Nein, das Problem haben die Verantwortlichen offenkundig noch immer nicht im Griff. In gleich mehreren Stadion im Fußballoberhaus hallten sie am Wochenende wieder durch das weite Rund, die ‚Ihr macht unseren Sport kaputt‘-Sprechchöre, die die Fans in Richtung DFL und DFB loslassen, wenn ihnen das Prozedere rund um den zum Saisonstart im Sommer eingeführten Videoassistenten in der Bundesliga mal wieder so richtig gegen den Strich geht.
An diesem Spieltag war das gleich in mehreren Begegnungen zu verfolgen. Beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Hannover 96 gleich mehrfach, bei der Begegnung Schalke gegen Hoffenheim auch, und selbst am heutigen Sonntag bei der Partie Augsburg gegen Stuttgart.
Das Problem: Inzwischen ist das Spektrum der diskutierten Szenen, der Rahmen der Debatte völlig aus dem Ruder gelaufen. Zurecht abgepfiffene Tore, zu unrecht unterbrochene Angriffe, strittige Entscheidungen wohin man sieht. Eher mehr als weniger Diskussionen durch eine Technik, die eigentlich für mehr Gerechtigkeit und weniger Fehlentscheidungen sorgen sollte.
Wer gedacht hätte, dass sich die bereits zu Saisonbeginn heftig diskutierten Punkte nach und nach irgendwie ‚einspielen‘ würden, der sieht sich nun bitter getäuscht.
Wann greift der Videoschiedsrichter überhaupt ein? Wann grundsätzlich nicht? Das Bestreben nach einer einheitlichen Handhabe. Inzwischen scheint sich niemand mehr auszukennen, jedes Wochenende werden offenkundig andere Instruktionen ausgegeben und umgesetzt. Nur weiß das niemand so wirklich offiziell.
Alle Bemühungen der ersten Wochen um eine Nachjustierung scheinen bisher vergeblich. Von einer Verbesserung der Lage durch die Einführung dieses Hilfsmittels kann keine Rede mehr sein. Stattdessen wächst der Frust auf den Tribünen über diese sich ausbreitende Unsicherheit. Zu sehen und zu hören heute zum Beispiel in Augsburg, wo Fans beider Lager gleichzeitig auf den Videobeweis schimpften. Das kann so nicht im Sinne der Erfinder sein.
In einer von mir kürzlich auf Twitter gestarteten Umfrage sprach sich, und das ist nicht verwunderlich, nur ein verschwindend kleiner Anteil von rund 10% der Teilnehmer für eine unveränderte Fortsetzung dieses Versuchs aus.
Fast die Hälfte der Teilnehmer an dieser Umfrage möchte den Videobeweis dringend überarbeitet sehen, rund 40% ihn am liebsten sofort beendet sehen.
Und auch wenn diese kleine Umfrage über den Twitter-Account der Ruhrbarone natürlich nicht repräsentativ sein mag, so zeigt er doch schon recht eindeutig, wie groß die Unzufriedenheit der Fußballfreunde auch unter unseren Lesern ist.
So wie es jetzt seit August an jedem Spieltag praktiziert wird, so sollte es in jedem Falle wohl nicht bleiben. Es gibt schon Leute in meinem privaten Umfeld, die Fußballspiele unter diesen Rahmenbedingungen nicht mehr besuchen möchten.
Noch ist das ohne Frage keine nennenswert große Entwicklung, doch der Unmut unter den Fans wächst offensichtlich schrittweise, je länger dieses offenkundig unausgegorene Versuchsmodell fortgesetzt wird.
Schon tatsächlich eine sehr ungewöhnliche Erfahrung bisher. Als regelmäßiger Verfolger des US-Sports hätte ich in der 1. Bundesliga solch eine enttäuschende Einführung für nahezu ausgeschlossen gehalten. Die Realität hat mich eines Besseren belehrt.
Inzwischen bin auch ich als grundsätzlicher Befürworter der Technik in diesem Bereich fast der Meinung, dass diese Handhabung ‚unseren‘ Sport letztendlich kaputt machen wird, wenn sich nicht rasch etwas ändert. Ein weiter so kann und sollte es jedenfalls nicht geben.
Hoffentlich hören auch die Verantwortlichen die lauter werdenden Sprechchöre auf den Tribünen!
Auch in Gladbach wurden heute ja wieder die Kölner Hinterhofgucker bemüht, obwohl das Abseits eindeutig war. Und Sebastian Kehl als bekennender Video"fan" faselte im DoPa heute mittag was von "10 Videoentscheidungen und davon waren 7 der Widerruf des Schiri-Entscheidung – das ist doch Gerechtigkeit!", wo man sich dann fragen muss, ob der Videoschiedsrichter die "allwissende Müllhalde" ist und wir die Regierungsgeschäfte, Gerichte, Abi-Prüfungen oder Ethikkommissionen nicht besser *ihm* überlassen sollten.
VL. sollte man einfach die Abseitsregel abschaffen …
Wenn im Regelbereich Grauzonen sind, kann auch der Videobeweis nichts bringen.
Wann gibt es Rot, was ist Ermessen ….?
Wann ist Halten im Strafraum ein Elfmeter …?
Dann gibt es noch internationale Härte und Bundesliga.
Was soll in diesen Fällen ein Videobeweis bringen.
Bei Abseits, Foul am Strafraumrand … ist es einfacher.
Nicht zu fassen dieser Videobeweis. Damit gefährdet der DFB das Konzept der herrschenden Klasse: Brot & Spiele. Ist denen nicht klar, dass sich die Arbeiter nach einer anderen "Beschäftigung" umsehen, wenn der Fußball nicht mehr unterhält? Schwupps – ist die Revolution da. Na ja, nicht mein Problem.
@Klaus W Abseitsregel abschaffen? Also bitte, wir sind hier doch nicht beim sonntäglichen FEHLPASS in diesem angeblichen Sportsender.
Robin,
über Sinn/Unsinn des Video-Beweises kann -selbstverständlich- gestritten werden. Schlecht bestellt wäre es um "unseren Fußball", wenn wir Fan während eines Spieles und nach dem Spiel -in der Regel nach jedem (!!)- nichts mehr hätten, über das zu streiten wäre. Das schließt die Schiedsrichterentscheidungen ein -jetzt den sog. Video-Beweis eingeschlossen.
Ich habe es bisher nicht als aufmerksamkeits- oder spannungsmindernd empfunden, wenn während eines Spieles der sog. Video-Beweis bemüht worden ist -im Gegenteil!
Gibt es denn schon "einigermaßen" fundierte Erkenntnisse darüber, wie oft bisher insgesamt der Video-_Beweis in der laufenden Spielzeit zum Einsatz kam? Und wie oft im Durchschnitt pro Spiel?
Lieber Walter Stach,
Sie diskutieren hier über Fussball? Ich war die Tage in Bochum bei der Werbe-Veranstaltung der SPD für die GroKo. Auf dem Podium waren bis auf einen Alibi-Verterter nur Befürworter der GroKo vertreten. Heute sind die ersten Wahlunterlagen bei den Mitgliedern angekommen und bei diesen befindet sich ein Empfehlungsschreiben der Verhandlungskommission für eine Zustimmung zur GroKo, geschrieben auf dem Briefkopf des Parteivorsitzenden. Eine Stellungnahme des NoGroKo-Lagers ist den Unterlagen nicht beigefügt.
Ich glaube das verstößt gegen § 15 Abs. 3 Parteiengesetz, gegen die Grundprinzipien freier, gleicher und demokratischer Wahlen und vor allem gegen den guten Anstand. Und SIe diskutieren über den Video-Beweis?
Haben Sie mit "Ihrer SPD" schon abgeschlossen?
Ihr
Werntreu Golmeran
Lieber Werntreu Golmeran,
es tut meinem persoenlichen Wohlbefinden gut, statt ueber GroKo und SPD ueber den Videobeweis im Fussball diskutieren yu koennen!
Ansonsten….
Meinen Nein/Stimmyettel habe ich soeben in den Briefkasten geworfen.
Ich habe nogroko.nrw unterschrieben.
Ich werde vor Ort im direkten Gespraech weiterhin fuer ein Nein werben.
Und dann…._
Abwarten !
Beste Gruesse
Ihr
Walter Stach
Ich habe im Moment ein Buchstabenchaos auf meinen PC!
@Walter: "Ich habe im Moment ein Buchstabenchaos auf meinen PC!"
Sieht aus, als habe sich deine Tastatur irgendwie auf die USA-Tastenbelegung umgestellt, wenn ich das so sehe. Aber das nur am Rande bemerkt. Vielleicht schaffst Du es ja dies wieder zurückzustellen.
Robin, danke für den Tipp.
Das Problem hat sich offensichtlich von selbst gelöst!
Ich bin ja nur froh, dass uns in Liga Zwo dieser Quatsch erspart bleibt. Der Videobeweis wurde dich nur eingeführt, um im Spiel Werbung ins TV bringen zu können.
@ Bochumer Unfug, bevor der Videobeweis endlich eingeführt wurde, war die Diskussion um fehlerhafte Schirientscheidungen mindestens so heftig wie jetzt die um den Videobeweis. Wenn ich nur an das Geschrei und Genöhle um falsche oder nicht sanktionierte Abseitsstellungen, Schwalben oder nicht gepfiffene klare Elfmeter denke.
Also kommt mal runter und kriegt Euch wieder ein.
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