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Es ist ziemlich billig, den Protest gegen das Oma-Lied als "rechts" zu verunglimpfen. Nur weil auch Rechte dagegen protestieren sind nicht alle Protestierenden Rechte.
Es war einfach eine dumme Geschmacklosigkeit der verantwortlichen Redakteure, die auch noch meinten, diesen Text Kindern in den Mund legen zu müssen. Peinlich wird's dann, wenn man nachträglich versucht, sowas als "Satire" zu bezeichnen, schließlich kommt es schon auf den Empfängerhorizont an.
@ EinLipper
"schließlich kommt es schon auf den Empfängerhorizont an"
du hast einen Horizont?
Na da waren eindeutig Nazis gestern bei der Demo in Köln.
(Erfreulicherweise war die nur recht klein, die Gegendemonstranten waren sehr in der Überzahl.)
Es ist halt nur – also, was echt einfach nicht drin ist, ist, die Erfahrungshorizonte aller an und für sich
sehr geschätzten Rezipienten mit einzurechnen, und die Arbeiten entsprechend anzulegen.
Da geht's dann an die Kunstfreiheit, und, ach nun, die sollte dann doch nach Möglichkeit erhalten bleiben, find ich ja.
So, und das Lied war nu keine gesungene Reportage, und die Zeichnung hier ist auch keine gezeichnete Reportage.
Das hätt ich sonst schon so kenntlich gemacht, ich bin da gar nicht so 🙂
@ Bert
Du hast ein Argument?
@ EinLipper
reicht nicht ein "Horizont"?
Wie verspielt muss man eigentlich sein, um nicht zu merken, dass die "Diskussion" um das Lied von Anfang an von "Rechten" geführt wurde? Um rechte Themen zu verbreiten, u.a. die Legende vom "linken Staatsfunk"
Ich gebs auf, wir linken merkens einfach nicht, werde dann wohl doch aus der SPD austreten, Frau Esken arbeitet ja ebenfalls dran. Wer "wie verspielt muss man eigentlich sein" für ein tragfähiges Argument hält, dem ist echt nicht zu helfen und
@ Frau Zeidler: mit "Kunstfreiheit" lässt sich alles rechtfertigen. Erkennbar ging es hier aber um was anderes, das sollte jemand, der Karikaturen veröffentlicht eigentlich erkennen können …
@ EinLipper
"verspielt" = "verpeilt" + Autokorrektur
hatte das Auswirkungen auf Ihren "Empfängerhorizont"?
Der Artikel von Heinrich Schmitz im Tagesspiegel fasst es gut zusammen: "Merkt eigentlich noch jemand, dass es nicht um Omas geht?", https://causa.tagesspiegel.de/kolumnen/heinrich-schmitz/merkt-eigentlich-noch-jemand-dass-es-nicht-um-omas-geht.html
Mir gefällt die Karikatur. Sie steht in der Linie dieses Blogs auch dann auf "Verunreinigungen" hinzuweisen, wenn das eigentlich Geschehen als wünschenswert und unterstützungswürdig angesehen werden kann. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Berichte über die Vereinahmungsversuche der MLPD bei FFF.
Die maßlose Kritik und die extremen Sanktionsforderungen an den WDR und seinen Intendanten auch in diesem Blog ist nicht Ausdruck einer berechtigten Verärgerung über eine Panne bei einem sich bei seiner Programmgestaltung verzettelnden Sender, sondern längst einer Furorwelle eines rechten Mobs geritten von Demagogen des entsprechenden politischen Spektrums.
Im Gegenzug ist inzwischen allerdings auch die Redakteursvertretung des WDR zu fragen, ob sie noch alle Tassen im Schrank hat. Die verlangt reziprok zum rechten Pöbel inzwischen den Rücktritt von Buhrow, weil der einer allein von Nazis gesteuerten Kampagne nachgegeben habe. Nebenbei wird so mal eben Laschet (das muß man sich so gaaaanz langsam auf der Zunge zergehen lassen) in die Nähe dieses Gesocks gebracht. Von daher hätte man auch WDR-Redakteure mit MLPD-Sticker am Revers auf dem Flur karikieren können.
Letzteres macht mir mehr zu schaffen. Der ÖRR hat einen Auftrag und Zweck. Wenn es dahin kommt, daß es Realität ist, wenn es wie Satire aussieht, hat die Einrichtung ein dickes Problem. Aber nicht nur das, wenn Laschet sich für die kommenden Jahre eine Renaissance der Diskussionskultur wünscht, ist der WDR offensichtlich Teil genau dieses Problems. Wie ist zu verfahren, wenn am Wallrafplatz gedacht wird wie (nicht was) im Domvikariat oder bei Pegida?