Der aktuelle Warnlagebericht des Deutschen Wetterdienstes lässt keinen Zweifel zu. Die Lage im Land, sie ist klar und kalt: „In der Nacht zum Dienstag verbreitet leichter bis mäßiger, in der Mitte auch strenger Frost.“ Zum Glück wird der Warnlagebericht um 11 Uhr aktualisiert. Vielleicht wird ja auch noch eine Wolke am Himmel entdeckt.
Wir haben Januar. In Deutschland ist diesem Monat Winter. Wären wir in Australien, wir würden jetzt alle am Strand liegen und mit Bierdosen nach Delfinen werfen, aber hierzulande ist es nun einmal kalt.
Alle, die vor März 2018 geboren sind, wissen das, denn sie haben schon einmal einen Winter erlebt: Es ist dunkel und kalt. Nicht schön, sicher, aber auch kein Grund zur Verzweiflung, denn die Tage werden schon wieder länger und bald wird es auch wärmer.
Ich lese gerade das Buch „How Fear Works“ von Frank Furedi. Furedi beschreibt in ihm, wie sehr Panikmeldungen in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Fast jedes Lebensmittel macht krank, Pandemien sind an der Tagesordnung und an jeder Ecke wartet ein Mörder. Wenn wir Glück haben, ist es vielleicht auch ein Totschläger.
Während eine Panikwelle nach der anderen über uns hinweg rollt stellen wir verwundert fest: Die Menschen werden immer Älter und es geht ihnen immer besser. Seitdem unsere Vorfahren in der afrikanischen Savanne versuchten, nicht zum Pausensnack von Löwen zu werden, ging es der Menschheit noch nie so gut wie heute.
Und auch dieser Winter ist eher mittelmäßig. Ja, irgendwo in Bayern hat es geschneit, aber so ganz sensationell kann das nicht sein. Wüssten die Bayern nicht was Schnee ist, sie hätten um den Wintersport herum kaum eine ganze Industrie aufgebaut.
In diesen Zeiten, in denen der Weltuntergang jeden Tag mehrfach kommt, dann aber doch das Schlimmste was passiert ist, dass das Bier alle ist, ist Jörg Kachelmann ein guter Lotse, der gegen die Lautsprecher aus den Reihen der Politideppen gleichermaßen austeilt:
Kachelmann ist Experte, mag keine Panik und setzt auf Wissenschaft:
Und jetzt zurück zum Leben…
Was für die AfD die Flüchtlinge ist für die Grünen das Wetter…
Früher war das Wetter besser! Die Winter zuverlässig streng, die Sommer warm und trocken, Blindschleichen begleiteten einen und Kreuzottern. Kreuzottern! Wo sieht man die heute noch? Ok, ich wohne schon lange nicht mehr in einem Dorf am Waldrand, sondern mitten in der Stadt, aber trotzdem! Nix sieht man hier mehr, nichtmal Kellerasseln und Silberfischchen, die mich Zeit meines bisherigen Lebens begleitet hatten.
Wenn jemand eine Assel übrig hat oder besser zwei, die sich reproduzieren können, bitte für mich abgeben! Danke.
🙂
Die Grünen hatten mir vor vielen Wintern "Palmen in Bottrop" versprochen!1elf
Ich bin ja nicht hysterisch, aber wir werden alle sterben.
Die Höhn*sche Einlassung ist Blödsinn. Als Kind in den 50ern bin ich in zwei Wintern nach dribb de Bach zu Fuß gegangen und es ist nur ein paar Winter her, da ruhte zumindest auf den Kanälen hierzulande die Schifffahrt, weil diese zugefroren waren.
Natürlich,@ Stefan Laurin, weiß der Bayer und nicht nur der, was Schnee ist. Aber in diesen Massen in so kurzer Zeit ist `s eher selten.
In meiner zahlreich vorhandenen Eisenbahnliteratur werden Winter beschrieben, die ungewöhnlich hart waren. Allerdings wurden Länderbahnen, Reichs-und Bundesbahn mit solchen Schneemassen und mit "sibirischer Kälte" weitaus besser fertig als heute die DBAG.
Wofür haben wir ein Hirn?
Mir gehen diese ewigen Warnungen auf den Keks. Es ist Winter, und da ist es kalt, und Wasser gefriert im Winter. Dann kann es auch glatt sein. Wir haben alle Sinne, mit denen wir auch ohne die tägliche Warnung über Wind, Sonne, Regen , Glätte überleben können.
Der Unterschied Wetter/Klima ist auch nicht so einfach, zeigt aber natürlich ziemlich deutlich, dass viele Menschen Probleme mit den einfachsten Begriffen, naturwissenschaftlichen Bezeichnungen haben.
Es ist auch gut, das Journalisten direkt im Netz korrigiert werden. Dies lässt natürlich wieder mal offen, wieso solche Artikel in angeblichen Qualitätsmedien erscheinen und was in der Ausbildung von Journalisten falsch läuft.
Ich habe mal "Main/Rhein/Ruhr" zugefroren gegoogelt. Sehr interessant das, ich beschränke mich jetzt aber auf mein "Heimatgewässer." Zunächst hat sich gezeigt, dass mich meine Erinnerung getrogen hat, ich ging zwar tatsächlich 2 Winter nach dribb de Bach, aber 56 und 63, nicht aber 55. 63 war auch das letzte Jahr in dem der Main im Unterlauf begehbar war und diese an sich bedauerliche Tatsache liegt nicht unbedingt nur an der Klimaveränderung, sondern ist wohl v.a. warmen Abwässern und Chemikalien im Fluß geschuldet. Die Winter 69/70 und 70/71 waren bspw ebenfalls saukalt, aber ohne Eis, 96/97 gab es immerhin Eisschollen auf dem Wasser.
Der Main soll noch im 19. Jahrhundert durchschnittlich alle zwei Jahre begehbar gewesen sein und war so v.a. für das wohlhabende Frankfurter Bürgertum ein Ort des Vergnügens. Im letzten Jahrhundert war er dann nur noch wenige Male zugefroren. Oberhalb von Aschaffenburg auch bspw.1985, was nicht weiter erstaunlich ist, denn dort war das Baden auch nach 59 erlaubt, denn so richtig verdreckt und erwärmt wurde das Mainwasser erst ab Aschaffenburg. Menschengemacht halt. Mittlerweile darf man auch unterhalb von AB wieder schwimmen, immerhin das ist doch sehr erfreulich.