„Türkischer Maulkorb für Wissenschaftler der Uni Duisburg-Essen ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit“

Burak Çopur Foto: Privat/PR

Der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Çopur von der Universität Duisburg- Essen (Institut Turkistik) wird aufgrund seiner Äußerungen zum „Dersim- Massaker 1937/38“ von türkischen Rechtsextremisten bedroht.

Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, sieht die Meinungsfreiheit in Deutschland in akuter Gefahr. Für Toprak hat Prof. Dr. Çopur nicht nur als Bürger dieses Landes im Allgemeinen, sondern auch als Wissenschaftler in besonderem Maße das Recht auf freie Meinungsäußerung. Seine Beiträge sind im Sinne unseres verfassungsrechtlichen Rahmens und vom Geiste der Völkerverständigung getragen. Zu dieser Völkerverständigung gehört jedoch auch, dass sich Herr Prof. Dr. Çopur in Anlehnung an die vorbildliche deutsche Erinnerungskultur diese auch für andere Gesellschaften wünscht.

Toprak: „Leider ist die Leugnung und Verdrängung historisch dunkler Kapitel Teil einer türkischen Staatsdoktrin, die gänzlich darauf abzielt, einen Heldenmythos einer großen, unbezwingbaren und unbefleckten Nation zu propagieren. Von der deutschen Erinnerungskultur ist die Türkei Lichtjahre entfernt.“

Die Kurdische Gemeinde Deutschland unterstützt daher ausdrücklich die Bemühungen von Prof. Dr. Çopur historische Verbrechen der Türkei aufzuarbeiten und Studierende für einen interkulturellen Dialog zu sensibilisieren.

Der Vorsitzende der Gemeinde warnt daher vehement davor, die verfassungsfeindliche Geisteshaltung, unliebsamen Personen das Wort zu verbieten als eine Bagatelle zu behandeln.

Toprak: Es ist wichtig zu erkennen, dass die vor allem von türkischen Rechtsextremisten ausgehenden Drohungen nichts weiter sind, als der Export repressiver Maßnahmen über die türkischen Staatsgrenzen hinaus nach Deutschland.“

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Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

Ob die kurdischen Gemeinden es aushielte, wenn die Rolle der Hamidiye, vulgo kurdischen Kavallerie, beim Völkermord diskutiert würde?

Pommes Spezial
Pommes Spezial
5 Jahre zuvor

@#1Wolfram Obermanns Ja.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

#2
Worauf gründet sich Ihr Zutrauen?

Pommes Spezial
Pommes Spezial
5 Jahre zuvor

@#3 Wolfram Obermanns Beispielsweise auf entsprechende Erklärungen der Kurdischen Gemeinde Deutschlands (https://kurdische-gemeinde.de/erklaerung-anlaesslich-des-gedenktages-fuer-die-opfer-des-genozids-den-armeniern-vor-99-jahren/). Und die kurdischen Gruppierungen links davon kämpfen sowieso schon immer nicht nur gegen den türkischen Staat selbst, sondern auch gegen die von ihm profitierenden feudalen Strukturen, aktuell nennt sich das "Dorfschützer" (https://de.wikipedia.org/wiki/Dorfschützersystem).

Helmut Junge
Helmut Junge
5 Jahre zuvor

@Wolfram, i-Artikel steht, daß sich die türkische Regierung 2011 entschuldigt haben soll.
Entweder stimmt das nicht, oder es gibt unter Türken darüber mehrere Ansichten. https://de.wikipedia.org/wiki/Dersim-Aufstand

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

#3
Die Erklärung von 99 kann im Licht der historischen Fakten sicher ein Beginn einer Diskussion über den kurdischen Anteil am Genozid sein, auch wenn in dieser die Nachfahren die Ahnen weniger als Täter denn als Opfer anerkennen.

Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
5 Jahre zuvor

Erdogan hat sich für die Massaker an den Kurden entschuldigt. Uninteressant wurde diese Haltung für ihn, als die YPG die absolute Mehrheit der AKP verhinderte und die maßgebliche Oppositionspartei wurde.

Meine Frage zur Beteiligung der Kurden als willige Helfer der Jungtürken am Armeniergenozid zielt auf den existierenden kurdischen Nationalismus, der sich ebenso geschichtsbereinigend gerieren kann, wie jeder andere Nationalismus.

MYK
MYK
4 Jahre zuvor

Es gilt zu differenzieren!
Fakten:

1. Die Dersim Bevölkerung ist und war nie kurdisch!!!

2. Dersimer sind größtenteils Zaza/kirmanc/dimil und im Kerngebiet lebende sind zu 99% Aleviten!

3. Dersimer Zaza Aleviten und kurdische- sowie turkmenische Aleviten im Rest der Türkei, lebten mit Griechen, Juden, Armeniern und Aramäern immer friedlich zusammen. Das ist Historisch belegt!

4. Die alevitische Lehre gestattet keine Morde, im Gegenteil, der alevitische Glaube ist in seiner Geschichte stets das humanistische Erbe, das Gewissen der Brüderlichkeit und die Speerspitze der Nächstenliebe in Anatolien gewesen,

UND DAS DEM ELITÄREN PALAST ISLAM dem gekauftem und geheucheltem OSMANISCH ABBASIDISCHEM SUNNITISCH ORTH. verklärten MENSCHENVERACHTENDEM TURANISCHEM ISLAM ZUM TROTZ.

(Baba Ishak, Pir Sultan Abdal, Haci Bektas Veli, Yunus Emre, Rumi um nur einige Gallionsfiguren der alevitisch humanistischen Lehre zu nennen.

5. Ja, Kurden haben sich an den Massakern beteiligt auch übrigens an Massakern an anderen Kurden z.B. der Minderheit der alevitischen Kurden. Es handelt sich bei den Tätern, ausschließlich um Islamisch-Fundamentalistische sprich Sunnitisch-Orthodoxe Kurden!

6. Niemals haben sich Aleviten demnach auch keine Dersimer daran beteiligt, ein Fakt! Daran gibts in 100 Jahren auch nichts mehr zu rütteln!

7. Die kurdisch militanten Kreise versuchen schon seit Jahren die alevitischen Zaza aus Dersim zu vereinnahmen und für Ihre eigenen Zwecke zu assimilieren.

Ein ZAZA ist kein Kurde! Weder soziologisch, antrophologisch noch kulturell, noch sonst irgendwie.

Ach noch was. Im Armenischen enden Namen und Bezeichnungen oft mit
-ian oder (-an). Z.B. Bayrakdar(ian). Bei den Kurden gibts das nicht!
ABER bei den alevitischen ZAZA aus Dersim enden alle Klan bzw. Stammesnamen mit -an selbst BabaManusr die geistlichen Ordensführer heißen im Original auf ZAZA Bomesur-an! Nur mal so als Denkansatz für zukünftige Feldforschungen!

Um sich Ernsthaft an dieser Diskussion zu beteiligen sollte man sich mindestens 10 oder gar 20 Jahre damit beschäftigen, theologisch, historisch, lingusitisch und geografisch, und nicht das wiedergeben was Seelenfänger der PKK, GRAUEN WÖLFE, CEM VAKFI, oder sonstigen Ideologenführer von sich geben.

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