Nach den ungewöhnlichen Ereignissen rund um den erstmaligen Auftritt einer AfD-Abordnung im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 im Wahlkampf des Ruhrgebietsstädtchens Waltrop (wir berichteten), welche aktuell sogar überregional noch für Aufsehen sorgen, fragen sich viele unmittelbar Beteiligte und auch besorgte Bürger und Anwohner der Region, was sie wohl am kommenden Samstagvormittag in der Fußgängerzone von Waltrop erwarten wird, wenn traditionell die nächste Wahlkampfrunde anstehen wird, vermutlich dort ein erneutes Auftauchen einer AfD-Abordnung zu erwarten steht, nachdem die umstrittene Partei auf Facebook hatte kürzlich bereits verlautbaren lassen, dass sie sich so nicht dauerhaft wird aus Waltrop vertreiben lassen.
Nachdem einzelne Bürger vor Ort sich bereits in den letzten Tagen über die Sicherheit dieser Info-Stände am Samstag offen größere Sorgen gemacht haben, haben die Ruhrbarone heute bei der Stadtverwaltung der Hebewerkstadt vorsorglich einmal kurz nachgefragt und sich über die derzeitige Lage informiert.
Stadtsprecherin Angela Naehrig beantwortete dann auch gerade erfreulich kurzfristig die wichtigsten Fragen dieses Blogs im Namen der Waltroper Stadtverwaltung. Und tatsachläch:
„Die AfD hat weitere Infostände an den kommenden Samstagen in der Fußgängerzone bis zur Wahl beantragt und entsprechend genehmigt bekommen“, so Naehrig.
Auch die anderen Parteien, welche in der Vorwoche ein breites Bündnis gegen den Auftritt der AfD schmiedeten, die Vertreter, welche bisher namentlich noch immer nicht bekannt sind, werden wieder mit ihren traditionellen Infoständen vor Ort sein, wie uns gegenüber seitens der Stadt am Nachmittag bestätigt wurde.
Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko sieht man bei der Waltroper Stadtverwaltung für die üblicher Weise zu dieser Zeit besonders zahlreichen Bürger in der Innenstadt und auch für die Vertreter aller vertretenen Parteien allerdings aktuell nicht: „Nein, eine Gefahr für unbeteiligte Passanten wird nicht gesehen. Dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Geplante Protestaktionen müssten z.B. angemeldet werden.“
Auch wird aktuell seitens der örtlichen Verwaltung offenbar nicht mit einer (nach den derzeitig so emotional geführten Debatten über die Abläufe aus der Vorwoche) eventuell drohenden Anwesenheit von gewaltbereiten Personen im Umfeld der Fußgängerzone von Waltrop gerechnet.
Trotzdem wird man als Besucher der Innenstadt am Samstag sowohl mit Anwesenheit des örtlichen Ordnungsamtes als auch mit einer Polizei-Präsens rechnen müssen, wie die Stadtsprecherin gegenüber den Ruhrbaronen heute ganz klar durchblicken ließ: „Ja, trotz der vorhergehenden Antworten wird sowohl die Polizei als auch das Ordnungsamtes die Situation beobachten.“
Naehrig räumte auf weitere Nachfrage dieses Blogs zudem ein, dass die Erlebnisse der Vorwoche offenkundig durchaus bereits ein paar Spuren der Nachdenklichkeit bei den Verantwortlichen im Rathaus hinterlassen haben: „Wie bisher werden Anträge von politischen Parteien (die zu allgemeinen Wahlen zugelassen – also nicht verboten sind) auf Genehmigung eines Info-Standes erteilt. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Woche und des kommenden Samstags könnte in Erwägung gezogen werden, dass die Verwaltung künftig vorab alle erteilten Erlaubnisse für einen Info-Stand von politischen Parteien in der Fußgängerzone rein vorsorglich der Polizei zur Kenntnis gibt.“
Kann man also als Bürger der 30.000 Einwohner Stadt derzeit wohl nur hoffen, dass am Samstag tatsächlich nicht irgendjemand auf besonders dumme Ideen kommen wird, das nächste Aufeinandertreffen der etablierten Lokalpolitiker mit den angemeldeten Vertretern der AfD und deren vermutlich anwesenden Unterstützer am Samstagvormittag keinesfalls noch mehr aus dem Ruder läuft als es das bereits in der Vorwoche tat.
So ganz sicher darf man sich da wohl, trotz aller beruhigenden Aussagen aus dem Rathaus heute, derzeit leider wohl noch nicht wirklich sein.
Um es mit aller Klarheit zu sagen, die dem Artikel fehlt: Die Stadt mobilisiert Ordnungsamt und Polizei, um die Wahlkämpfer der AfD vor erneuten Übergriffen aus dem linken Lager zu schützen.
Robin,
ich habe meine kritische Meinung zu der Demonstration gegen die "Rechtsextremisten" hier bei den Ruhrbaronen geäußert.
Nachdem ich mittlerweile erfahren habe, daß die Demonstranten lediglich neben dem Stand der "Rechtsextremisten" an 2 Seiten -nicht an allen 4 Seiten- ein Flatterband gespannt hatten, frage ich mich, ob diese Aktion das anschließende Getöse um sie rechtfertigen -meine kritische Bewertung eingeschlossen.
Was mich gewundert hat, was mich weiterhin wundert -nicht nur bezogen auf die Aktion in Waltrop-, ist die mangelnde Einsicht einiger AFD-Gegner, daß sie mit jeder Aktion gegen die AFD den "Rechtsextremisten" zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen.
Ignorieren –und sonst nichts- , hoffentlich auch morgen hier in Waltrop.
PS
Über den Wahlkampf hinaus müssen sich alle Parteien, die sich zu den Grundwerten einer freiheitlich-pluralistischen Gesellschaft und zu den Verfassungsprinzipien des freiheitlichen und demokratischen Rechtstaates bekennen, mehr denn je die Frage stellen und sie zu beantworten versuchen, ob sie wesentlich mehr tun müssen, um ihre Glaubwürdigkeit in möglichst allen Teilen der Bevölkerung wieder herzustellen oder zu festigen, damit eine höchstmögliche Zahl der Menschen in Deutschland ihnen vertraut, wenn es um das Parteien-Bekenntnis zu den angesprochenen Grundwerten und Verfassungs-Prinzipien geht, denn nur so kann von einer höchstmöglichen Zahl an Menschen in Deutschland erwartet werden, daß diese ihrerseits -auch in persönlich als problematisch empfundenen Lebenslagen- diese Grundwerte, diese Prinzipien nicht in Frage stellen, auch dann nicht, wenn "Rechtsextremisten" sie dazu zu animieren versuchen.
Nachtrag:
Robin,
Du wirst mich morgen nicht am sog. Kiepenkerl- Brunnen entdecken können. Ich werde nicht da sein. Ich ignoriere!!!!
Mein Enkel spielt ab 1o.30 Uhr Fußball im Trikot des VFB. Sein Spiel zu sehen, erscheint mir sinnvoll, nicht die Anwesenheit bei dem zu erwartenden Spektakel um den bzw. an dem "Wahlkampfstand" der AFD.
Ich hoffe und ich wünsche es allerdings sehr für alle (!!)Anwesenden, daß es neben verbalen Scharmützeln nicht zu irgend welchen Gewaltakten kommt , und zwar ohne jeglichen Polizeieinsatz.
Walter, wie sehr das Flatterband den AfD-Stand genau umzingelt hat finde ich nicht entscheidend. Sorgen macht mir aktuell, dass die Aktion vom vergangenen Wochenende etwas in Gang gesetzt haben könnte, wo beide Seiten jetzt schlecht zurückziehen können.
Kommt die AfD am Samstag wieder, so wie angemeldet, dann ist das lokale Parteienbündnis quasi gezwungen erneut ein ähnliches Anti-AfD-Verhalten zu wiederholen. Ansonsten wäre das ja völlig inkonsequent. Wie die AfD dann diesmal darauf reagiert, das ist völlig ungewiss. Bleibt auch diesmal eine direkte Gegenreaktion der Rechten aus, wandern sie dann einfach wieder etwas kleinlaut ab? Ich kann mir da in meiner Phantasie so einiges ausmalen, hoffe aber natürlich ganz persönlich, dass tatsächlich alles friedlich bleibt. Allerdings hat die Aktion der Vorwoche, ob man sie nun gutheisst oder nicht, vermutlich schon eine gewisse Spirale von Aktion und Gegen-Reaktion in Gang gesetzt, wie ein Blick durch Facebook & Co zeigt. Aber vielleicht bin ich da auch einfach zu ängstlich aktuell…
Robin,
ängstlich muß Du nicht sein, aber ich meine, daß es durchaus Anlass gibt , sich darum zu sorgen, ob es morgen hier in Waltrop, wie von mir erhofft, tatsächlich bei verbalen Scharmützeln bleibt ohne jegliche gewaltsame Aktion -von welcher Seite auch immer-.
Vielleicht hilft die "Methode Torgau" die die AFD/NPD ja diese Woche praktizierte. Ist sicher wirkungsvoller als ein paar von "Gerd", "Theobald" und Konsorten als antidemokratische beweinte Flatterbänder.
Vor Ort heute zahlreiche Polizisten und Ordnungsamtsmitarbeiter, von der AfD war aber gerade noch nichts zu sehen. Mal sehen ob da noch wer kommt….
Robin,
mir ist erzählt worden, daß bis jetzt -Sa.14.oo Uhr- am sog. Kiepenkerl-Brunnen von der AFD nichts zu sehen war -"gut so" -in jeder Beziehung-.
PS
Wem als Demokrat immer noch nicht graust angesichts der jetzt regelmäßigen (!!) wüsten Beschimpfungen der Kanzlerin durch AFD-Gesinnungsgenossen, der sollte sein demokratisches Selbstverständnis kritisch hinterfragen oder "schlicht und einfach" sein Verständnis von Anstand und Respekt gegenüber anderen Menschen-