Das Ruhrgebiet gilt als Beispiel für SPD-Filz. Doch so einfach ist die Sache nicht: Die rote Filzdecke im Ruhrgebiet hatte immer schon schwarze Streifen und längst gehört auch die Farbe grün zum Muster.
Die simple Formel Ruhrgebiet gleich SPD-Filz stimmt nicht. SPD, CDU und Grüne haben das Ruhrgebiet unter sich aufgeteilt. Auch in Zeiten absoluter SPD-Mehrheiten wurden in den meisten Städten CDU-Mitglieder zu Dezernenten und Amtsleitern ernannt oder erhielten lukrative Jobs bei den städtischen Unternehmen. Und längst mischen auch die Grünen beim Spiel um Geld und Posten mit.
Die Konservativen waren immer in die Entscheidungen innerhalb der Verwaltungen eingebunden. Politisch war das absolut unbegründet, aber es war klug. Die CDU hatte so immer das Gefühl, zumindest ein wenig an der Macht beteiligt zu sein und hielt sich, was die Kritik betraf, zurück. Die Macht der CDU war nicht in Wahlen erworben, sie war von der SPD geliehen – und es hätte ein Fingerschnippen gereicht, um sie der Union wieder zu entziehen. Um die Treue der Konservativen zu fördern wurden die Christdemokraten auch bei der Verteilung von Positionen in kommunalen Unternehmen nie vergessen. Brotkrumen der Macht fielen immer ab.
Die bis in die 90er Jahre hinein in den meisten Kommunen des Ruhrgebiets übliche Praxis, städtischen Grundstücke nicht öffentlich auszuschreiben, sondern den Mitgliedern des Rates eine Art Vorkaufsrecht einzuräumen, war zwischen den beiden Parteien Konsens. Es waren die Grünen, die vor 20 Jahren eine Änderung dieser Praxis in den Räten erstritten – sehr zum Unmut ihrer Ratskollegen.
Heute sind die Grünen allerdings mit dabei, wenn der Speck verteilt wird. Ein Beispiel ist der Chef der Ruhrgebiets-Grünen Börje Wichert. Noch während die Verhandlungen liefen, bekam er einen neuen Job: Seit dem 1. Juli 2014 arbeitet er als Bereichsleiter der Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr GmbH (WMR), einer hundertprozentigen Tochter des RVRs. Börje Wichert war ein Jahr lang für gleich für zwei Bereiche: Grundsatzfragen und für Standortmarketing. Heute ist der noch Bereichsleiter für Standortmarketing. Für diese Aufgaben qualifiziert Börje Wichert wenig mehr als sein Parteibuch. Nach unseren Informationen hat er keine abgeschlossene Berufsausbildung. Anfragen, ob er über ein abgeschlossenes Studium oder eine Berufsausbildung im Bereich Marketing hat, ließ er ebenso unbeantwortet wie sein Arbeitsgeber, die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr.
In einem Interview mit dem Pottblog aus dem Jahre 2010 äußerte sich Wichert einmal öffentlich zu seiner Ausbildung: Er habe mal ein paar Semester Jura studiert. Danach ha er gearbeitet: als Kreisgeschäftsführer der Grünen im Ennepe-Ruhr-Kreis; als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des auf Behindertenfragen spezialisierten grünen Bundestagsabgeordneten Markus Kurth und im Referat Grundsatzfragen der Mobilität im Verkehrsministerium des Landes Nordrhein Westfalen.
Alles Tätigkeiten, in denen das Parteibuch die wichtigste Qualifikation ist und die mit einer Sache nie etwas zu tun hatten: Mit der Vermarktung von Wirtschaftsstandorten.
Wichert hatte zwar keine Ausbildung, konnte sich jedoch gegen acht Bewerber durchsetzen, was nach Angaben der WMR nichts mit seinem Parteibuch zu tun hatte. Die Frage, warum die anderen Bewerber noch schlechter waren als Börje Wichert ließ die WMR offen. Vielleicht zieht sie auch einfach nur unqualifiziertes Personal an.
Erfahrung in der Wirtschaft konnte auch Peter Greulich (Grüne) nicht vorweisen, als er 2013 in den Vorstand der Duisburger Wirtschaftsbetriebe gewählt wurde. Der studierte Geograf war Umweltamtsleiter in Gütersloh bevor er 2000 als Umweltdezernent nach Duisburg wechselte. 2006 ging es für den engen Freund des damaligen Duisburger Oberbürgermeisters Adolf Sauerland (CDU) auf der Karriereleiter weiter nach oben – er wurde Stadtdirektor und der zweitmächtigste Mann der Stadt. Bis 2016 war Greulich gewählt – als sich die Mehrheiten änderten und sein Kumpel Sauerland nicht mehr OB war, lief Greulichs Zeit in der Stadtspitze ab. Das war allerdings kein Grund für ihn zur Trauer: Greulich machte seinen Platz als Stadtdirektor frei und wurde Chef der Wirtschaftsbetriebe. Ein mehr als doppelt so hohes Gehalt tröstet ihn seitdem über den Verlust des politischen Einflusses hinweg.
Im Gegensatz zu den Grünen war die Union schon immer dabei. Hubert Jung (CDU) war lange im Dortmunder Rat und ist seit 2003 Verkehrsvorstand – und Vorstandsmitglied Verkehrsbetriebe bei DSW21. Ganz in braver Genossenmanier beschwerte er sich gegenüber seinen eigenen Parteifreunden über die von der damaligen Landesregierung von CDU und FDP auferlegte Zurückhaltung der Volkseigenen Betriebe. Mit Erfolg: Die Dortmunder CDU sprach sich gegen den Ordnungspolitischen Kurs des damaligen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers aus.
Aber nicht jeder Posten für einen Parteifreund lohnt sich für die CDU. Dies zeigt das Beispiel Frank Hengstenberg (CDU). An den erinnerte sich der 2014 aus dem Rat ausgeschiedene Fraktionsvorsitzende Franz Prüsse im Interview mit der WAZ gerne: „Personalie Hengstenberg war mein größter Coup“ sagte Prüsse. Er war stolz darauf, Frank Hengstenberg 2010 auf den lukrativen Posten des Chefs der Dortmunder Müllabfuhr EDG gebracht zu haben. Hengstenberg war bis dahin Chef der CDU-Fraktion im Rat und auch einmal OB-Kandidat. Er bekam die Stelle, ohne dass sie ausgeschrieben worden war. Die CDU geriet durch das Kungelgeschäft in Streit. Prüsse hatte aus Sicht der SPD alles richtig gemacht. Hengstenbergs Ernennung auf den lukrativen Posten des obersten Müllwerkers der Stadt hatte den politischen Gegner geschwächt und der SPD die Macht gesichert.
Hermann Janning (CDU) war ein Mann mit Visionen. Nachdem er die Wuppertaler Stadtwerke leitete, wurde er 2006 der Chef der Duisburger Stadtwerke. Zeit seines Lebens hatte Janning bei volkseigenen Betrieben gearbeitet – trotzdem glaubte der Christdemokrat, ein richtiger Unternehmer zu sein und legte los, kaum dass er an der Spitze der Duisburger Stadtwerke stand: Janning ging auf Expansionskurs, stieg in den Speditionsbranche ein und kaufte einen Teil der Steag. Unter Jannings Führung hielt man nicht viel von Vorsicht – glaubte man doch Ende 2010 die Entwicklung der Energiemärkte in den kommenden Jahren vorhersehen zu können. 2012 warf Janning hin – das Vertrauen im Betrieb war hinüber. Dafür gab es gute Gründe: Jannings Expansionskurs war neben der Energiewende mitverantwortlich dafür, dass die Stadtwerke in eine wirtschaftliche Schieflage gerieten und die Pleite-Stadt Duisburg einen Kredit von über 200 Millionen Euro aufnehmen musste, um den Betrieb zu retten.
Sicher, die meisten Posten sind fest in der Hand der SPD. Städtische Betriebe und Verwaltungen werden von ihr als Genossenversorgungsanstalten genutzt. Die Macht der SPD im Ruhrgebiet ist ohne den Filz nicht erklärbar. Aber er ist auch nicht erklärbar ohne das Geschick der Genossen, andere Parteien einzubinden. Die SPD hat gemeinsam mit CDU und Grünen dafür gesorgt, dass es im Ruhrgebiet keine richtige Opposition gibt, dass Machtwechsel sich kaum auf die Strukturen auswirken. Am Erhalt der Versorgungsanstalten sind die drei Parteien gleichermaßen interessiert.
Der VEB Atlas Ruhr ist ein Gemeinschaftsprojekt der Ruhrbarone mit dem Recherchebüro Correct!v
Hintergrundinformationen zu den verwendeten Daten
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Das Kungelgeschäft zwischen Dortmunder SPD und CDU mit Hengstenbergs EDG-Posten bestand in der Personalie Stüdemann, der so mit den Stimmen der CDU zum neuen Kämmerer ernannt wurde. Dass Stüdemann später dann nicht zum OB gekürt wurde, obwohl er der Liebling des damaligen OB Langemeyer war, könnte man auch Prüsses "Arbeit" anlasten, der so (und mit Hilfe von Hanni Kraft) seinen Favorit Sierau und weiter seinen Fraktionschefsessel feiern durfte;-)
Man kann vom Ar… Prüsse halten was man will – ohne ihn hätte der rote Filz in Dortmund nicht so lange angehalten.
Ah, OK … den "grünen" Standortvermarkter habe ich mal bei einem Vortrag ertragen müssen. Unsäglich schlecht, naiv und in der Diskussion mit dem Publikum einfach nur überfordert. Da war es mir (mal wieder) peinlich mit der Region Ruhr in Verbindung gebracht zu werden …
Wie kann man eigentlich auf das schmale Brett kommen, solch einen "grünen" Menschen ausgerechnet bei der WMR für (Standort)Marketing einzustellen?
Aber lautet dann die Diagnose für die WMR ähnlich, wie die Diagnose für die kommunalen Wirtschaftsförderer vor ein paar Tagen? 😉
Ober eben wegen des systemischen Zusammenhanges, dass es so viele kommunale WFGs gibt, nur noch eine weitere Institution, die Blindleistung für Parteibuchinhaber produziert.
Wir sollten mal die Wirtschaftsleistung (Gesamtbudgets) der einzelnen Institutionen der Wirtschaftsförderungen aufsummieren … Ergibt vermutlich eine erstaunliche Summe.
@abraxasrgb: Soweit ich es mitbekommen habe macht die WMR zwei Dinge: Den Messestand auf der Expo Real in München und – in Fortschreibung einer Jahrzehnte alten Tradition aus KVR Zeiten – Karten mit Gewerbeflächen. Dazu noch etwas PR und Gebimmel. Im Kern: Ja, ist ähnlich 🙂
Es wäre interessant, dieses Modell mal mit dem Blockparteien-Modell der DDR zu vergleichen – Vorzüge und Schwächen beider Modelle.
Ein Streit der Parteien ist dabei ja nicht unmöglich – siehe Duisburg. Oder war Duisburg ein systemwidriger Ausrutscher?
Unterschiede zwischen beiden Systemen? Die Blockparteien wurden mit Geld und Posten ruhig gestellt und eingebunden. Und wenn auf Grund undurchsichtiger Rochaden innerhalb der Partei der Arbeiterklasse ein CDU-Mitglied den Vorsitz in der Volkskammer räumen musste, gab es auch für ihn als Vize dasselbe Salär wie vorher. Die Alimentierung der Blockparteien war jedenfalls unter Honecker Chefsache, da wurde nicht gespart. Aber zu sagen hatten selbst Minister wenig, so erfuhr zum Beispiel der Postminister Mitte der 80er aus der Zeitung, dass die sowj. Zeitung SPUTNIK von der Postvertriebsliste gestrichen war und nicht mehr ausgeliefert wurde, weil selbige den Stalinismus kritisch hinterfragte, was Erich H. nun überhaupt nicht gefiel.
Passend zur Sache: EnBW wurde vor kurzem für eine Jobanzeige gerügt… denn dort stand "…idealerweise Parteimitgliedschaft vorzugsweise bei der SPD…" was nach ihrer Verteidigung ok wäre, denn da stünde ja bevorzugt, nicht dass es verpflichtend wäre…
also nicht, dass man auf die Idee kommt, anderswo wäre es besser.
Anders als Bundestagsabgeordneter wird man als Kommunalo nicht reich. Ich denke mal, dadurch entsteht ein gewisses Anspruchsdenken, dass man für sein ganzes Engagement ja belohnt werden müsse… da bieten sich die ganzen kommunale Posten halt an.
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Die arme F.D.P.
Schon wieder völlig ignoriert.
Urlaubsbedingt lese ich jetzt erst die Kommentierung zum "Filz" im Ruhrgebiet. Leider fehlt jegliche Differenzierung. In jeder der 53 Städte gibt es eigenständige Kommunalpolitiken. So ist Essen anders zu sehen als Dortmund und Bochum anders als Duisburg. In Bochum z.B. nimmt die CDU seit Jahren entsprechend dem Wählerauftrag die Oppositionsrolle wahr. Sie hat schon in den 1980er Jahren offensiv eine Transparenzdiskussion über die Grundstücks- und Auftragsvergabeverfahren geführt, in den kommunalen Gesellschaften und im Verwaltungsvorstand ist sie nicht vertreten. Sie hat z,B, gegen den Steag-Kauf und fuer den Verkauf der RWE-Aktien gestimmt.
Wenn die CDU in Bochum gleichwohl eine Position im Dezernentengremium fordert, ist dies im Informationsbedürfnis und im Wähleranteil begründet und hat mit Filz nichts zu tun, da politisches Wohlverhalten ausgeschlossen ist.
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Die österreichische Variante der hohen Kunst des schönen Scheins: Postalisch erreichbar in Hongkong – London – Dubai
Was vor allem fehlt, ist Unternehmenserfolg, Kontostand und Name der märchenhaften Investoren, der jeweilige Briefkasten in Großbritannien (58-60 Kensington Church Street, London, W8 4DB), in der Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China (“4th & 5th Floor. Central Tower. 28 Queens Road Central. Hong Kong. Company No. 223752”) und in den Vereinigten Arabischen Emiraten (Dubai Silicon Oasis, Dubai, PO Box 341041) reicht nicht. Das österreichische System der drei Postfächer in London, Hongkong und Dubai ersetzt keine 250-300 Millionen (RP am 07.10.2015: “Für die Endinvestition […] würden dann wohl Großinvestoren aus der Golfregion einsteigen”) und noch nicht einmal 15-20 Millionen € (RP: “für den nächsten Planungsschritt, für den Alhossary und Brudermann nun Zwischeninvestoren suchen”). Ohne Moos nichts los, auch ein buntes Foto von der EXPO hilft da nicht.
Das berüchtigte Dubai-Postfach 341041, bei: Instant Offices:
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Serviced Offices From Dhs2222 per person per month The estimated price of this office can be affected by a number of factors including the amount of space needed, length of contract and move-in date.
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Wie gesagt, der jeweilige Briefkasten in Großbritannien, in der Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China und in den Vereinigten Arabischen Emiraten reicht nicht. Und selbst alle drei so zielsicher Fleiß und Weltläufigkeit verkörpernden Briefkästen zusammengenommen – reichen immer noch nicht.
Der durch Wirtschaftsförderer Ulrich Schückhaus aufdringlich angepriesene “arabische Investor”, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners macht fleißig mit, wird der Bevölkerung mit gleich zwei Varianten eines Tarnnamens vorgestellt, nämlich abwechselnd als:
Nidal Alhossary bzw.
Nidal al Hossary.
Nedal El Hossary als Homepage-Administrator (und nicht Investor) aus Hanau (und nicht aus Dubai) residierte schon 2006 in der Bruchköbeler Landstraße. Neun Jahre Hanau, ein echter integrierter Hesse.
Domain: DEDAX.net [Automobilteile aus Dresden]
Date creation: 2006-06-07
Web age: 9 years and 4 months
Registrant:
BCS-Network
Nedal El Hossary
Hanau
http://domainbigdata.com/dedax.net
http://whois.domaintools.com/dedax.net
Registrant:
Admin Name:
Nedal El Hossary
Hanau
http://www.whoismind.com/whois/dedax.net.html
DEDAX
Automobilteile aus Dresden
http://dedax.net/
The DEDAX Website is under construction. We apologize for the inconvenience
http://dedax.net/index.php?option=com_content&view=article&id=1&Itemid=2&lang=de
Domain-name: kompassinvest.com
Domain Name: KOMPASSINVEST.com
Registrar: CRONON AG
Registrant: BCS-Network
Admin Name: BCS-Network
Nedal El Hossary
Hanau
http://www.whoismind.com/whois/kompassinvest.com.html
Kompass International Investment
http://kompassinvest.com/
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Aus der Traum vom Erlebnispark im JHQ Rheindahlen
Das zum Eindruckschinden errichtete System der vier sogenannten Unternehmen, das sind die beiden SNOW EMOTION (London, faktennäher 6365 Kirchberg in Tirol), die “Entwicklungsgesellschaft DAWANT Company mit Sitz in Hongkong” (4840 Vöcklabruck, Austria) und die “SEASONS GLOBAL Investorengruppe aus Dubai” sowie die wahrlich global inszenierten dazugehörigen Postfächer London – Hongkong – Dubai wird von mehr und mehr Menschen durchschaut. Pseudoverifikation, Imponiergehabe und frecher Aufwertungsversuch waren gestern.
Mönchengladbach und der geplatzte Traum der Nachnutzung des Joint Headquarters (JHQ) als Mega-Erlebnispark
„Die Investoren von Seasons erwarten zu Recht eine ernsthafte Prüfung und eine klare Willensbekundung durch die Stadt“, so donnerte am 15. September 2015 der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Dr. Hans Peter Schlegelmilch und möchte uns weismachen oder glaubt es wirklich, dass hinter Seasons Geldgeber („Investoren“) stehen würden, Quelle: CDU Mönchengladbach | Neues Denken. Neues Handeln.
Flugs stand der getreue Felix Heinrichs parat, der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, und sekundierte: „Angesichts der zu erwartenden Strahlkraft, die von dem Projekt weit über die Stadtgrenzen hinaus ausgehen würde, und der Konkurrenz zu einem niederländischen Mitbewerber wäre es fahrlässig, die Anfrage des Investors jetzt nicht mit hoher Priorität weiter zu verfolgen.“ Der Name der Stadt Tilburg ging Heinrichs nicht über die Lippen, kein Wunder, dort ist erstens das riesige Efteling und zweitens von einem Seasons nichts, aber auch gar nichts bekannt geworden (Suchfeldfunktion des BD / Brabants Dagblad).
Nein, die angebliche Standortkonkurrenz Tilburg Mönchengladbach ist zielsicher gemalte Kulisse und entstammt der Online-Broschüre theseasons.eu/folder „either in Mönchengladbach (Germany) or in Tilburg (Netherlands)“, verantwortlich für den seichten Folder ist ein „Visionär und Superhirn“ (the visionary and mastermind of THE SEASONS), der selbstbewusste Nichtinvestor Siegfried Markus Brudermann.
Beinahe heimlich kam es zur „Sondersitzung der CDU-Fraktion zum Freizeitpark-Vorhaben des saudi-arabischen Königshauses im JHQ“. Unter dem Titel „Projektvorstellung Seasons – Konzept Erlebnispark im JHQ“ traf sich am 06.07.2015 die CDU-Ratsfraktion im neuen Hangar am Flughafen. So raunte Bernhard Wilms (BZMG), das saudi-arabische Königshaus weiß bis heute nichts von einem Erlebnispark Seasons. Es war der unsere Phantasien von 1001 Nacht weckende Ralf Jüngermann (Saudis planen Riesen-Freizeitpark im JHQ), der am 21.12.2013 die städtische Legende der Beteiligung von Saudi-Arabien in die Welt gesetzt hatte.
Seit 2014 sinniert Jüngermann allerdings bevorzugt von Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), irgendwie arabisch ist ihm schließlich wichtig, um den Eindruck zu erwecken, es gäbe einen ölreichen Finanzier. Ralf Jüngermann kann wissen: Es gibt keinen Investor. Auch nicht im berüchtigten Postfach 341041 (Find ideal Serviced Offices for rent in Dubai Silicon Oasis), wo bediente Büros ab 2222 Dirham monatlich im Angebot sind das sind 550 Euro. Postfächer und sonstige Briefkästen sind dort, wie ja auch in der chinesischen Sonderwirtschaftszone Hongkong, selbstredend günstiger. Das nur zu Dawant Company Ltd., 28 Queens Road, Company No. 223752 Hans Brudermann.
Denn ebenso wenig wie Snow Emotion International (Siegfried Markus Brudermann, Kirchberg in Tirol) ist die von Vöcklabruck aus und durch den neuen Chef des Vapiano Graz Hans Brudermann betriebene „Firma“ Dawant ein Investor. Vor allem aber ist Dawant keine Entwicklungsgesellschaft, auch wenn die RP den Menschen in Schwalmtal diesen Bären aufbindet: „Siegfried Markus Brudersmann, Chef der Entwicklungsgesellschaft Dawant Company mit Sitz in Hong Kong“. Allenfalls „entwickelt“ hat Dawant das Getränk Steinsailer Götterquell Basic Pure Mineralwater, mir persönlich im Geschmack allerdings noch etwas zu trocken. Der dazugehörige Mineralwasserbrunnen wird ja vielleicht demnächst im JHQ Rheindahlen gebohrt.
Ungerührt setzte am 8. Oktober dieses Jahres die Rheinische Post (biro) ihre Kampagne gegen die Wahrheit fort: „Wie Nidal al Hossary von der Seasons Global Investorengruppe aus Dubai ergänzte“. Das ist barer Unsinn, Seasons Global ist kein Investor und der Medizintechniker (FH Jena 2001) Nedal El Hossary, so nämlich lautet der wirkliche Name des Einzelkaufmanns und Inhabers von BCS Network | Marketing in 1001 Nights aus dem hessischen Hanau, ist zur Stunde nicht einmal in die Nähe eines Investors für ein 1,5-Milliarden-Projekt zu rücken.
Der wie Siegfried Markus Brudermann erst anlässlich der diesjährigen Expo Real fotografierbar gewordene El Hossary ist vielmehr der Homepage-Administrator der Firmenkulisse SEASONS-GLOBAL | snow emotion international ltd & co kg. Der integrierte Hesse, auch der durch Jan Schnettler (Mega-Freizeitpark im JHQ: Nun ist der Bund am Zug) am 07.10.2015 in Umlauf gebrachte Name Nidal Alhossary ist falsch, hat zudem beispielsweise folgende Domain angemeldet: „KOMPASSINVEST.com Registrant: BCS-Network. Nedal El Hossary“.
Der geplatzte Freizeitpark im JHQ Rheindahlen. Pseudoverifikation, Imponiergehabe und frecher Aufwertungsversuch waren gestern.
Linken-Ratsherr Torben Schultz erkannte klug am 7. Oktober, Zitat:
Es gibt also derzeit nur zwei Menschen die eine Idee haben, aber die Investoren gibt es noch nicht. Da kann Herr Schlegelmilch von der CDU es noch so toll finden, dass "sich die Vertreter der Investoren gezeigt haben". Ja, Vertreter sind es, aber OHNE Investoren!
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Nordrhein Westfalen
Kreisgruppe Mönchengladbach
An den
Oberbürgermeister
der Stadt Mönchengladbach
Herrn
Hans Wilhelm Reiners
Rathausplatz 1
41061 Mönchengladbach
Bürgerantrag Four Seasons Projekt
vom 08.03.16
Seite 1 von 10
„Anregungen und Beschwerden“ (Bürgerantrag) gem. § 24 Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalen (GO NW)
Folgenutzung JHQ, hier:
Antrag auf Kündigung der Vereinbarung zwischen der Stadt Mönchengladbach einerseits und der DAWANT Company Ltd., Hong Kong, sowie der THE SEASONS GLOBAL FZCO, Dubai, andererseits, und weiteres.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Mönchengladbach, (BUND MG) beantragt hiermit, der Rat der Stadt Mönchengladbach möge wie folgt beschließen:
Beschlussvorschlag
Der Rat der Stadt Mönchengladbach beauftragt den Oberbürgermeister, die am 02.11.2015 beratene und von ihm für die Stadt Mönchengladbach (Stadt) unterschriebene Vereinbarung zwischen der Stadt und der DAWANT Company Ltd. (DAWANT), Hong Kong, vertreten durch Hans Brudermann (Chairman) und Siegfried Markus Brudermann (Partner Tourism-Projects),
sowie der
THE SEASONS GLOBAL FZCO (SEASONS), Dubai, vertreten durch seinen Vorsitzenden Nedal El Hossary,
mit sofortiger Wirkung zu kündigen bzw. auslaufen zu lassen, die Kooperation mit den genannten Gesellschaften zu beenden, alle Planungen für eine Fortsetzung des Projekts „Seasons“ einzustellen und Alternativen zu verfolgen (siehe nachfolgend unter 11.).
[…]
BUND
Kreisgruppe Mönchengladbach
Sabine Rütten (Vorsitzende)
Prof. Dr. Johannes Jörg (Vorstand)
Peter Dönicke (Vorstand)
http://bund-mg.de/wp-content/uploads/2016/03/2016-3-6-Buergerantrag-FourSeasonsProjekt-1.pdf
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.
Seasons: BUND fordert sofortige Aufkündigung der Vereinbarung mit den „Brudermännern“ • Offener Brief an Politiker mit wenig Resonanz • Bürgerantrag soll Planungen beenden
Bernhard Wilms [01.04.2016 – 23:31 Uhr]
[…] Laut Auskunft der Stadt wurde der Bürgerantrag zwecks Prüfung und Bearbeitung an das Rechtsamt weitergeleitet, das daraus eine Ratsvorlage nebst Ratsempfehlung erstellen soll.
In 10 Hauptpunkten setzt sich der BUND kritisch mit dem Vorhaben auseinander, das ehemalige JHQ-Areal zu einem „gigantischen Freizeitpark“ zu machen.
Wie der Naturschutzbund mitteilt, [führte] ein offener Brief an die Kommunalpolitiker [zu] kaum messbarer Resonanz. […]
http://www.bz-mg.de/stadtbezirk-nord/hardt-hehn/seasons-bund-fordert-sofortige-aufkundigung-der-vereinbarung-mit-den-brudermannern-%E2%80%A2-offener-brief-an-politiker-mit-wenig-resonanz-%E2%80%A2-burgerantrag-soll-planungen-been.html