Der Gesamtumsatz des deutschen Profifußballs ist erstmals seit Ausbruch des Coronavirus wieder gestiegen – lag aber auch in der Saison 2021/22 weit unter dem Rekordniveau aus Zeiten vor der Pandemie. Insgesamt erlösten die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga in der vergangenen Spielzeit 4,48 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um 10,5 Prozent im Vergleich zur vorherigen Saison, liegt aber noch immer um rund 325 Millionen Euro unter dem Erlös, der vor Corona erzielt wurde (2018/19: 4,8 Milliarden Euro).
Diese und weitere ökonomische Daten gehen aus dem am heutigen Donnerstag veröffentlichten „DFL Wirtschaftsreport 2023“ hervor, der kumulierte Kennzahlen zur finanziellen Entwicklung der Bundesliga und 2. Bundesliga in der Saison 2021/22 beinhaltet.
Da es weiterhin signifikante pandemiebedingte Einschränkungen bei der Zulassung von Zuschauerinnen und Zuschauern zu den Stadien gab, erreichten vor allem die Spielerträge (hauptsächlich Einnahmen aus dem Ticketabsatz) in der Saison 2021/22 noch nicht einmal ansatzweise das Vor-Corona-Niveau: 2018/19 waren es noch rund 650 Millionen Euro – in der vergangenen Spielzeit 402 Millionen Euro. Hinzu kommt unter anderem, dass die Erlöse aus der Verwertung der deutschsprachigen Medienrechte für den laufenden Zyklus (2021/22 bis 2024/25) auf Grundlage der kurz nach Pandemie-Beginn unter herausfordernden Rahmenbedingungen abgeschlossenen Verträge etwas geringer ausfallen als in den vorherigen vier Jahren (durchschnittlich 1,1 Milliarden Euro statt zuvor 1,16 Milliarden Euro pro Saison).
Der deutsche Profifußball ist derweil weiterhin ein bedeutender Steuerzahler: Rund 1,4 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben haben die 36 Clubs in der vergangenen Saison an die Finanzbehörden sowie die Sozial- und Unfallversicherungen entrichtet (2020/21: 1,3 Milliarden Euro). Dass im Verlauf der Saison die Fans sukzessive in die Stadien zurückkehren durften, spiegelt sich auch in der Anzahl der direkt und indirekt rund um die Bundesliga und 2. Bundesliga beschäftigten Personen wider, die sich deutlich von 26.183 auf 48.372 erhöht hat. Das entspricht einer Steigerung um 85 Prozent.
Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums: „Man kann angesichts der vorliegenden Zahlen von einer leichten wirtschaftlichen Erholung sprechen, aber noch lange nicht von einer Entwarnung. Vom Vor-Corona-Niveau sind die Bundesliga und 2. Bundesliga in Summe noch weit entfernt. Liga und Clubs werden gemeinsam Wege finden müssen, um sich weiterzuentwickeln, die Attraktivität der Wettbewerbe und die sportliche sowie wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit auf internationaler Ebene zu erhalten und zugleich Besonderheiten des deutschen Fußballs zu bewahren.“
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