Transaktivisten gelten auf Twitter und in Politikerkreisen als machtvolle Lobbyisten auf deren Befindlichkeiten und Wünsche Rücksicht zu nehmen ist, wenn man einem der gefürchteten Shitstorms entgehen will. Und so plappern viele Politiker und Journalisten diesem lautstarken und postmodernen Racket alles Mögliche nach: Dass es mehr als zwei Geschlechter gibt, man zwischen ihnen hin und her wechseln kann und Biologie keine Rolle spielt, weil sich alles außer einem warmen Mittagessen und einem schönen Dodge RAM durch Sprechakte herbeizaubern lässt. Dumm wird es immer dann, wenn die Wirklichkeit ins Spiel kommt. Bundesjustizminister Marco Buschmann will nun doch wohl nicht, dass die hippen Frauen mit Penis Frauensaunen besuchen können, die woke schottische Erste Ministerin Nicola Sturgeon rückt von der Idee ab, eine kriminelle Transfrau, also einen biologischen Mann, die bereits zwei Frauen vergewaltigt hat, in ein Frauengefängnis zu stecken. Shitstorms sind die Folge, aber außerhalb von Twitter und dem Planeten Postmodernia08/15 bleiben sie ohne jede Auswirkung. Das mussten die „Aktivisti“ nun auch im Fall des Computerspiels Hogwarts Legacy feststellen. Das Spiel beruht auf der Harry Potter-Saga der britischen Schriftstellerin J.K. Rowling. Rowling ist in den Kreisen der Transaktivisten verhasst, weil sie als Feministin etwas dagegen hat, das Männer in Frauenkleidern in Schutzräume für Frauen eindringen und Frauen langsam, aber sicher aus der Öffentlichkeit verdrängt werden, weil der Begriff Frau aus ideologischen Gründen zunehmend verwässert wird. Im Cambridge Dictionary wird Frau bereits als „eine Erwachsene, die als Frau lebt und sich als solche identifiziert, auch wenn ihr bei der Geburt ein anderes Geschlecht zugewiesen wurde“ definiert.
Weil Hogwarts Legacy auf Rowlings Ideen und Rowling als böse Feministin gilt wurde nun zum Boykott des Spiels aufgerufen. Und einmal mehr erwies sich die Szene der dauererregten Transaktivisten als eine Ansammlung backenblasender Zwerge: Obwohl das Spiel erst am 10. Februar erscheint, steht es bei Amazon und Gamestar, um nur zwei Beispiele zu nennen, an der Spitze der Charts. Politiker, die vor Aktivisten kuschen oder glauben, mit Wokeness bei den Wählern punkten zu können, sollten das im Hinterkopf bewahren.
Man kann echt nur hoffen, dass die Putinisten von der AfD bald aus den Parlamenten fliegen, dann wird der Weg für das Selbstbestimmungsgesetz vielleicht etwas eher frei: Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Stephan Brandner (…) nannte das Vorhaben einen „Ausdruck einer eklatanten Realitätsverweigerung“. Biologie, um die es bei den Ampel-Plänen gar nicht geht, lasse „sich nicht von Gesetzen einfach ausblenden“ und sei auch „keine Frage von Mehrheiten“. (queer.de)
In Finnland ist gerade ein solches Gesetz durch das Parlament gegangen. Geht doch.
Gruß aus Köln
Rudi
„In Finnland ist gerade ein solches Gesetz durch das Parlament gegangen. Geht doch.“
In Finnland sind die Rechtspopulisten der PS (Perussuomalaiset) seit den letzten Parlamentswahlen 2019 zweitstärkste Kraft mit 38 Sitzen (17,5 %). Nur die Sozialdemokraten sind mit 40 Sitzen (17,7 %) besser, aber auch nur um Sackhaaresbreite.
Für die PS, dem finnischen Pendant zur deutschen AfD, ist selbst die Homo-Ehe ein Ding der Unmöglichkeit, stattdessen propagiert man christlich-konservative Positionen und immer mehr Finnen stehen drauf, was sich in der Diskussion um das neue Selbstbestimmungsrecht gezeigt hat. Die Rechtspopulisten sind nicht die einzigen, die mit diesem Werk ein Problem haben.
Mit dem Verweis auf Finnland die Hoffnung zu verbinden, dass in Deutschland die AfD bald aus den Parlamenten fliegt, nur weil es in der finnischen linkslastigen 5-Parteienregierung ein Selbstbestimmungsgesetz durch die politischen Gremien geschafft hat, ist naive Queertümelei und hat auch viel mit Glauben zu tun, wenn auch nicht im christlich-konservativen Sinne…
Kölle Alaaf!