Ungeimpfte sind keine Aussätzigen

Internationaler Impfpass mit einer vollständigen Corona-Impfung Lizenz: Superikonoskop Lizenz: CC BY-SA 4.0

 

Ungeimpfte halten die Pandemie völlig unnötig und ohne vernünftigen Grund am Laufen. Ungeimpfte belegen Intensivbetten, verursachen Behandlungskosten und stecken Unbeteiligte an. Es ist nachvollziehbar, dass man den Druck auf sie erhöhen will und dass die Gesellschaft es leid ist, die finanziellen wie praktischen Kosten für ihre Unwilligkeit zu tragen. Jetzt sollen gar die Entschädigungen für Arbeitsausfälle durch Quarantäne für Ungeimpfte wegfallen. “Wer sich nicht impfen lässt, ist selber schuld”, heißt die Devise. Doch sollte man hellhörig werden, wenn der gesellschaftliche Zorn eine Gruppe von Menschen sich selbst überlassen will.

Lange Zeit hatten in der Pandemie jene die Überhand, die einen starken, fürsorglichen, protektiven Staat befürworten. Es ist kein Zufall, dass gerade viele Linke, namentlich in der Intiative “Zero-Covid”, für drastische Maßnahmen waren, während liberale eher still wurden, wollten sie doch weder den totalen Lockdown, noch in die Nähe von Querdenkern gerückt werden. Als jetzt endlich die Impfung breit verfügbar wurde, wurde in der FDP-nahen Ecke ein Aufatmen hörbar. Jetzt ist endlich wieder jeder für sich selbst verantwortlich, jetzt kann man alle Einschränkungen aufheben, denn jetzt ist, wer sich nicht impfen lässt, ja selber schuld. So, wie jeder privat für seine Rente vorsorgen könne, könne auch jeder für seine Gesundheit sorgen. Das stimmt natürlich schon deswegen nicht, weil es nicht nur schwer Kranke gibt, die sich nicht impfen lassen können (oder bei denen die Impfung null Effekt hat), sondern auch die nicht irrelevante Gruppe der unter 12-Jährigen. Natürlich trifft Corona Kinder im Allgemeinen weniger hart, aber auch hier gibt es Long-Covid und andere Komplikationen, führt eine Quarantäne zu noch mehr Schulausfall, Arbeitsausfall der Betreuungspersonen, zu Krankenhausaufenthalten. Regeln, die die Ungeimpften davon abhalten, sich (und damit zu einem gewissen Prozentsatz auch Geimpfte) anzustecken, sind also weiterhin nötig.

Aber auch, wenn man die Kinder außer acht lässt, muss es nachdenklich stimmen, wenn ein Drittel der Bevölkerung sich selbst überlassen werden soll. Die Gruppe der Ungeimpften ist zu groß, um sie als verwirrte Spinner hinzustellen, die halt tun sollen, was sie nicht lassen können. Wenn ein Drittel der Bevölkerung, sagen wir, die Abgasmessung durch den Schornsteinfeger verweigern und eine CO2-Vergiftung riskieren würde, müsste man ernsthaft fragen, was an der derzeitigen Regelung falsch läuft. Und es ist das eine, wenn Menschen ihren Test selber bezahlen müssen, um auf ein Konzert zu gehen, oder ob sie staatlicherseits eingesperrt und dafür nicht entschädigt werden. Man verstehe mich nicht falsch, ich halte die Quarantäne für eine notwendige Maßnahme. Aber es handelt sich um eine Freiheitsberaubung, für die hohe Hürden und Kompensationen gelten müssen. Es ist ja längst nicht gesagt, dass die ungeimpfte Kontaktperson wirklich ansteckend ist. Wer in Quarantäne geschickt wird, hat sich nicht dafür entschieden, sondern wird gezwungen, selbst wenn er den Sinn dieser Maßnahme anzweifelt. Das ist ein staatlicher Eingriff, den ausgerechnet Liberale kritisch sehen müssten. Wer zwei, manchmal drei Wochen nicht arbeiten kann, ohne Entschädigung zu erhalten, der kann in existenzielle Not geraten. Wenn Dreiviertel des Gehalts fehlen, ist bei vielen nicht mal die Miete bezahlt. Damit ändert sich die Drohkulisse von “den Test selber bezahlen” zu “die Existenz verlieren”.

Laut Cosmo-Studie sind nur ca. 10% der Befragten strikte Impfverweigerer. Das sind möglicherweise Querdenker, Reichsbürger, aber auch das esoterische Großstadtklientel mit Lifestyle-Globuli. Die können sich notfalls die Auszeit leisten. Die können sich die Tests leisten. Damit wird eine abweichende Meinung allerdings zum Luxusgut. Ich verstehe diese Meinung nicht. Ich finde sie unsinnig und schädlich. Das denke ich von den meisten Religionen allerdings auch. Eine schräge Ansicht zu haben, sei sie religiös, esoterisch oder auch einfach nur unwissenschaftlich, sollte aber meiner Meinung nach kein Privileg von Wohlhabenden sein. Und seien wir ehrlich: Eine endgültige Sicherheit, dass die Impfung nicht doch irgendwelche Langzeitschäden anrichtet, kann es nicht geben. Es ist wissenschaftlich nicht naheliegend, solche Schäden zu befürchten. Aber es ist eine legitime Ansicht zu sagen: ich möchte das für mich nicht. Genau, wie man eine Operation oder eine Organspende ablehnen kann. Aufklärung kann solche unsinnigen Ansichten vielleicht ändern und eine Gesellschaft kann entscheiden, sogar Zwang anzuwenden. Dann gäbe es vielleicht eine Impfpflicht. Aber dass es ein Privileg für die Wohlhabenden sein soll, die Entscheidung zu treffen, während jemand, der am Existenzminimum kratzt, das Damoklesschwert der unbezahlten Quarantäne über sich sieht, das erscheint mir falsch.

Davon abgesehen sind es eben in den meisten Fällen gar keine fanatischen Impfgegner, die noch ungeimpft sind, sondern, laut Cosmo-Studie, “Zögerer”. Die nennen verschiedene Gründe, insbesondere Barrieren. Zitat Cosmo: “Die folgenden Gruppen empfinden besonders Barrieren und werden vom aufsuchenden Impfen profitieren: Jüngere, Männer, Menschen mit Kindern, niedrigerer Bildung, Migrationshintergrund, Menschen, in deren Haushalt eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird, Menschen in Ostdeutschland.”
Diese Menschen lassen sich zum Teil durch Aufklärung gewinnen und dadurch, dass man die Barrieren senkt. Das mag für Leser dieses Blogs, überhaupt für Leser von irgendwas, unsinnig klingen. Es ist wirklich nicht so schwer, sich zu informieren und einen Impftermin zu bekommen. All das setzt aber voraus, dass man überhaupt darüber nachgedacht hat. Sich mit der Frage auseinandergesetzt hat. Sich überhaupt informiert hat, wo man sich impfen lassen kann. Es übersieht, dass viele Menschen nahezu unberührt von Nachrichten und aktuellen Themen ihr Dasein fristen. Angeblich – die Quelle finde ich nicht mehr – verbringen die Menschen im Schnitt fünf Minuten in der Woche mit Nachrichten. Manche sprechen überhaupt kein Deutsch. Diese Menschen sind keine “Impfverweigerer”, sie leben nur in einer Blase, in der man sie überhaupt erst erreichen muss.

Das ist nicht einfach. Genauso, wie es nicht einfach ist, die Gefahren des Rauchens unter die Menschen zu bringen, der Überernährung, des Glücksspiels. Bislang sind wir eine Gesellschaft, in der auch Raucher darauf vertrauen können, dass die Behandlung ihres Lungenkrebses von der Krankenkasse übernommen wird. In der wir versuchen, Menschen mitzunehmen, aufzuklären, ja, notfalls auch zu zwingen. Mit Gurtpflicht, Schornsteinfegern, Brandschutzvorschriften. Es gibt auch Hilfen für Flutopfer ohne Elementarversicherung. Eine Gesellschaft, in der jeder sich selbst überlassen bleibt, solange man ihm nur “selber schuld” hinterherrufen kann, bleibt uns hoffentlich erspart. Auch wenn die Wut verständlich ist, wenn endlich, nach dieser schweren Zeit, eine Ende in Sicht wäre, und diese Ungeimpften die Pandemie immer noch am Laufen halten.

 

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abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

Ich würde sogar noch weiter gehen und an die Eigenverantwortung, egal aus welchem Grund, vertrauen. Die Gründe für eine Nicht-Impfung sollten dabei keine Rolle spielen.

Die desaströs politische Kommunikation und wirklich katastrophale politische Handeln, haben aus einer globalen Epidemie eine Pandemie herbeigeredet. Dabei ist das Wort Pandemie anscheinend nicht aus demselben Wortstamm, wie üblicherweise "pan-"(gr.) = "alle" sondern vom Gott PAN abgeleitet, aus dessen Name sich das Wort Panik ableitet. (Liebe Coronoiker, ihr dürft an dieser Stelle gerne einhaken und mir den Unterschied zwischen Epidemie und Pandemie um die Ohren hauen, den kenne ich … ).

Andere Länder hatten deutlich entspanntere Strategien (klar, Neuseeland und Australien sind totalitärer und werden mit zerocovid auch noch scheitern) und haben, wie z.B. Dänemark oder Schweden, bald wieder gesellschaftliche Normalität.

Diese gesellschaftliche Normalität, mit einer virulenten Krankheit hoher Kontagiosität, aber vergleichsweise niedriger Legalität umzugehen, erscheint mir immer noch das anzustrebende Ziel, das aber in der öffentlichen Kommunikation völlig aus den Augen verloren wurde.
Das deutsche, kategorische Denken scheint erst moralisch befriedigt zu sein, wenn der letzte Nichtgeimpfte sanktioniert ist, nicht wenn die Krankheit endemisch geworden ist. Das wäre ja auch zu einfach … wobei es auch dafür keine objektiven, diskursiven Kriterien gibt.

Die völlig Absurdität und Ohnmacht, die einer paradoxen Intervention gleichkommt, ist die Abschaffung der kostenlosen Antigentests für alle. Da höchste Sicherheit mutatis mutandis sei dank 😉 nur durch 1G = getestet für alle gilt, verlängert sich damit der "Ausnahmezustand" ad infinitum.

Solange die Ebenen der sachlichen Betrachtung, die mit Unsicherheit behaftet bleiben muss und der politisch medialen Diskussion mit ihrem oft dogmatischen Wahrheitsanspruch, nicht sauber getrennt werden, kann dabei eigentlich nur seltsames Kauderwelsch heraus kommen.

ingenhorst
ingenhorst
3 Jahre zuvor

Kleines Rätsel: Ein Geimfter infiziert sich auf einer 2G Party in Münster mit Covid. Zwei Tage später trifft er einen ebenfalls Geimpften Geschäftspartner und steckt diesen an. Der Geschäftspartner läuft einer ungeimpften Nachbarin über den Weg und steckt diese an. Alle drei haben keine Symptome. Wer von den drei muss in Quarantäne? Und wer von den drei bekommt keine Lohnfortzahlung?

Enno
Enno
3 Jahre zuvor

Mit neuen Daten aus Israel, wo die Pandemie als schon ein Stück weiter vorangeschritten ist als in Dänemark. Dort gebe es ein riesiges Problem mit den Geimpften. Die Impfung wirke, aber nicht gut genug, was man in einem Artikel aus dem Wissenschaftsmagazin Science lesen kann, in dem die israelische Situation beleuchtet wurde. Wenn die Impfung nicht hält, was versprochen wurde, sind die Geimpften diejenigen, die die Infektion vorantreiben. So sind mittlerweile diejenigen, die zum größten Teil im Krankenhaus in Israel, die bereits ein drittes Mal geimpft worden, so im Artikel des Science.

Arnold Voss
Arnold Voss
3 Jahre zuvor

Die besondere virologische Ironie liegt darin, das Gensene, die bei der Maßnahmeverschonung / Aussetzung den Geimpften gleichgestellt und damit gegenüber den Ungeimpften bevorteilt sind, in der Regel ehemalige Ungeimpfte sind, die gerade deswegen erst einmal eine noch höheren Schutz gegen Infektionen und/oder schwere Verläufe haben wie die Geimpften.

Noch schräger an der 2G Regelung ist aber, dass die Getesteten die einzigen sind, die – im Gegensatz zu den Geimpften und Genesenden – nachweißlich bei einem Zusammentreffen nicht infektiös sind / sein werden.

Müller
Müller
3 Jahre zuvor

@Voss
.ad 1
sind die Schnelltests mit hoher Unsicherheit versehen und mit großer Vorsicht zu " genießen"

ad 2
Fragen Sie mal Ihre Großmutter, ob sie noch einen Commodore-Rechner hat.Wenn ja, können Sie sich das Testzertifikat selber zusammenbasteln

Jede Biernarke ist fälschunggssicherer als die meisten dieser -in der Regel in den Teststellen vorab blanko kopierten- Testzertifikate .

Die Coronapolitik ist oft nicht schlüssig, da stimme ich zu, Häufig geht es um den Schutz von in der Regel wirtschaftsorientierten Partikulatinteressen. Dass dies hier in NRW genau so läuft, wissen wir doch spätestens seit "Ikea"
Aber Ihre konkreten Schlussfolgerungen sind auch schlichtweg falsch.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

Eine gute Freundin ist strikte Impfgegnerin, und sie bleibt eine gute Freundin.
Ich habe überhaupt kein Verständnis für die Maßnahmen der Polizei die Demos von solchen Menschen auseinanderzutreiben und wenn jetzt von Druckmitteln bis hin zu Berufsverboten für Ungeimpfte die Rede ist, schwillt mir der Kamm.
Was wollen die Druckbefürworter denn mit den Ungeimpften in bestimmten Berufsgruppen machen? Rausschmeißen? Haben wir denn genügend Fachkräfte in diesen Berufsgruppen? Die Klugscheißer die sich Repressalien ausdenken, gehören doch überwiegend solchen Berufsgruppen an, die in die Verwaltungen drängen, weil die Industrie an ihnen keinen Bedarf hat. Und die denken, daß man auf Leute so einfach verzichten kann, weil sie an sich selber denken.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
3 Jahre zuvor

@Enno, #3: Aus diesen Daten "abzuleiten", dass Geimpfte jetzt die Pandemie vorantreiben, ist schon sehr schräg. Damit soll wohl suggeriert werden, dass die Impfung ursächlich dafür war, dass diese Personen auf der Intensivstation gelandet sind, was jeglicher logischen Grundlage entbehrt. Die Behauptung, dass ein Großteil der Hospitalisierten bereits eine dritte Impfung erhalten habe, ist schlicht falsch. In dem Science Artikel steht ausdrücklich: "indicating people over age 60 who have received a third dose were half as likely as their twice-vaccinated peers to be hospitalized in recent days"

@Müller, #5:
ad 1: Das stimmt schlichtweg nicht. Schnelltests registrieren, richtig angewendet, eine Infektion mit über 90% Genauigkeit, falsch positive Ergebnisse liegen bei 1%.

ad 2: Das liegt schlicht an einer rückschrittlichen, selbstherrlichen Bürokratie, die Papier und Fax für zuverlässige und sichere Wege der Datenerfassung und -übertragung hält. Digitale Zertifikate lassen sich nicht so einfach fälschen, wenn sie – wie eigentlich vorgesehen – auch digital überprüft werden. Leider wird ja das Hauptaugenmerk bei entsprechender Prüfung meist auf den oberwichtigen deutschen Personalausweis statt das Zertifikat selbst gelegt.

Es bleibt dabei: Die einzig richtige und wirklich sinnvolle Regel wäre 1G (= getestet). Es gibt auch vorbildliche Veranstalter, die dies aus eigenen Stücken zusätzlich zur 3G Regel umsetzen. In Deutschland generell ist es aber wichtiger, Recht zu haben als das Richtige zu tun.

Die absurde 2G Regel basiert allein auf der Motivation, gegenüber den Uneinsichtigen nochmal kräftig nachzutreten. Auch wenn man am Ende selber der Dumme ist. "Wer nicht hören will, muss fühlen!"; mit dieser kindischen Aussage lässt sich die deutsche Pandemiepolitik trefflich zusammenfassen.

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

Vorbild Dänemark……

Das kann man so sehen.

1.
Derzeit sind ca. 73 % der dänische Bevölkerung "komplett" geimpft, in Deutschland nur 62, 2 %.
Es wäre zumindest naheliegend, daraus zu folgern, daß…….
2.
Erklärt wird in Dänemark diese relative hohe Impfquote u.a. damit, daß dort die Menschen ihren Behörden generell und folglich auch den Gesundheitsbehörden vertrauen, eben auch dann, wenn diese die Notwendigkeit des Impfens und deren grundsätzliche Unbedenklichkeit bezüglich möglicher Nebenwirkungen erklären.

Eine insofern zumindest naheliegende Frage wäre die, ob es und ggfls. warum es an diesem Vertrauen in staatliche Behörden in Deutschland mangelt – generell , speziell , wenn es um die "Gesundheitsbehörden" geht und konkret dann, wenn diese für die "Corona-Impfung" werben.

Anmerkungen:

Aktuell melden die dänischen Behörden einen leichten Anstieg der Corona-Patienten in den Krankenhäusern.

Im übrigen bleibe ich grundsätzlich bei meiner Meinung, nach der
a.)
weltweit, europaweit und nicht zuletzt in Deutschland die sog. Corona-Pandemie bzw. deren kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen auf die Individuen und auf ihre Gesellschaft(en) weiterhin ehe unterschätz als überschätzt werden
und daß
b.)
aufgrund der relativ hohen Zahl Nichtgeimpfter ein verordneter Impfzwang in Deutschland "für Alle" notwendig ist.

Wenn das politisch nicht opportun scheint , vor allem nicht in Wahlkampfzeiten, dann wäre m.E. zumindest für bestimmte Berufsgruppen -Krankenhauspersonal, Personal in Alten-/Pflegeheimen, das gesamte Personal in Bildungseinrichtungen, das Personal in Restaurants und Einkaufsgeschäften eine Impflicht staatlicherseits zu verordnen.

G2/G3………?
Verständliche Versuche, die "Pandemie" und ihre Folgen für die Individuen und die Gesellschaft einzudämmen; m.E. aber in ihren Begründungen und in ihren Wirkungen zumindest äußerst fragwürdig.

Ich habe diese meine unverändert bestehende Meinung hier nur deshalb 'mal wieder vorgebracht, weil sie ansonsten weder hier bei den Ruhrbaronen noch offenkundig "landesweit" -mehrheitlich- geteilt zu werden scheint, aber eben doch weiterhin existiert. .

Sebastian
Sebastian
3 Jahre zuvor

@Walter Stach:
'Im übrigen bleibe ich grundsätzlich bei meiner Meinung, nach der
a.)
weltweit, europaweit und nicht zuletzt in Deutschland die sog. Corona-Pandemie bzw. deren kurz-, mittel- und langfristigen Auswirkungen auf die Individuen und auf ihre Gesellschaft(en) weiterhin ehe unterschätz als überschätzt werden'

Dass die (gesundheitlichen) Auswirkungen der Corona-Pandemie unterschätzt werden oder
die (gesellschaftlichen) Auswirkungen der Corona-Maßnahmen?

Letzteres wird meiner Meinung nach massiv unterschätzt (Auswirkungen und Schäden der Maßnahmen auf Kinder sind höher als potentielle Schäden des Virus selbst, Demokratie und Grundrechte sind/wurden eingedchränkt, Wissenschafts- und Meinungsfreiheit eingeschränkt/bedroht, Gesellschaft gespalten und polarisiert, Ungeimpfte (und zukünftig noch zu finden Sündenböcke) diskriminiert, 'falsche' Meinungen diskreditiert).

Die These der Geimpften als zukünftiger Pandemieträger ist tatsächlich plausibel – schließlich sind genau diese es ja jetzt, die faktisch ungeschützt ohne Masken, Tests, Abstände 'ungehemmt' und mit einem vermeintlichen Schutzgefühl (Impfung schützt vor schwerem Verlauf, nicht vor Asnteckungen) massenhaft in vollen Bars oder Diskotheken die Infektionen anfachen können. (Während Ungeimpfte sich potentiell daheim schützen und diese gefährlichen Kontakte erst garnicht haben können/haben dürfen). Der Blick nach Israel oder Irland, wo mehr als 50‰ der Corona-Patienten in den Krankenhäusern Geimpft sind, schiebt diese These zu bestätigen.

Der Sündenbock 'Ungeimpfter' ist also nicht nur inhaltlich faragwürdig und gefährlich konstruiert, sondern führt nur zu einer weiteren Spaltung, Trotz bei denjenigen, die sich dann erst Recht nicht impfen lassen wollen und zu zukünftig weiteren Sündenböcken: Urlauber (unsoldarisch und egoistisch, weil Pandemie-Anfachend), Raucher (höheres Risiko fur schweren Verlauf), Alte Menschen (hohes Risiko), Vorerkrankte (hohes Risiko)… Darüberhinaus gelten in Israel jetzt alle als Ungeimpfte, die sich keine 3. Impfung holen…

Manni
Manni
3 Jahre zuvor

@Arnold Voss #4:
"dass die Getesteten die einzigen sind, die – im Gegensatz zu den Geimpften und Genesenden – nachweißlich bei einem Zusammentreffen nicht infektiös sind / sein werden."

Knapp daneben ist auch vorbei.
Zum Einen gibt es bei den Tests aus verschiedenen Gründen Fehlanzeigen. Etwa 5% sind zwar wenige, machen in der Summe aber trotzdem viele unerkannt herumlaufende Infizierte aus.
Zusätzlich können die Tests erst nach etwa 4 bis 5 Tagen eine Infektion nachweisen, während die Ansteckungsgefahr bereits nach 2 bis 3 Tagen vorhanden ist.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#10 Manni
Die 2G haben lediglich ein Zertifikat aus der Vergangenheit, können aber sehr wohl infiziert sein und übertragen, werden aber gar nicht getestet.
Das ist an Sinnlosigkeit mMn. nicht überbieten.

Unabhängig von der Validität der Tests, bleiben aktuelle Testungen der einzige Weg die Ausbreitung nachzuvollziehen.
Impfung schützt nur den Geimpften selbst.

So langsam wird es Zeit die allgemeinen Beschränkungen aufzuheben und mit der endemischen Situation leben zu lernen.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Schweden nicht ausgestorben sind. ?

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

Habe ich was verpasst? Hier wird kommentarisch (erneut) vermerkt, dass die Schweden nicht ausgestorben sind. Hat das wer behauptet? Es wurde doch nur vielfach darauf verwiesen,dass die Schweden in Bezug auf die Einwohnerzahl eine höhere Todesrate hatten als bspw Deutschland.
P.S. Zwei Nobelpreise nach D.,einer gar ins Ruhrgebiet. Offensichtlich werden die Ruhrbarone in Stockholm nicht gelesen. Auf jeden Fall passen diese beiden Ehrungen nicht in das Bild, dass die Ruhrbarone so gerne vom Wissenschaftsstandort Deutschland in düstersten Farben malen.

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#12 Lieber Klippschulpädagoge a.D.,
es gibt auch Länder mit strengeren Auflagen / Lockdowns als Deutschland, die eine höhere Todesrate haben. Logic is a bitch 😉
Eindimensionale Benchmarks sind völlig untauglich ein gesellschaftlich derart komplexes Geschehen zu messen. Noch viel alberner wird es, wenn danach begründet bzw. bewertet werden soll.

Andererseits geht es mir auch nicht um Todesraten, sondern um (Über)Lebensqualitäten. Sprich, welches Land hat das Coronoia Ding mit den geringsten Einschränkungen für die Mehrheit gewuppt.

Insofern kann ich nicht müde werden zu bemerken, dass die Schweden meiner Meinung nach nicht ausgestorben sind 😉

PS: Nobelpreise in den MINT Fächern gab es auch schon vorher im Ruhrgebiet, da haste wirklich etwas verpasst 😉
Der Kollege forscht – horrible dictu – am Max-Planck- Institut für Kohlenforschung in MH (warum das hier angesiedelt ist, dürfte klar sein?)

Gymnasiast
Gymnasiast
3 Jahre zuvor

@ abraxasrgb

Zitat abraxasrgb: "#12 Lieber Klippschulpädagoge a.D."

Ausser Pöbeln nichts gewesen? Unterste Schublade, wie immer, wie alles von dir.

Einen Sonderpädagogen hättest du gebrauchen können, jetzt ist zu spät: "You can’t teach an old dog new tricks (behaviour)"

der heilige Franz
der heilige Franz
3 Jahre zuvor

Da muss man kein Gymnasiast sein.
Da reicht Volksschule Sauerland…

:
– Treffer!
– Versenkt
?

abraxasrgb
abraxasrgb
3 Jahre zuvor

#14 Gedanken-Gymnastiker
Pavlov? Does this name ring a bell?

Brav das Stöckchen apportiert!

So eine öffentliche intellektuelle Insolvenz ist wirklich charmant 😉

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

@ Thomas Weigle: Beim vergleich Schweden – Deutschland lohnt der tiefere Blick:
Die relativ hohe Zahl an Toten erklärt sich durch die zwei Monate, in denen Covid in den schwedischen Altenheimen wütete. Dort wurden viele alte Menschen nur palliativ und nicht kurativ behandelt. Dies war falschen Annahmen bzw. der Vorverlegung der Triage in die Altenheime geschuldet. Zudem betreibt die schwedische Gesellschaft sehr viel Aufwand, damit die alten Menschen in ihren Wohnungen bzw. Häusern bleiben können. Von daher sind die Altenheimbewohner dort eh' stärker gefährdet auf Grund der Altersstruktur und des Allgemeinzustandes. Wenn das Virus erst einmal eingedrungen war, stand seinem Wirken wenig im Wege. Betrachtet man den Rest der Gesellschaft, so unterscheiden sich die Zahlen kaum, trotz der "Schutzmaßnahmen" spahn'scher Prägung wie Schulschließungen, Ausgangssperren u.A. D.h. nicht, daß der schwedische Weg besser war, auf die Strecke gesehen war er aber wohl zumindest nicht schlechter: Die Anzahl der durch die "Schutzmaßnahmen" bei uns verursachten Todesfälle (Selbstmorde wg. Vereinsamung oder fehlender psychologischer Behandlung, erhöhte Todesraten wg. coranverstärktem Suchtverhalten, ausgefallenen Krebstherapien etc.) wird noch zu ermitteln sein. Ebenso die gesellschaftlichen Verluste an Bildung, Einkommen und Vermögen, die wiederum niedrigere Lebenserwartungen nach sich ziehen werden.

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