Vorträge gegen Alternativmedizin

Erstaunlich: Trotz Schulpflicht fühlen sich Millionen zu irgendwelchen esoterischen Quacksalbern hingezogen. Eine Vortragsreihe an der TU-Dortmund bemüht sich um Aufklärung.

Schillernde Begriffe, große Heilsverpsrechen: Sogenannte „Alternativmedizinler“ mögen zwar als Ärzte komplette Versager sein, ihre These wissenschaftlicher Nonsens, aber eins ist klar: von Marketing verstehen sie was. Und ihnen zu Füßen liegt eine gläubige Gemeinde, die ignoriert, was wir dem naturwissenschaftlichen Fortschritt, den Erkenntnissen der Medizin zu verdanken haben, dass wir so alt werden wie noch nie – und dabei eine Lebensqualität haben, um die uns unsere Vorfahren beneiden würden. Die waren auf die Segnungen der „Alternativmedizin“  angewiesen – anderes gab es in früheren Jahrhunderten nicht – und starben an längst vergessenen Krankheiten wie Kindbettfieber und Wundstarrkrampf.

Eine Vortragsreihe an der TU Dortmund klärt auf, was denn hinter dem schillernden Marketingsprech der „Heiler“ steht: Zumeist wenig. Es geht um „Paramedizin“, „Waldorf-Wissenschaft“, obskure „Tierheilpraktiker“  oder die Impfangst vieler Menschen. Alle Infos zu der Reihe gibt es hier.

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Georg kontekakis
12 Jahre zuvor

Steve Jobs hat vor seinem Tod bedauert, Zeit bei Qucksalbern im Kampf gegen seinen Krebs vergeudet zu haben.

https://m.gawker.com/5851835/steve-jobs-regretted-wasting-time-on-alternative-medicine

Seine Worte seien uns Mahnung im Kampf gegen Kurpfuscher.

der, der auszog
der, der auszog
12 Jahre zuvor

Würde die klassische Schulmedizin wirklich so hundertprozentig funktionieren, wie viele Ärzte, Wissenschaftler und besonders die Pharmaindustrie uns glauben machen wollen, dann wäre den Wunderheilern mit ihren Placebomethoden eine wesentliche Grundlage genommen. Leider gibt es unter den „seriösen“ Medizinern und Pharmazeuten nicht nur vereinzelte schwarze Schafe. Es sind ganze Herden, die sich da vor der Pharmaindustrie hertreiben lassen…

bochumer
bochumer
12 Jahre zuvor

@ #3: Das ist ein sehr eindimensionaler kausaler Zusammenhang. Genauso gibt es einen nachweisbaren Zusammenhang zwischen der Anzahl der Störche und der Geburtenrate eines Landes. Dass das Leben der Menschen sich verlängert hängt mit einer Vielzahl von Faktoren zusammen, wie etwa mit Verbesserungen im Arbeitsschutz, höherer Umweltstandards, einem gestiegenen Hygienebewusstsein und gestiegener Lebensmittelsicherheit und -qualität. Die Kausalität mit dem Aufkommen wissenschaftlicher Medizin kann damit nicht bewiesen werden!

Robin Patzwaldt
Robin Patzwaldt
12 Jahre zuvor

Dafür steigt die Zahl der Depressionen. 😉

helmut Junge
helmut Junge
12 Jahre zuvor

@Stefan Laurin,
Ich kenne solche Statistiken und weiß aus der Gegenwart, aber auch aus der Geschichte, dass die Europäer damit Eindruck erzielten, weil sie einige Krankheiten heilen konnten, die einheimische Medizinmänner nicht heilen konnten.
Andererseits lebt die Forschung der Pharmaindustrie ja bekanntlich davon, dass sie die Inhaltsstoffe von Pflanzen analysiert, die bei diesen Medizinmännern benutzt werden. Der deutsche Mediziner Max Bartels berichtet 1893 in seinem Buch“Medicin der Naturvölker“ sehr ausführlich, und voller Achtung von den medizinischen Leistungen einiger Naturvölker.
Außerdem kommt auch die europäische Medizin nicht „wissenschaftlich“ auf die Welt, und auch heute noch gibt es bei Heilungserfolgen eine große, nicht erklärbare dunkelziffer, der man den Namen Placeboeffekt gibt. Mit dem Namen aber ist nichts erklärt, außer, dass es Heilungserfolge gibt, die stattfinden, ohne dass die Wissenschaft weiß, warum. Angesichts dieser Tatsache, würde ich von dieser Sorte Wissenschaftler etwas mehr Demut erwarten. Die gibt es aber nur vereinzelt. Nun zurück zur Statistik.
Frage:
Wenn aber nun auch viele, vielleicht sogar sehr viele Leute, behaupten, dass sie einzig und allein durch Mittel der Alternativen Medizin geheilt wurden, sollte die Statistik diese Personengruppe doch auch erfassen. Aber die erscheinen nirgends.
Warum?

Helmut Junge
12 Jahre zuvor

Stefan,
nöh, Placebos wirken sogar, wenn der Patient weiß, dass er ein Placebo bekommt.

https://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/312600.html

Helmut Junge
12 Jahre zuvor

Stefan,
Ich bin davon überzeugt, dass jemand mit einem Beinbruch schneller in die Gänge kommt, wenn ihm suggeriert wird, dass er ein Pflaster mit wissenschaftlich erwiesener hoher Wirksamkeit bei Knochenheilungen umgewickelt bekäme, als wenn er nur glaubte, dass es ein normaler Verband wäre.
Und Du darfst gerne genau das Gegenteil glauben.

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

Hier der Hinweis auf einen Beitrag zum Thema von „SciLogs“ – „WissensLogs“:

„Anthroposophische Weisheiten

von Martin Ballaschk, 03. Oktober 2011

In der Heftbeilage der Frauenzeitschrift „Für Sie“ fand ich einige Schätze über die sanfteste aller Heilmethoden des Querdenkers, geheim- und geisteswissenschaftlichen Vorreiters Rudolf Steiner, der uns materialistischen Naturwissenschaftlern in so vielem voraus war. Es geht um Anthroposophische Medizin, besser gesagt, was davon kompatibel mit dem heutigen Lifestyle erscheint.

»Die Erkenntnisse der modernen Immunologie bestätigen all das, was der Philosoph Rudolf Steiner und die Frauenärztin Dr. Ita Wegmann schon vor fast 90 Jahren in eine neue individuell geprägte Medizin umsetzten. [FürSie-Beilage]«

Steiner war eben Hellseher, was soll ich sonst noch dazu sagen? Seine Vorraussagen sind ausnahmslos eingetroffen, wie etwa diese über die Renaissance der Quecksilbertherapie (Steiner war bekanntermaßen ein Verfechter der Heilung mit Schwermetallen, „Planetenmetallen“):

(…)“

weiter: https://www.scilogs.de/wblogs/blog/detritus/alternativmedizin/2011-10-03/anthroposophische-weisheiten

Jolanda
Jolanda
12 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin
„Und auf die Pharmaindustrie möchte ich nicht einen Tag verzichten. Auf Ärzte die ihren Namen tanzen können schon.“
Publizisten, die selten was anderes tun, als dogmatische Polemik zu verfassen, halte ich auch für verzichtbar.

Georg kontekakis
12 Jahre zuvor

Mal im Ernst Jolanda.

Vor 100 Jahren wären wir an Viren, Bakterien und Blindarmdurchbrüchr verreckt. Das tun wir nicht mehr. Das ist ein Fakt.

A) weil wir mehr Antropho-Wasser-Abdrücke trinken?

B) weil die wissenschaftliche Medizin funktioniert?

Wer an a glaubt. Soll halt aussterben.

Frau Rose
Frau Rose
12 Jahre zuvor

Mal Ernst hr.Georg Konterkakis, vielleicht sollte das Blog trotz aller Vielfalt seine Einseitigkeit mal überprüfen.

Viele Punkte, die hier angesprochen werden sind richtig und gut, andere werden dogmatisch einseitig abgegändelt… und egal ob Steiner, Rauchen oder einige andere Themen.

Einige Theater werden zu recht gelobt, aber das konstruktive-qualitative Lob fehlt dann hier dennoch….fühlt Ruhrbarone sich da nicht zuhause?
nur als Beispiel.

Mit-Leser
Mit-Leser
12 Jahre zuvor

Ich denke, man sollte die Kategorien nicht durcheinander würfeln: Vielen Kritikern der Schulmedizin fehlt es in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen an dem Faktor Menschlichkeit bzw. Vertrauen. Dies hat jedoch nichts mit wissenschaftlich fundierten Heilmethoden zu tun, sondern mit der Art und Weise wie Ärzte aufgrund des ökonomischen Drucks mit ihren Patienten umgehen (müssen).

Deswegen findet die „Alternativmedizin“ immer wieder Anhänger. Die „Seele“ (damit meine ich den emotionalen Bereich) benötigt eben auch Zuspruch, wenn ein Patient schwer erkrankt ist. Die „Quacksalber“ bieten diese Wärme – aber leider auch meistens nicht mehr. 😉

Es gilt wieder mehr Zeit für den einzelnen Patienten freizuschaufeln – dann suchen auch wieder weniger Menschen Zuflucht bei „Quacksalbern“. Dies geht allerdings nur, wenn wir die Medizin wieder etwas von den pseudo-ökonomischen Fesseln befreien, in denen sie momentan gefangen ist. Denn Gesundheit ist die Basis für eine funktionierende Gesellschaft und damit auch für eine gesunde Volkswirtschaft.

Eva
Eva
12 Jahre zuvor

Ich wäre vorsichtiger damit, alternative Heilmethoden pauschal zu verdammen. Die Akupunktur beispielsweise fiel auch lange in diese Kategorie und wurde von Schulmedizinern belächelt. Mittlerweile ist die Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen. Viele Ärzte wenden Akupunktur an, und diese Behandlungen werden zum Teil von den Krankenkassen bezahlt. Wahrscheinlich ist auf dem Markt der alternativen Heilmethoden auch viel Blödsinn im Angebot, doch wer weiß schon, ob darunter nicht auch Methoden sind, die den gleichen Weg gehen werden wie die Akupunktur.

@ Mit-Leser: Volle Zustimmung. Wenn Menschen Angebote der Alternativmedizin nutzen, tun sie dies nicht unbedingt aus Naivität heraus. Sie suchen dort vielmehr die Zuwendung und Aufmerksamkeit, die sie in der medizinischen Standardversorung nicht bekommen. Anstatt nun arrogant auf diese Menschen herabzublicken, wäre der richtige Ansatz zu hinterfragen, warum die Schulmedizin für sie nicht attraktiv ist.

Frau Rose
Frau Rose
12 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: Dann kannst Du vermutlich damit auch nicht viel anfangen, oder?

Wünschelrute

Schläft ein Lied in allen Dingen,
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt hebt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort.

(Joseph von Eichendorff, 1788-1857)

Unbekannt
Unbekannt
12 Jahre zuvor

Dumme Frage: Wie findet man eigl. Haus- und Fachärzte, die nicht auf dem Trip sind einem „Natur“heilverfahren unterjubeln zu wollen? Bei der Ärztesuche der KV kann man sich allerhöchstens durch jene klicken, die das nicht als „Fachrichtung“ angegeben haben, aber am Ende weiss man ja trotzdem nicht, ob sie einem Zuckerpillen empfehlen werden…

Frau Rose
Frau Rose
12 Jahre zuvor

Wie stehen denn die Ruhrbarone-Schreiber zu Ayurveda?

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