft mit Halluzinationen, bei dem die Patienten meist nicht zu beruhigen sind. Anschließend folgt ein tiefer fester Schlaf. Lebensbedrohlich sind diese Vergiftungen nur durch die Tobsuchtsanfälle, Koma, Krämpfe und eventuellem Erbrechen mit Ersticken. Das Pantherina-Syndrom verursacht der Pantherpilz, der rote und der braune Fliegenpilz sowie der Narzissengelbe Wulstling.

Psilocybin und Psilocin sind Verursacher des Psilocybin-Syndroms. Die Filterung der Sinneswahrnehmungen wird durch diese Giftstoffe herabgesetzt, wodurch ein Zuviel an Informationen in den höheren Hirnzentren Halluzinationen auslösen kann. 20 Min. nach Pilzaufnahme kommt es zu bis zu 5 bis 6 Stunden anhaltenden Halluzinationen, zu verändertem Körperempfinden und verändertem Raum- und Zeitgefühl. Ähnlich einem LSD-Trip variieren die Art und Heftigkeit der Erscheinungen mit der Giftdosis. Eine große Pilz-Dosis, unbewusste Giftaufnahme oder ein problematisches Umfeld bewirken oft negative Vorstellungen mit Angst, Depression, Verwirrtheit, und der Unfähigkeit zwischen Illusion und Realität zu unterscheiden. Begleitsymptome sind erweiterte Pupillen, Herzrasen, hoher Blutdruck. Psilocybin ist in bestimmten Düngerlingen, Kahlköpfen und Glockenschüpplingen enthalten.

Bild: Antje Jelinek

Bild 2 Halluzinogene Pilze, die das Psilocybin-Syndrom verursachen, sind sehr unscheinbar und schwer zu bestimmen

Weniger gefährliche Giftpilze

Pilze, die Magen-Darmbeschwerden verursachen, sind weniger gefährlich. Sie können allenfalls wie bei Magen-Darminfekten durch Erbrechen oder Durchfall zu einer Austrocknung und Entkräftigung führen. Es handelt sich um eine sehr heterogene Gruppe von Giftpilzen mit sehr unterschiedlichen Giftstoffen, z.B. Triterpene, Sesquiterpene oder Hydrazinderivate.  Hierzu gehört neben den in der Tabelle 1 aufgeführten Giftpilze auch der Satanspilz, einer der wenigen giftigen Röhrlinge.

Muscarinhaltige Pilze führen zu schweren aber selten tödlichen Vergiftungen. Muscarin kommt vor allem in Risspilzen und weißen Trichterlingen in relevanter Menge vor. Das Muscarin-Syndrom mit einer sehr kurzen Latenzzeit von 15 Minuten bis 2 Stunden führt zu Brechdurchfällen, Schweißausbrüchen, Pupillenverengung und vermehrter Sekretbildung (Tränenfluß, Speichelfluß, vermehrtem Bronchialschleim). Gefahr besteht vor allem bei Asthma-Anfällen, Verlangsamung des Herzschlages und starker Blutdrucksenkung.

Auch unangenehm aber nicht lebensgefährlich ist das Coprinus-Syndrom. Vergiftungen treten nur auf, wenn gleichzeitig Alkohol konsumiert wird. Dabei kann ein Alkoholgenuss bis mindestens 24 Stunden unter Umständen bis zu 2 bis 5 Tagen nach der Pilzmahlzeit noch zu Symptomen führen. Das Pilzgift Coprin wird beim Kochen in seine Wirkform umgebaut, welches das Enzym Acetaldehyddehydrogenase hemmt. Dadurch reichert sich Acetaldehyd im Körper an, das nicht wie normaler Weise zu Essigsäue verstoffwechselt werden kann. Es kommt 20 Minuten bis 2 Stunden nach der Alkoholaufnahme zu Beschwerden wie Gesichtsrötung, Schweißausbrüchen, dem Gefühl der Schwellung von Gesicht und Händen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Herzrasen, Brustschmerzen, Atemnot, Pelzigkeit der Extremitäten, Schwäche und Verwirrung. Besonders Tintlinge und der Netzstielige Hexenröhrling verursachen das Coprinus-Syndrom.

Tödlich giftige Beeren und Früchte

Lebensgefährliche Früchte, die vor allem Kinder verlocken könnten zu probieren, enthalten oft Alkaloide. Besonders gefährlich ist dabei die Tollkirsche, die in Wäldern mit kalkhaltige Böden oft zu finden ist. Die schwarzen glänzenden Beeren mit den typischen 5 Kelchblättern fallen auf und sind nicht unangenehm im Geschmack. Für Kleinkinder sind 3 bis 5, für Erwachsene 10 bis 20 Tollkirschen lebensgefährlich. Die Tollkirsche enthält wie auch Stechapfel und Bilsenkraut die Tropan-Alkaloide Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin, die im Nervensystem den Neurotransmitter Acetylcholin blockieren. Atropin und Hyoscyamin wirken im Gehirn erregend, Scopolamin eher dämpfend. Typisch für die Vergiftungen mit diesen Pflanzen sind Pupillenerweiterung, Überwärmung des Körpers und Mundtrockenheit. Es kommt zu Herzrasen und psychischen Symptomen wie Angst, Halluzinationen, Erregung oder Dämmerzustand, schließlich zu Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemstillstand. Während die Beeren der Tollkirsche zum Verzehr einladen, kann es bei Stechapfel und Bilsenkraut zu Vergiftungen durch die Einnahme der kleinen Samen kommen. Sie befinden sich in den sehr interessant aussehenden Kapseln.

Tollkirsche Foto: Antje Jelinek

Bild 3 Tollkirschen sind sehr gut an den fünf Kelchblättern, die um die glänzende schwarze Beere angeordnet sind, zu erkennen.

Die Hülsenfrüchte des Goldregens sind ebenfalls sehr verlockend als Spielzeug für Kinder. Sie enthalten Cytisin, das ähnlich wie Nicotin im Nervensystem wirkt. 10 Samen sind für Kinder lebensgefährlich. Es kommt zu Speichelfluss, Schweißausbruch, starkem Erbrechen, Kreislaufstörungen und Erregungszustände. Lebensgefahr besteht durch Krampfanfälle und Atemstillstand.

Weniger verlockend aber dennoch gefährlich sind die Früchte des gefleckten Schierlings. 50 bis 100g der Früchte können tödlich sein. Es kommt bei Vergiftung zu Brennen im Mund, Erbrechen und Durchfall, Speichelfluss, Sehstörungen und zu einer sehr typischen aufsteigenden Lähmung von Beinen, Rumpf, Armen und Gesichtsmuskulatur. Der Tod tritt durch Atemlähmung bei vollem Bewusstsein ein.

Die Früchte des Rizinus enthalten das hochgiftige Ricin. Es wird aber nur aus gekauten Samen in das Blut aufgenommen. Unzerkaute Samen sind völlig ungefährlich und werden wieder ausgeschieden ohne Schaden anzurichten. Zerkleinert gegessen oder gut gekaut können 8 Samen tödlich sein. Es treten Bauchschmerzen, Durchfälle, schmerzhafter Stuhl- und Harndrang und schließlich Nierenversagen und Kreislaufkollaps auf.

Seidelbast enthält Mezerin und Daphnetoxin. Als tödliche Dosis gelten 10 bis 20 Beeren. Sie verursachen Schwellung, Brennen und Blasenbildung im Mund und dadurch Schluckbeschwerden. Erbrechen, blutiger Durchfall, Verwirrtheit und Kreislaufstörungen können auftreten.

Die in der Eibe enthaltenen Taxanderivate hemmen die Zellteilung und beeinflussen die Skletettmuskulatur und die Muskulatur der Organe. Es kommt zu Erbrechen, Leibschmerzen, Durchfall, Schwindel, Pupillenerweiterung, Herz- und Kreislaufstörungen, Schock, Herz- oder Atemstillstand sind möglich. Alle Teile der Eibe sind giftig, nur der rote Samenmantel nicht.

Weniger giftige Beeren und Früchte

Früchte, die Herzglykoside oder Lektine enthalten, führen selten zu schweren Vergiftungen, da durch das durch sie ausgelöste Erbrechen, kaum Gift aufgenommen wird. Lektine lösen dabei starkes, oft blutiges Erbrechen und blutige Durchfälle aus. Bei Herzglykosiden kann es neben Erbrechen und Durchfällen zu Sehstörungen, Delirium und Herzrhythmusstörungen kommen.

Bittersüßer und schwarzer Nachtschatten können durch die enthaltenen Steroid-Alkaloide Brennen und Kratzen im Hals, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Krämpfe und Lähmungen verursachen. Allerdings variiert der Giftgehalt sehr stark. Gefährlich sind vor allem unreife Beeren und eine wiederholte Einnahme der Beeren.

Weniger gefährlich sind Beeren und Früchten, die Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfälle verursachen. Wie bei Pilzen ist der Flüssigkeitsverlust hier die größte Gefahr.

Andere tödlich giftige Pflanzen im Herbst

Pflanzen, die weniger durch ihre verführerischen Früchte auffallen aber dennoch tödlich giftig sind, sind Eisenhut, Herbstzeitlose und Wasserschierling. Es kann zur Verwechselung der Knollen mit Meerettich oder Sellerie kommen. Die Herbstzeitlose blüht im Herbst und ist durch ihre Farbe und Form ein Blickfang und dadurch auch für Kinder interessant. Die Herbstzeitlose enthält den Mitosehemmstoff Colchicin. Am 1.Tag der Vergiftung kommt es zu Brennen in Mund und Rachen, Erbrechen,  Bauchschmerzen, schweren Durchfällen. Am 2. bis 3.Tag folgen Verwirrtheit, Atemnot, Blaufärbung der Haut, Blutdrucksenkung. Es kann zu Krampfanfällen, Koma, Versagen von Lunge, Niere, Blutgerinnung und Kreislauf kommen. Eine Woche nach der Vergiftung kommt es zu Haarausfall.

Herbstzeitlose Foto: Antje Jelinek

Bild 4 Nur die Blüten der Herbst-Zeitlose kann man im Herbst bewundern, denn die Blätter entwickeln sich erst im Frühjahr

Das im Wasserschierling enthaltenen Polyin Cicutoxin ist ein zentrales Krampfgift. Ein einziger Wurzelstock dieser Pflanze kann bereits tödlich sein. Die Latenzzeit ist mit 20 Minuten bis 2 Stunden kurz. Es kommt zu Brennen im Mund- und Rachenraum, Übelkeit und Brechreiz. Tödlich können die sehr schweren Krampfanfälle, ähnlich wie bei einer Epilepsie sein.

Eisenhut enthält Aconitin, 2 bis 15 g der Wurzelknollen können tödlich sein. Das Gift wirkt komplex im Nervensystem und am Herzen. Zuerst tritt Kribbeln und Brennen, dann Taubheitsgefühl im Mund, an Fingern und Zehen, später am ganzen Körper auf. Neben Übelkeit, Erbrechen und Durchfall kommt es zu einem starken Kältegefühl, unregelmäßiger Atmung, Blutdrucksenkung und sehr starken Schmerzen. Lebensgefahr besteht durch Schock, Atemlähmung oder Herzstillstand durch Kammerflimmern.

Eisenhut Foto: Antje Jelinek

Bild 5 Alle Teile des Blauen Eisenhuts sind giftig, besonders aber die Knollen

Wie können Vergiftungen mit Pilzen und Pflanzen im Herbst vermieden werden?

Für das Sammeln von Pilzen gilt: Man sollte nur Pilze essen, die man sicher kennt. Im Zweifel sammelt man nur Röhrlinge. In dieser Gruppe gibt es nur wenige und keine tödlich giftigen Pilze. Kleine Kinder sollten in der Natur beaufsichtigt werden. Hier ist es wichtig, dass die Aufsichtspersonen Giftpflanzen und Giftpilze selbst bestimmen können. Ab einem geeigneten Alter sollten die Kinder entsprechend ihrer Möglichkeiten über die Giftigkeit von Pflanzen und Pilzen aufgeklärt werden. Niemals sollten unbekannte Pilze oder Beeren gesammelt bzw. gegessen werden.

Tabelle 1 Giftpilze und Vergiftungs-Syndrome

Giftpilze Lateinischer Name Pilzvergiftungs-Syndrom/Wirkung Mögliche Verwechslung
Grüner Knollenblätterpilz Amanita phalloides Phalloides-Syndrom: heftige Magen-Darmbeschwerden, Leberversagen, Nierenversagen grüne Täublingsarten
Weißer Knollenblätterpilz Amanita verna Wiesen- und Anischampignon
Spitzkegeliger Knollenblätterpilz Amanita virosa
Nadelholz-Häubling

Gewächshaus-Häubling

Galerina marginata,

Galerina sulciceps

Stockschwämmchen,

“Rauschpilze“

Giftschirmlinge Lepiota-Arten Essbare Schirmlinge
Rauköpfe Orellanus-Arten Orellanus-Syndrom: Nierenversagen Rüblinge, Ritterlinge
Panther-Pilz Amanita pantherina Pantherina-Syndrom: Pupillenerweiterung, Herzrasen, Rauschwirkung Graue Wulstling, Perlpilz, Waldchampignon
Roter und brauner Fliegenpilz Amanita muscaria, A. regalis
Narzissengelber Wulstling Amanita gemmata Scheidenstreiflinge
Kahlköpfe, Düngerlinge, Glockenschüpplinge Psilocybe-, Panaeolus-, Conocybe-Arten Psilocybin-Syndrom: halluzinogene Wirkung Schwindlinge, Faserlinge, Rüblinge
Netzstieliger Hexenröhrling Boletus luridus Coprinus-Syndrom: nur in Verbindung mit Alkohol, Hemmung des Alkoholabbaus mit Gesichtsrötung, Schweißausbrüchen, Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Übelkeit Essbare Röhrlinge
Glimmertintling,

Faltentintling

Coprinus micacaeus, atramentarius Schopftintling
Keulenfüssiger Trichterling Clitocybe clavipes Essbare Trichterlinge
Satanspilz Boletus satanas Magen-Darm-Syndrom: Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Bauchschmerzen Essbare Röhrlinge
Karbol-Egerling Agaricus xanthoderma Essbare Champignons
Tiger-Ritterling Tricholoma pardinum Essbare Ritterlinge oder Rüblinge
Riesen-Rötling Entoloma sinuatum
Birkenreizker Lactarius torminosus Essbare Reizger und Milchlinge
Porphyrbrauner Wulstling Amanita porphyria Perlpilz, Grauer Wulstling
Ölbaumpilz Omphalotus olearius Pfifferling
Speitäubling Russula emetica Essbare Täublinge
Risspilze Inocybe-Arten Muscarin-Syndrom: Brechdurchfällen, Schweißausbrüchen, Pupillenverengung, Kreislaufkollaps Essbare Ritterlinge
weiße Trichterlinge Clitocybe-Arten Essbare Trichterlinge

 

 Tabelle 2 Giftpflanzen mit Giftstoffen und Vergiftungssymptomen

Giftpflanze Lateinischer Name Giftstoffe Giftwirkung
Tollkirsche Atropa bella-donna Alkaloide Atropin, Hyoscyamin, Scopolamin Weite Pupillen, trockene Schleimhäute, Durst, psychischen Symptomen wie Angst, Halluzinationen, Rausch, Bewusstlosigkeit, Atemlähmung
Bilsenkraut Hyoscyamus niger
Stechapfel Datura stramonium
Goldregen Laburnum anagyroides Cytosin Brechdurchfälle,  Speichelfluss, Schweißausbruch, Krampfanfälle
Gefleckter Schierling Conium maculatum Coniin Brennen im Mund, Erbrechen, Durchfall, Speichelfluss, Sehstörungen, aufsteigende Lähmung, Atemlähmung
Kartoffel Solanum tuberosum Solanin Schleimhautreizung, Magen-Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen
Schwarzer Nachtschatten Solanum nigrum
Bittersüß Solanum dulcamara, Soladulcin
Seidelbast Daphne mezereum Diterpene Mezerin Starke Schleimhautschädigung, Magen-Darmbeschwerden
Eibe Taxus bacata Taxane Magen-Darmbeschwerden, Herz- und Kreislaufstörungen
Ricinus Ricinuns communis Lektine Ricin Hämolyse (Zerfall der roten Blutkörperchen), Gerinnungsstörungen, blutige Durchfälle
Gartenbohne Phasaelus vulgaris
Blasenstrauch Colutea arborescens
Robinie Robinia pseudoacacia
Erbsenstrauch Caragana arborescens
Blauregen Wisteria sinensis
Maiglöckchen Convallaria majalis Herzglykoside Magen-Darmbeschwerden, Herzrhythmusstörungen
Pfaffenhütchen Euonymus europaeus
Liguster Ligustrum vulgare Saponine Magen-Darmbeschwerden
Stechpalme Ilex aquifolium
Efeu Hedera helix
Aronstab Arum maculatum Oxalat-Nadeln
Weiße und rote Zaunrübe Bryonia alba, B. dioica Triterpene Schwere Durchfälle
Faulbaum,

Kreuzdorn

Rhamnus frangula, Rhamnus catharticus Anthraglykoside
Herbstzeitlose Colchicum autumnale Colchicin Mitosehemmer, Organversagen (Leber, Niere, Blutzellen)
Wasserschierling Cicuta virosa Cicutoxin Krampfanfälle
Blauer und Wolfs-enhut Aconitum napellus und A. lycoctonum Aconitin Nervengift, Herzrhythmusstörungen, Herzstillstand

 

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