Hier bei uns in Deutschland gibt man sich ja bekanntermaßen gerne mal als führend in Technikfragen aus. Das war auch in der Frage des Videobeweises beim Profi-Fußball zuletzt nicht anders.
Als es im Frühsommer in Russland beim Confed-Cup zu diversen technischen Störungen und menschlichen Schwachpunkten in der Anwendung der technischen Hilfsmittel für die Schiedsrichter kam, da dauerte es nicht lange bis die ersten Insider beruhigend einwirkten, dies alles sei zum Start der Bundesliga im Spätsommer hierzulande natürlich längst deutlich weiter ausgereift, bei ‚uns‘ dann natürlich deutlich besser umgesetzt, ein solches Durcheinander in Deutschland schlicht gar nicht möglich.
Und Fußballdeutschland glaubte den sich aufspielenden Insidern der Szene damals nur zu gerne. Hierzulande würde es natürlich deutlich besser laufen. Das erschien allen damals ganz klar. Noch!
Nun, es kam dann doch ganz anders, wie alle Fußballfreunde beim Start der Technik am vergangenen Wochenenden entsetzt miterleben mussten. Und es könnte sogar noch schlimmer kommen, denn offenbar ist der Einsatz am anstehenden Bundesligawochenende noch nicht einmal grundsätzlich sicher. Das berichten derzeit übereinstimmend diverse Quellen.
Der Einsatz des Videobeweises am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga ist anscheinend aktuell tatsächlich noch immer unsicher. Nach den unterschiedlichsten Pannen am vergangenen Wochenende seien auch bei weiteren Tests in dieser Woche technische Fehler aufgetreten. Das berichtet zum Beispiel aktuell die „Bild“-Zeitung.
Sollten abschließende Prüfungen nicht fehlerfrei verlaufen, könnte das technische Hilfsmittel vorerst nicht mehr zum Einsatz kommen, weiß man dort weiter zu berichten.
Der offizielle Projektleiter, Ex-Schiedsrichter Hellmut Krug, hatte ja bereits zu Wochenbeginn bei ‚Sky90‘ öffentlich gesagt: „Wir können nicht Wochen und Wochen so weitermachen. Vor allem für Schiedsrichter ist das unzumutbar.“
So richtig an fortdauernde Probleme glaubte da jedoch wohl noch niemand. Das sollte sich doch wohl innerhalb ein paar Tagen abstellen lassen. Offenbar jedoch nicht.
Am ersten Spieltag konnte der neue Videoassistent in einigen Spielen bekanntlich nur teilweise oder auch gar nicht eingesetzt werden. Zudem stand die zur Unterstützung bei Abseitsentscheidungen vorgesehene kalibrierte Hilfslinie, wie auch schon beim Supercup zwei Wochen zuvor, in den Samstagspielen nicht zur Verfügung.
Und die Ursache der Probleme ist offiziell bisher auch noch nicht einmal bekannt.
Als interessierter Beobachter, der der technischen Unterstützung grundsätzlich wohlgesonnen ist, fragt man sich da ja schon immer lauter: Wie kann das sein?
Warum funktioniert eine seit Jahren angekündigte und mit viel finanzieller Unterstützung auf den Weg gebrachte Technik beim Start grundsätzlich nicht wirklich verlässlich, wenn alle Welt den Blick darauf richtet? Viel peinlicher geht es für die Befürworter doch gar nicht.
Ein arroganter Blick auf die Nachbarländer, wie zuletzt gegenüber den Gastgebern in Russland praktiziert, der ist in Technikfragen nach diesem Desaster jedenfalls bis auf weiteres grundsätzlich völlig unangebracht. Stattdessen sollten die verantwortlichen Macher und Befürworter bei DFB und DFL erst einmal besser ganz verschämt und kleinlaut in die Ecke blicken!
Eine der führenden Sportligen der Welt, einer der größten Verbände, der Technik-Anbieter ‚Hawk-Eye‘, aber eben auch Deutschland als Technikstandort, alle blamiert bis auf die Knochen! Man mag es kaum glauben…
Als SGE-Fan find ich`s gut, das neue Technikangebot, hehe.
Typisch führender Technikstandort und Weltmeister in allem Deutschland: Wlan im ICE? Geht manchmal.
Öffentliches Wlan in Städten? Eine Zumutung.
Schnelles Internet zuhause für alle? Absoluter Reinfall und in fast allen europäischen Ländern tausend mal besser.
Elektroautos fördern? International gesehen absoluter Reinfall. Keine Quoten. Kein Ausstiegsdatum aus dem Verbrennungsmotor.
Klimaschutz (wo man ja immer besonders große Fresse hat) läuft nicht. Kohlekraftwerke laufen für ewig. Feinstaub geht garnix. Autofirmen tanzen Regierung auf der Nase rum.
Liste könnte man ohne Ende verlängern.
Also eigentlich auch hier alles wie immer.
@Robin
Bekanntlich bin ich ein Befürworter des Videobeweises und dessen Einführung auch im Profifußball war überfällig. Ich sehe auch die technischen Probleme zuletzt nicht so dramatisch, auch wenn das natürlich wenig erfreulich ist.
Was man bisher beobachten konnte, funktioniert der Videobeweis gut, wenn – vereinfacht gesagt – die technischen Einrichtungen funktionieren. Letzten Samstag war bei mehreren Partien die Funkverbindung zwischen dem Schiedsrichter und dem in der Videoezntrale in Köln sitzenden Videoassistenten ausgefallen. Die kalibrierten Linien, die zweifelsfrei erkennen helfen, ob ein Spieler im Abseits steht, standen in keinem der Spiele letzten Samstag zur Verfügung.
Festzuhalten bleibt, dass die entstandenen Probleme nicht an den Schiedsrichtern oder den in der Kölner Videozentrale sitzenden Videoassistenten liegen, sondern offenbar kann der für die Technik zuständige Dienstleister Hawkeye das einwandfreie funktionieren der Technik bisher nicht gewährleisten.
Wenn dieser Dienstleister die Ursache für die technischen Störungen nicht schnell finden und sicher abstellen kann, bleibt nichts anderes übrig als die Anwendung zunächst auszusetzen, bis die Probleme behoben sind.
Deutschland ist ja unter den Standorten, die den Videobeweis in der Praxis testen, der einzige der eine Videozentrale (in Köln) eingerichtet hat. Dort sitzen die Videoassistenten an mehreren Bildschirmen und sind mit allen technischen Hilfsmitteln ausgestattet, um dem Schiedsrichter über Funk sagen zu können, ob z. B. ein Tor korrekt erzielt wurde oder nicht. In der Regel dauert eine solche Überprüfgung nur zwischen 20 und 40 Sekunden. Die Spiele am Samstag-Nachmittag werden also zeitgleich von mehreren Teams (je Spiel eines) in der Videozentrale Köln überwacht.
Andere Standorte (andere Ligen) arbeiten mit einer Art Übertragungswagen, der am Spielort selbst, am Stadion, platziert ist. Dort sitzt dann der Videoassistent.
Grundsätzlich finde ich die in Deutschland praktizierte Variante mit der Videozentrale besser, aber es muss natürlich technisch funktionieren.
In den Spielen am Sonntag funktionierte bekanntlich alles. U. a. wurde im Spiel des SC Freiburg gegen Eintracht Frankfurt mit Hilfe des Videoassistenten ein regelwidrig erzieltes Tor der Freiburger zu Recht aberkannt.
Generell gesehen kann man schon jetzt sagen, dass der Videobeweis sehr hilfreich ist und dass sich ein sehr hoher Prozentsatz krasser und spielentscheidender Fehler dadurch vermeiden lässt. Alle Szenen, die am Bildschirm eindeutig eingeordnet werden können, führen dann auch zu korrekten Entscheidungen. Handelt es sich um eine unübersichtliche Situation, die auch am Bildschirm nicht geklärt werden kann, bleibt es bei der Wahrnehmung des Schiedsrichters auf dem Platz.
Weiter lässt sich sagen, dass das Spiel keineswegs laufend unterbrochen werden muss, sondern der Videobeweis muss nur vereinzelt mal eingesetzt werden und auch nicht in jedem Spiel. In der Regel geht alles auch sehr schnell, meistens inenrhalb von 20 bis 40 Sekunden, nur ausnahmsweise mal länger.
Es kommt jetzt also darauf an, dass der technische Dienstleister Hawkeye möglichst schnell klären kann, wo die Ursachen der technischen Ausfälle liegen und dass diese dann auch sicher beseitigt werden können. Kann das für den kommenden Spieltag nicht garantiert werden, ist es sinnvoll, die Anwendung bis zur Klärung auszusetzen.
Übergangsweise könnte man auch evtl. mit Übertragungswagen für jedes Stadion arbeiten, aber das nur, wenn bis auf weiteres keine Klärung der technischen Probleme möglich sein sollte.
Als peinlich würde ich das ganze dann ansehen, wenn der technische Dienstleister die Probleme nicht in kurzer Zeit beheben könnte. Normalerweise sollte das möglich sein. Wir werden es sehen.
Beim Confed Cup lagen die Probleme eher daran, dass die Schiri- und Videoteams nicht aufeinander eingespielt waren und auch aus verschiedenen Ländern kamen. Außerdem wurden alle Beteiligten nur sehr unzureichend geschult, nämlich nur 10 Tage. Auch die Fragen, wie man das ganze kommuniziert, gegenüber den Zuschauern im Stadion und den TV-Sendern / TV-Zuschauern, war nicht ausreichend geklärt worden.
Aber es war eben auch der erste ernsthafte Versuch des Einsatzes eines Videobeweises und aus den genannten Gründen waren da Probleme in der Anwendung zu erwarten, die aber auch guter Anschauungsuntericht für die Anwendung in den Ligen waren, weil man erkennen konnte, was man so nicht machen darf bzw. was zu verbessern ist.
Ich stimme Dir aber zu @Robin, wenn Du schreibst, dass ein arroganter Blick der zuständigen Leute in Deutschland auf Nachbarländer oder die Macher des Confed Cup nicht angebracht ist. Jeder sollte in seinem Zuständsigkeitsbereich schauen, dass alles funktioniert.
Ohne Zweifel hat man sich in Deutschland aber sehr gewissenhaft auf die Anwendung des Videobeweises vorbereitet. Die hochmoderne Videozentrale in Köln wurde eingerichtet und die Teams haben 1 Jahr lang trainiert und sich immer wieder ausgetauscht, um die Anwendung einheitlich und bestmöglich gewährleisten zu können. Dass dann mit Start in der Bundesliga der technische Deinstleister Hawkeye das einwandfreie funktionieren der Technik nicht gewährtleisten konnte, ist natürlich bitter. Wenn aber die Funkverbindung klappt, die kalibrierten Linien zur Verfügung stehen usw., wenn also die Technik funktioniert, ist der Videobeweis eine gute Sache.
Sky-TV-Fußballexperte Ewald Lienen hat es gut auf den Punkt gebracht als er fragte, ob man denn zurück in die technologische Steinzeit wolle. Der Videobeweis sei notwendig und richtig und die Probleme in der Startphase werde man sicherlich beheben können. Der Videobeweis werde sich etablieren.
So sehe ich das auch. Die TV-Zuschauer bekommen jede strittige Szene in zig Zeitlupen vorgeführt und sehen sofort, wenn der Schiri einen krassen Fehler begangen hat, der z. B. zu einem regelwidrigen Tor führte. Und die Zuschauer im Stadion schauen auf ihr Smartphone und sehen das auch. Und dann will man ausgerechnet dem, der die Entscheidungen auf dem Platz zu treffen hat, technische Hilfsmittel vorenthalten? Das kann und darf nicht sein!
In zahlreichen anderen Sportartren, auch in Deutschland, wird der Videobeweis in unterschiedlichster Ausprägung längst erfolgreich angewendet. Die Einführung auch und gerade im Profifußball, der Sportart Nr. 1, in der es um Titel, Aufstieg, Abstieg, internationale Plätze und um viele Millionen Euros geht, war und ist überfällig.
Ich gehe davon aus, dass die technischen Probleme behoben werden können, dass sich der Videobeweis bewährt und nach der zweijährigen Testphase in verschiedenen Ligen, auch in der Bundesliga, dauerhaft bleibt. Es bleibt zu hoffen und wäre im Sinne der Sache zu wünschen, dass die technischen Probleme so schnell als möglich geklärt und abgestellt werden können.
@Lukas: Als jemand der den US-Sport schon seit Jahren intensiv begleitet finde ich es umso peinlicher, was hier in Schland aktuell abläuft. Sooo bahnbrechend ist das doch auch gar nicht, was hier gefragt ist. Die NHL zum Beispiel hat schon lange ihren 'Situation Room' in Toronto, wo immer mehrere Spiele zeitgleich begleitet werden. Problemlos. Warum das hier nicht gehen soll ist mir ein Rätsel. Zumal bei der langen Vorbereitungszeit….
Ich halte diesen Videobeweis für Mumpitz. Von daher stört es mich nicht, dass diese Technik nicht funktioniert. Was ich mich jedoch wundert, hat der Technikanbieter die Technik nicht vor Ort einem richtigen Test unterzogen?
@Robin zu #4
Du hast Recht, dass eine Videozentrale weltweit über Sportarten hinweg gesehen keine bahnbrechende Geschichte ist. Es ist richtig, war und ist auch mir bekannt, dass es das in den USA in mehreren Sportarten so gibt und dass sich das auch bewährt hat.
Deshalb fand ich es auch gut, dass man für die Testphase in der Praxis, was die deutsche Bundesliga angeht, in Köln eine Videozentrale eingerichtet hat und damit, was speziell den Profifußball angeht, Vorreiter ist. In den anderen Ländern / Ligen, die sich am Praxistst des Videobeweises beteiligen, gibt es das so nicht.
Ja, man hatte eine Testphase ohne Praxiseingriff während der Spiele über 1 Jahr. Man begleitete die Spiele, die Videoassistenten waren im Einsatz, aber noch nicht mit den Schris per Funk verbunden. Nach dieser langen Testphase konnte man zuversichtlich sein, dass die Anwendung für die komplette Bundeligasaison jetzt funktioniert.
Du hast völlig Recht, dass es nicht hätte zum Ausfall des Funkverkehrs in gleich mehreren Fällen und dem Ausfall der kalibrierten Linien zur Erkennung des Abseits hätte kommen dürfen. Dass der technische Dienstleister Hawkeye das nicht sicherstellen konnte, ist schon ein Unding. Aber man ist ja auf Fehlersuche und ich gehe davon aus, dass man die Ursache dieser Probleme ermitteln und abstellen kann. Alles andere wäre dann wirklich peinlich.
Diese Probleme, die beim Technik-Dienstleister zu suchen sind, muss man als bedauerlich ansehen, gerade weil sich alle so intensiv vorbereitet haben, die Schiedsrichter und Videoassistenten umfangreich und intensiv geschult worden sind.
Aber gerade weil es solche Technikzentralen in den USA längst gibt und weil das technisch kein Hexenwerk sein sollte, bin ich zuversichtlich, dass die Probleme zeitnah lösbar sind. Alles andere wäre nicht nachvollziehbar.
Wie erläutert, bin ich überzeugt davon, dass sich der Videobeweis auch im Fußball bewähren wird. Einen sehr hohen Prozentsatz krasser Fehler, z. B. wenn es um die Frage geht, ob ein Tor korrekt erzielt worden ist oder nicht, kann man per Videobeweis vermeiden und das wäre dann schon ein großer Fortschritt.
Es kann nicht sein, dass die offensichtlichen Fehler, die jeder Zuschauer am TV in zig Zeitlupen vorgeführt bekommt, hingenommen werden, weil man dem Schiedsrichter die mögliche technische Hilfe nicht gewährt. Die Einführung des Videobeweises auch im Profifußball war überfällig, es war bereits erkennbar, dass er gute Dienste leisten wird, aber natürlich ist es ein Unding, dass die Technik dem ganzen einen Streich spielte. Hauptverantworltich dafür ist der Deinstleister Hawkeye.
Es ist bedauerlich, dass diese technischen Probleme ausgerechnet in der Startphase der Budesliga passiert sind, aber das ändert nichts daran, dass der Videobeweis eine gute Sache ist und sich auf Sicht gesehen durchsetzen wird.
Ich bin auch der Meinung, dass der Videobeweis bleiben wird, bleiben muss. Ist ja keine Zauberei. Kann mich da nur wiederholen: Umso peinlicher ist der Start in der Fußball-Bundesliga. Ich hätte ja mit allem gerechnet, aber damit nicht. Höchst peinlich und unerklärlich.
Lukas N.,
einverstanden.
Auch ich habe mich für die Video-Überwachung ausgesprochen.
Es schadet dieser m.E. "richtigen Sache", wenn die Technik nicht, noch nicht, noch immer nicht "unfallfrei" funktioniert. Bedauerlich, daß eine Technik "im Echtbetrieb" eingesetzt wird, die noch einige Macken zu haben scheint , was bekanntermaßen für jeden Technik gilt und was bekanntermaßen keineswegs äußert selten vorkommend genannt werden kann.
Soweit so "schlecht", aber das Technikversagen sollte m.E. nicht dazu mißbraucht werden, die Idee der Video-Überwachung bzw. deren "Sinn und Zweck" grundsätzlich in Frage zu stellen.
Ich kann jeden Fußball-Fan verstehen, der sich im Gegensatz zu mir von Anfang an grundsätzlich gegen den Video-Beweis ausgesprochen, denn diese Meinung läßt sich gut begründen.
Robin :
Wenn für Dich die mangelhaften Video-Technik Anlass ist, sich kritisch mit dem "deutschen Selbstverständnis/der deutschen Überheblichkeit" auseinanderzusetzen, wenn es um "Technik", wenn es um "Made in Germany" oder wenn es generell um "deutschen Tugenden" wie Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit geht, dann solltest Du 'mal die Reportage im SPIEGEL lesen :
"Made in Germany"
-Mythen –
"Seit elf Jahren wird in Berlin an einem Flughafen gebaut. Er ist noch immer eine Ruine, die täglich eine Million Euro kostet. Hier ist ihre Geschichte. Sie erzählt vom Versagen deutscher Politik, deutsche Industrie -und vom Kollaps deutscher Tugenden",
DER SPIEGEL 34/2o17, S.64 ff.
Robin,
es könnte sein, daß Du nach der Lektüre dieser Reportage nicht mehr verwundert, nicht mehr überrascht sein wirst über das Technikverstanden in Sachen Video-beweis.
Danke für den Lesetipp, Walter. Schaue ich mir gerne bei Gelegenheit an.
Hawkeye selber ist ja kein 'Deutsches Produkt'. Insofern trifft die Peinlichkeit dessen ja auch diverse 'Schuldige'. Was mich hier aber vorallem entsetzt, dass ist die Tatsache, dass man diese Technik in einem solchen Zustand zum Einsatz bringt. Und das hierzulande, in einer der größten Sportligen der Welt. Die Tatsache, dass man bisher noch immer keine Entscheidung hat, ob es an diesem Wochenende zu einem weiteren Einsatz kommen wird, und heute ist ja schon Donnerstag, die zeigt ja schon, dass es eben auch keine Kleinigkeit zu sein scheint, an der es scheitert. Und das deutet ja darauf hin, dass man vor Spieltag 1 offensichtlich keinen wirklich ernsthaften Probelauf mit mehreren Spielen gleichzeitig hatte. Den ansonsten ist dieses Desaster ja gar nicht zu erklären. Was haben die Verantwortlichen da eigentlich über Jahre getrieben, frage ich mich…
Luxusprobleme.
Die arrogante Haltung und der Drang, die Welt retten zu müssen, wird nachlassen, wenn immer mehr Menschen merken, dass sich in vielen anderen Regiionen die Erde etwas schneller dreht als hier. Aber da würde man sich vermutlich auch nicht mit bspw. Brandschutzrichtlinien beschäftigen, die offenbar zu komplex geworden sind, um sie umzusetzen. Dafür haben wir unsere Behörden, die sich um auch die unwahrscheinlichsten Risiken kümmern und dabei den Blick auf das Wesentliche verlieren.
Wenn man das hier so liest, könnt man meinen, die Welt geht unter und die BRD stünde unmittelbar vor dem Absturz auf Entwicklungsländerniveau.Kriegt Euch mal wieder ein!
@Thomas: Man merkt, Du lebst nicht im Ruhrgebiet. Denn hier ist das tatsächlich so 😉 😛
Diese Meldung kam gerade rein:
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DFL und DFB setzen Video-Assistenten auch am kommenden Spieltag ein – vorerst Verzicht auf virtuelle Abseitslinie
Nach intensiver Analyse des vergangenen Wochenendes und dem Austausch mit anderen Profi-Ligen sowie der FIFA und dem International Football Association Board (IFAB) werden die DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Video-Assistenten auch am kommenden Bundesliga-Spieltag einsetzen. Vorerst wird aber auf den Einsatz der virtuellen Abseitslinie verzichtet, die in anderen an der FIFA-Pilotphase beteiligten Ligen ohnehin nicht verwendet wird.
„Der DFB und seine Schiedsrichter unterstützen ausdrücklich die Entscheidung, den Video-Assistenten weiter einzusetzen, da er bereits bewiesen hat, dass er eine wichtige Unterstützung für die Unparteiischen sein kann. Der Verzicht auf die virtuelle Abseitslinie bedeutet keine entscheidende Einschränkung, da dem Video-Assistenten ausreichend Kameraperspektiven zur Auflösung entsprechender Spielsituationen zur Verfügung stehen, um den Schiedsrichter bei Abseitsentscheidungen zu unterstützen. Beim ursprünglichen Entschluss zum Einsatz des Video-Assistenten war eine virtuelle Abseitslinie im Übrigen nicht geplant“, erklärt Hellmut Krug, Schiedsrichter-Manager des DFB.
Die Zurverfügungstellung der virtuellen Abseitslinie hatte am 1. Bundesliga-Spieltag bei einigen Begegnungen nicht störungsfrei funktioniert. Darüber hinaus gab es nicht bei allen Begegnungen eine verlässliche Funkverbindung über das im deutschen Schiedsrichterwesen genutzte Audio-System im Zusammenspiel mit dem mit der Umsetzung des Video-Beweises beauftragten Dienstleister Hawk-Eye. Am kommenden Bundesliga-Wochenende soll dagegen ein durchgehender Funkkontakt gewährleistet werden. Entsprechende System-Veränderungen wurden vorgenommen und lassen nach Experten-Einschätzungen einen Einsatz des Video-Assistenten zu. Der störungsfreie Betrieb kann letztlich aber nur unter Live-Bedingungen unter Beweis gestellt werden.
Mit Blick auf andere Ligen wird auch beim Einsatz von Systemen, bei denen der Video-Assistent in einem Van am jeweiligen Stadion arbeitet, von teilweise vergleichbaren Störungen berichtet. Von daher ist ein Zusammenhang mit dem Glasfasernetz, das in der Bundesliga die Stadien mit dem Video-Assist-Center in Köln verbindet, ausgeschlossen. Diese Einschätzung wurde durch eine umfassende Analyse bestätigt, die keinerlei Anzeichen für eine Überlastung des Glasfasernetzes feststellte. "
Um es um eine aktuelle Facette zu bereichern: "Warum funktioniert eine seit Jahren angekündigte und mit viel finanzieller Unterstützung auf den Weg gebrachte Technik beim Start grundsätzlich nicht wirklich verlässlich, wenn alle Welt den Blick darauf richtet?"
Weil Eurosport eben null Ahnung von Fußball und am allerwenigsten Ahnung von netzweiten App-Übertragungen hat und diese Null-Ahnung heute abend, am echten "Erstlingstag" ihrer kostenpflichtigen BuLi-Übertragungen, für alle vorherseh- und nun auch sichtbar glatt in die Hose ging:
http://www.express.de/sport/fussball/1–fc-koeln/technische-probleme-eurosport-sorgt-fuer-mega-frust-bei-fc-fans-28227544
Niemand beim Mamasender Discovery scheint sich im Vorfeld ernsthaft Gedanken über die Performance der schon im Vorfeld kritisierten Netz-Infrastruktur dieses "Players" ("Stoppers" wäre der richtige Ausdruck) gemacht zu haben. Das ist dann ein sehr schnelles Aus dieses Emporkömmlings in der TV-LizenzSzene.
@Klaus: Ich habe über Amazon Fire TV den Eurosport Player gebucht. Dort lief er zwar, aber auch nur in der ersten Spielhälfte störungsfrei. Halbzeit Zwei war eine Qual. Dauernd brach die Übertragung ab. Scheint so, als habe man da noch viel zu verbessern. Grundsätzlich nicht gerade die besten Tage für neue Technik hierzulande, da hast Du schon Recht 😉