Nun ist es „raus“ und in allen online Redaktionen tippte man sich gestern die Finger wund. Mit einem fleischlosen Tag in allen öffentlichen Kantinen im Wahlprogramm ziehen Die Grünen in den Wahlkampf für den Bundestag. Ich freu mich drauf…
Man könnte meinen, ich sei ein fieser Zyniker und meine Freude würde darauf abzielen zu beobachten, wie Bündnis90/Die Grünen mit dieser Kampagne gnadenlos gegen die Wand fährt. Falsch! Stimmt nicht, ich freue mich tatsächlich auf den Tag, an dem diese Partei den Veggie Tag erst durchsetzt, dann einführt und anschließend beides verteidigt.
Wieder könnte man meinen, ich sei ein fieser Zyniker, da ich es den Grünen von Herzen wünschen würde, sich tagtäglich mit Anfeindungen von fleischessenden Bürgern auseinanderzusetzen. Falsch! Schon wieder. Ich werde mich tatsächlich nur über die Einführung dieses Tages freuen.
In Deutschland leben so über den Daumen gepeilte 80,5 Millionen Menschen. Ein knappes Drittel dieser Menschen raucht, womit man auf ungefähr 53 Millionen Menschen kommt, die dieses nicht tun.
Von den Menschen die in diesem Land leben sollen sich nun so um die 7 Millionen vegetarisch oder vagen ernähren. Da diese Gruppe von Menschen es für sich beansprucht ein Spiegelbild der Gesellschaft zu sein, kann man die gleich 1/3 2/3 Rechnung aufmachen, sagen wir einfach, 2 Millionen rauchen, 5 tun es nicht, eigentlich aber auch egal.
Fasst man das zusammen, dann kommt man z.B. auf eine Zahl von 48 Millionen Menschen die zwar nicht rauchen, aber Fleisch essen oder Tierprodukte verwenden. Und für diese 48 Millionen Menschen freue ich mich… oder zumindest für ein paar viele von ihnen, ich will ja nicht ungerecht sein und alle über einen Kamm scheren.
Ich werde mich freuen, wenn diese 48 Millionen Menschen am Tag der Einführung des Veggie Days werden realisieren müssen, dass die Liste der Einschränkungen eben nicht beim Rauchen aufhört. Das sie, die gegen die Unvernunft des Rauchens argumentiert und gewettert haben, nun ebenfalls als die „Unbelehrbaren“ gelten werden. Rauchen ist nicht notwendig für den Menschen, er muss es nicht tun, es verursacht und verbreitet nur Leid. Das haben sie zu uns Rauchern gesagt. Stimmt, man muss nicht rauchen, niemand zwingt einen dazu, man braucht es nicht, aber trotzdem wollen es ein paar eben doch tun, weil es ihnen einfach Spaß macht.
Vom Veggie Day an werden sich 48 Millionen nichtrauchende Fleischesser von möglicherweise sogar rauchenden Vegetariern sagen lassen müssen, dass Fleisch zu essen nicht notwendig für den Menschen ist, er muss kein Fleisch essen, er wird in den seltensten Fällen dazu gezwungen und es verursacht Leid. Stimmt ebenfalls, man kommt auch mit einem Knapp Brot über die Runden… nur wollen das viele nicht, weil es eben keinen Spaß macht.
Wie auch immer, ich freue mich darauf, wenn mit dem Veggie Day dem einen oder anderen Nichtraucher ein Stückchen seiner Wahlfreiheit genommen werden wird. Ich freue mich darauf zu sehen, wie die gleichen Mechanismen und Taktiken eingesetzt und die gleichen Reden geschwungen werden werden. Schon jetzt sind die Grünen bemüht zu betonen, dass natürlich niemandem etwas verboten wird. Man darf weiterhin natürlich Fleisch essen, nur eben nicht an diesem einen besonderen Tag in dieser oder jener Kantine.
Gerne darf man kurz vor die Tür gehen, wenn man denn unbedingt Fleisch essen müsse oder wolle. Das ist doch nicht zuviel verlangt für eine rauchfr… ne… eine bessere Welt und die Kommunikation mit den Kollegen, Kommilitonen oder Spielgefährten leidet auch nicht darunter, ganz ehrlich… bestimmt…
Wie gesagt, ich freu mich drauf… und, fast vergessen, der einen oder andere wird es geahnt haben, ich bin ein fieser Zyniker!
Völlige Zustimmung.
Wir leben ja bereits jetzt unter übelsten Einschränkungen. Zwei Beispiele.
1) Man darf nicht nackt in der Öffentlichkeit herumlaufen. Nackt in der Öffentlichkeit zu sein ist nicht notwendig für den Menschen, er muss es nicht tun und verbreitet nur Unerständnis und Ärger. Man muss nicht nackt in der Öffentlichkeit sein. Niemand zwingt einen dazu, man braucht es nicht. Aber manche wollen es eben doch tun, weil es Ihnen Spaß macht.
2) Man darf nicht morden. Morden ist nicht notwendig für den Menschen, er muss es nicht tun und verbreitet nur Leid. Man muss nicht Morden. Niemand zwingt einen dazu, man braucht es nicht. Aber manche wollen es eben doch tun, weil es Ihnen Spaß macht.
Diese Liste lässt sich noch beliebig ergänzen.
Schade, dass die Ruhrbarone eher eine Bashing-Seite werden und man sich wenig mit dem Thema auseinandersetzt. Es geht auch anders.
Schön dass, am Ende, noch ein Klarstellung kommt.
„Schon jetzt sind die Grünen bemüht zu betonen, dass natürlich niemandem etwas verboten wird. Man darf weiterhin natürlich Fleisch essen, nur eben nicht an diesem einen besonderen Tag in dieser oder jener Kantine.“
An dem letzten Satz sieht man eben die Dünnhäutigkeit der Mehrheit, wenn sie sich mal etwas bewegen muss. Vollkommen klar, in jeder Kantine gibt es nur ein paar Gerichte. Zwar wird immer häufiger ein vegetarische Gericht angeboten , aber das ist häufig minderwertig, ein Nachtisch, Fertiggericht. Frisch gekocht eine Fehlanzeige. Ich war schon auf ganztägigen Firmensportveranstaltungen (1000 Leute), da wurde Essen organisiert und es gab Bratwurst und Schnitzel.
Aber die Mehrheit hat schon ein Problem, wenn aus mehreren vegetarischen Gerichten auswählen darf. Bevormundung! Der Vegetarier muss jeden Tag in der Kantine das essen, was auf den Tisch kommt.
blablabla.
der vergleich hinkt an so vielen ecken und enden, dass es ein wunder ist, dass der text überhaupt ein ende gefunden hat. ach nee, hat er ja gar nicht. ist einfach irgendwo umgekippt und verreckt.
die geschichte zeigt doch: gesellschaftliches falsches verhalten wird aus bequemlichkeit und gedankenlosigkeit immer weiter beibehalten. hier auf eine selbstregulation zu hoffen, ist utopisch. in diesen fällen hat die politik eben eine gesellschaftliche aufgabe, über diskussionen und vorschläge und schließlich die gesetzgebung änderungen zu bewirken.
das war/ist so beim fckw, beim blei im benzin, beim co2, beim seine-eigenen-kinder-schlagen.
was hier nicht verstanden wird, ist, dass die grünen keinen direkt moralischen impetus haben, sondern tatsächlich das große ganzen sehen: nicht das arme tote tier, sondern die globalen folgen des übertriebenen fleischkonsums.
Aber hallo – der Autor springt etwas zu kurz, oder?
Unserer grünen Ministerin für Volkserziehungsmaßnahmen, Barbara Steffens, ist doch im September letzten Jahres vom Abstinenzler-Verband Guttempler der “Wegbegleiter”-Preis verliehen worden.
Zitat aus der Begründung: „Ministerin Barbara Steffens (50) hat in den Jahren ihrer Tätigkeit als Ministerin insbesondere um die Förderung von Prävention, Hilfsangeboten und Repression/Strafverfolgung in der Sucht- und Drogenpolitik große Verdienste erworben.“
Die Repression (Synonym für Unterdrückung) ist also preiswürdig und offenbar bei den Grünen beheimatet.
Alkoholtrinken steht auch schon auf der Agenda der Weltverbesserer. Millionen nichtrauchende Alkoholtrinker werden sich von möglicherweise sogar fleischessenden Abstinenzlern sagen lassen müssen, dass Alkohol trinken nicht notwendig für den Menschen ist, er muss keinen Alkohol trinken, er wird in den seltensten Fällen dazu gezwungen und es verursacht Leid. Stimmt, man kommt auch mit einem Glas Wasser über die Runden… nur wollen das viele nicht, weil es eben keinen Spaß macht.
Ich werde mich freuen, wenn diese Millionen Menschen am Tag der Einführung der Prohibition werden realisieren müssen, dass die Liste der Einschränkungen eben nicht beim Rauchen und beim Fleischessen aufhört. 😉
zu #1:
wie passt der Vergleich mit den Morden in diese Diskussion? Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich!
ihr hattet ein Tag Zeit zu überlegen. Und macht es trotzdem nicht viel besser als die BILD. Zumindest schränkt ihr ein, dass nur „öffentliche Katinen“ genannt werden.
Aber auch für diese kann man keine Gesetze schließen. Alles wird bei der Werbung für so einen Tag bleiben.
Was ich sehr gut finde, denn es könnte die Awareness erhöhn. So konnte man sich in meiner Uni als Vegetarier noch durchschlagen. Aber als Veganer hatte man Pech. Da konnte man sich nur teuer Obst kaufen oder nen Salat..
Im Prinzip steht das bei anderen Parteien auch so im Programm. „Weniger Fleisch essen“ fördern… z.B. gab Aigner dafür auch schon Fördergelder.
Ich weiß nicht ob es mit Sommerloch oder der bevorstehenden Wahl zu tun hat, dass man diesen seit Jahren in Wahlprogrammen – nicht nur bei Grünen – stehenden Punkt nimmt und lügt, dass es sich um ein Verbot handeln würde. *schulternzuck*
Bei der BILD glaub ich auf jeden Fall letzteres. Bin gespannt, was sie in ihrer Sonder-Ausgabe vor der Wahl schreibt… zumindest kann man so sehen wie sich Nachrichten von der BILD in andere Medien ausbreiten und die alle überführt werden, BILD zu lesen und deren Informationen ohne Recherche zu übernehmen. Das wäre mir so peinlich 😀
@TuxDerPinguin: Besser als Bild ging nicht – und das meine ich ernst. Die haben das Verbot bestens herausgearbeitet. Und Michael zeigt die Zusammenhänge auf. Perfekt!
@amo: Heul doch 🙂 Es geht nicht um Auswahl, es geht darum ob etwas verboten wird oder nicht und wie stark sich der Staat in das Leben der Menschen einmischt. Es geht um Volkserziehung – das Lieblingsthema der Grünen und aller anderen autoritären Parteien.
Komisch, warum habe ich nur den Eindruck, dass die Kommentare hier genauso militant sind und genauso zu Extremen greifen wie die Nichtraucher die ständig auf den Rauchern rumhacken.
Der erste Kommentar hat für mich die gleiche Qualität wie „Atombomben sind auch nicht gefährlicher als Messer wenn sie in den falschen Händen sind“ – hat was von Äpfel und Birnen.
Im Zweiten sieht man die Dünnhäutigkeit der Gutmenschen – was fällt den Ruhrbaronen ein gegen etwas zu sein was so offensichtlich gut für alle ist! Es ist wichtig dass die Minderheit der Mehrheit sagen darf was gut und richtig ist. Der Mensch muss vor sich selber geschützt werden!
Keine Entscheidungsfreiheit für niemanden!
Bevormundung durch den Staat! Freiheit nur noch in der Wohnung! Ach nein, da auch nicht.
Was kommt als nächstes? Das Verbot von Grillen im Viertel damit die Vegetarier und Veganer vor dem widerwärtigen Fleischgeruch geschützt werden können? Damit – wie beim Rauchen – bloss kein ekliger Gestank in der Kleidung haften bleibt?
M.M. zieht der Artikel einen fairen Vergleich zum Thema Bevormundung. Denn darum geht es: Dem (eigentlich) denkenden und selbstverantwortlichen Bürger in die Parade zu fahren und ihm vorzuschreiben was er zu tun und zu lassen hat weil jemand „da oben“ meint zu wissen was gut für alle ist.
Dinge wie „nicht nackt herum laufen“ und „nicht morden“ sind auch ohne Gesetze gesellschaftlicher Konsens in diesem Land (andere Länder, andere Sitten) – weil aber niemand mehr dem mündigen Bürger zutraut, bei anderne Themen auch einen Konsens zu finden und uns das Denken ja mehr und mehr abgenommen wird, deswegen muss uns jetzt vorgeschrieben werden was gesund ist.
Statt aber den Leuten Bildung zu ermöglichen oder die Ermöglichung von fairen Einkommen, so dass sich sogar Familien am Existenzminimum gesund ernähren könnten, nein, es kommt die Bevormundung über einen Veggie Day. Alle werden zwangs-gesund-ernährt in der Kantine. Wems nicht passt, kann ja wie die Raucher, vor die Tür gehen. Wir teilen die Bevölkerung in die bösen vor der Tür und die guten im Haus.
Nur mal so am Rand – glaubt denn wirklich irgendjemand, das Essen in der Kantine, das auf Kante genäht wird, bei Fleisch *und* bei Gemüse, wäre dann gesund?
Für Leute, die sich gerne bevormunden lassen, die das Denken einstellen und sich unterordnen, mögen die Grünen eine tolle Partei sein. Für mich sind sie genauso unwählbar wie eine CDU/CSU.
Aber vermutlich bilden genau die beiden dann die nächste Koalition.
Liebe OMG,
du hast Recht. Natürlich sind die Beispiele vom Nackt Herumlaufen und Morden überspitzt. Es hätten sich auch zahlreiche andere Beispiele gefunden, wo die gesellschaftlicher Konsens und Gesetzeslage sich nicht überlappen. Leider hast du den Punkt nicht verstanden, dass lediglich der Spaß-Faktor angegriffen wird, der im Blog so verteidigt wird, als wäre es das höchste Recht.
An dem Grünen-Vorschlag kann man berechtigte Kritik äußern. Was in dem Blog verfasst wird, ist absurd, darauf zielte mein Kommentar ab.
Absurd ist auch, das wesentlich elementarere Recht derzeit massiv verletzt werden, und das zumindest unter der Toleranz aber eher mit Mitwirkung der letzten Regierungen, die Leute sich aber mehr aufregen, wenn sie ein Steak weniger die Woche konsumieren können.
Cheers
@stefan laurin
volkserziehung wird auch „gesetzgebung“ genannt. wird ja die meiste zeit nicht als erziehende maßnahme begriffen (und war auch keine erfindung der grünen) bzw. sogar begrüßt, wenn die ziele geteilt werden.
die grünen haben immer wieder betont, dass das thema vegetarismus vor allem aus klimaschutzgründen eine rolle für sie spielt. wenn ich die berichte bei euch über datteln etc. richtig erinnere, ist euch das doch auch nicht ganz unwichtig.
aber halt, natürlich nicht, wenn es um die wurst geht. da versteht der deutsche lokalblogger keinen spaß.
Düsseldorf. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) ist Vorwürfen entgegengetreten, sie plane die schrittweise Einführung einer Alkohol-Prohibition. Tatsächlich plädiere sie lediglich für die Einführung eines alkoholfreien Tages in der Woche. Welcher Wochentag dies letztlich sein werde, sei das Ergebnis der demnächst anstehenden Gespräche mit dem Koalitionspartner SPD, erklärte die Ministerin. Persönlich empfehle sie, den Samstag zum Anti-Alkohol-Tag zu machen. Das Verbot, alkoholhaltige Getränke anzubieten, müsse sowohl den Einzelhandel als auch die Gastronomie umfassen. Dabei dürfe man auch nicht zwischen Innen- und Außengastronomie unterscheiden. Alkohol sei drinnen und draußen gleichermaßen schädlich. Auch bei Brauchtums- und Sportveranstaltungen dürften an solchen Tagen keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden, forderte Steffens. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass samstags insbesondere die Spiele von Jugendteams ausgetragen werden. Erwachsene müssten dabei eine Vorbildfunktion erfüllen. Intensiv müsse darüber diskutiert werden, ob an Anti-Alkohol-Tagen Nahrungsmittel, Süßigkeiten oder Medikamente verkauft werden dürfen, wenn sie in geringen Mengen Alkohol enthalten. Im medizinischen Bereich stünden homöopathische Alternativen bereit, so Steffens.
Alles nur ein Mißverständnis? Niemand will uns etwas vorschreiben?
Schauen wir uns doch mal den Beschluss der 32. Ordentlichen Bundesdelegiertenkonferenz (aus dem Jahr 2010) an:
„BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen den „Veggie-Day“
„Die Einführung eines fleischfreien Tages in der Woche ist ein wichtiger Schritt dahin, mehr Menschen zum Nachdenken über „eingefleischte“ Konsumgewohnheiten zu bewegen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unterstützen die „Veggie-Day“ Kampagne und setzen sich auf allen politischen Ebenen und in ihren eigenen Veranstaltungen und Gremien für die Umsetzung ein…..“
Noch ein bemerkenswerter Satz aus diesem Beschluss:
„Das Private ist politisch, das gilt besonders für den Einkaufskorb und führt dazu, die Politik in die Pflicht zu nehmen für neue Rahmenbedingungen.“
Der Bürger darf also privat nicht mehr die volle Entscheidungsfreiheit über seinen Einkaufkorb haben? – Schon wieder ein Mißvertändnis? Das schöne Wort Rahmenbedingungen soll über die wahren Absichten wohl hinwegtäuschen.
Vergleiche wie “nicht nackt herum laufen” und “nicht morden“ sind für mich nur der jämmerliche Versuch, die Einmischung der Grünen in die privaten Konsumgewohnheiten kleinzureden.
Bevormundung, Volkserziehung und missionarischer Bekehrungseifer – so wird ein Schuh draus…
Je größer die Wahrscheinlichkeit ist, eine Wahl nicht zu gewinnen, desto bekloppter werden die Forderungen, Wünsche und Versprechungen.
Peer Steinbrück bildet sich ein, 10 Mio. Nichtwähler aus der Reserve locken zu können und Renate Künast zeigt wie man´s macht, nämlich mit der Möhre…
@TuxDerPinguin: Bravo zum hellsichtigen Meta-Kommentar. Beleg und Weiterführendes bei Stefan Niggemeier: https://www.stefan-niggemeier.de/blog/veggie-day-wie-man-aus-alten-fleischabfaellen-der-bild-zeitung-nachrichten-macht/
@Erwin Kröttenkötter: Ich hab es gestern schon geschrieben und wiederhole es jetzt gerne: Das Verdienst der Bild war es sich nicht vom Grüne-Neusprech vom Veggie-Day beeindrucken zu lassen, sondern die Grünen Pläne von Veggie-Day Standard als das zu beschreiben was es ist: Ein partielles Verbot von Fleisch, nicht die Möglichkeit für alle die es wollen vegetarisch zu essen:
„Deshalb fordern wir mehr Verbraucheraufklärung zu den gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen des Fleischkonsums.
Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein „Veggie Day“
sollen zum Standard werden.“
Ansonste all ihr Freunde der grünen Öko-Übermenschenideologie macht Euch mal klar dass es irgendwann auch Euch erwischt: Weil ihr Alkohol trinkt, zu viel Salz nehmt, Süßigkeiten (Droge Zucker !!!) mögt oder zu dick seit. Es sind immer nur kleine Eliten die der wahren Lehre gerecht werden und dadurch ihren Herrschaftsanspruch und ihre Deutungshoheit beziehen. Und Eliten brauchen immer viel Volk 🙂
Ja super, dann kann ich ja auch einfach meinem Nachbarn ein paar in die Fresse hauen. Ist zwar nicht nett, verursacht bei ihm Schäden… aber mir macht’s einfach Spaß!!! Und den will ich mir doch von niemanden verbieten lassen…
@Hase: Du bist aber ein kleiner Pfiffikus 🙂
@ 6 Stefan
„besser als Bild ging nicht“, dann ist das hier wohl unter Bild-Niveau?
https://www.stefan-niggemeier.de/blog/veggie-day-wie-man-aus-alten-fleischabfaellen-der-bild-zeitung-nachrichten-macht/
Jürgen Becker hat mal gesagt: „Parallelgesellschaften schaffen wir selber; da brauchen wir keine Ausländer dafür.“
@Martin Böttger: Den Niggemeier Text habe ich schon mehrmals kommentiert. Bild hat rausgearbeitet das hinter dem Grünen-Neusprech vom Veggie-Day nichts anderes als ein partielles Verbot steckt. Das ist schon eine gute Leistung, die natürlich der Grünen-PR nicht passt.
Okay, Stefan Laurin hält also die Lüge, „Unterstützung einer Kampagne für einen fleischfreien Tag in Kantinen“ mit „So wollen uns die Grünen das Fleisch verbieten“ gleichzusetzen, für „rausgearbeitet“ und eine „gute Leistung“. Na, das merke ich mir doch für das Niveau der Ruhrbarone.
@verdammtnochmalundsoweiter #8
Die Analogie mit dem nackt herumlaufen eignet sich hervorragend für das Rauchverbot – allerdings mit der Erweiterung das dann die Grünen ein Verbot ALLER FKK-Einrichtungen beschlossen hätten. Für den Veggie-day müsste man es wegen der Verhältnismäßigkeit umdrehen: das nämlich die Grünen einen verpflichtenden Nackt-Tag einführen wollen.
@ #2 #3
Kurz gesagt: ihr haltet das für richtig und deshalb ist es gut, dieses allen anderen aufzuzwingen. So in etwa?
@paue-t: Grüne: “Deshalb fordern wir mehr Verbraucheraufklärung zu den gesundheitlichen, sozialen und ökologischen Folgen des Fleischkonsums.
Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein „Veggie Day“
sollen zum Standard werden.” Ein Veggy-Day ist schlicht ein Tag an dem es kein Fleisch gibt – Volkserziehung pur. Wer das fordert, fordert das Verbot von Fleisch an bestimmten Tagen.
@Peter Podewitz: „Kurz gesagt: ihr haltet das für richtig und deshalb ist es gut, dieses allen anderen aufzuzwingen. So in etwa?“ Das ist so, wenn autoritäre Organisationen kleinen Geistern das Gefühl geben, Teil einer Elite zu sein 🙂
@ #20 jetzt hör doch auf mit diesem geheule wegen zwang.
das leben ist voller zwänge, auch deins. und ein teil davon wird von der politik ausgeübt. du wirst gezwungen, nicht besoffen auto zu fahren, nicht deine kinder zu schlagen, nicht die umwelt zu verschmutzen. uswusf.
ihr könnt ja gerne euer persönliches wohl (fleisch schmeckt, alles andere wird ausgeblendet) über das gesellschaftliche wohl (die folgen der fleischproduktion für umwelt, gesellschaft und ethische verfasstheit) zu stellen. aber spielt euch dann doch bitte nicht so heuchlerisch auf, sondern genießt eure würste und schnitzel im stillen, anstatt einen auf jeanne d’arc zu machen.
Als die Grünen das Rauchen verboten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Raucher.
Als sie die Fleischesser aussperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja Vegetarier.
Als sie die Biertrinker ausgrenzten, habe ich geschwiegen; ich war ja Abstinenter.
Als sie mir meinen Spaß verboten haben, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.
@ #21 Stefan Laurin
Eben – es ist ein Tag in der Kantine, sofern der Betreiber sich an einer von der Regierung unterstützten Kampagne beteiligen möchte.
Wer das nicht ertragen kann, einen Tag in der Woche – höchst sinnvollerweise – mal kein Fleisch zu essen, geht zum Imbiss um die Ecke, bringt sich was mit, oder, wenn es genug Leute sind, die das wollen, protestiert beim Betreiber, bis der Veggietag wieder abgeschafft wird. Ich als Nicht-Vegetarier, der aber gerne weniger Fleisch essen möchte, würde mich jedenfalls darauf freuen, im vegetarischen Bereich mal einen Tag in der Woche mehr als ein Gericht zur Auswahl zu haben.
Das hat mit „Fleischverbot“ aber so viel zu tun wie die „Bild“-„Zeitung“ mit Journalismus, nämlich gar nichts.
@paule t.: Ich bin dabei wenn es darum geht, dass es überall auch Angebote für Vegetarier geben sollte. Nur grüne Volkserziehung mag ich nicht. Angebote für alle – das reicht. Aber hey – das würde ja Toleranz bedeuten…
Auf was für einem Niveau die Ruhrbarone dieses Thema aufgreifen ist ja unfassbar. Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen. Wer sagt denn, dass ihr Fleischesser am Veggie-Tag in der Kantine essen müsst? Niemand. Der Veggie-Tag ist doch kein Verbot, sondern lediglich ein Angebot. Ich finde die Idee gut, weil dann einen Tag in der Woche in Kantinen (die wollen, NICHT MÜSSEN) frisches, vegetarisches Essen angeboten werden kann. Das kommt nämlich oft zu kurz, weil alle Köche damit beschäftigt sind, die Schnitzel, Currywürste und das Gulasch zuzubereiten.
„man kommt auch mit einem Knapp Brot über die Runden“ Was haben denn der Autor und auch Herr Laurin für eine Vorstellung von vegetarischem Essen? Da bleibt mir echt die Spucke weg. Die ganze Diskussion um den Veggie-Tag wird auf Bild-Niveau verfälscht, weil die Ruhrbarone eine persönliche Vendetta gegen die Grünen führen müssen. Ich frag mich nur, ob ihr schlecht recherchiert habt, weil ihr nur bestimmte Dinge sehen wolltet oder ob ihr den Vorschlag absichtlich falsch darstellt, weil ihr die Grünen hasst.
Sicher wäre es besser, der Mensch wäre ein vernünftiges Wesen welches begreifen könnte, wieviel Schaden durch die industrielle Argrarwirtschaft und dem übertriebenen Fleischkonsum auf der ganzen Welt und für alle entsteht. In letzter Zeit häufen sich die Dokumentationen im Fernsehen genau darüber. Sind sogar im Internet noch anschaubar. Aber nein, der Deutsche schreit direkt auf, wenn man ihm vorschlägt, doch mal einen Tag in der Woche auf Fleisch zu verzichten. Reicht das Salamibrot zum Frühstück denn nicht? Nein, es muss täglich ein Schnitzel sein, oder was?
Ja, das ist ein Eingriff in das private Leben der Bürger. Aber ein berechtigter. Früher war es auch ein „katastrophaler Eingriff in das Privatleben der Bürger“, wenn man eingeworfen hat, seine Frau einfach schlagen und vergewaltigen zu dürfen ist vielleicht doch nicht so töfte. Argument: Ist ja Privat, nicht öffentlich, geht niemanden was an. Tja, isses aber halt nie gewesen. Und Fleischkonsum ist in dieser Gesellschaft nun mal auch nicht privat, sondern öffentlich. Denn er hat Konsequenzen für Menschen, Umwelt und Tier.
@steffie: Ein Angebot wären vegetarische Gerichte und keine Volkserziehung durch Fleischverbot. Übrigens: Würdest Du bei Fleischtage in Kantinen sagen: „OK, dann essen die VegetArier eben draussen?“ Eher nicht… Aber übe Dich ruhig weiter im grünen Neusprech – vielleicht darfst Du ja einmal einen ganzen Häuserblock kontrollieren 🙂
Bezeichnend: jetzt geht das Gequengel bei den Anhängern der Grünen los: „mein Gott, es ist ja nur ein Tag….“ oder „ihr werdet ja wohl auf ein Schnitzel in der Woche verzichten können…“
Die Antwort darauf ist einfach, wird aber wohl nie von den Ideologen verstanden werden: natürlich kann ich ein Schnitzel weniger essen, oder auch zwei, oder drei – das liegt aber in meiner Entscheidung wie, wann und ob ich das mache. Aber wie gesagt, notorische Weltverbesserer werden dieses Argument nie zulassen.
Eingriffe in die Konsumgewohnheiten der Menschen mit Morden, Vergewaltigungen, oder Schlagen von Frauen zu vergleichen (wie hier wiederholt geschehen), ist offensichtlich das Eingeständnis völliger Hilflosigkeit beim Verteidigen eines neuen schwachsinnigen Reglementierungsversuches der deutschen Verbotspartei…
Ruhrbaron schreibt
„Fasst man das zusammen, dann kommt man z.B. auf eine Zahl von 48 Millionen Menschen die zwar nicht rauchen, aber Fleisch essen oder Tierprodukte verwenden.“
selbst strikte Veganer verwenden regelmäßig Tierprodukte zB Schuhe und selbst wenn sie in Hanfschuhen herumlaufen, fahren sie Rad oder Auto- und in den Reifen sind auch Tiermaterialien (Teile von Rinderhirn)enthalten.
Zitat Bela B.: „Ich ess zwar Fleisch, aber im Herzen bin ich Vegetarier“.
Wie wäre es eigentlich mit einem Rauchertag pro Woche, also einen Tag in der Woche, an dem in Kantinen, Mensen, Gaststätten, Restaurants und Kneipen geraucht werden darf?
Diejenigen, die nicht rauchen wollen, können an diesem Tag ja an einen Ort gehen, an dem sie nicht rauchen brauchen…
Diesen einen Tag in der Woche könnte man dazu nutzen, um darüber nachzudenken, welche ideologischen und physischen Ergüsse beispielsweise einem Daniel Cohn-Bedit kommen, wenn er eben keinen reinen Tabak raucht, sondern sich mit Bewusstseins erweiternden Stoffen aus rein ökologischen Anbau (versteht sich) die Hucke voll knallt, um seiner Aufgabe als Erzieher in einem Kindergarten gerecht zu werden…
Also: Mal abgesehen von den Fanatiker-Honks die hier heute aufschlagen gibt es auch sehr vernünftige Veganer:
„Nicht einmal der Vegankoch und Buchautor Attila Hildmann („Vegan for Fit“) hält den Grünen-Vorstoß für überzeugend. „Ich halte nichts davon, wenn man Menschen etwas aufzwingt. Das ist nicht meine Philosophie“, sagte Hildmann der „Neuen Presse“. „Ich animiere die Menschen, diese genussvolle, bunte Küche selber auszuprobieren. Dann kommt die Motivation von allein, ganz ohne Zwang. Es ist doch viel schöner, wenn jemand selber entscheidet: Ich esse ein veganes Gericht in der Woche, um mir selber etwas Gutes zu tun“, sagte er.“
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bundestagswahl-2013/spd-gegen-veggieday-ein-ganz-seltsames-bevormundungsmodell/8599426-2.html
[…] die Grünen Fleischfreiheit erzwingen? Eine neuerliche Restriktion im Namen guter Absichten? Man würde es ihnen […]
@Steffie
„Wer sagt denn, dass ihr Fleischesser am Veggie-Tag in der Kantine essen müsst?“
Natürlich geht das nicht soweit, dass die Menschen gezwungen werden, an einem solchen Tag in der Kantine essen zu gehen. Kommt vermutlich noch, aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.
Wenn es keine Alternative zur Kantine gibt, werden die schon kommen.
„Der Veggie-Tag ist doch kein Verbot, sondern lediglich ein Angebot.“
Ach? worüber sprechen wir eigentlich?
Ich verstehe die Idee als Wahlkampfthema doch nicht als Angebot. Das gibt es doch längst als freiwilliges Angebot. Ich verstehe den grünen Vorschlag so, dass es einen Tag in der Woche, vielleicht am Freitag kein Fleisch geben darf. Das hatten wir schon.
Das ist sicherlich auch im Sinne des Papstes.
Es soll meiner Einschätzung nach ein Gesetz werden, selbst wenn es vorsichtiger formuliert wird. Mehrere Medien zitieren so: „Öffentliche Kantinen sollen Vorreiterfunktionen übernehmen. Angebote von vegetarischen und veganen Gerichten und ein ‚Veggie Day‘ sollen zum Standard werden.“
Also @Steffie, wenn daraus kein Gesetz werden soll, was soll es den sonst sein? Eine Spaßnummer etwa?
Laurin hat Recht, wenn er von „Neusprech“ redet. So klingt das besser, als wenn man sagen würde, dass der Koch, der sich nicht daran hält, sich strafbar machen wird. Da werden dann Speiseproben gesammelt und auf tierische Rückstände hin analysiert werden müssen. Wenn es erst Gesetz ist. Kneipen werden auch kontrolliert, ob dort geraucht wird. Anders kann man Gesetze gar nich durchsetzen.
@ #23
Fleischkonsum ist in Deinen Augen also mit betrunkenem Autofahren und häuslicher Gewalt gleichzusetzen? Echt jetzt? Dann stellt Fleischkonsum also demnächst eine Straftat dar, ja? Danke für die Ehrlichkeit.
Oder wolltest Du nur rumheulen, weil die dummen, dummen Menschen wieder sooo uneinsichtig sind, daß man sie leider, leider zwingen muß. Papas Liebe kann eben manchmal wehtun …
@ # 36 Durch Flesichkonsum verenden täglich Millionen Lebewesen, die oft weniger als ein Lebensjahr unter schlimmsten Bedingungen dahinvegitieren mussten, qualvoll. Wertvolle Getreide und pflanzliche Lebensmittel werden abgeerntet, um den künftigen Burgern was zu futtern zu geben. Lebensmittel, mit denen man locker Milliarden Menschen ernähren könnte. Fleischverzicht würde also den Hunger in der Welt stoppen.
Du hast also Recht: Fleischkonsum mit betrunkenem Autofahren gleichzusetzen ist tatsächlich töricht. Letzteres richtet viel weniger Schaden an.
Sehr interessanter Ansatz,
so gesehen gibt es ja doch einen positiven Aspekt beim Veggie Day.
Der Vergleich von Rauchen und Fleischessen bzw. der geforderten/eingeführten „Einschränkungen“ hinkt an so vielen Stellen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.
Wie wäre es hiermit: Rauchen schadet in erster Linie dem Verursacher (und in zweiter Linie anderen Menschen, die sich aber gut wehren können), während Fleischessen in erster Linie anderen schadet (Tieren, die sich nicht wehren können) und erst in zweiter Linie, wenn überhaupt, dem Verursacher.
Auf der Basis dieser Betrachtung wäre ein Fleischess-Verbot einfacher zu rechtfertigen als ein Rauchverbot.
Schonmal so gesehen?
Metainformation zur Hilfe bei der Schubladisierung meiner Person/meines Beitrags: Ich bin gelegenheitsrauchender Wenig-Fleischesser. Sorry.
@39 Christian
Darf ich das dann so verstehen, daß Du ein absolutes Rauchverbot für überzogen und ein totales Fleischverbot für überfällig hältst? Das habe ich wirklich noch nicht so gesehen. Werde ich wohl auch nicht, weil ich beide Verbote für Folge einer einseitigen luxusüberfütterten Wohlstandsmeierei halte.
@37 Hase
Und die Millionen Lebewesen, die bei der Produktion von Salat, Mais, Bohnen und sonstigen pflanzlichen Nahrungsmittel mit Konsumentenziel Mensch gemordet werden? (Insektenvernichtungsmittel (Chemie oder natürlich) , Vereinnahmung des natürlichen Lebensraumes etc.) oder den sonstigen tierischen Opfern, die Deinen Lebensweg pflastern? Oder glaubst Du, die Insekten haben die Wiese freiwillig geräumt, bevor darauf das Haus, in dem Du wohnst, die Strasse auf der Du … (ups, Vorsicht!) fährst? Egal: … gebaut wurde?
Aber egal: Deiner Sichtweise zufolge ist Fleischkonsum also Mord/Folter/Terror und gehört konsequenterweise als Straftat verfolgt, richtig? Mehr wollte ich ja nicht wissen.
Peter, was meinst du mit „Folge einer einseitig luxusüberfütterten Wohlstandsmeierei“? Welche Art von Verboten hältst/hieltest du denn für richtig? Welche für falsch? Und warum? Was sollten deiner Meinung nach die Kriterien für ein staatliches Verbot (und damit zwangsläufig Einschränkung individueller Freiheiten) sein?
Wow, Laurin, jetzt machst du noch einen Blockwart aus mir? Tja, wer keine Argumente hat…
Ich würde gerne mit dir diskutieren, geh doch mal auf meine Argumente ein, anstatt mich beleidigen zu wollen. Was hältst du denn von den Umweltschäden, die die Fleischwirtschaft verursacht? Wie ist denn dein Vorschlag zur Vermeidung dieser Schäden? Mein persönlicher ist ja der Vegetarismus, aber ich höre auch gerne noch deinen Vorschlag, vielleicht ist er ja besser.
Oder was ist dein Vorschlag zum Thema Gifte im Fleisch. Z.B. Kühe können keinen Mais vertragen, sie bekommen davon eColi Bakterien im Pansen. Trotzdem werden Kühe, aus wirtschaftlichen Gründen mit Mais gefüttert. Die Bakterien gehen dann auch ins Fleisch, deswegen muss das Fleisch noch mal extra behandelt werden, denn Menschen können von den Bakterien sterben (ist schon passiert). Also, dein Vorschlag? Und komm jetzt nicht mit „Regulierung der Agrarindustrie“, das wäre ja ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft.
@Steffie: Ich neige nicht zu Ökohysterie. Was mich freut ist das durch Wirtschaftswachstum und Agratechnik sich die Ernährungssituation der Menschen verbessert hat. Meine Lösung? Mehr Kapitalismus, offene Grenzen, keine Subventionen, mehr High-Tech, mehr Wachstum. Mais und Kühe? Keine Ahnung. Wenn es übel ist, soll es verboten werden. wenn es die übliche Öko-Paranoia ist, wovon ich ausgehe, ist es mir egal.
@41 Christian
Mit der Wohlstandsmeierei meine ich diese schon hektisch anmutende Suche nach Problemen, welche tatsächlich und bei näherer Betrachtung entweder gar keine sind, bzw. deren vermeintliche Lösung nicht nach den Ursachen greift, sondern durch ein nutzloses, möchtegernsymbolisches „Hier können wir was tun“ ein verantwortungsvolles Bewußtsein suggerieren soll.
Beispielsweise führt Hase unter #37 den Hunger in bestimmten Regionen ins Feld. Zu kurz gedacht, denn durch Fleischverzicht geht der nicht weg. Die Ursachen für die Schieflage in der Welternährung sind eher in Profitorientierung, staatlicher oder wirtschaftlicher Vereinnahmung und tausenderlei mehr zu suchen (ob man sie da auch findet? Eher, als im Fleischkonsum, meinst Du nicht auch?).
Verbote finde ich da gut, wo sie das unmittelbare oder offensichtlich zusammenhängend mittelbare Miteinander der Menschen betreffen. Ein Fleischverbot für Bruder Schwein und Schwester Kuh oder das für Weltklima oder gegen den Hunger in der dritten Welt gehören für mich in die Gruppe der mangelhaft hinreichenden Gründe.
Sind wir wieder Freunde? Dann gehe ich jetzt händeringend in Ostafrika benötigte Weizenflächen kahltrinken.
@Steffi
Wissen Sie, was das Problem ist? Das ist nicht das vegetarische Essen, das schmeckt mir ganz gut, und ich esse vegetarisch, wenn mir danach ist, und Fleisch und besonders gerne auch mal Fisch, wenn mir danach ist.
Das Problem ist das Sendungsbewußtsein einer gewissen Sorte Vegetarier – besonders die Veganer sind da sehr auffällig – die sich automatisch mit dem Verzicht auf Fleisch auch stets als die besseren Menschen präsentieren.
Das nervt.
Und es überzeugt keinen, das ist das Schlimmste: Es erzeugt Abwehrhaltungen.
Das wiederum nährt einen klammheimlichen Verdacht: Eine gewisse Sorte Vegetarier /Veganer wollen gar keinen überzeugen, sondern sich als exclusiver Club fühlen, der auf den Rest der Menschheit runterblickt.
Der Mythos des vegetarischen Führers war in erster Linie gedacht um dem Volk zu zeigen dass ihr Diktator mit gutem Beispiel voran geht und gesund lebt. Den Nazis waren gesunde, fruchtbare Bürger ja wichtig, es gab z.B. auch eine anti- Raucher Kampagne
https://www.vegetarierforum.com/threads/13796-Hitler-und-die-Vegetarier
wieso werde ich immer daran erinnert, wenn ich das „Grün“ sehe, höre, lese..?
@44 Peter
Bei den von Ihnen so bezeichneten „Problemen, welche… gar keine sind“ handelt es sich doch hier im Kern und unabhängig von allen gegenseitigen Bezichtigungen, was denn notwendig und was übertrieben, was unverantwortlich und was hysterisch sei, um die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit von (massenhaftem) Konsum von Tierprodukten, welche zunächst mal auf die Frage hinausläuft, welche Rechte man Tieren zugestehen will.
Mit Ihrer Formulierung „Miteinander der Menschen“ schließen Sie Tiere kategorisch aus staatlicher/gesellschaftlicher Fürsorgepflicht aus. Halten Sie also das Verbot der Tierquälerei für überflüssig und sehen Sie es als unnötige Einschränkung persönlicher Freiheit? (Die veralbernde Formulierung „Bruder Schwein und Schwester Kuh“ lege ich Ihnen jetzt mal nicht so aus, dass Sie Rechte nur Ihren Familienmitgliedern zugestehen wollen.)
Oder erkennen Sie die wissenschaftlich gut fundierte Feststellung an, dass die Fähigkeit, Schmerz, Leid und Angst zu empfinden bei Mensch und zumindest bei „höheren“ Tieren ähnlich ist und sich daraus für den Umgang mit Tieren bestimmte Verhaltensregeln und -verbote ergeben, so z.B. für die Schlachtung von Tieren?
Dann wären Sie nur noch einen Schritt davon entfernt, anzuerkennen, dass im Verhältnis von massenhaftem Töten und vorherigem lebenslangem Leidenlassen einerseits und dem Genuss andererseits (beim Fleischessen) ein ethischer Konflikt besteht, der sich zwar nicht einfach auflösen lässt, dass sich aber weniger Fleisch- und Tierproduktekonsum als Schritt zur Lösung anbietet.
Und so wie ich den Vorstoß der Grünen, über den hier so heiß debattiert wird, verstehe, ging es um nichts anderes, als genau das zu fördern und fordern.
Um auf Ihre vorherige Frage zurück zu kommen: Ich halte weder etwas von einem generellen Rauch- noch von einem Fleischkonsum-Verbot, aber ich halte Initiativen aus der Politik, die Angebote zur Reduktion fördern/fordern, für sinnvoll.
PS: Dass fleischarme/-freie Ernährung alleine den Hunger in der Welt beseitigt, glaubt hier wohl niemand. Dass sie einen Beitrag dazu leisten könnte, steht dagegen für viele außer Frage, siehe z.B. https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/heutiges-ackerland-koennte-vier-milliarden-menschen-mehr-ernaehren-a-914457.html bzw. https://iopscience.iop.org/1748-9326/8/3/034015
@ Christian
Ich erachte das menschliche Leben einfach für höherwertig. Und nach der Deinerseits unterstellten Haltung gegen Tierquälerei bin ich raus. Ich sag dann einfach mal: wenn Du meinst. Und gut is.
#14 | Stefan Laurin
Ich denke, das ist vergebene Liebesmüh, an den Verstand zu appellieren und auf andere mögliche Verbote zu verweisen.
Ich denke mal, der Bodensatz derer, die am Trauma der späten Geburt leiden, dürfte bundesweit locker an die 25% reichen, bei den Grünen aber die 50% spielend überschreiten.
Vermutlich hat sich Frau Künast nun entschieden, kein Fleisch mehr zu essen. So wie sie, nachdem sie mit dem Rauchen aufgehört hat, plötzlich für sich das Recht reklamierte, über all auf der Welt rauchfreie Gastronomie vorfinden zu können.
Kein Scherz, das hat sie tatsächlich im Vorlauf zu den Rauchverboten in Deutschland so in den Medien gesagt. (Bin momentan nur zu faul zum googeln)
Da kann man nur hoffen, daß kein Grüner und keine Grüne plötzlich eine der Weltreligionen für sich entdeckt, oder dem Sex abschwört.
#24 | Klaus
Etwas ähnliches habe ich zur Einführung der Rauchverbote bei SPON geschrieben. Es hat 3 Tage gedauert, bis das Post nach mehrmaligem Einstellen veröffentlicht wurde.
Das sagt schon viel über die Geisteshaltung über das „Sturmgeschütz der Demokratie“ und die Medien als „4. Gewalt im Staat“.