Der Matrosenanzug – die britische Königin Victoria schenkte ihrem Neffen Wilhelm, dem späteren deutschen Kaiser Wilhelm II einen solchen – war Ende des 19. Jahrunderts sehr beliebt: Konnte man damit, als deutscher Bub, ja auch prima seine Begeisterung für die kaiserliche Kriegsmarine zum Ausdruck bringen.
An diese stolzen Zeiten anknüpfend, hat sich der Rechtsextremist Nikolai Nerling am Samstag – mit einem feschen Matrosenanzug bekleidet – an seine rechtsextreme Fangemeinde gewandt:
Um über seinen gesperrten YouTube-Kanal (Die Ruhrbarone haben berichtet!) zu informieren und um Tipps zu geben wie die Sperre zu umgehen ist.
Über den Aufruf von YouTube.ru, YouTube.fr oder YouTube.es ließen sich die Videos des „Volkslehrers“ immer noch ansehen…
Zu spüren war die Sperre trotzdem.
Seiteneffekte für Rechtsextremisten…
In zahlreichen rechtsextremistischen Blogs und auf Facebook sind die Videos des selbsternannten „Volkslehrers“ aktuell eingebunden:
Die Geburtstagsfeier der inhaftierten Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck, Interviews mit Rechtsextremisten (wie z.B. Udo Voigt, Axel Schlimper, Frank Kraemer und anderen Rechte), Deutungen von irgendwelchen Symbolen um zionistische Verschwörungen aufzudecken – all diese Inhalte waren – zumindest auf Facebook und in Blogs (als eingebundene Videos) – nicht mehr verfügbar (Solange kein VPN-Netzwerk genutzt wurde!).
Positiver Effekt der Sperre am Wochenende: Die Anzahl von Abonnenten auf seinem neuen YouTube-Channel blieb überschaubar. 7813 Abonnenten folgen dem „Volkslehrer“ aktuell auf seinem neuen Kanal. Zum Vergleich: Auf dem bisherigen – zeitweise und halbherzig gesperrten – YouTube-Channel verfolgten 69.165 Abonnenten die medialen Aktivitäten des Rechtsextremisten. Exakt 13.017.169 Aufrufe verzeichnete der Kanal bisher seit seiner Erstellung am 22.09.2017.
Sperre des Volkslehrers auf YouTube aufgehoben
Die halbherzige Sperre der rechtsextremistischen und antisemitischen Videos – in denen der „Volkslehrer“ gerne auch mal Kinder und Jugendliche, die ihn nicht kennen, für seine Zwecke instrumentalisiert (z.B. bei Friday for Future) – ist gestern – Dienstag, 16.04.2019 – aufgehoben worden. Die Videos sind wieder alle erreichbar.
Kein Statement seitens YouTube
Eine Email der Ruhrbarone, mit mehreren Fragen zur Sperre und deren Aufhebung, wurde durch die Google-Presseabteilung bis jetzt (17. April 2019, 14.00 Uhr) noch nicht beantwortet.
Nun heißt es abzuwarten: Ob Google und YouTube ihren eigenen Richtlinien zum Thema Hatespeech und Antisemitismus treu bleiben – und dem „Volkslehrer“ seinen Kanal endgültig dicht machen. Der Ansatz am Wochenende war da sicher nicht verkehrt.
Oder ob dem Konzern ein paar antisemitische Besucher an Traffic, wichtiger sind als ihre eigenen Werte…
Vielecht zeigt sich hier auch mal wieder die Macht des Webs 2.0: Am Wochenende wurde die neue Hausbank des Extremisten zahlreich auf Twitter – mit dem verlinkten Artikel zum Volkslehrer– markiert. Und auch YouTube ist auf Twitter (@YouTube) erreichbar…
Update: 22:45 Uhr
Aus seinem – wie auch immer finanzierten Urlaub – hat der „Volkslehrer“ am 17. April 2019, erstmals seit der Sperrung, wieder ein Video online gestellt. Er bedankt sich für die Beschwerde-Emails seiner Groupies, die diese wohl an YouTube geschickt haben.
Darüberhinaus gibt er wirre Wahlempfehlungen:
Natürlich hoffe ich, dass diejenigen vorankommen, die Nationalismus vorantreiben. Und ich hoffe, dass diejenige, die die Abwertung von Menschen vorantreiben, schwächer werden. Das heißt, ich hoffe, dass die Linken und die Grünen wenig Stimmen bekommen. Klar. Und ich hoffe natürlich, dass die NPD viele Stimmen bekommt. Und auch für die AfD wünsche ich mir das. Und auch für die Rechte, da ist nämlich Ursula Haverbeck Spitzenkandidatin. Auch für den Dritten Weg wünsche ich mir das. All diese Parteien brauchen wir im EU-Parlament.
Klare Empfehlung des „Volkslehrers“ an seine Jünger: Bei der Europawahl bei der NPD, der RECHTEN, der AfD und dem Dritten Weg sein Kreuz machen!
Den Kanal Der Volkslehrer kann man, übrigens, bei YouTube über diesen Link melden!
Klar: Die finale Abschaltung des Kanals, könnte die Freude seines größten Fans trüben!
Sehr schwach. Ganze acht mal in diesem kurzen Beitrag den Begriff „rechtsextrem“ rausgehauen, aber nicht einen einzigen Beleg geliefert, was genau den Mann nun zu einem Rechtsextremisten macht.
Im dritten Absatz befindet sich der Link zum vorherigen Artikel (Über die Sperrung der Videos) mit zahlreichen Belegen von antisemitischen und NS-verherrlichenden Videos des sog. "Volkslehrers":
https://www.ruhrbarone.de/volkslehrer-nikolai-nerling-tango-down/164945
„Im dritten Absatz befindet sich der Link zum vorherigen Artikel (Über die Sperrung der Videos) mit zahlreichen Belegen von antisemitischen und NS-verherrlichenden Videos des sog. "Volkslehrers"“
Lieber Peter, in deinem mit Interpunktions- und Grammatikfehlern gespickten Artikel finden sich leider keine konkreten Belege für Antisemitismus und NS-Verherrlichung. Hast du vielleicht vergessen, diese Belege in den Artikel einzufügen?
Die Quellen sind im Artikel angegeben: Im YouTube-Kanal reicht eine Suche nach "Volkslehrer" im Kombination mit "Udo Voigt" oder "Ursula Haverbeck" aus um fündig zu werden.
Gesprächspartner und Veröffentlichungsdaten der Videos sind angegeben. Im letzten Video (Im Artikel erwähnt!) von gestern Abend wird aufgerufen bei der Europawahl "Die Rechte" oder "Den III. Weg" zu wählen: Es handelt sich dabei nicht um Parteien der Mitte…
Den "Volkslehrer" zu verlinken wäre außerdem langfristig nicht sinnvoll: Da die Hoffnung besteht, dass der Kanal irgendwann komplett geschlossen wird…
Ich mag Ihn!
[…] auf YouTube wieder ohne Probleme in Deutschland erreichbar ist, nach der sehr kurzen und halbherzigen Sperre für deutsche Nutzer vor wenigen Wochen, war es ruhiger geworden im rechtsextremen Bildungschannel […]
[…] thematisiert. Dessen Videos waren zwischenzeitlich von YouTube gesperrt worden, dann wieder zugänglich und sind seit einigen Tagen wieder gesperrt. Schön, wenn das so […]
Das nimmt wohl jeder anders wahr. Die wenigen Videos die ich von ihm gesehen habe, waren nicht extrem und dennoch lehrreich.