Recep Tayyip Erdoğan, der Präsident der Türkei, möchte von Deutschland die Genehmigung zum Kauf von Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter. Es ist ein Geschäft, das die Bundesregierung aus verschiedenen Gründen nicht zulassen sollte: Erdogan bezeichnete die Hamas als „Befreiungsgruppe“ und erhebt Ansprüche auf Israels Hauptstadt Jerusalem in osmanischer Tradition. Er unterstützt die Gründung einer Organisation für Islamische Kooperation (OIC) durch den Iran, fiel den Kurden im Kampf gegen den Islamischen Staat in den Rücken und erwarb Waffensysteme in Russland.
Obwohl die Türkei Mitglied der NATO ist, verfolgt sie zunehmend ihre eigenen imperialistischen Interessen und wird nicht als verlässlicher Verbündeter des Westens betrachtet. Erdogan hetzt regelmäßig die türkische Gemeinschaft auf und stellt aus deutscher Sicht ein innenpolitisches Risiko dar.
Darüber hinaus würden die Eurofighter die Sicherheit Europas nicht stärken, sondern schwächen. „Wenn die Türkei über ihre Luftwaffe spricht, geht es immer darum, was Griechenland hat“, zitiert die FAZ den türkischen Rüstungsfachmann Özgür Ekşi. Die Türkei erhebt wiederholt Ansprüche auf Inseln in der Ägäis, die seit über 3000 Jahren von Griechen bewohnt werden. Eine Ausweitung der Hoheitsgewässer Griechenlands um diese Inseln von sechs auf zwölf Meilen könnte zu einem sofortigen Krieg führen. Es gibt auch Streit um Gasvorkommen, bei denen türkische Bohrschiffe, bewacht von Kriegsschiffen, in Gewässer eindringen, die von Griechenland beansprucht werden.Griechenland hat seine Luftwaffe mit französischen Rafale-Jets verstärkt. Die Eurofighter sollen der Türkei zur Lufthoheit verhelfen.
Ein Beispiel dafür, dass die Türkei nicht nur droht, sondern auch angreift, ist die Besetzung eines Teils Zyperns durch türkische Truppen, obwohl Zypern Mitglied der Europäischen Union ist. Dies allein zeigt, dass die Türkei nicht als Partner der Europäer betrachtet werden kann.
Spanien und Großbritannien haben sich bereits entschieden, Eurofighter an die Türkei zu liefern. Die Zustimmung der Bundesregierung zu diesem Deal steht noch aus. Bevor Scholz entscheidet, sollte er nicht nur die gegenwärtige politische Lage, sondern auch die Geschichtsbücher berücksichtigen: Ein starkes Griechenland schützte immer auch Europa, während ein geschwächtes Griechenland stets eine Einladung zum Angriff auf den Westen darstellte.