Visuelle Zeitreise nach Ägypten – Ein Besuch bei Phoenix des Lumières in Dortmund

Bei Phoenix des Lumières in Dortmund im Januar 2025. Foto(s): Robin Patzwaldt

Eines kann man den Betreibern von Phoenix des Lumières in Dortmund nicht vorwerfen, und das ist Untätigkeit. Seit der Eröffnung der Ausstellungshalle auf dem Gelände der ehemaligen Gebläsehalle des früheren Stahlwerks Phoenix-West in Dortmund-Hörde wurden unterschiedlichste Programme auf die Besucher losgelassen. Seit wenigen Tagen läuft dort ein Dreierpack an Filmen mit dem Schwerpunkt „Im Reich der Pharaonen“. Es ist das fünfte Programm in zwei Jahren.

Damit rücken die Betreiber von Culturespaces erneut ein Stück weit ab von den ursprünglichen Schwerpunkten, die sich in erster Linie mit prominenten Malern und deren Gemälden beschäftigten. Nun verschiebt sich der Fokus nach der erst im Oktober neu eröffneten Ausstellung „Wunderwelt Ozean“ weiter in Richtung Naturwissenschaften. Diesmal versucht man, Geschichtsinteressierte nach Dortmund zu locken. Kombiniert wird dieses Angebot mit zwei kleineren Filmausstellungen unter den Titeln „Die Französischen Orientalisten“ und „Foreign Nature“, sodass am Ende eine gut einstündige Vorstellung entsteht, das ich mir für euch in dieser Woche einmal angeschaut habe.

Um es vorwegzunehmen: Auch diesmal lohnt sich ein Besuch bei Phoenix des Lumières! Nach den Filmen zu den Werken Gustav Klimt und Friedensreich Hundertwasser (ab Anfang 2023), „Destination Kosmos“ (ab Herbst 2023), „Dalí: Das endlose Rätsel“ sowie „Gaudí: Architektur der Fantasie“ (seit Februar 2024) und „Wunderwelt Ozean“ (Herbst 2024) überzeugt der fünfte Streich „Im Reich der Pharaonen“ allein schon durch die vielen bunten und überwiegend warmen Farben.

In diesen trüben Tagen des Ruhrgebiets-Winters weckt das Programm beim Betrachter Fernweh und erinnert an schöne, warme und sonnige Zeiten. Viel Gelb, Gold, Rot und dazu die Eindrücke aus dem historischen Ägypten lassen den rund 40-minütigen Film über das Reich der Pharaonen genießen. Um daran Freude zu haben, muss man nicht einmal besonders viel Ahnung von der Historie des Landes haben – die beeindruckenden Bilder wirken auch so.

Selbst wer, wie ich, bereits die vorherigen Ausstellungen in Dortmund gesehen hat, kommt hier auf seine Kosten. Ein paar Gewöhnungseffekte, die sich kaum vermeiden lassen – schließlich kennt man als Stammgast den Veranstaltungsort bereits –, schälern die Freude nur wenig.

Ich kann euch empfehlen, rund zwei Stunden für den Besuch einzuplanen. Zwar dauert das Programm insgesamt nur etwa eine Stunde, doch kann man einen zweiten Durchlauf der Schleife bei wechselnden Standorten gut und gerne mitmachen, ohne dass es langweilig wird.

Wem das Winterwetter und die kurzen, dunklen Tage auf die Nerven gehen, dem sei ein Besuch bei Phoenix des Lumières also auch mit dem neuen Programm durchaus empfohlen.

Ein Ärgernis ist allerdings noch immer der seit einigen Monaten gebührenpflichtige Parkplatz gegenüber der ehemaligen Gebläsehalle in Hörde. Wenn man schon Parkgebühren erhebt, dann hätte man den Parkplatz zumindest pflastern oder asphaltieren können.

Bei nassem Wetter trockenen Fußes durch diese riesige Schlaglochsammlung zu kommen, ist beim aktuellen Zustand leider unmöglich. Aber das sei hier nur kurz am Rande erwähnt. Zieht also besser wasserdichte Schuhe an, wenn ihr dort parken wollt bzw. müsst. 😉

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