Wenn Professor Dr. Lothar H. Wieler bei den Pressebriefings des Robert Koch-Instituts regelmäßig das Wort ergreift, dann klebt gefühlt ganz Deutschland an seinen Lippen. Diesen Eindruck kann man zumindest bekommen, seit die uns tagtäglich beschäftigende Corona-Pandemie im Bewusstsein der Öffentlichkeit in diesem Lande so wirklich angekommen ist.
Immer wieder mahnt der Leiter des RKI dabei zur Vorsicht im Alltag. Mit einer Engelsgeduld beschreibt Wieler jedes Mal aufs Neue die erfolgversprechendsten Maßnahmen zur Eindämmung der Krise: Abstandhalten, Hygieneregeln beachten und, wo möglich, einen entsprechen Mund- und Nasenschutz tragen.
Man sollte daher meinen, dass diese empfohlenen Verhaltensregeln inzwischen auch bei allen Bürgern im Lande angekommen sein sollten. Eigentlich! Denn was man im Alltag derzeit so beobachten muss, das lässt einem vielfach am Verstand so mancher Mitmenschen zweifeln.
Jüngstes Beispiel:
Als ich heute Vormittag ein Stück weit zufällig an einer größeren Bushaltestelle am Waltroper Marktplatz vorbeikam, da empfingen mich dort nahezu unübersehbare Hinweis-Schilder, dass in den Bussen und auch an der Bushaltestelle selber doch bitteschön die entsprechenden Schutzmaßnahmen einzuhalten wären. Heißt im konkreten Fall: Ein Mund- und Nasenschutz ist zu tragen!
Das taten die dort im Nieselregen versammelten Wartenden und die bereits in den Bussen sitzenden Fahrgäste auch brav und folgsam allesamt, soweit ich das gesehen habe. Auch im Bus nahm man den größtmöglichen abstand voneinander ein.
Nur die Busfahrer der ‚Vestischen Verkehrsbetriebe‘, die dort einen angeregten aber offenkundig sehr entspannten Plausch führten, während sie sich zu einer kurzen Pause trafen, zeigten sich erschreckend unvernünftig. Ausgerechnet die, die doch eigentlich die hauseigenen Regeln noch am ehesten befolgen und für die Fahrgäste als Vorbild dienen sollten!
Nicht nur, dass sie selbst bei ihrem angeregten Pausenplausch keine Mund- Nasenbedeckung trugen, sie ignorierten dabei zudem komplett die aktuell grundsätzlich gebotene, und in dieser Situation auch locker zu realisierende Abstandsregel.
Auffällig eng beieinanderstehend wurde vom Personal geplauscht, sich dabei cool gegeben, als gebe es gar kein Gefahr durch das Virus, das Fahrer und Fahrgäste bedroht.
Der eingangs erwähnte Mahner der Wissenschaft, Professor Wieler, muss sich in Anbetracht solcher Szenen vorkommen, als würde er vielfach schlicht mit einer Wand reden.
Dass es unvernünftige, wohl auch trotzige Zeitgenossen gibt, das wird sich natürlich nie ganz vermeiden lassen. Da hilft auch keine noch so geduldige Mahnung und Aufklärung.
Doch wenn an so neuralgischen Punkten arbeitende Personen sich dermaßen unvernünftig verhalten, jedes Gespür für die Situation und ein Verantwortungsgefühl, selbst in der Öffentlichkeit, vermissen lassen und damit zugleich massiv dem Ansehen ihres Arbeitgebers schaden, dann ist das gleich aus mehreren Gründen mehr als ärgerlich.
Also, liebe ‚Vestische‘, wenn eure Busfahrer schon nicht (alle) freiwillig den allgemein bekannten Empfehlungen der Wissenschaftler folgen mögen, wie wäre es, wenn ihr da bei Gelegenheit noch (einmal) etwas nachhelfen würdet? Da liegt offenbar noch etwas Arbeit in Sachen Sensibilisierung und Aufklärung vor euch, wie mir scheint.
Ich war vorhin jedenfalls wirklich heilfroh, dass ich nicht in einen der dort gerade wartenden Busse einsteigen musste. Und das, angesichts des wirklich krass abschreckend unvernünftigen Verhaltens der angetroffenen Busfahrer, sogar noch mehr als in der Vergangenheit ohnehin schon….
Die Regelungen betreffen nur Kundinnen/ Kunden, Fahrgäste, wie hier zu lesen:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Maskenpflicht-Verkaeufer-und-Busfahrer-ausgenommen,maskenpflicht180.html
D.h. während der Fahrt keine Pflicht. Während der Pause: keine Pflicht -da jedoch Abstand halten.
Ob eine Mundnasenmaske sinnvoll wäre: mag sein.
@Claudi: Sie hatten Pause bzw. trafen sich an der Haltestelle und hielten sich, im Gegensatz zu den Gästen, nicht an die Regeln, die die Gäste um sie herum einhielten. Siehe Text oben. Schlechte Vorbildwirkung, total unvernünftig und zudem auch gefährlich. Einfach ärgerlich!
Das deckt sich leider mit meinen Eindrücken von Ahnungslosigkeit, Sorglosigkeit und Rücksichtslosigkeit beim VRR und den im VRR organisierten Verkehrsunternehmen:
– Noch kurz bevor es wirklich ganz eng wurde, war die oberste Priorität für VRR und Verkehrsunternehmen weiterhin die Ticketkontrolle. Dass diese eine hervorragende Infektionsquelle darstellt und man die Kontrollen daher vielleicht besser erstmal einstellen sollte, kam beim VRR erst an, nachdem dies u.a. bei der BVG bereits seit Tagen der Fall war. Dass der VRR auch vorher bereits auf seiner rückschrittlichen manuellen Ticketkontrolle beharrte, ist in dieser Situation natürlich ebenfalls wenig hilfreich gewesen.
– Als die Lage Mitte März bereits erkennbar kritisch wurde und schon überall besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich Hygiene angeraten wurde, habe ich noch einen Kontrolleur gesehen, der herzhaft auf sein Lesegerät geniest hat und danach völlig unbedarft weiter seiner "Arbeit" nachgegangen ist, als wäre nichts gewesen: https://www.facebook.com/AbellioNRW/posts/2943383215724941
– Ein Mitarbeiter eines anderen im VRR organisierten Verkehrsunternehmens sagte dazu dann nur lapidar – und latent drohend: "Du wirst Sterben aber nicht an Corona……" ( https://www.facebook.com/AbellioNRW/posts/2943383215724941?comment_id=2943395489057047 )
[…] die Ruhe behalten hat und überwiegend verantwortungsvoll und ruhig mit der Situation umgeht. Ausnahmen bestätigen (wie immer) die […]