Trianel Kraftwerk Lünen: BUND begründet seine angekündigte Klage

Das Trianel-Kraftwerk in Lünen. Quelle: Wikipedia; Foto: Possi88; Lizenz:
Das Trianel-Kraftwerk in Lünen. Quelle: Wikipedia; Foto: Possi88; Lizenz: CC-BY-3.0

Seit Ende des Jahres 2013 war es relativ ruhig um den neuen Trianel-Kohlemeiler in Lünen. Damals hatte der Umweltverband BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) angekündigt erneut Klage gegen den Betrieb des seit Ende 2013 auch offiziell laufenden Kohlekraftwerks im Kreis Unna einreichen zu wollen.

Dies ist nun offenbar geschehen. Wie der BUND am gestrigen Freitag per Pressemeldung vermeldete, hat man dort nun, in zwei insgesamt etwa 450 Seiten starken Schriftsätzen, zahlreiche aus seiner Sicht bestehende Rechtsverstöße dargelegt und offiziell beantragt, die von der zuständigen Bezirksregierung in Arnsberg erteilten Genehmigungen wieder aufzuheben.

Trotz der Verbesserungen im zweiten Genehmigungsanlauf hält der BUND das Vorhaben auch weiterhin für so umweltschädlich, dass auch die geänderten Genehmigungen rechtswidrig seien.

Große Probleme sieht der BUND speziell auch nach wie vor in Sachen Quecksilber. Gemäß den EU-Vorgaben muss dessen Eintrag in die Umwelt bis 2028 faktisch auf null gesenkt werden. Trotzdem sei dem Kraftwerksbetreiber gestattet, weiterhin das Nervengift direkt in die Lippe einzuleiten, kritisiert der BUND in seiner aktuellen Stellungnahme.

Man darf gespannt sein ob es dem Umweltverband in diesem Fall tatsächlich gelingen kann das seit Monaten bereits laufende Kraftwerk noch einmal vom Netz zu bekommen.

In einer Einschätzung welche Thomas Krämerkämper (vom BUND) vor einigen Monaten hier bei den Ruhrbaronen einmal im Kommentarbereich abgegeben hatte, sah er sich auch in Sachen Trianel einer wachsenden Gegnerschaft auf politischer Ebene gegenüber:

„…Wir, d.h. der BUND, haben schon vor Jahren mit dem Argument gegen das Kraftwerk Stellung bezogen, dass eine solche Anlage, einmal in Betrieb gegangen, zwangsläufig zu weiterer politischer Protektion führen würde. Und so wird es auch kommen: eine schwarz-rote Bundesregierung wird die ganzen unwirtschaftlichen UND umweltschädlichen Kohlekraftwerke mit den Geldbörsen der Stromkunden und der Steuerzahler “retten”. …“

Und laufen tut die Anlage in Lünen ja nun inzwischen tatsächlich schon längst…

Passend zum Thema:

https://www.ruhrbarone.de/trianel-kraftwerk-luenen-bund-will-erneut-klagen/72262

https://www.ruhrbarone.de/luenen-trianel-kraftwerk-verkauft-auch-ohne-vorbescheid-bereits-strom/69062

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WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Robin,
danke für die Info.

Auffällig wie unauffällig im Kommunalwahlkampf in Waltrop die Themen “ E.ON-Datteln IV, TRIANEL-Lünen, und New-Park “ geblieben sind.
Gründe dafür?

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

Krämerkämper? Echt ein Kämpfertyp 🙂 Und immer gegen die alle Arbeitsplätze – ausser natürlich seinem eigenen:
https://www.ruhrbarone.de/der-bund-funktionaer-die-atomwirtschaft-und-die-braunkohle/74462

Alreech
Alreech
10 Jahre zuvor

komisch, das inzwischen 25% der deutschen Stromversorgung privatisiert wurden, und das die Gewinne dieser Privatisierung in die Taschen der Besserverdienenden fließen welche es sich leisten können in Solaranlagen und Windparks zu investieren wird nie thematisiert.

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