Von der Bakterie zum Organell – Forschung aus Düsseldorf

Im Trypanosomatiden Angomonas deanei teilt sich der Endosymbiont synchron mit der Wirtszelle. Das im Zellkern kodierte Protein ETP9 ist für die Teilung des Endosymbionten essentiell. (Abbildung: HHU / Anay Maurya und Eva Nowack)

Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle – wissen wir alle. Aber wie sie dazu wurden, ist weniger klar. Ein Forschungsteam um Prof. Dr. Eva Nowack von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat nun einen seltenen Blick in diesen Prozess ermöglicht. In der Fachzeitschrift Science Advances beschreibt das Team ein Einzeller-Wirtssystem, bei dem ein früheres Bakterium zwar noch existiert, sich aber ohne Hilfe der Wirtszelle nicht mehr teilen kann.

Der einzellige Organismus Angomonas deanei beherbergt einen sogenannten Endosymbionten – also ein Bakterium, das im Inneren der Zelle lebt. Dieses Bakterium hat über die Evolution fast alle Gene verloren, die es zur eigenen Teilung braucht. Stattdessen steuert die Wirtszelle den Prozess mit einem speziellen Eiweißstoff aus ihrem Zellkern.

Der Fund gilt als Übergangsform auf dem langen Weg vom eigenständigen Lebewesen zum Organell – also zu einem festen Bestandteil der Zelle. So könnte der Ursprung der Mitochondrien einst ausgesehen haben. Und diesmal kommt der Fortschritt nicht aus einem Meme, sondern aus NRW.

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