Vor allem Arbeiter, Hauptschüler und Geringverdiener wollen nicht wählen

ThyysenKrupp Stahl in Duisburg


Die politische Stimmung in Deutschland bleibt auch in der verschärften Corona-Krise stabil. Im RTL/ntv-Trendbarometer gibt es nur minimale Veränderungen gegenüber der Vorwoche: Die CDU/CSU gewinnt einen Prozentpunkt, die FDP verliert einen Prozentpunkt. Die Werte aller anderen Parteien bleiben unverändert.

Die Union bleibt mit Abstand die stärkste Kraft im Land. 40 Prozent der Bundesbürger sind auch in der fortschreitenden Pandemie überzeugt, dass die Unionsparteien am ehesten mit den Problemen in Deutschland fertig werden können. Von SPD und Grünen denken das jeweils 5 Prozent. Entsprechend würden derzeit 37 Prozent die CDU/CSU wählen. Die Grünen liegen als zweitstärkste Kraft 17, die SPD 22 Prozentpunkte dahinter. Der FDP, die bei der Bundestagswahl 2017 noch fast zwei Prozentpunkte besser abschnitt als die Grünen, würden momentan 5 Prozent der Wähler ihre Stimme geben.

Wenn jetzt der Bundestag neu gewählt würde, könnten die Parteien demnach mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 37 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), Grüne 20 Prozent (8,9%), SPD 15 Prozent (20,5%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 8 Prozent (12,6%) und FDP 5 Prozent (10,7%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 23 Prozent in etwa der Zahl der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

Fast ein Viertel der Wahlberechtigten sind Nichtwähler

Im RTL/ntv-Trendbarometer entspricht der Anteil derjenigen, die derzeit nicht wählen wollen oder sich unschlüssig sind, ob sie zur Wahl gehen würden, ungefähr dem Anteil der Nichtwähler bei der letzten Bundestagswahl. Wer sind diese Wahlverweigerer? forsa hat für die Analyse die Daten von über 23.000 im Herbst 2020 befragten Wahlberechtigten ausgewertet.

26 Prozent der Ostdeutschen und 22 Prozent der Westdeutschen wollen nicht wählen oder sind unentschlossen. Ihre größte Stärke hat die „Nichtwähler-Partei“ in den unteren Bildungs-, Einkommens- und Berufsschichten. Jeweils 31 Prozent der Arbeiter und der Hauptschul-Absolventen sowie 29 Prozent der Geringverdiener (Haushaltsnetto-Einkommen unter 1.000 Euro) wollen momentan nicht wählen. Bei den oberen sozialen Schichten ist der Anteil der Verweigerer niedriger: 18 Prozent der Befragten mit Abitur oder Studium, 17 Prozent der Beamten, 21 Prozent der Selbständigen und 15 Prozent der „Besserverdiener“ (Haushaltsnetto-Einkommen über 4.000 Euro) wollen nicht wählen oder sind unentschlossen, ob sie zur Wahl gehen würden.

Zur „Nichtwähler-Partei“ zählen auch Wähler, die sich 2017 noch an der Bundestagswahl beteiligt haben und jetzt nicht zur Wahl gehen würden. Deren Anteil ist bei den AfD-Wählern am höchsten (18%), bei den Grünen am niedrigsten (8 %).

Nichtwähler-Partei viermal stärker als die AfD

Mehr als drei Jahre nach der letzten Bundestagswahl zeigen die Daten des RTL/ntv-Trendbarometers, dass sich sehr viel mehr Deutsche nicht an der Wahl beteiligen wollen als AfD zu wählen. 23 von 100 Wahlberichtigten wollen derzeit nicht wählen, 6 von 100 wollen der AfD ihre Stimme geben. 12 Prozent der ostdeutschen und 5 Prozent der westdeutschen Wahlberechtigten wollen die „Alternative für Deutschland“ wählen. 8 Prozent der Bürger mit Hauptschul- oder Realschulabschluss und 4 Prozent der Bürger mit Abitur sind AfD-Anhänger. 14 Prozent der Arbeiter würden momentan AfD wählen, aber nur 7 Prozent der Angestellten, 4 Prozent der Beamten, 5 Prozent der Rentner und 1 Prozent der Schüler und Studenten.

Höchstens 1 Prozent derer, die 2017 Union, SPD, Grüne, FDP oder Linke gewählt haben, wollen derzeit zur AfD wechseln. Die Hälfte der AfD-Wähler (51%) würde bei ihrer Wahlentscheidung bleiben.

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Karl Marx
Karl Marx
4 Jahre zuvor

Kann ich voll bestätigen.Es ist für mich mittlerweile unerträglich wie ungebildet viele Menschen mittlerweile sind.Sie sind der Meinung dass die da oben in Anführungszeichen das beste für Sie machen.Eine Scheissdreck machen die für die Menschen.Gleichzeitig hat sich nämlich ein Führungspersonal hier etabliert die nur noch auf Ihren eigenen Vorteil bedacht ist.So wird das nichts.Das Aufgeben der Solidarität unter den Angestellten wird sich bitter rächen für die Mehrheit der Menschen.Wir sind dabei eine asoziale Gesellschaft zu werden.Die Menschen müssen wieder mehr an die soziale Gerechtigkeit glauben.Dies geht jedoch nicht indem man nicht wählen geht.Nein man muss auch selber den Arsch hochkriegen und am politischen Entscheidungsprozess aktiv teilnehmen.

thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

Bemerkenswert ist, das sin dieser dunklen Coronazeit die "Endmoränen der beiden totalitären Systeme"(NZZ), also Link(s)partei und der Abschaum für Doitschland zusammen deutlich unter 20% bleiben.Lleider gibt es keine Garantie, dass das bleibt. Je tiefer und schmerzhafter die duch Corona bedingten Maßnahmen für weite Teile Berbevölkerung sein werden, könnte sich das erfreuliche Umfrageergebnis ändern. Bis zu den nächsten Landtagswahlen und der BTW könnten die Einschnitte auch an den Wahlurnen spürbar sein. Wobei ich ein Anwachsen der Ergebnisse derLinke als eher nicht gegeben sehe. Mein Focus richtet sich da auf die extremistische völkische Sammlungsbewegung.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
4 Jahre zuvor

Man könnte also provokativ sagen,alle die wirklich arbeiten aber nicht eloquent genug sind ihre Interessen zu vertreten wollen nicht wählen gehen?
Statt über mangelnde bildung zu klagen,solltem an sich fragen wi die Unfähigkeiten der Gebildeten dazu geführt haben deren Vertrauen fast vollständig zu verlieren.
Und man verschone die Leserschaft mit den üblichen billigen Verschwörungstheorien über Fake News und Desinformation, nur weil die besser Gebildeten zuignorant und zu verbohrt sind um dazuzulernen.

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