Wer sich, wie ich, auch für Wolkenkratzer bzw. ‚Skylines‘ internationaler Metropolen begeistern kann, für den gibt es in Deutschland mit Frankfurt am Main eigentlich nur eine einzige Stadt, in der es für ihn bzw. sie überhaupt etwas zu bestaunen gibt.
Außerhalb des Landes galt diesbezüglich bis vor wenigen Jahren New York noch als richtungsweisend. Seit einigen Jahren jedoch verlagert sich die Entwicklung ganz eindeutig. Städte bzw. Metropolen die vor wenigen Jahren noch kaum jemand in Sachen spektakulärer Architektur auf dem Schirm hatte, entwickeln sich in rasendem Tempo zu atemberaubenden Ansammlungen von Glaspalästen und buhlen aktuell um die spektakulärsten Gebäude der Welt. Das gefällt sicherlich nicht jedem, doch viele Leute finden dies beeindruckend und ehrfurchtgebietend.
Für die Freunde dieser ‚Skyscraper‘ habe ich heute mal einen etwas anderen Buchtipp. Der Fotoband ‚The Dubai‘ zeigt auf 160 Seiten die spektakuläre Entwicklung einer der Metropolen der Vereinigten Arabischen Emirate.
Dubai war lediglich eine kleine Wüstensiedlung , bis in den 1960er Jahren der Ölboom ausbrach.
Seither entstehen hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten, eben auch in der Hauptstadt von Dubai, die weltweit größten Einkaufszentren und die höchsten Wolkenkratzer. Die Natur wird dabei dort offensichtlich eher als etwas leicht Formbares denn Unverwechselbares gesehen, was gleichzeitig auch viele Kritiker auf den Plan ruft.
In der Umgebung von Dubai (ca. 40 km Umkreis) standen Anfang des Jahres 2008 bereits etwa 150 Wolkenkratzer, die über 150 m hoch sind, zirka 60 weitere Wolkenkratzer, die über 200 m hoch sind und sechs Wolkenkratzer, die über 300 m hoch sind.
Etwa 20 weitere Wolkenkratzer mit einer Höhe von über 300 m sind zusätzlich noch in Planung oder bereits im Bau.
Der Fotograf Tor Seidel hat mit der Kamera einen Spaziergang durch diese gigantische Stadt unternommen, in der es kaum noch historische Spuren gibt. Trotzdem gelingt es ihm auf den beeindruckenden Fotos in diesem großformatigen Bildband auch und gerade die extremen Veränderungen der Region in den letzten Jahren zu dokumentieren.
In einem extremen Klima, wenige Meter neben einer vergleichsweise leblosen Landschaft, entsteht bzw. entstand hier eine der faszinierendsten Metropolen der Welt.
Ein Spaziergang dem der Betrachter bequem vom heimischen Sofa aus folgen kann und der ihn zweifelsohne mit in seinen Bann zieht. Egal wie man persönlich zu dieser zur Schaustellung von Reichtum und Luxus steht, wie kritisch man diesen Wandel vielleicht auch hinterfragt.
Die Aufnahmen von Seidel faszinieren über stunden. Ich kann daher jedem Architektur-Freund, trotz des relativ hohen Verkaufspreises von 58 Euro für das Werk, mal einen intensiven Blick in dieses beeindruckende Buch empfehlen.
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Hatje Cantz Verlag
Sprache: Englisch
ISBN-13: 978-3775738569
Preis: 58,00 Euro
(Die hier gezeigten Fotos aus dem Buch ‚The Dubai‘ stammen von Tor Seidel und werden mit freundlicher Genehmigung des Hatje Cantz Verlages gezeigt.)
Ich mag Hochhäuser und bin im Regelfall immer dabei, wenn es auf die Besucherdecks/Türme der Städte geht.
Dubai fand ich eher langweilig und überbewertet. Für mich hat das Zentrum eine zu große Ausdehnung, das Klima ist unangenehm. Bei vielen Projekten fehlt mir der Charme-Faktor und ökonomische Sinn. Was sollen die gigantischen Neulandprojekte im Meer? Was sollen Hochhaussiedlungen, wenn direkt in der Nachbarschaft über Kilometer Wüste ist?
Der Bereich des Creeks bildete hier eine Ausnahme.
Alles wird gepusht, jede Zeitung berichtet über Skihallen, eine Metro etc.
Leider wird dabei vergessen, dass das ein Standard ist, der in vielen anderen Städten normal ist.
Wann wird hier über neue Malls und Skihallen und Bahnlinien berichtet?
Den Nachbar Abu Dhabi fand ich wesentlich interessanter. Dort sieht es finanziell ja auch besser aus.
Es wird spannend bleiben, ob sich die Investitionen dauerhaft lohnen. Eigentlich sind die Investitionen zu hoch für ein Land mit viel Platz. Durch die großen Flughäfen und viele Touristik-Angebote mit Zwischenstop wird es Besucher geben. Welche Metropole am Golf dauerhaft Bewohner anzieht, wird sich zeigen. Auch die Öleinnahmen sind nicht endlos und viele Invstitionen kommen eher aus dem Ausland.
Die gesichtslosen Hochhäuser als Wohnblocks finde ich eher uninteressant. Jede Stadt sieht gleich aus. Dies gilt insbesondere für die vielen Städte der aufstrebenden Metropolen. Irgendwie erinnert dies mich immer wieder an die Schlafstädte der 60er/70er, die hier jetzt langsam wieder entfernt werden.
Dschidda könnte interessant werden. Hier werden einige interessante Gebäude gebaut.
Frankfurt ist mit dem neuen Bahnhofs-/Messeumfelds auch wieder bzgl. des Städtebaus sehr interessant. Es wird spannend, wann aus den Retortensiedlungen wird. Sind es nur Geldanlagen mit sterilen internationalen Standard-Geschäften oder wird es Flair geben?
New York/Chicago leben aus meiner Sicht eher vom Kontrast der neuen und alten Gebäude.