Wäre es für den BVB nicht besser, wenn Aki Watzke sich schnellstmöglich verabschieden würde?

Hans-Joachim Watzke vom BVB. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Beim BVB mag es in dieser Saison 2020/21 sportlich bisher nicht so recht laufen. Nach der Trennung von Trainer Lucien Favre Ende 2020, spielen die Dortmunder auch in 2021 unter Nachfolger Edin Terzic bisher sehr wankelmütig. Klassespiele werden häufig von bitteren Rückschlägen begleitet.

Aktuell liegt das Team, das eigentlich um den Titel mitspielen wollte, in der Bundesliga nur auf Rang sechs und muss um die Qualifikation für die kommende Champions League-Saison bangen.

Die Stimmung im Klub ist demensprechend nervös. Daran konnte auch der souveräne 4:0-Sieg beim Erzrivalen Schalke 04 am vergangenen Wochenende nichts ändern. Hinzu kommt noch, dass der Verein auch durch die Corona-Pandemie, wie alle anderen Profiklubs auch, in Schieflage zu geraten droht. Ohne die sonst üblichen Zuschauereinnahmen und mit schrumpfenden Gewinnen auch in anderen Geschäftsfeldern ist die Lage hier aktuell ebenfalls angespannt.

Es verwundert daher nicht, dass BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der erst kürzlich sein 16-jähriges Dienstjubiläum feierte, ins Grübeln geraten ist, ob er dem BVB nicht vielleicht doch über das bisher angedachte Abschiedsdatum im Jahre 2022 hinaus erhalten bleiben könnte. Solche Überlegungen äußerte Watzke nun jedenfalls in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Der inzwischen 61-Jährige könne zudem nicht versprechen, dass alle Spieler an Bord bleiben werden. „Ich schließe inmitten einer Pandemie mittlerweile gar nichts mehr aus. Es ist aber nicht zwingend angestrebt“, stellte Watze bei den Kollegen klar und fügte an: „Über allem steht die finanzielle Balance: dass wir eine starke Mannschaft auf dem Feld haben und parallel dazu wirtschaftlich stabil sind. Wenn wir die gesamte nächste Saison ohne Zuschauer spielen, müssen wir sicher auch mal darüber nachdenken, einen Spieler abzugeben.“

In Bezug auf das Ende seiner Amtszeit in Dortmund sagte er: „Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der größten Krise von Bord gehe.“ Auf die Frage, ob er den BVB womöglich verlasse, bevor dieser wieder schwarze Zahlen schreibt, antwortete er: „Das kann ich nicht sagen, weil coronabedingt keine Prognosen möglich sind. Ich habe noch keine grundsätzliche Entscheidung getroffen.“

Das klingt im ersten Moment soweit erst einmal alles sehr vernünftig und nachvollziehbar. Es sind schwierige Zeiten und es ist verständlich, dass Watzke den Klub nicht übergeben möchte, wenn er nicht gut dasteht.

Der ‚Retter‘ des BVB, immerhin hatte Watzke den Verein vor rund 15 Jahren aus einer existenzbedrohenden finanziellen Krise und bis in das Champions League-Endspiel 2013 geführt, hätte es zweifelsohne verdient sein Amt in guten Zeiten zur Verfügung zu stellen.

Allerdings darf die aktuelle sportliche Situation dabei nicht gänzlich übersehen oder gar vergessen werden. Die Mannschaft hat sich seit einigen Jahren eher rückwärts als vorwärts entwickelt und etliche Trainerentscheidungen von Watzke und Manager Michael Zorc lagen zuletzt daneben. Viele Fans sehen das Führungspersonal des Vereins daher derzeit ungewöhnlich kritisch.

Ein Rückzug von Watzke böte auch die Chance auf frischen Wind, der dem Verein sicherlich grundsätzlich nicht schaden würde. Wenn Watzke jetzt seinen geplanten Abgang tatsächlich weiter nach hinten verschiebt, stellt sich ja die Frage, ob das für den BVB wirklich die beste Entscheidung wäre.

Natürlich hat Watzke aus zuvor genannten Gründen durchaus verdient einen ehrenvollen Angang zu bekommen. Aber es gibt auf der anderen Seite eben auch durchaus gute und nachvollziehbare Gründe für einen möglichst raschen, umfassenden Neuanfang an der Spitze von Borussia Dortmund.

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[…] ‚Schwiegermutters Liebling‘ für einen Job in der ersten Reihe nur bedingt geeignet. Selbst wenn Klub-Boss Watzke nach jüngsten Aussagen vielleicht jetzt doch noch länger im Amt bleiben sol… als ursprünglich angedacht, wird der BVB in der Besetzung Watzke/Rauball/Kehl auch zukünftig […]

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[…] Nachdem die Trainer mehrfach wechselten, große Teile der Mannschaft seit 2017 ebenfalls ausgetauscht wurden, bleiben da eigentlich nur noch Aki Watzke, Michael Zorc und Sebastian Kehl als mögliche Ansprechpartner und Ziele der Kritik. […]

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[…] Es gab wahrlich genug Gründe in der am Samstag zu Ende gegangenen Saison mit den Entwicklungen bei Borussia Dortmund unzufrieden zu sein. Mentalitätsdebatten, sportliche Rückschläge ohne Ende, Personaldiskussionen, Trainerdebatten und das leere Stadion. Vieles wurde in den vergangenen Monaten hinterfragt und kritisiert. Auch hier bei uns im Blog. […]

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