Wer Glück hat, hat einen Vermieter, der sein Haus nicht energetisch sanieren lässt. Vivawest-Mieter in Dortmund haben Pech.
Energetische Sanierung lohnt sich nicht für Mieter – die ihr auf den Fuß folgenden Mieterhöhungen liegen deutlich über dem, was sie durch geringere Energiekosten einsparen können. In diesem Blog haben wir bereits auf das „Grüne Grauen„, dass energetische Sanierung für Mieter bedeutet, ausführlich hingewiesen. Die energetische Sanierung ist neben den Kosten für die Erneuerbare Energien, die mittlerweile rund 250 Euro pro Person und Haushalt ausmachen einer der asozialsten Teile der Energiewende.
Nun hat es Mieter des Wohnungsbauunternehmens Vivawest erwischt, wie der Mieterverein mitteilt:
Bereits Ende August 2013 erhielten die Mieter die erste Modernisierungsankündigung, noch im gleichen Jahr sollten die Arbeiten starten. Vor Ort gründete sich eine Mieterinitiative, die mit Unterstützung des Mietervereins in den vergangenen Monaten zwei mal mit Vivawest verhandelte. Seit wenigen Tagen liegen neue Modernisierungsankündigungen vor. Zwar soll die Mieterhöhung in voller Höhe erst nach zwei Jahren erreicht werden, dafür ist der Gesamtbetrag nochmals gestiegen, weil nun auch noch neue Heizungen eingebaut werden sollen. Einer Erhöhung der Kaltmiete von 3,27 €/m² soll eine rechnerische Ersparnis von 73% der Heizkosten entgegenstehen. Nach eigenen Berechnungen des Mietervereins läge diese Einsprung bei maximal bei 0,85 €/m².
Vivawest ist keine der angeblichen Heuschrecken. Es gehört zu großen Teilen der RAG-Stiftung, dessen Kuratorium NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) vorsitzt sowie der Gewerkschaft IGBCE. Vivawest will offenbar trotzdem als Öko-Musterbetrieb erscheinen – natürlich auf Kosten der Mieter.
Heute findet eine Mieterversammlung statt:
1.April 2014 um 18.00 Uhr im
Städtischen Begegnungszentrum
Wilhelm-Hansmann-Haus (Saal 2)
Märkische Str. 21 44141 Dortmund
VIVAWEST: Das passende Dach über Ihrem Kopf!
Egal in welcher Lebensphase Sie sich befinden – mit uns wohnt es sich gut.
Wir bieten Singlewohnungen, Wohnungen für Familien und für das Wohnen im Alter u.v.m. Und weil Lebensqualität mehr ist als Wohnraum, schafft unser Quartiersmanagement lebenswerte Wohnumfelder in Ihrem Stadtteil. mehr =
Wunschtraum und die Wirklichkeit z.B. in Herten (Nimrodstraße) ?
.. sehen Sie selbst: https://www.pro-herten.de/?p=1596
soviel zu Besitz verpflichtet!
Halt doch einfach mal die Schnauze, du antiökologischer Spinner
@rudi: 🙂
die forderungen der mieter sind richtig, die überschrift ist natürlich quatsch. die modernisierung hat nix mit ökologischen fragen zu tun, sondern mit gewinnmaximierung durch das unternehmen. dafür lassen sich auch vermeintlich ökologische argumente nutzen. ein problem des mietrechts. vereinfacht gesprochen, das problem lautet mal wieder kapitalismus.
@werner müller: Die Ökospinnereien liefern die Legitimation für die Mieterhöhungen und werden vom Staat massiv gefördert.
@stefan: es werden investitionen gefördert, nicht der ökologische umbau. wäre der das ziel käme die frage nach einer postwachstumsgesellschaft auf den tisch.
@werner müller: Und dann gäbe es einen Aufstand: Denn Irrsinn auf 80 Prozent (Paech, Welzer) zu verzichten würde zwar zeigen, in welche Richtung der Öko-Kram geht, aber das will kaum jemand mitmachen.
postwachstum heißt nicht unbedingt protestantisches verzichten.
Im Link von #1 steht’s doch: Die ach-so-netten, ach-so-sozialen, ach-so-„gut“ wirtschaftenden Wohnungsgesellschaften von früher haben 20, 30 Jahre lang einfach *nix* investiert und so dem Nachfragemarkt und der Politik vorgegaukelt, man könne Mieten doch bezahlbar halten. Dass dann – allein schon den gesetzlichen Vorgaben der Energiesparverordnung folgend – auch irgendwann mal ’ne neue Heizung fällig wird, ist keine Mieterschikane.
Oder man legt solche Verhältnisse
als alleinigen Maßstab an.