Der Bonner Virologe Hendrik Streeck stellt die in Deutschland geltenden Isolations- und Quarantäne-Regeln für Corona-Infizierte in Frage: „Zumindest sollten wir in Deutschland diskutieren, dass wir andere Regeln als in anderen Ländern haben“, sagt er im Podcast „Die Wochentester“ (Kölner Stadt-Anzeiger/RedaktionsNetzwerk Deutschland) im Gespräch mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach. Quarantäne und Isolation seien eins der schärfsten Schwerter des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Zur Maskenpflicht in Fernzügen und Flugzeugen sagt Streeck:“Wir haben dort in Studien keine Superspreading-Ereignisse gesehen. Daher sollte man eher zum Masken-Gebot raten. Dass jeder selber entscheiden kann, ob er eine Maske trägt oder nicht. In der New Yorker U-Bahn ist es auch akzeptabel, keine Maske zu tragen.“ Das Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung schlägt anstelle der in Deutschland geltenden Quarantänepflicht vor, „dass man anrät, wenn man krank ist, zu Hause zu bleiben. Und wenn man krank ist, aber nicht zu Hause bleiben kann, eine Maske trägt. Wir brauchen das, damit wir keine Ausfälle haben an kritischen Infrastrukturen.“
Streecks Aussagen sind zu hören im Podcast „Bosbach & Rach – Die Wochentester“ mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo.
Masken haben mit Hygiene zu tun. Für Fragen der Hygiene sind Virologen wie Steeck überhaupt nicht da. Dafür gibt es spezielle Fachleute wie Hygieneärzte.
@Helmut (#1)
Ich weiß nicht warum ihr alle so gerne auf Hendrik Streek rumhackt, ich finde den Mann klasse, weil er da arbeitet, wo es brennt und nicht wie Wieler oder Lauterbach am Schreibtisch. Lothar Wieler ist übrigens auch kein Virologe sondern Tierarzt, entscheidet aber so ziemlich alles, was in Deutschland mit Masken zu tun hat. Und jetzt?
@ Helmut Junge
So einfach wie Du es darstellst, ist es m. E. nicht.
Deutschland geht in der Endphase der Epidemie einen anderen, Freiheitsrechte einschränkenderen Weg als alle anderen.
Gesetzt den Fall ich stünde hinter dieser Entscheidung, wäre mir klar,
– ich müsste die jeweiligen Vorgehensweise nach einer Analyse vergleichend beschreiben,
– die jeweiligen Vor- und Nachteile herausarbeiten und
– erklären warum ich denke, daß die Summe der Effekte zu Gunsten meiner Strategie ausfällt.
Macht man das nicht, bekommt man unnötige Akzeptanzprobleme, die man bei der Bekämpfung einer Epidemie genau nicht gebrauchen kann.
Die passiv agressive Rhetorik Lauterbachs funktionierte solange keine anderen großen Probleme zu bewältigen waren. Heute klingen seine Einlassungen nur noch seltsam. Er warnt alarmistisch vor der Herbst- und Winterwelle und verkündet gleichzeitig, es würde alles nicht so schlimm.
Vermurkster kann man seine Haltung kaum vertreten.
Im Ergebnis werden die Leute tun, was sie selbst für richtig halten, solange nicht mit Sanktionen zu rechnen ist.
@dda, ich meine ALLE Virologen und richte mich danach, was Zastrow sagt. Der ist Hygienearzt und hat immer schon Masken für wichtig erklärt.
Darum trage ich eine Maske, wo viele Menschen herumlaufen. Viele Freunde hatten bereits Corona. Alle ohne Maske aber geimpft.
Helmut Junge,
Zustimmung!
Es bedarf doch keiner näheren Begründung, für die simple Feststellung, daß eine Maske vor dem Mund immer und überall sicherstellt, daß „man“ im Gesprächen nicht permanent Speicheltropfen Anderer ausgesetzt ist, dh, , das Tragen einer Maske ist in jedem Falle sehr hygienisch und in jedem Falle gesundheitsdienlich..
Was daraus folgt folgen sollte , folgen könnte (seitens der Gesellschaft, seitens des Staates, durch jedermann ) steht auf einem anderen Blatt, nicht nur, aber insbesondere in „Corona-Zeiten“.
@ Walter Stach # 5
Im Ernst, Walter? Dann hättest du in den letzten Jahrzehnten deines Lebens, immer wenn du mit Leuten face to face gesprochen hast, eine Maske tragen müssen. Ich würde ab jetzt an deiner Stelle auch immer Gumminhanschuhe tragen, wenn du Jemand mit Handschlag bergrüßt. Und das Küssen solltest du ganz sein lassen, weil das ohne Maske nicht wirklich klappt.
@ Helmut Junge @ 4
Lesen hilft, Helmut. Ich zitiere nochmal Streek aus dem obigen Artikel: Dass man „wenn man krank ist, aber nicht zu Hause bleiben kann, eine Maske trägt.“ Im übrigen weist er, was den ÖPNV betrifft, auf eine wissenschaftliche Studie hin. Er macht nämlich echte Panel Studien, die wir von Anfang an gebraucht hätten, um überhaupt irgendwie valide Daten zu haben.
Ach… der forsche Sunny-boy Streeck schon wieder!
Vielleicht sollte dem Herrn Streeck mal jemand erklären, dass es Leute gibt, die es sich einfach nicht leisten können, krank zu werden, bei einer „leichten“ Omikron-Infektion für „nur“ 14 Tage, weil sie nicht ganz kommod die Krankheit bei Lohnfortzahlung und Krankengeld auskurieren können, von Long-Covid ganz zu schweigen.
Es gibt auch Leute, bei denen die Impfung nicht anschlägt, wegen Vorerkrankungen z. B., für die eine Infektion noch immer ein Risiko darstellt, ich kenne persönlich einige, auf die das zutrifft, die dürfen sich schlicht nicht anstecken…
Da ist das Tragen einer Maske z. B. im Supermarkt oder in Öffentlichen Verkehrsmitteln schlicht eine Frage von Rücksichtnahme.
Oder Höflichkeit.
@Arnold Voss (7), Streek ist im Februar sogar der Meinung (gewesen?), dass Masken der Impfung überlegen ist.
https://www.heidelberg24.de/verbraucher/medizin-vorsorge/corona-impfung-maskenpflicht-ffp2-maske-omikron-virologe-studie-heidelberg-91347092.html
Das bin ich auch, weil es Untersuchungen zur Wirksamkeit von Masken gibt, die das belegen.. Die Maske schützt mich UND andere.
Nur zieht Streek daraus nicht die Konsequenz, dass dort wo Menschen eng zusammen hocken, Maskenpflich herrschen sollte.
Wie Streek zu solchen widersprüchlichen Aussagen kommen kann, ist mir schleierhaft.
@Helmut (#4)
Ich habe kein Problem damit, dass Du Masken trägst. Ich weiß von Dir, dass Du auch schon Masken getragen hast, als es noch von oberster Stelle (Wieler, Merkel, Spahn) hieß, dass die Dinger nichts taugen würden. Das Maske tragen habe ich bei Dir noch nie kritisiert und das werde ich auch in Zukunft nicht machen, weil Du selbst am besten entscheiden kannst, wann das Tragen einer Maske für dich angebracht ist. Insofern schließe ich mich der Feststellung von Arnold an, dass „Lesen hilft“, denn ich habe nirgendwo davon geschrieben.
Ich frage mich allerdings, wieso du nicht auf meinen eigentlichen Kritikpunkt eingehen willst, nämlich dass auf den Ruhrbaronen immer wieder gerne Stimmung gegen Streek gemacht wird, sei es von einigen Autoren, sie es in Gastbeiträgen oder sei es in Kommentaren wie deinen. Nenn mir doch einfach mal ein paar stichhaltige Gründe die gegen Streek sprechen statt Plattitüden wie: „ich meine ALLE Virologen und richte mich danach, was Zastrow sagt.“ Was ist an Streeks Idee so falsch, darüber diskutieren zu wollen, dass Deutschland in Sachen Pandemie in diesem Winter einen Sonderweg geht. Über den Sonderweg in Schweden konnte man doch auch diskutieren.
Dem Walter ist neulich aufgefallen, dass ich lange nicht mehr kommentiert habe. Eine der wesentlichen Gründe ist die Berichterstattung der Ruhrbarone zum Thema Corona. Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, aber hier ist in den letzten 2, Jahren schon sehr viel Müll zu dem Thema produziert worden. Das bedeutet nicht, dass die Informationen, die man bei den Ruhrbaronen bekommen konnte, falsch wären. Aber ähnlich wie bei so mancher Umverpackung, hätte man vieles weglassen können, stattdessen eine nie dagewesene Einseitigkeit an Beiträgen und deren gebetsmühlenartigen Wiederholungen, die teilweise an ein bizarres Quartettspiel erinnerten bei dem derjenigen den Stich bekommt, der irgendeinem Arzt oder Politiker die meisten Toten pro Tag in die Schuhe schieben kann. Aber es geht in diesem Text oben nicht primär um Tote. Es geht auch nicht um Freunde und Bekannte die Corona hatten trotz oder wegen Masken. Es geht um den deutschen Sonderweg im nächsten Winter und der Aufforderung eines der besten Virologen, die dieses Land hat, über diesen Sonderweg zu diskutieren.
Ich stelle allerdings fest, dass das Bedürfnis von sich selbst zu erzählen größer ist, als die Bereitschaft über den Inhalt dieses Artikels zu diskutieren, außer bei Arnold, aber der war mit seinen Beitragen und Kommentaren in den letzten 2 Jahren die große Ausnahme hier und Grund genug, doch mal wieder vorbei zuschauen und was zu schreiben.
@dda, mal ehrlich, ich habe in den letzten Jahren so viele Experten zu Corona gesehen, die sich oft genug gegenseitig kritisierten, dass mir der Begriff „Experte“ nichts mehr wert ist.
Ich bin nicht mehr interessiert, was Experten sagen. Streek widerspricht nicht nur Drosten, sondern wie ich in (9) verlinkt habe, sogar sich selber.
Was soll ich von ihm halten? Ich denke, dass er den Maßnahmengegnern gegen Corona nach dem Mund spricht. Darum ist er bei denen beliebt.
Von diesen Maßnahmegegnern gibt es sehr viele. Darunter sind natürlich auch die Impfgegner, die keine Mask tragen wollen, weil sie sowieso gegen den Staat mißtrauisch sind . Mit dir und Arnold bildet ihr Maßnahmengegner eine muntere Schar, die eigentlich nicht zusammenpaßt.
Ich bin geboostert, trage Maske und habe von Natur aus die Blutgruppe Null (die soll auch gegen Corona wirksam sein).
Enge Verwandte haben sich Corona im Flieger eingefangen, weil eines die Kinder keine Maske tragen konnte, sich angesteckt hat, und dann den Rest der Familie angesteckt hat. Alle waren nach spätestens einer Woche wieder fit. Trotzdem war es für sie schlimm genug. Geimpft waren die Erwachsenen . Das mag der Grund sein, warum die Krankheit glimpflich verlaufen ist. Eine andere Familie von richtigen Impfgegnern, die auch keine Masken tragen, war auch krank. Auch bei denen verlief alles glimpflich. Die werden auch in Zukunft keine Masken tragen. Warum auch?
Wer nicht will, läßt es sich auch nicht vorschreiben. Und Streek gibt seine Meinung kund. Aus meiner Sicht macht er das heute so und morgen so. Nur hat Streek NULL Einfluß auf mein persönliches Verhalten.
@ Helmut Junge # 11 + Susanne Scheidle # 8
Können wir einfach mal festhalten, dass der Virus seit der Omikron Variante kontinierlich schwächer wird, Helmut. Das ist der Grund, dass die Mehrzahl der europäischen Länder Maßnahmen reduziert oder in Empfehlungen, statt in Straftatbestände bei Nichtbefolgen, verwandelt hat. Dort gibt es auch die Regierung beratenden Virologen und die sind nicht schlauer oder dümmer als die in Deutschland.
Entscheidend ist, dass die Inzidenz bei einem schwacher werdenden Virus, erst recht wenn er trotzdem infektiöser ist, nichts mehr aussagt. Das entspricht auch all den hier zum Besten gegebenen Infektionsgeschichten aus deinem und anderer Leute Bekanntenkreis ( Susanne, Walter), die alle offensichtlich ausgesprochen harmlos, bzw. nicht schwere als eine ganz normale Erkältung, verliefen. Meine eigene Übrigens auch. Und natürlich tun das nicht alle Corona Fälle. Aber es tun immer mehr.
Man kann dann trotzdem so weitermachen wie bisher. Aber man kann nicht erwarten, dass dabei alle weiter mitmachen. Erst recht sollte man sich nicht über die erheben, die sich an veränderte Fakten halten und deswegen neu zwischen den grundgesetzlichen Freiheiten abwägen. Sei es als Wissenschaftler, Politiker oder indiviuelle Personen. Wenn man aber , aus welchen Gründen auch immer, faktenresistent ist, bzw. aus ganz persönlichen medizinischen Gründen vorsichtig bleiben möchte, dann sollte man das bitte tun ohne hier den Besserwisser zu spielen.
Streek ist allemal fachlich versierter als einer von uns hier. Er ist nicht für Spaß in den Beraterkreis der Bundesregierung berufen worden. Und was das widersprechen betrifft, hat sich Drosten mindesten genauso oft vertan. Und erst recht Lauterbach. Es hat schon eine lächerliche Note, wenn, wie in diesem Thread, mal wieder bei den immer gleiche Kommentatoren über einen Virologen abgelästert wird, weil er nicht das sagt, was sie für richtig halten. Und die dann auch noch andere Kommentatoren, die diesem Virologen zustimmen, mal locker als Maßnahmeverweiger / Querdenker diffamieren.
@Arnold Voß, tatsächlich sagt Streek nicht das, was ich lesen will, obwohl er es durchaus mal getan hatte.
https://www.heidelberg24.de/verbraucher/medizin-vorsorge/corona-impfung-maskenpflicht-ffp2-maske-omikron-virologe-studie-heidelberg-91347092.html
Das war durchaus auch meine Meinung.
Offenbar hat er seine Meinung geändert. Ich aber nicht. Denn „dass der Virus seit der Omikron Variante kontinierlich schwächer wird, „, reicht nicht.
Schlimm ist die Krankheit immer noch. Für mich gibt es Entwarnung erst dann, wenn sie so harmlos verläuft wie ein Schnupfen.
Für dich ist die Grenze deutlich höher. Darum gefallen dir die Maßnahmen wie Maskenpflicht nicht. Mir aber schon. Sie könnten noch härter sein.
Wenn ich dich richtig verstehe, lehnst du die Maßnahmen, die ab heute gelten, ab. Verweigern wirst du sie wahrscheinlich nicht. Du bist dann kein Maßnahmenverweigerer, sondern ein Maßnahmenablehner. Fühlst du dich mit dieser Zuordnung richtig bezeichnet?
Ich frage das jetzt mal als „faktenresistenter Besserwisser“.
@ Arnold Voss
Niemand hat Sie einen Querdenker genannt.
Noch nicht mal einen Nichtdenker!
Obwohl Ihnen eigentlich auffallen müsste, dass Herr Streeck seit 2 Jahren erzählt, wir sollten uns mal locker machen und „mutiger sein“ und dass Masken nur helfen wenn sie auch richtig aufgesetzt werden, was er dem Normalbürger offenbar nicht so richtig zutraut. All das vor der 2. Welle 2020 und der Delta-Welle 2021, in der wöchentlich mehr Menschen gestorben sind als im ganzen Jahr im Straßenverkehr. Soviel zu den Fakten…
Stimmt, Omikron ist für die meisten Menschen nicht so gefährlich wie die vorherigen Varianten. Allerdings weiß niemand, welche Varianten noch kommen, und je mehr Virus zirkuliert, desto munterer das Variantenkarussell.
Ist es da wirklich so ein großes „Opfer“, wenn man sich im Supermarkt für 20 oder 30 Minuten eine Maske aufsetzt? Oder ist das ganz einfach Rücksichtnahme? Ist das tatsächlich eine Beschneidung von Freiheitsrechten – ham wers auch ne nummer kleiner? Ist das nicht zumutbar, weil mit Maske die Kommunikation gestört ist – wieviel „Kommunikation“ hat man denn so durchschnittlich im Supermarkt? Ich erlebe da jeden Tag Leute, die es auch ohne Maske nicht einmal fertig bringen, der Kassiererin einen guten Tag zu wünschen…
Am apartesten finde ich Streecks Vorschlag, man könnte doch auch krank zur Arbeit gehen – dann aber bitte doch mit Maske! Kranken traut er offenbar zu, die korrekt zu tragen – wenn’s sonst zu sehr pressiert, weil überall die Personaldecke so straff gespannt ist, dass es zuweilen reißt, z. B. Busse und Bahnen nicht mehr fahren…
Das Problem scheint mir in D eher zu sein, dass – was immer passiert – grundsätzlich den Untergang des Abendlandes beschreit, wenn man irgendwas mal anders machen soll als man’s immer gemacht hat. Egal ob es darum geht, einen Sicherheitsgurt anzulegen (kann sich noch jemand an das Theater seinerzeit erinnern?), das N-Wort nicht mehr zu gebrauchen, ein Tempolimit auf Autobahnen einzuführen oder – Maske zu tragen, wie das in asiatischen Ländern übrigens gang und gäbe ist, selbst bei einer simplen Erkältung…
@ Susanne Scheidle
Nochmal zum Mitschreiben: Auch die Varianten nach Omikron sind noch schwächer als Omikron gewesen.
Das nennt man wissenschaftlich eine Tendenz. Da kann man natürlich einfach mal fröhlich behaupten, dass das doch nicht so bleiben muss, weil es keine Garantie dafür gibt. Mit der Logik allerdings gibt es nie ein Ende der Pandemie, weil sie ja jeden Moment durch einen neue auf einmal stärkere Variante wieder anfängt. Und wenn sie das auf ihr weiteres Leben als Leitlinie übetragen, dann können sie gleich für immer zuhause bleiben und jeden Kontakt mit Tieren und Menschen vermeiden.
Nur kann man so keine Politik für ein Gemeinwesen machen. Auch keine Gesundheitspolitik. Weil sonst neben allem anderen auch das Gesundheitssystem komplett zusammenbrechen würde. Wissenschaftlich gesprochen, wäre das eine Politik ohne wissenschaftlich begründbare Annahmen. Politisch wäre es das Aussetzen von Grundrechten auf unbestimmgte Zeit auf Basis einer Annahme, deren wahrscheinlicher Eintritt gegen Nul,l aber nicht ganz auf Null geht.
Es geht also nicht um irgendwelche Opfer die Irgendjemand nicht bereit ist zu erbringen, oder um die ängstliche Abwehr von sinnvollen Maßnahmen. Es geht um das richtige Maß von Maßnamen, die für alle gelten sollen und deswegen im Ernstfall strafbewehrt sind. Es geht um eine Gefahreneinschätzung die nicht auf Vermutungen sondern auf Wahrscheinlichkeiten basiert, weil sie Eingriffe in die wesentlichen Freiheiten bedeuten. Und das verpflichtende und strafbewährte Tragen einer Maske ist eine solcher, weil es dabei um die Verhüllung des wichtigsten Körperteils für die zwischenmenschliche Kommunikation geht.
Mund und Nase sind Sprech- und Atemorgane und die Beeinträchtigung des Sprechens und/oder des Atmens ist deswegen grundsätzlich eine unmittelbarer und erheblicher physischer Eingriff in unsere körperliches Wohlbefinden. Wenn sie das für sich nicht so empfinden Susanne, dann können sie gerne eine solche Maske, möglichst eng ansitzend, den Rest ihres Lebens tragen. Aber machen sie dann bitte wenigsten alle 2 Stunden die Pause, die das Arbeitsschutzgesetz für die vorschreibt, die eine solche Maske aus beruflichen Gründen tragen müssen.
Ok. Polemik beiseite. Ich hoffe, dass ich ihnen klar machen konnte, dass es für mich bei der Maske ums Prinzip geht und nicht darum, ob man sie mal eine Zeit lang, aus welchen guten oder schlechten Gründen auch immer, trägt. Wenn Leute aber meinen, dass sie sich über das Maskentragen eine Art Humanitätsbonus verschaffen nach dem Motto “ Ich bin hier der oder die, die Rücksicht nimmt und Leben rettet“, dann empfinde ich das als Anmaßung. Das tun sie nämlich nicht, wenn das Virus keine tödliche Gefahr mehr darstellt.
Und nochmal zum Mitschreiben. Wenn sie jede Art der Infektion verhindern wollen, müssen sie konsequenterweise immer eine Maske tragen, weil es eine Illusion ist, zu meinen, dass diese nur dann passiert, wenn viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammen sind.
@ Helmut Junge
„Offenbar hat er seine Meinung geändert. Ich aber nicht.“
Mein lieber Helmut, dass bleibt ganz dir überlassen. Niemand zwingt dich dazu, der Äußerung eines Experten zu folgen. Aber die Frage, die da zu stellen wäre, ist doch, ob es dafür Gründe gibt und welche. Wenn z.B. neue Daten gesammelt wurden und/oder neue Erkenntnisse gewonnen wurden ist es in der Wissenschaft nicht unüblich, Aussagen zu ändern, denn es handelt sich eben in der Wissenschaft nicht um Meinungen. Das ändert sich auch nicht, wenn du sie als Meinungen bezeichnest um dann deine Meinung dagegen zu halten. Mich interessiert hier sehr wohl deine Meinung, aber für mein praktisches Verhalten ist eine wissenschaftlich begründete Aussage dann doch entscheidender.
Ansonsten siehe, was ich Susanne Scheidle geantwortet habe.