Die Katastrophe bei den Impfanmeldungen wäre vermeidbar gewesen. Aber Politik und Verwaltung haben das getan, was sie seit Monaten am besten können: Sie haben versagt. Wer nun glaubt, dass in erster Linie Techniker an der Lösung der Probleme arbeiten ist naiv. Sicher, auch das geschieht zurzeit, aber vor allem sind jetzt die Öffentlichkeitsarbeiter dabei, ihre Minister gut aussehen zu lassen und Rechtfertigungen zu finden. Dem gilt es etwas entgegen zu setzen. Ein Arzt und ein Computerfachmann haben für uns ein Modell entwickelt, wie die Impfanmeldungen hätten gelingen können. Es ist angelehnt an das Verfahren mit dem Termine für das Mammographie-Screening vergeben werden. Und nein, es ist weder Hexenwerk noch Raketenwissenschaft. Aber: Weder der Arzt noch der Ingenieur arbeiten in der Verwaltung oder haben ihre Karrieren dem Parteibuch zu verdanken. Sie haben einfach Ahnung und sind in ihren Berufen erfolgreich.
Und so wäre es gegangen:
1) Schreiben an die Impfberechtigten mit bereits gebuchtem Terminen für die 1. und 2. Impfung. Die Termine sind über Losverfahren bis zur Kapazitätsgrenze ausgewählt
Im schreiben weiterhin der Hinweis: Machst du nix => der Termin verfällt zum xx ten.
2) Im diesem Schreiben findet sich ausserdem ein Authentifizierungscode (unique-number)
Es gibt drei Möglichkeiten für den Impfberechtigten (bzw den „Enkel“): Mit diesem Authentifizierungscode wird telefonisch beziehungsweise online bekanntgegeben:
– Ja, ich komme zum Termin (passt wahrscheinlich für die meisten – wir dürfen ja eh nicht vor die Tür)
– Ich würde den Termin gerne verschieben
– Ich mache mache gar nix (impfunwillig). Der Termin verfällt zur benannten Frist und geht erneut in den Pool
Die Vorteile:
– Keine Doppelbuchungen
– Bearbeitung (callcenter) geht deutlich schneller => mehr Kapazität
– Nicht halb NRW sitzt am Telefon oder vor dem internet und versucht für die Oma vergeblich einen Impftermin zu bekommen.
Aber wir haben uns auch Gedanken gemacht, warum ein anderes Verfahren gewählt wurde. Unsere These: Das Losverfahren läuft jetzt über die überlastete Hotline und den zusammenbrechenden Server. Das Land wusste genau, was passieren wird und macht mit uns eine Beschäftigungstherapie. Denn natürlich kann sich nicht jeder der möchte impfen lassen: Durch das Versagen des Bundes und der EU bei der Bestellung gibt es viel zu wenig Impfstoff.
Das Desaster mit der Impf- Anmeldungsseite und den ausbleibenden Lieferungen des Impfstoffes lässt nur den Schluss zu, dass man froh ist, wenn die Wahlen vorbei sind und sich dann andere darum kümmern müssen. Was ist mit der Amtshaftung?
Wäre auch meine bevorzugte Lösung gewesen, dazu braucht man auch weder ärztlichen noch ingenieurwissenschaftlichen Sachverstand, nur gesunden Menschenverstand. Verbockt hat das aber nicht "die Politik", sondern die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Das ist auch schon in Hessen schief gelaufen.
Für gewöhnlich lässt mich das Gewinsel über Behördenversagen ja eher kalt. Aber das allgemeine Corona Geheule im Moment nervt wirlich.
Beim Mammographie Screening erfolgt eine natürliche Entzerrung dadurch, dass nicht alle zu einem Stichtag im Jahr angeschrieben werden. Bzw. zu einem Termin mit dem Hufen scharren.
Wenn nun sehr viele Leute zu einem Termin starten wollen, wie bei dieser Impfung, dann passiert halt das was gestern passiert ist.
Falls jeder sofort an der Hotline durchkommt, hat man nach spätestens einer Woche das erste superschlaue Journalistchen, dass sich über die Steuergeldverschwendung aufregt, da alles überdimensioniert war und ja nun die Hotlline-Kräfte Däumchen drehen. Orientiert man Hotline-Verträge extrem am schwankenden Anrufaufkommen hat dasselbe Journalistchen nach zwei Wochen seine ersten Zeugen, die tränenüberströmt berichten, wie der Staat Geringverdiener knechtet, die nur auf Abruf abreiten dürfen oder alternativ nach zwei hoffnungsvollen Wochen im neuen Job vom Staat wieder rausgeschmissen wurden.
Ich denke etwas Gelassenheit würde helfen. Das so eine Riesenaktion am Anfang etwas ruckelt ist vollkommen normal.
@Bernd: Laumann wurde vor dem Chaos gewarnt. Und ich denke, er erwartet, dass auch die Überweisung seines Gehalts nicht ruckelt. Wer Geld will, muss Leistung zeigen.
Anmeldung zur Impfung bzw. Hölderlin ist eine einzige Katastrophe. Es geht nichts.
Aber Herr Laschet spricht von einem
" hervorragenden Start ".
Was kann man denn mehr von ihm erwarten.
Von keiner Sachkenntnis getrübt.
Solche Leute sind in der Politik mehr als Überflüssig.
@#5
Als ich diesen Ausspruch des Bewohners des Landeshauses gehört habe, dachte ich an die Wahrheitsliebe eines ehemaligen US-Präsidenten.
Der Vorschlag hör sich durchdacht an.
Meiner Ansicht nach liegt das Problem schon in der Grundidee, die Impftermine zentral zu vergeben. Weshalb hat man das nicht über die Kreise und kreisfreien Städte organisieren lassen? Traut die Landesregierung der kommunalen Verwaltung nichts mehr zu?
Immerhin ist NRW bezüglich der Zahl und Lage der Impfzentren deutlich besser aufgestellt als Brandenburg. Hier waren erstmal nur zwei Impfzentren vorgesehen (Potsdam und Cottbus). Da mutet man den glücklichen Empfängern eines Termins eine Tagesreise zu. jetzt kommen erst mal acht weitere Zentren dazu, nach Protesten aus den Landkreisen sollen es insgesamt zwölf Impfzentren sein. Es geht also auf andere Weise genauso schlecht wie in NRW.
Wir haben Bundesländer, die sich die Adressen ihrer Einwohner von Paketdiensten geben lassen müssen, weil der Datenschutz angeblich etwas anderes nicht erlaubt.
Wie soll bei diesen Rahmenbedingungen ein Losverfahren mit nach Risikogruppen gefilterten Teilnehmern funktionieren?
Wenn wir uns über unfähige Bürokraten aufregen, sollten wir uns hin und wieder auch mal fragen, welchen Anteil daran wir mit unseren grotesken Anforderungen an die Verwaltung haben und nebenbei "kritische" Geister und selbsternannte Experten mit Pöstchen versorgen.
Datenschutz ist inzwischen eine Industrie der Nutzlosigkeit geworden, die bislang nur Geld, aber nun, in einer echten Krise, auch Menschenleben kostet.
Davon unbenommen bleibt die sachliche Feststellung, unsere Gesundheitsämter sind schon länger nicht handlungsfähig (Stichwort: Fleischskandale) und unser Gesundheitssystem ein korruptives Bürokratiemonster (Erstattung FFP2-Maske: 6,- für einen Artikel mit EK 0,70€).
CDU und SPD müssen sich als langjährige Regierungsparteien in Bund und Ländern den Vorwurf gefallen lassen, "ihr seid unhygienisch".
Eine Impfquote schlechter als Rumänien und Bulgarien ist ein Weckruf sein, der nicht ungehört bleiben darf.
@#8
Zu einem kleinen Detail ihrer Rede, waren es nicht 6EUR für drei Masken, einschließlich Beschaffung, Bereitstellung in der Apotheke, Personal, schauen ob berechtigt, Ausgabe, Abweisung nicht berechtigter Kunden, Ertragen von Hasstriaden bei nicht vorhandenen Masken, Dokumentation?
#9
Was an ihren Einlassungen ändert etwas an der abenteuerlichen Gewinnspanne, die es in diesem Maße so nirgendwo sonst gibt?
Gestehungskosten und unangenehme Kunden sind für alle Ladeninhaber Teil der täglichen Arbeit.
Ich bezweifele, dass es da eine große Gewinnspanne gab. Und ob es sechs EUR für eine Maske gab oder für drei Masken ist eingewaltiger Unterschied.
Was die Gewinnspanne für einProdukt angeht brauchen Sie sich nur in der Gastronomie umschauen, Kaffee Tasse drei EUR, 0,2l Cola zwei EUR. Da steckt eine Gewinnspanne drin, davon träumen Apotheken.
Die Apotheken sind an der gegenwärtigen Situation unschuldig. Diese werden seit Jahren von Krankenversicherungen, Politik, Online-Apotheken und tolle Sparfüchsen in die Mangel genommen.
Ansonsten stimme ich Ihnen ja schon zu, nur nicht in diesem Derail.
Lerztlich zeigt sich in der Handhabung der Pandemie von Anfang an Politikversagen, Behördenversagen (Heimaufsicht), Aufgabenpingpong, die Furcht Verantwortung zu übernehmen und weiterhin Pfennigfuchserei am falschen Ende.
Und die Privatwirtschaft agiert kein bisschen besser.
https://www.welt.de/wirtschaft/plus225113357/FFP2-Masken-Bilanz-einer-ueberteuerten-Verteilaktion.html
Demnach doch.
Es macht außerdem wenig Sinn Gastronomie mit Einzelhandel oder Apotheken zu vergleichen, die Gestehungskosten stellen sich jeweils anders dar.
Wichtig wäre auch eine Anfrage ganz zu Anfang:
Sind sie Wähler der Grüninnen und Grünen?
Ja: Mööp… Als Technik- und Fortschrittsfeindin bzw. -feind von der Impfung ausgeschlossen
Haben sie CDU gewähl?
Ja: Mööp… Da sie Europa dieses Desaster eingebrockt haben, ist ihr Impftermin im Dezember 2023 mit Sputnik bzw. Sinopharm
Meine Frage an die, die eine bessere Impfanmeldungsstrategie haben, ist, haben Sie sie an den entsprechenden Stellen vorgeschlagen? Ich schreibe solche Ideen rechtzeitig und in achtungsvoller Sprache an die entsprechenden Stellen. Im Nachhinein Meckern mit rüder Sprache ist leider eine Spezialität von uns Deutschen. Aktiv mit Verantwortung nehmen, da können wir jetzt Alle dran üben, über AHA-Regeln einhalten bis aktiv Ideen einbringen und Menschen helfen, die in Not sind.
Wer auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand ist, weiß, das sich der alte Spruch über bildgebende Verfahren nachweisbar ist: "so wie du denkst, so wird es". Was heißt, wer den Gedanken "Deutschland als Versagenland beim Impfen" weiter aktiviert, aktiviert selbst das noch mehr Problematik auftritt über die er dann meckern kann, ohne seine Eigen-Verantwortung wahrzunehmen. Wir sind der Staat, also hopp und mitarbeiten an meinem Wunsch nach einer Rebellion Richtung Fairness, verantwortlicher und achtungsvoller Haltung und Handlung. Die Mecker-Hamsterräder durch "gemeinsam individuel leben und wachsen" ersetzen.
@EMD #14
Als mir die Idee aus Schleswig-Holstein bekannt wurde, dachte ich, daß auch hierzulande (NRW) die Problematik des digitalen Ansturms bekannt sei und entsprechend vorgebeugt würde.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Corona-In-SH-vergibt-Eventim-Impftermine,impfen286.html
Das man schon den primitiven Rat hätte geben müssen wie: "Kauft Impfstoff" überschreitet allerdings meinen Horizont. Wenn dann noch der zuständige Ressortchef zur richtigen Zeit das Richtige tun will (Impfstoff besorgen) und die Inhaberin der Richtlinienkompetenz ihm dies verbietet, dann fürchte ich, daß Sie mit guten Ratschlägen nicht dagegen ankommen.
EMD (!14), Deutschland wird etwa 10% des Bruttoinlandsproduktes durch den langanhaltenden Lockdowm verlieren. Dagegen sind die Kosten für Impfstoffe peanuts. Ich war sicher, daß das den Verantwortlichen nicht nur bekannt, sondern sogar bewußt sein würde. Hätte Deutschland rechtzeitig Impfstoffe in 10facher Menge bestellt, wären es immer noch peanuts gegenüber dem Verlust durch den Lockdown. Das ist so simpel, daß ich das sogar der Regierungsmannschaft zugetraut habe zu erkennen. Auf die Idee, der Regierung das mitzuteilen bin ich wirklich nicht gekommen, weil ich diesen Gedankengang selbst dem unfähigsten Mitarbeiter der Regierung zugetraut hatte. Bisher jedenfalls.Wahrscheinlich ging es aber gar nicht um Logik, sondern um die Demonstration der Fähigkeit der Kanzlerin, sich sogar um Dinge zu kümmern, die eigentlich Ländersache sind. Aber In Merkels Kopf aber kann ich nicht gucken, und ihr Fachminister, sowie die eigentlich von ihr unabhängigen Ministerpräsidenten haben vor ihr gekuscht. Letzteres habe ich nicht vorausgesehen. Und Sie offenbar auch nicht, denn sonst hätten Sie ja
"solche Ideen rechtzeitig und in achtungsvoller Sprache"… aufgeschrieben… , "und an die entsprechenden Stellen." geschickt. Wenn Sie uns also so kritisieren, weil wir im nachhinein meckern, sollten Sie sich an die eigene Nase fassen.
Hallo ich kann nur eines sagen diese Regierung hat auf der ganzen Linie versagt. Denn alles was sie gemacht hat nichts gebracht ob Masken oder ausgangssperren, dsa alles soll nur von dem versagen dieser Regierung ablenken . Ich habe schon vor einem dreiviertel Jahr gesagt das einzige was Hilft ist Impfen , Aber unsere Überbezahlten Politiker haben es ja angeblich Besser gewußt. und was haben Masken und Ausgangs sperren Gebracht Nichts. Nur ein ganzes Volk gegängelt und eingesperrt, Wann endlich steht der Deutshe auf und läst sich das nicht mehr gefalle. Und nochmal nur wenn jeder geimpft ist ist corona eingedämmt.