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Copyright: Thea Jacobs, Universität Münster
In Münster kann man sehen, wie schön Forschung ist – wortwörtlich. Morgen startet die Ausstellung „unSICHTBAR“ im Multiscale Imaging Centre (MIC) der Universität Münster. Das MIC ist ein Forschungszentrum, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler moderne Bildgebung nutzen, um Zellen und ihre Bewegungen zu untersuchen.
In der Ausstellung werden 24 Bilder gezeigt. Sie zeigen Zellen, Gewebe und Organismen. Die wurden mit besonderen Techniken aufgenommen, wie der Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Methode nutzt Magnetfelder, um Bilder von Organen und Geweben zu machen – ganz ohne Strahlenbelastung.
Zur Eröffnung am morgigen Sonntag, 2. Februar (10 bis 14 Uhr) gibt es Rundgänge, bei denen die Bilder erklärt werden. Zusätzlich gibt es am 4. und 11. Februar Lichtprojektionen am Kunstwerk „Auf | Lösung“. Die zwölf Meter hohe Installation von Prof. Cordula Hesselbarth zeigt den Körper als Lichtpunkte, die Zellen und Moleküle symbolisieren.
Die Ausstellung zeigt nicht nur Forschung, sie macht auch neugierig. Und genau das ist doch das Ziel von Wissenschaft: Neugierig machen, und der Neugier nachgeben. Und immer wieder Neues entdecken, das schöner ist, als das Alte. Der Eintritt ist frei.
@ Autor: Sieht man die Farben unter den Mikroskopen wirklich, oder werden die Bilder im Nachgang koloriert, wie es z.B. bei Bildern aus dem All der Fall ist?
Das ist wirklich eine sehr gute Frage. Ich bin leider den ganzen Tag unterwegs und kann nur auf zweierlei verlinken.
1) https://www.uni-muenster.de/Cells-in-Motion/de/events/inVISIBLE/images/cell-membrane.html – die Erklärung auf der Seite der Uni.
2) https://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S1534580721002616 – das eigentliche Paper
Ich denke, da wirst du fündig werden… Leider fehlt mir gerade halt einfach die Möglichkeit das noch einmal nachzuschauen.
Antwort des Teams vom Imaging Network Mikroskopie der Uni Münster:
Bei der Fluoreszenzmikroskopie sind die Farben unter dem Mikroskop teilweise sichtbar. Wenn zum Beispiel ein Protein, das untersucht werden soll, mit dem fluoreszierenden Protein GFP (Green Fluorescent Protein / grün fluoreszierendes Protein) markiert ist, so ist dieses Protein auch mit dem Auge unter dem Mikroskop in grün zu sehen. Es gibt auch Proteine, die zum Beispiel blau und rot fluoreszieren. Viele Markierungen finden im Infrarot-Bereich statt, der für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar ist.
Die Farben auf den Bildern der Ausstellungen wurden trotzdem erst im Nachhinein koloriert. Denn die Detektoren und Kameras der Mikroskope (zumindest bei der Fluoreszenzmikroskopie) besitzen keine Farbfilter und nehmen lediglich die Intensitäten auf, also Grauwerte. Die Farben werden im Nachhinein ausgewählt (meist entsprechend der ursprünglichen Farbe) und in der Intensität oftmals angepasst. Um auf Farbenblindheit Rücksicht zu nehmen, wird die Farbkombination rot-grün ggf. vermieden und stattdessen z.B. die Kombi magenta-grün verwendet.
Die Grenzen der Sichtbarkeit sind Atome und Schwarze Löcher, da kein Licht diese kleinste und größte Masse, reflektiert.