Waldorfschulen Bullshit-Bingo – Waldorfsprech für Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe

In Hamburg soll die erste „staatliche Waldorfschule“ Deutschlands entstehen. Für die Zeit der langwierigen Kooperationsverhandlungen zwischen Hamburger Senat und Waldorfschule bieten die Ruhrbarone Senator Ties Rabe ein unterhaltsames Lernspiel. Von unserem Gastautor Lukas Böhnlein.

 

Autoreninfo: Lukas Böhnlein besuchte die „Freie Schule Albris“, wo er zu einem Kritiker der Waldorfschule wurde. Über dieses und viele weitere Themen schreibt der Musiker und ausgebildete Musikalienhändler in seinem Blog.

 

mehr zur „staatlichen Waldorfschule“ in Hamburg bei den Ruhrbaronen: 

Waldorfschule in staatlicher Trägerschaft – offener Brief an Senator Ties Rabe, Hamburg

Esoterik an Waldorfschulen – Bildung dank „Bildekräften“: Lest Rudolf Steiner! 

 

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Ramon DJV
12 Jahre zuvor

Das Spiel ist sehr schnell erledigt. Die Bingos folgen rasch aufeinander
🙂

Ralf
Ralf
12 Jahre zuvor

@ Ramon DJV

willst du mehr? Spielvariante: „Such die Bingos!“ bei Harry Rowohlt:

„(…)

Wenn hinten, in Hitlers „Mein Kampf“, ein Quellenverzeichnis stünde, müsste da ganz oft Rudolf Steiner erwähnt werden.

[Pause]

Ich hab’ neulich von Rudolf Steiner gelesen, dass Blonde-Blauäugige Brünetten-Braunäugigen intellektuell überlegen sind, weil bei letzteren zuviel Geisteskraft in die Pigmentierung geht.

[Lachen, Pause]

Ist doch schön, wenn man’s mal so erklärt kriegt, dass man’s auch versteht.

[Lachen, Pause]

Ich hab’ neulich in „Brisant“ gesehen – was ich nie sehe …

[Pause]

In Berlin ist der Musiklehrer einer Waldorfschule gefressen worden.

[Pause]

Der hatte im Internet einen Gespielen für Sado-Maso-Sachen gesucht und hat auch einen gefunden und das machte ihn überhaupt nicht stutzig, dass dessen Künstlername „Metzger“ war.

[Pause]

Und dann hab’ ich mir so vorgestellt, wie der Sohn des Hauses zu früh nach Hause kommt und sagt:

„Ja, Musik ist ausgefallen – äh – unser Musiklehrer ist gefressen worden.“

[Lachen, Pause]

Und die Eltern sagen: „Das kannst du deiner Omma erzählen!“

„Ne, E C H T W A H R – wir haben auch nix auf!“

[Lachen, Pause]

Und dann die gewundene Trauerrede des Schulrektors:

„Äh – wir verabschieden uns – teilweise …“

[Lachen, Pause]

Und an dieser Stelle, neulich in Leipzig, aus einer der hinteren Reihen, rief ein Mann – oder Herr:

„Ich verbitte mir, dass Sie in so polemischer Weise über Anthroposophen herziehen!“

[Lachen, Pause]

Das ist ja nun wirklich ein Pleonasmus der tautologischsten Schattierung …

[Lachen, Pause]

Entweder man spricht polemisch über etwas oder man zieht über etwas her – na ja …

Und er sagte:

„Außerdem ist das vor dem Hintergrund der 20iger Jahre zu verstehen!“

Ich hab gesagt:

„Ja, genau wie ‘Mein Kampf’ auch.“

[Lachen, Pause]

Und jetzt kommt’s – und da habe ich diesen Mann wirklich geliebt:

„Und außerdem war das in den Ferien!!!“

[das Publikum tobt vor Lachen, Pause]

Es ist also keine einzige Unterrichtseinheit ausgefallen.

[Lachen]

Und nur das zählt.

[Lachen, Pause]

Nö, ich mein’, wenn man sich in den Ferien fressen lässt, das ist dann Privatsache.

[Lachen, Pause]

Der war grad so schön am Gewinnen gewesen und dann kam das mit den Ferien.

(…)“

aus: „Blauäugig. Na und?“ von Harry Rowohlt

live – aus dem großen Saal der Berliner Volksbühne, 6. Januar 2005, auf der Hör-CD: „Der Paganini der Abschweifung“

Puck
Puck
12 Jahre zuvor

Lautet die Spielregel nicht, daß man bei einer kompletten Reihe oder Diagonale „Bullshit“ ruft?

Lukas Böhnlein
12 Jahre zuvor

@ Puck: Du darfst auch „Bullshit“ rufen.

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

@ Puck #3 & Lukas Böhnlein #4

ich bin für eine enge Regelauslegung:

Für 1x Blödsinn erzählen gibt es 1x „Bullshit!“ Für 5x „Bullshit!“ 1x „Bingo!“

Professionelle Waldorfbefürworter bringen aber schon in einem Satz mindestens 3x „Bullshit!“ unter:

„Auch Bildungsamtsleiter Norbert Rosenboom ist überzeugt: Eine staatliche Waldorfschule ist der richtige Weg.

»Weil rauskommen könnte, dass wir was ganz Neues setzen. Und bitte – das klingt jetzt übertrieben. Aber wir sind auf der Spur zu sagen: Hier können wir eine künstlerisch ganzheitliche Erziehungsarbeit von Waldorf, die sehr auf das Jahrgangsalter und -vermögen des Kindes gerichtet ist, mit einer staatlichen Betreuungs- und Leistungspädagogik in Übereinstimmung bringen.«“

Quelle: https://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1879192/

1: „künstlerisch“ = der uralt-Mythos, dass die Waldorfschule „Kreativität“ fördert, siehe:

Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein

(…) Prof. Hopmann, Bildungswissenschaftler: (…) Und welche Freiheit, welche Kreativität sind gemeint in einer Schulphilosophie, deren Erfinder weder als Demokrat, noch als Ästhet hervorgetreten ist, sondern der eine autoritäre Geisteshaltung einnahm und eine naturalistische Schrumpfästhetik bevorzugte? (…)“

2.: „ganzheitlich“, siehe:

Esoterik an Waldorfschulen – Bildung dank „Bildekräften“: Lest Rudolf Steiner!

(…) Der heute zentrale Oberbegriff zur Beschreibung von Anthroposophie und Waldorflehre ist “ganzheitlich”. Das klingt irgendwie nach östlicher Weisheit, dem Einklang von Leib und Seele, nach Ausgeglichenheit und Wellness-Oasen. Wer wollte sich nicht gerne “ganzheitlich” fühlen und die Aromen von Weleda im Entspannungsbad genießen? (…)“

3.: „auf das Jahrgangsalter und -vermögen des Kindes gerichtet“, siehe:

Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein

(…) Lichte: noch einmal zur Jahrsiebtelehre – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt, von 8–14 Jahre der Ätherleib, von 15–21 Jahre der Astralleib, vom 21 Lebensjahr an endlich das „Ich“ – erst dann ist der Mensch ein Mensch. Was sagen Sie zu Steiners Mensch aus dem Esoterik-Baukasten?

Prof. Hopmann, Bildungswissenschaftler: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun (…)“

Amusement
Amusement
12 Jahre zuvor

Der Autor war also Schüler an folgender Schule?!:

Wikipedia:
„Gründung und Konflikt mit dem Bund der Freien Waldorfschulen [Bearbeiten]
Die Schule wurde 1974 von Sigurd Böhm als Freie Waldorfschule Kempten gegründet.[7] Sie war anfangs Mitglied im Bund der Freien Waldorfschulen, 1987 kam es aufgrund von Differenzen zu einem gerichtlichen Vergleich, durch den die Freie Waldorfschule Kempten aus dem Bund der Freien Waldorfschulen austrat.[8][9] Den Namen Waldorfschule durfte sie vorerst behalten. Bis 1989 gab es kurzzeitig eine zweite Waldorfschule in Kempten als Konkurrenz, die vom Bund der Freien Waldorfschulen anerkannt war. Diese musste aber wegen Schülermangel wieder schließen [10].“

Wie aussgekräftig und originell der Autor doch ist. das resultiert bestimmt daraus, dass er Schüler an einer Schule war, die 1987! (sic) per gerichtlicher Auseinandersetzung aus dem Bund der Freien Waldorfschulen ausgetreten ist. – Ich rufe da nicht “ Bullshit“ sondern „Schenkelklopfer und Brüllwitz“- sehr amüsiert 🙂

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

@ Amusement #6

Sie sind ja ein vorwitziger Waldorf-Propagandist!

Ich kenne die Epochenhefte von Lukas Böhnlein, die er auf seinem Blog veröffentlicht hat … und diese sind weit harmloser (d.h. weniger anthroposophisch), als Epochenhefte, die ich aus Waldorfschulen habe, die im „Bund der Freien Waldorfschulen“ sind:

https://www.ruhrbarone.de/waldorfschule-in-staatlicher-traegerschaft-offener-brief-an-senator-ties-rabe-hamburg/comment-page-1/#comment-197431

In meinem im Jahre 2006 für die “Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien” (BPjM) erstellten Gutachten zur Indizierung zweier Bücher Rudolf Steiners wegen Rassismus habe ich Geschichts-Epochenhefte der Waldorfschulen vorgestellt: In einem Textvergleich der Geschichts-Epochenhefte mit Büchern Rudolf Steiners wies ich nach, dass die Texte in den Geschichts-Epochenheften sich auf Rudolf Steiner zurückführen lassen.

Hier möchte ich ein Heft einer Berliner Waldorfschule aus dem Jahre 2007 vorstellen. Die besondere Bewandtnis: Bevor ich das Heft erhielt, hatte ich Eltern-Informationsabende dieser Waldorfschule besucht. Dort erklärte eine Waldorflehrerin einem besorgten Vater, dass er sich keine Gedanken über die Anthroposophie machen müsse, da diese im Unterricht nicht vorkomme. Eine Lüge.

Die folgende Inhaltsangabe des Geschichts-Epochenheftes zeigt, dass Geschichte an dieser Berliner Waldorfschule eindeutig Anthroposophie ist. Man vergleiche die Datierung der anthroposophischen “Kulturepochen” mit den in meinem “offenen Brief” gemachten Angaben, sie sind – bis auf die letzte Angabe – kindgerecht gerundet, Zitat Geschichts-Epochenheft:

• Atlantis

• Ur-Indien, 7200 – 5100 v. Chr. [offener Brief: 7227 – 5067 v. Chr.]

• Ur-Persien, 5100 – 2900 v. Chr. [offener Brief: 5067 – 2907 v. Chr.]

• Babylonien-Ägypten 2900 – 700 v. Chr. [offener Brief: 2907 – 747 v. Chr.]

• Griechisch-römische Kulturepoche 747 v. Chr. – 1413 n. Chr. [offener Brief: 747 v. Chr. – 1413 n. Chr.]

Lukas Böhnlein
12 Jahre zuvor

@Amusement: Man darf also Waldorfschulen nur kritisieren, wenn man an einer „echten“ Waldorfschule war? Darf ich dann Scientologiy auch nur kritisieren, wenn ich dort Mitglied war? Und wie viele Leute dürften ncoh Kritik an der Bundesregierung äußern? Die im Bullshit Bingo aufgeführten Pseudo-Argumente kenne ich im übrigen nicht unbedingt aus meiner Schulzeit, sondern vor allem aus Internet-Diskussionen mit „echten“ Waldorfschülern / Lehrern. Ja, die waren sogar an Schulen, die im Bund der freien Waldorfschulen sind.

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

@ alle

bitte Netiquette einhalten!

Das gilt besonders für Anthroposophen: die anthroposophische Pöbelei, die hier gerade reintrudelte, wurde gelöscht.

Amusement
Amusement
12 Jahre zuvor

@ Luks Böhnlein

Schaun sie sich doch einmal meine Frage an!

Wann haben Sie die Schule besucht und was im Detaill hatten sie zu kritisieren?

Die Antwort auf Ihre Fragen lautet selbstverständlich: NEIN

Nur zu mit aussagekräftiger Kritik! – Ich bin ganz Ohr.

Lukas Böhnlein
12 Jahre zuvor

@ Amusement:
Ihre Frage haben Sie sich ja selbst schon beantwortet. Die Antwort steht im Übrigen in der Autoreninfo.

Was ich an dieser Schule zu kritisieren habe steht hier: https://blog.lukas-boehnlein.de/2012/07/meine-kritik-der-freien-schule-albris.html und in vielen weiteren Artikeln auf dem selben Blog. Wann ich an der Schule war? Machen Sie mir ein gutes Jobangebot, dann schicke ich Ihnen meinen Lebenslauf.

Meine Kritik an Waldorfschulen? Anthroposophie! Rassitische Ideologie! An Waldorfschulen wird unwissenschaftliches esoterisches Zeug unterrichtet. Einige interessante Seiten habe ich hier verlinkt: https://blog.lukas-boehnlein.de/p/links-zum-thema-waldorfschulen-und.html

Amusement
Amusement
12 Jahre zuvor

@ L. Böhnlein

Und was haben Waldorfschulen perse mit Rassismus zu tun?

Was ist denn nach Ihrer Ansicht überhaupt Rassismus?
Wie wurde denn Ihrer Meinung nach Rassismus gelehrt an ihrer Schule.

Mal abgesehen davon ( ich hab ihren blog kurz quergelesen), dass ich finde, dass sie ihre Schule recht „gut“ verdaut haben, sei doch der Hinweis erlaubt, dass es sich um ihre alleinige p e r s ö n l i c he Meinung handelt, die keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat, kritisieren doch in nicht wenigen Punkten Sachverhalte , die eher speziell sind für eine Schule, die 1987 schon per Gerichtsvergleich nicht mehr Mitglied im Bund der freien Waldorfschulen ist.

Ansonsten gehe ich jetzt erstmal schönes Demeter- Gemüse schälen und danach nen Happen essen.

Zusätzlich zu meinen oben gestellten Fragen hätte ich gern Antwort auf Folgende:
Haben sie schon mal was von der neuesten aktuellen Studie gehört?

edit Lichte: link gelöscht. Anthroposophische Propaganda wird hier nicht veröffentlicht: es handelt sich um eine Studie der anthroposophischen Alanus Hochschule.

edit Lichte: Unsinn, der nichts mit dem Artikel zu tun hat, gelöscht

Lukas Böhnlein
12 Jahre zuvor

Waldorfschulen basieren auf Steiners Anthroposophie, welche zu großen Teilen den Unterricht bestimmt. Inwieweit tatsächlich rassistische Inhalte unterrichtet werden weiß ich nicht. Ich finde es aber bedenklich, wenn Steiner als unantastbar dargestellt wird und der Rassismus von den Waldorfschulen geleugnet wird.

Selbstverständlich handelt es sich um meine persönliche Meinung, Ihre Meinung ist es ja anscheinend nicht. Gibt es eine Meinung mit Anspruch auf Allgemeingültigkeit? Das wäre ja allerhand. Im Bullshit-Bingo geht es übrigens nicht speziell um die Freie Schule Albris, falls Sie das noch nicht verstanden haben.

Ich wünsche guten Appetit!

Von der Studie habe ich nicht gehört. Geht aber wahrscheinlich in die Richtung: „Waldorfschüler sind die glücklicheren Menschen, die super Karriere machen blabla.“

Was haben die Melodiker des Jazz mit dem Thema zu tun?

Amusement
Amusement
12 Jahre zuvor

edit Lichte: Sie sind gerade rausgeflogen. Für Ihre dümmlichen Kommentare ist hier nicht der richtige Ort.

Lukas Böhnlein
12 Jahre zuvor

In den 10 Jahren meiner Schulzeit, sind mir keine rassistischen Inhalte unterrichtet/ vermittelt worden.

So jetzt ist es raus, hätte mich fast nicht getraut. Aber hm. Das war ja gar keine echte Waldorfschule. Wenn Sie schon unterscheiden, dann aber bitte konsequent. Über den Unterricht an den echten Waldorfschulen kann ich nichts sagen. Aber das ändert nichts daran, dass die Schulen auf einer rassistischen Ideologie aufbauen. Und Steiners Aussagen sind rassistisch, EGAL welche Definition Sie zugrunde legen.

„Nun ist das Internet nicht unbedingt aussagekräftig.“ stimmt. Um so wichtiger ist es Aussagen zu überprüfen und nicht einfach zu glauben.

Ich finde, es kommt schon darauf an, WAS man ruft.

„Demeter Gemüse ist wirklich besonders lecker! Schon mal verglichen mit Netto- Gemüse?“

Selbstverständlich: Der Unterschied ist gewaltig. Netto Gemüse kostet viel weniger.

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

@ Lukas Böhnlein #15

„Demeter-Gemüse“ hat ja auch eine andere Geschichte als „Netto-Gemüse“:

Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’

(…) „1935 wurde der »Reichsverband für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise« korporatives Mitglied der nationalsozialistischen »Deutschen Gesellschaft für Lebensreform« (Motto: »Die Weltanschauung der Deutschen Lebensreformbewegung ist der Nationalsozialismus«).“5 (…)

(…) „In den ersten acht Jahren des »Dritten Reiches« wuchs die biologisch-dynamische Bewegung stark an und genoß die Gunst vieler NS-Größen, etwa von Heß, Rosenberg, Ohlendorf, Baeumler, Wilhelm Frick und Robert Ley. Der biologisch-dynamische Landbau wurde in der nationalsozialistischen Presse mit auffallender Begeisterung gefeiert.“7 „Das »Dritte Reich« kann als die Zeit angesehen werden, in der die biologisch-dynamische Landwirtschaft ihre grösste staatliche Unterstützung bekam.“8

„»Demeter« feierte die militärischen Siege Deutschlands in den ersten Jahren des Zweiten Weltkrieges und lobte Hitler. Die Ausgabe von September 1939 wurde mit folgender Erklärung eröffnet: »Die Stunde der Bewährung ist angebrochen! Der Führer hat die Verteidigung der Ehre und der Lebensrechte des deutschen Volkes übernommen.« Ein Jahr später hieß es: »Das soll unser Ziel und unsere hohe Aufgabe sein, gemeinsam mit unserem Führer Adolf Hitler für die Befreiung unseres lieben deutschen Vaterlandes zu kämpfen!«“9

Die biologisch-dynamische Landwirtschaft hatte für ihre Bejahung des deutschen Angriffskrieges neben der weit verbreiteten, anthroposophischen Kriegsbegeisterung – die Deutschen konnten nun ihre in anthroposophischer Deutung „für den Menschheitsfortschritt unabdingbare geistige, kosmische Sendung“10 beweisen – wohl auch pragmatische Gründe: Mit dem Wachsen des unter deutschem Einfluss stehenden Gebiets wuchs auch die potentielle Anbaufläche für die biologisch-dynamische Landwirtschaft:

„Seit Anfang des Krieges waren Anthroposophen an der Gestaltung und Durchführung von Siedlungsplänen im besetzten Osten unter Leitung der SS beteiligt. Schon im Oktober 1939 kooperierten Anthroposophen und SS an der Errichtung eines biologisch-dynamisch geführten Lehrguts auf einem enteigneten Hof in Posen, und auch nach 1941 wurde die Mitarbeit an verschiedenen Projekten weitergeführt, mit der Genehmigung Himmlers und unter Förderung von zwei hohen SS-Führern, Günther Pancke und Oswald Pohl.

Pancke, Chef des Rasse- und Siedlungshauptamts, hielt den biologisch-dynamischen Landbau für die einzig geeignete Wirtschaftsweise »für die zukünftigen Wehrbauern und Bauern im Osten«.

Pohl war für das Netzwerk biologisch-dynamischer Höfe bei verschiedenen Konzentrationslagern zuständig, u. a. in Dachau11 und Ravensbrück. Das Dachauer Gut wurde von dem Anthroposophen und SS-Offizier Franz Lippert beaufsichtigt, der vorher Obergärtner bei Weleda gewesen war. Die SS-eigenen biologisch-dynamischen Betriebe bestanden bis zum Kriegsende.“12 (…)“

zum vollständigen Artikel – einer Zusammenfassung der Forschung des Historikers Prof. Peter Staudenmaier – mit Quellenangaben: https://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/

Lukas Böhnlein
12 Jahre zuvor

Lichte:

Ich glaube aber nicht, dass man „Nazi-Gemüse“ am Geschmack erkennt. Ist aber natürlich wichtig zu wissen, grade für die Bio-Fraktion, die ja immer Verantwortungsbewusstsein beim Einkaufen fordert.

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

@ Lukas Böhnlein #17

Du schreibst: „Ist aber natürlich wichtig zu wissen, grade für die Bio-Fraktion, die ja immer Verantwortungsbewusstsein beim Einkaufen fordert.“

In diesem Sinne noch ein weiterer Verbraucher-Tipp – „Weleda“:

Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’

(…) Fussnote 11: Im KZ-Dachau führte der ehemalige Waldorfschüler und SS-Arzt Sigmund Rascher geplant tödlich verlaufende Menschenversuche an KZ-Insassen durch. Die anthroposophische Firma „Weleda“ versorgte Rascher mit Materialien für seine Menschenversuche (vergleiche Dissertation-Staudenmaier, Seite 251).

Folgendes mag die besondere Grausamkeit Raschers verdeutlichen (Zusammenfassung von Wikipedia): Rascher führte im KZ-Dachau u. a. „Unterkühlungsversuche“ durch. Für diese Versuche liess man Versuchspersonen nackt 9–14 Stunden bei Eiseskälte im Freien stehen, deren Körpertemperatur dabei auf 27 °C absank. Als der Winter sich dem Ende zuneigte, bat Rascher Himmler um Versetzung nach Auschwitz, da es dort kälter sei. Auch sei das Gelände größer, so dass dort weniger Aufsehen erregt werde. „Die Versuchspersonen brüllen, wenn sie frieren,“ schrieb Rascher … (…)“

zum vollständigen Artikel – einer Zusammenfassung der Forschung des Historikers Prof. Peter Staudenmaier – mit Quellenangaben: https://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft/

WALDORFSCHULEN-FASCHIST
12 Jahre zuvor

WALDORFSCHULEN-FASCHIST

Bezeichnet jemanden, der ein typisches Waldorfschulverhalten aufweist.

„Der Jens is‘ vielleicht strange drauf“ „Ja, is‘ mir auch schon aufgefallen. Der is‘ auf’m besten Wege, zum Waldorfschul-Faschisten zu mutieren!“

anthroposophischer Faschismus

“Hitler, Steiner, Mussolini – Anthroposophie und Faschismus, gestern und heute

(…)

„Rudolf Steiner war ein wahrhaft idealer Vorläufer des neuen Europa von Mussolini und Hitler. Ziel dieser Schrift war es, den Geist und die Figur dieses grossen, modernen, deutschen Mystikers für die Bewegung zu beanspruchen – eine Bewegung, die nicht nur politisch, sondern auch spirituell ist – eingeführt in die Welt von den zwei parallelen Revolutionen, der Faschistischen und der Nationalsozialistischen Revolution, denen Rudolf Steiner als echter Vorläufer und spiritueller Pionier in idealer Weise angehört.“4

So das Fazit von Ettore Martinolis Artikel „Ein Vorankünder des neuen Europa: Rudolf Steiner“, in dem er vor allem die perfekte Übereinstimmung zwischen Rudolf Steiners Denken und den grundlegendsten Tendenzen des Faschismus und Nationalsozialismus im politischen, sozialen, und spirituellen Feld betont.5 Martinoli berichtet auch, dass Rudolf Steiner in seiner Wiener Periode „als Anti-Semit wohlbekannt wurde“.6

Ettore Martinoli war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der italienischen Anthroposophie. Als Rechtsanwalt verantwortete er das Zustandekommen und Fortbestehen der „Anthroposophischen Gesellschaft Italiens“ [„Società Antroposofica d’Italia“], deren Sekretär er seit ihrer Gründung 1931 war.

Martinoli sah sich in einem Kampf auf Leben und Tod zwischen Faschismus und Judentum, einem Kampf, den der Faschismus gewinnen musste, wenn er sein Ziel, ein „Neues Europa“ zu schaffen, verwirklichen wollte.

Martinoli war nicht nur Autor unzähliger Propagandaschriften gegen die „Jüdische Verschwörung“, sondern betätigte sich als Gründer und Direktor des „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ [„Centro per lo studio del problema ebraico“] auch praktisch in der Judenverfolgung, indem er jüdische Einwohner von Triest identifizierte und Listen über sie erstellte. Nach der Besetzung Norditaliens durch die Deutschen wurden Martinolis Listen und gesammelte Dokumente „das Todesurteil für Hunderte und Hunderte von Juden“, so Giuseppe Mayda.

Die Gründung der „Repubblica Sociale Italiana“, „RSI“, einem faschistischen Staat in Norditalien unter der militärischen Protektion des Deutschen Reichs im Jahre 1943, führte zu einer Beförderung Martinolis in den Apparat der RSI. Das „Zentrum für das Studium des jüdischen Problems“ wurde 1944 in „Zentrum für die Rasse“ [„Centro per la Razza“] umbenannt und seine Arbeit fortgesetzt, selbst dann noch, als Triest im Januar 1944 als „judenrein“ erklärt worden war.“

(…)“

der Artikel ist eine Zusammenfassung der Forschungsergebnisse des Historikers Prof. Peter Staudenmaier: https://www.ruhrbarone.de/hitler-steiner-mussolini-anthroposophie-und-faschismus-gestern-und-heute/

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

“Wenn die Anthroposophen in der Mehrheit wären, hätten wir längst den Faschismus.”

Wilfried Jaensch, bei einer Raucherpause im “Seminar für Waldorfpädagogik Berlin”, wo er als Dozent Rudolf Steiners “Allgemeine Menschenkunde” unterrichte.

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[…] In Hamburg soll die erste „staatliche Waldorfschule“ Deutschlands entstehen. Für die Zeit der langwierigen Kooperationsverhandlungen zwischen Hamburger Senat und Waldorfschule bieten die Ruhrbarone Senator Ties Rabe ein unterhaltsames Lernspiel. Von unserem Gastautor Lukas Böhnlein, Erstveröffentlichung bei den Ruhrbaronen. […]

trackback

[…] Standard-Antworten zu hören, wie sie der ehemalige Waldorfschüler Lukas Böhnlein in seinem „Waldorfschulen Bullshit-Bingo“ festgehalten hat. Sehr beliebt dabei: „Du hast noch nie eine Waldorfschule von innen […]

Andreas Lichte
12 Jahre zuvor

„Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’

(…)

Rassismus im Geschichtsunterricht der Waldorfschule

(…) Geschichtsepochenhefte beginnen mit „Atlantis“. Dazu sagt der Anthroposoph Richard Karutz8 – mit dem Ziel, die Vereinbarkeit von anthroposophischer und nationalsozialistischer Rassenlehre herauszustellen: „Der Nationalsozialismus ist, vielen unbewusst, tatsächlich eine geistige Bewegung, Rassenbildung und Rassenschichtung in Europa gehen tatsächlich bis in jene atlantischen Zeiten zurück, von denen Rudolf Steiner spricht.“9

Im Kapitel „Unsere Atlantischen Vorfahren“ seines Buches „Aus der Akasha-Chronik“ spricht Rudolf Steiner von „Atlantis“ und den „Rassen“, Zitat:

„Die Vorfahren der Atlantier wohnten auf einem verschwundenen Landesteil, dessen Hauptgebiet südlich vom heutigen Asien lag. Man nennt sie in theosophischen Schriften die Lemurier. Nachdem diese durch verschiedene Entwicklungsstufen gegangen waren, kam der größte Teil in Verfall. Er wurde zu verkümmerten Menschen, deren Nachkommen heute noch als sogenannte wilde Völker gewisse Teile der Erde bewohnen. Nur ein kleiner Teil der lemurischen Menschheit war zur Fortentwicklung fähig. Aus diesen bildeten sich die Atlantier. – Auch später fand wieder etwas ähnliches statt. Die größte Masse der atlantischen Bevölkerung kam in Verfall, und von einem kleinen Teil stammen die sogenannten Arier ab, zu denen unsere gegenwärtige Kulturmenschheit gehört. Lemurier, Atlantier und Arier sind, nach der Benennung der Geheimwissenschaft, Wurzelrassen der Menschheit.“10

In Atlantis findet also eine Trennung der Menschheit statt, in auserwählte Menschen – „Arier“–, die die „Menschheitsentwicklung“ voranbringen, und andere Menschen, die dem „Verfall“ preisgegeben sind. Die für ihn zwangsläufige Entwicklung fasst Rudolf Steiner in den von Helmut Zander oben erwähnten „Arbeitervorträgen“ im Jahre 1923 so zusammen:

„Auf der einen Seite hat man die schwarze Rasse, die am meisten irdisch ist. Wenn sie nach Westen geht, stirbt sie aus. Man hat die gelbe Rasse, die mitten zwischen Erde und Weltenall ist. Wenn sie nach Osten geht, wird sie braun, gliedert sich zu viel dem Weltenall an, stirbt aus. Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“11

Im Geschichtsepochenheft liest sich die Auswahl der Menschen mythologisch verklärt so – Atlantis versinkt, und, Zitat Geschichtsepochenheft:

„Nur ein geringer Teil der Atlantier überlebte die große Flut und die Erdbeben. Diese hatten sich um Manu, den Sonnengeweihten, geschart. Er war dafür ausersehen, das helle Licht der Gedanken zu entfachen. Mit 7 heiligen Rishis führte er sie nach Osten.“

Zum Vergleich Rudolf Steiner:

„Das war nach der atlantischen Flut, als diese Kolonie nach Süden ging und dort die erste Kultur der nachatlantischen Zeit begründete, die erste Kultur unserer Zeitepoche. Die fortgeschrittenen Lehrer, die da mit hinunterzogen, die ersten großen Lehrer des alten Indien, sie nennt man die alten Rishis.“12

Die „erste Kultur der nachatlantischen Zeit“ ist, wie oben ausgeführt, die „Urindische Kulturepoche“. Das Geschichtsepochenheft beschreibt wie Rudolf Steiner eine fiktive Völkerwanderung der auserwählten Menschen: von Atlantis, das laut Steiner im Atlantischen Ozean lag13, zogen die Arier nach Indien.

Die in der Waldorfschule unterrichtete anthroposophische Kulturepochenlehre ist eine rein weisse Menschheitsgeschichte, eine Geschichte des auserwählten Teils der Menschheit. Aber auch bei den Auserwählten setzt sich die „Menschheitsentwicklung“ fort: Die Höherentwicklung der Menschheit lässt sich anhand der Ausbildung der anthroposophischen „Wesensglieder“ beschreiben.

Die 9 Wesensglieder im Überblick:

1. Physischer Leib

2. Äther-, Lebens- oder Bildekräfteleib

3. Seelenleib, Empfindungsleib oder Astralleib (im engeren Sinne)

4. Empfindungsseele

5. Verstandes- oder Gemütsseele

6. Bewußtseinsseele

7. Geistselbst (Manas)

8. Lebensgeist

9. Geistesmensch (Atma)

Bei der Ausbildung zum Waldorflehrer am „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ wurden die zukünftigen Waldorflehrer auch mit der Bedeutung der „Wesensglieder“ für die „Menschheitsentwicklung“ in den aufeinander folgenden „Kulturepochen“ vertraut gemacht:

Im Fach „Kunstbetrachtung“, einer anthroposophischen Kunstgeschichte, erläutert der Gastdozent „Dr. Weiss“ [Name geändert] die Entwicklung der Steinerschen „Wesensglieder“ anhand von dafür typischen Kunstwerken: Die alten Ägyper besaßen noch ein „magisches Bewusstsein“, eine unmittelbare Verbindung zur „geistigen Welt“; bei den Griechen bildete sich die „Verstandesseele“ aus; und „um das Jahr 1413 herum begann mit der Entdeckung der Perspektive die Ausarbeitung der Bewusstseinsseele“. „Damit haben die Europäer eine Vorreiter-Rolle übernommen“, erklärt Dr. Weiss.

Im Zusammenhang mit der Perspektive präsentiert Dr. Weiss noch ein überraschendes Detail: auf nicht nachvollziehbaren Umwegen verortet er den eigentlichen Verdienst an der kulturhistorischen Leistung „Perspektive“ nördlich der Alpen, statt – wie allgemein üblich – in Italien. Aber auch das ist, Zitat Helmut Zander, „kein Unfall“, sondern Anthroposophie, Zitat „ABC der Anthroposophie“:

„Das Jahr 1413 bezeichnet nun den ungefähren Zeitpunkt, an dem sich in den Völkern des germanischen Kulturkreises die Bewußtseinsseele auszubilden begann. Sie weiter zu entwickeln ist die Aufgabe der bis in die Mitte des vierten nachchristlichen Jahrtausends dauernden Fünften nachatlantischen Kulturepoche.”14

Bis zum Jahre 3573 n. Chr. haben also die Völker des „germanischen Kulturkreises” die für die Menschheitsentwickelung alles entscheidende Funktion: die menschliche Evolution ist germanisch!

An dieser Stelle noch einmal der Historiker Helmut Zander:

„In der Konsequenz dieses Denkens lag auch Steiners Bestimmung des Judentums, das ebenfalls als evolutionshistorisch überholt galt (s. 8.3.2b), und in diesen Kontext gehören auch seine Völkerstereotypien, die gleichfalls hierarchisiert waren und die Deutschen als Avantgarde der Entwicklung sahen (s. 14.3.1a).“15

„Die Deutschen als Avantgarde der Entwicklung“: ist das damit gemeint, wenn sich die Waldorfschulen in der Öffentlichkeit so vorstellen: „Waldorfschulen als Vorreiter. Nicht mehr lernen, sondern das Richtige.“16?

zum vollständigen Artikel mit Quellenangaben und links: https://www.ruhrbarone.de/geschichte-in-der-waldorfschule-atlantis-und-die-rassen/

Hambacher
Hambacher
12 Jahre zuvor

Sehr interessant war auch ein Gespräch mit Behördenvertretern und den Waldorfschulen-Gründern (sollte noch auf DLF zu finden sein):
– bemängelt wurde, daß in Wilhelmsburg der Wissensstand ca. 2 Jahre (!) gegenüber vergleichbaren Grundschulen in Hamburg zurückliegen würde
– dann die Vertreterin der Waldorfschule: Die Kinder ließen sich (mit dem Wissensstand) hervorragend auf dem Niveau der Waldorfschule eingliedern …

Kurze Pause …. oops

… das würde aber nicht bedeuten, daß auch in der Waldorfschule das Niveau deutlich niedriger wäre …. LOL

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

„Versteinerte Erziehung“ von André Sebastiani – Übersichtsdarstellung zur Waldorfpädagogik und Anthroposophie aus dem Magazin „Skeptiker“ der GWUP – jetzt auch online bei den Ruhrbaronen:

Waldorfschule: Versteinerte Erziehung

Petition gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg

Wer die staatliche Waldorfschule in Hamburg verhindern möchte, kann jetzt die Petition bei change.org unterzeichnen:

https://www.change.org/de/Petitionen/gegen-die-geplante-staatliche-waldorfschule-in-hamburg

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[…] Waldorfschulen Bullshit-Bingo, ruhrbarone.de […]

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[…] Standard-Antworten zu hören, wie sie der ehemalige Waldorfschüler Lukas Böhnlein in seinem „Waldorfschulen Bullshit-Bingo“ festgehalten hat. Sehr beliebt dabei: „Du hast noch nie eine Waldorfschule von innen […]

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

An: Ties Rabe, Bildungssenator Hamburg

Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg

Petition von GWUP – Die Skeptiker

In Hamburg könnte es bald eine staatliche Waldorfschule geben – im Rahmen eines Schulversuchs, der im Schuljahr 2014/2015 starten soll. Waldorfpädagogik wird leider immer wieder fälschlicherweise für eine harmlose, antiautoritär-fortschrittliche Erziehungsform gehalten. Wir von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) hingegen sehen in der Waldorfpädagogik eine gefährliche Ideologie, die anti-aufklärerisches, anti-wissenschaftliches und im schlimmsten Fall sogar rassistisches Gedankengut vermittelt. Der Schaden, den eine solche Erziehung bei Kindern und Jugendliche anrichten kann, ist kaum abzuschätzen. Wir warnen daher ausdrücklich davor, der Waldorfpädagogik in Form eines Schulversuchs noch größeren Zulauf zu bescheren und ihr vielleicht sogar ein offizielles politisches Gütesiegel zu verleihen.

Die Waldorfpädagogik wurde durch Rudolf Steiner begründet und ist eng mit der Anthroposophie verbunden. Alle grundlegenden Konzepte der Waldorfpädagogik beruhen auf Steiners esoterischen Thesen, die durch moderne wissenschaftliche Erkenntnisse widerlegt sind.

Waldorfschüler werden durch den Klassenlehrer in vier Grundcharaktere (Temperamente) eingeteilt. Der Waldorflehrer soll das Karma seiner Schüler erkennen und ihren Lebensweg entlang dieses angeblichen Karmas führen. Aus dem Lehrer wird eine Führerfigur gemacht, kritisches Hinterfragen und eigenständiges Entwickeln von Ideen spielen dabei keine Rolle.

Nach Steiners Lehre wird in den ersten sieben Lebensjahren bloß der physische Leib entwickelt, das Kind ahmt angeblich nur nach, was es in seiner Umwelt vorfindet. Demgemäß steht das bloße Auswendiglernen und Wiedergeben im Zentrum des Unterrichts. Vom 8. bis zum 14. Lebensjahr soll sich ein „Ätherleib“ entwickeln, das Kind ist angeblich noch immer nicht in der Lage, begrifflich zu denken. Die Fähigkeit, Zusammenhänge kognitiv zu verstehen, wird den Kindern abgesprochen. Der Unterricht, auch der naturwissenschaftliche, soll noch reinen Erlebnischarakter haben.

Der Lehrplan der Waldorfpädagogik folgt in seinem Ablauf Steiners Kulturstufentheorie. Dahinter verbirgt sich ein Gedankengebäude mit rassistischen, sozialdarwinistischen Merkmalen. Der einzelne Mensch vollzieht demnach in seiner Entwicklung die Entwicklung der Menschheit nach. Die Entwicklung der Menschheit beginnt laut Steiner in Atlantis, befindet sich gegenwärtig in der 5. „Germanisch-Angelsächsischen Kulturepoche“ und endet mit der 7. ,der „Amerikanischen Kulturepoche“, die angeblich 5733 n. Chr. beginnt.

Wir wünschen uns eine Schulbildung, in der man die Vielfalt der wissenschaftlichen Erkenntnis vermittelt wird, anstatt sich mit der Wiedergabe alter Mythen und Märchen zufriedenzugeben. Wir wünschen uns eine Schulbildung, die Kindern Freude und Staunen über eine Welt lehrt, die man untersuchen, erforschen und verstehen kann. Wir wünschen uns eine Schulbildung, in der Kinder ermutigt werden, sich selbst, ihre Lehrer und das bisher Erforschte zu hinterfragen, zu testen und zu korrigieren. Mit der Waldorfpädagogik sind diese Wünsche nicht vereinbar. Wir fordern daher eindringlich, vom geplanten Schulversuch Abstand zu nehmen und statt esoterischer Lehren ein aufgeklärtes, modernes, wissenschaftliches Weltbild ins Zentrum der Schulbildung zu stellen.

Empfänger:

Ties Rabe, Bildungssenator Hamburg

Gegen die geplante staatliche Waldorfschule

Mit freundlichen Grüßen
[Ihr Name]

hier unterschreiben: https://www.change.org/de/Petitionen/gegen-die-geplante-staatliche-waldorfschule-in-hamburg

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

Erste deutsche staatliche Waldorfschule: Wirbt Christian Füller, taz, für die ‘Sekte’ Anthroposophie?

Regelmässig erfreut die taz ihre anthroposophischen Leser mit der Beilage „taz THEMA Anthroposophie“. Nun wirbt Christian Füller in der taz-Rubrik „Zukunft – Bildung“ für ein höchst umstrittenes Schulprojekt, die erste „staatliche Waldorfschule“ Deutschlands, als „Zukunftsmodell für das Bildungswesen“. Wirbt Christian Füller damit für die, Zitat Prof. Hopmann, „Sekte“ Anthroposophie?

Christian Füller beginnt seinen Artikel so: „Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich, was die staatliche Waldorfschule in Hamburg anlangt. Ein Rudolf-Steiner-Hasser aus Bremen sammelt Unterschriften, um die Schule zu verhindern.“ Quellenangaben – z.B. einen einfachen link – hält Christian Füller offensichtlich nicht für nötig, um die „Nachrichtenlage“ zu verbessern, stattdessen versucht er es mit einer Unterstellung: „Rudolf-Steiner-Hasser aus Bremen …“.

Nein, André Sebastiani, Gastautor der Ruhrbarone, und Initiator der Petition „Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg“ ist kein „Steiner-Hasser“. Sebastiani interessiert sich als Lehrer einer öffentlichen Schule in Bremen für „Bildung“. Irgendwann stiess er auf das Thema „Waldorfschule“ und hat sich seitdem intensiv damit auseinandergesetzt, wie bei den Ruhrbaronen hier nachzulesen ist: Waldorfschule: Versteinerte Erziehung.

Für Sebastiani steht heute fest, dass es eine Waldorfschule ohne Anthroposophie nicht geben kann. Das ist eine Schlussfolgerung, die ich als ausgebildeter Waldorflehrer ausdrücklich bestätige: alles, was in der Waldorfschule passiert, basiert letztlich auf den Vorgaben Rudolf Steiners (1861–1925), Begründer der esoterischen Weltanschauung Anthroposophie. Über den anthroposophischen Hintergrund der Waldorfpädagogik informierte ich auch Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe in einem offenen Brief, Zitat:

„(…) Die Waldorfpädagogik übernimmt die in der Anthroposophie übliche Einteilung des Menschen in ‘Wesensglieder’. Diese ‘Wesensglieder’ entwickeln sich laut Rudolf Steiner in zeitlichen Abschnitten von 7 Jahren, den ‘Jahrsiebten’. Dazu sagt Prof. Dr. Stefan T. Hopmann, Bildungswissenschaftler an der Universität Wien, im Interview ‘Man kann nicht nur ein ‘bisschen’ Waldorf sein’, Zitat:

‘(…) Lichte: noch einmal zur Jahrsiebtelehre – von 0–7 Jahre wird der physische Leib entwickelt, von 8–14 Jahre der Ätherleib, von 15–21 Jahre der Astralleib, vom 21 Lebensjahr an endlich das »Ich« – erst dann ist der Mensch ein Mensch. Was sagen Sie zu Steiners Mensch aus dem Esoterik-Baukasten?

Prof. Hopmann: Wir leben in einer freien Gesellschaft. Also hat jede/r das Recht, jeden Unfug zu glauben. Nur sollten sich Eltern, die ihr Kind einer Waldorfschule anvertrauen, darüber im klaren sein, dass sie dann einer Pädagogik vertrauen, die ein heilloses Gebräu esoterischer Glaubenssätze über Drüsen, Zahnentwicklung, astrologischen Einflüsse und ähnliches ist, das von der modernen Kinderpsychologie und der aktuellen Lehr-Lern-Forschung durchweg als durch nichts begründbarer Unsinn abgelehnt wird. Entschiedene Waldorfianer wird das nicht anfechten: Wie alle Sekten sind sie gegen widersprechende Wissenschaft immun’ (…)“

Wer sich wie Christian Füller für eine „staatliche Waldorfschule“ einsetzt, wirbt also – zumindest indirekt – für die „Sekte“ Anthroposophie. André Sebastiani warnt in der „Süddeutschen Zeitung“: „(…) eine staatliche Waldorfschule könne wissenschaftlich zweifelhafte Inhalte an Schulen salonfähig machen.“

Wer das nicht möchte, unterzeichnet einfach die Petition Gegen die geplante staatliche Waldorfschule in Hamburg

Andreas Lichte
11 Jahre zuvor

Henning Kullak-Ublick hat meinen Artikel über ihn „Henning Kullak-Ublick, der ‘Bund der Freien Waldorfschulen’, und die Glaubwürdigkeit“ kommentiert,

und gibt mit seiner „Interpretation“ von Rudolf Steiners „der Lehrer als ‘Geliebte Autorität’“ dem „Waldorfsprech“ eine neue Dimension …

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[…] Kullak-Ublick glaubwürdig, oder bietet er mit seinem „Waldorfsprech“ eine Mogelpackung an? So wie der „Bund der Freien Waldorfschulen“ dem Hamburger […]

Andreas Lichte
9 Jahre zuvor

„Gegenteil-Tag, 365 Tage im Jahr

(…)

Tabu ist, Rudolf Steiners Original-Texte als Grundlage der Waldorfpädagogik zu diskutieren, es hat den Anschein, Waldorfschulen hätten den inoffiziellen Bildungsauftrag: „Verlernt Lesen!“

(…)”

zum Artikel bei hpd, “Humanistischer Pressedienst”: http://hpd.de/artikel/10024

Andreas Lichte
9 Jahre zuvor

„‘Töne wie aus einer undichten Gummizelle!’

(…)“

zum Artikel bei hpd, “Humanistischer Pressedienst”: https://hpd.de/artikel/10216

Andreas Lichte
9 Jahre zuvor

Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash

(…) zum Artikel bei hpd, “Humanistischer Pressedienst”: http://hpd.de/artikel/10883

Andreas Lichte
9 Jahre zuvor

Steiner-Bullshit verpackt der Anthroposoph Christian Clement als „Wissenschaft“ –

und macht aus Rudolf Steiners Bullshit eine mehrbändige „kritische“ Ausgabe:

„Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: ‘Des Steiners neue Kleider’

(…)

Was Clement nun als ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’ abliefert, ist der Versuch, der Öffentlichkeit eine rein anthroposophische Sicht auf Rudolf Steiner als unabhängige Wissenschaft zu verkaufen.

Wie weit Clement in seiner anthroposophischen Heiligsprechung Rudolf Steiners geht, mit welchen letzten Mitteln er versucht, Steiner als „eigenständig“ darzustellen, überrascht dann aber doch, Peter Staudenmaier:

„Ein besonders bedauerliches Beispiel illustriert die Unzulänglichkeiten in Clements Herangehensweise. In seiner Diskussion von Steines Aneignung der fiktionalen Figur des ‘Hüters der Schwelle’ schreibt Clement, dass ‘Kritiker’ der Anthroposophie die ‘Anklage’ erhoben hätten, dass Steiner diese Figur aus einem Roman des neunzehnten Jahrhunderts von Edward Bulwer-Lytton übernommen habe. Aber dies hat nichts mit Kritik zu tun, noch viel weniger mit Anklagen; es ist eine einfache Angabe der Quelle Steiners. Es ist zugleich ein sinnvolles Beispiel für Anleihen des Okkultismus aus der fiktionalen Literatur.

Clement leugnet rundweg all dies, indem er offensichtlich den historischen Kontext ignoriert. Das ist ein sehr seltsamer Standpunkt, da Steiner offen andere Elemente aus Bulwer-Lyttons fiktionaler Literatur auslieh, so wie den Begriff ‘Vril’, und da der fragliche Roman viele unverhohlen okkulte Bestandteile enthält und ein schönes Beispiel des Viktorianischen Revivals von Themen der Rosenkreuzer ist.“16

Bulwer-Lyttons „Vril“ wird von Steiner als „Lebenskraft“ übernommen, wie auch die „in geringer Höhe über dem Boden schwebenden Fahrzeuge der Atlantier“17 in Rudolf Steiners rassistischem Science-Fiction-Trash „Aus der Akasha-Chronik“.“

zum vollständigen Artikel beim Ratgeber-News-Blog (mit Quellenangaben): https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2015/04/14/christian-clements-kritische-ausgabe-der-schriften-rudolf-steiners-ska-des-steiners-neue-kleider/

Patrick
Patrick
9 Jahre zuvor

Ich entschuldige den späten Kommentar, da ich diesen Beitrag und die Kommentare erst jetzt gelesen habe. Aber besser später als nie:

Was erwarten Sie, Herr Lichte und Kollegen, von der Gegenseite außer machtpolitische Polemik, wenn Sie auch nur machtpolitische Polemik äußern?

Insofern befinden sich hier meines Erachtens zumindest alle auf derselben Kommunikationsebene, d.h. hier redet immerhin keiner aneinander vorbei. Sachlich-wertneutrale, d.h. wissenschaftliche Analysen, ohne dass die Wahl der Begriffe und Quellen einem moralischen Zeigefinger dienen würden, was richtig sei und was falsch, lassen sich hier an keiner Stelle finden.

Nur Pech natürlich für die Gegenseite bzw. die "Waldorfler", dass sie in diesem Blog am kürzeren Macht-Hebel sitzen. So kann deren Pöbelei als "Pöbelei" bepöbelt werden bzw. eben, und da nähert sich die Pöbelei dann doch ein wenig der Propaganda, gleich direkt zensiert oder gelöscht, oder nur dann veröffentlicht, wenn eine schnittig-pöbelige Antwort darauf möglich ist.

pöbelige Grüße von einem ganz normal im Leben stehenden Studenten, der bis zur 4. Klasse eine Waldorfschule besucht hat, und ab der 5. ein Gymnasium, und dankbar ist, dass er beides erleben durfte – samt seiner jeweiligen Vor- und Nachteile.

Andreas Lichte
9 Jahre zuvor

@ Patrick #38

"ganz normal im Leben stehend" ist ja mal ein ganz besonders originelles Eigenlob. Oder? Kommt ja von einem "Ex-Waldorfschüler", was will man da erwarten …

Man muß wohl Waldorfschüler sein, um das Kunststück zu vollbringen, sich nicht deutlich von Steiners Bullshit zu distanzieren … "deutlich distanzieren" geht zum Beispiel so:

"‘Töne wie aus einer undichten Gummizelle!’

BERLIN. (hpd) Harry Rowohlt wird immer wieder öffentlich als “prominenter Waldorfschüler” genannt. Er hat aber nie eine Waldorfschule besucht. Sondern die “Walddörfer Schule” in Hamburg, was er in einem pointierten Leserbrief an die “taz” klar stellte. Bernd Durstewitz befragt Harry Rowohlt dazu in einem Telefoninterview.

Durstewitz: “Haben Sie etwas dagegen, mit der Waldorfschule in Verbindung gebracht zu werden?”

Rowohlt: “Alles. Wegen der ewigen Verwechselung habe ich mich mal mit den Schriften Rudolf Steiners beschäftigt. Da fand ich eine schöne Textstelle: ‘Der Blonde, Blauäugige ist dem Dunkelhaarigen, Braunäugigen intellektuell überlegen, weil bei Letzterem zuviel Geisteskraft in die Pigmentierung fließt’. Das wäre geeignet gewesen für ein Quellenverzeichnis von Hitlers ‘Mein Kampf’. Töne wie aus einer undichten Gummizelle!”

Was hat Harry Rowohlt da nur gelesen? Das, Zitat Rudolf Steiner:

“(…) Die blonden Haare geben eigentlich Gescheitheit. Geradeso wie sie wenig in das Auge hineinschicken, so bleiben sie im Gehirn mit Nahrungssäften, geben ihrem Gehirn die Gescheitheit. Die Braunhaarigen und Braunäugigen, und die Schwarzhaarigen und Schwarzäugigen, die treiben das, was die Blonden ins Gehirn treiben, in die Augen und Haare hinein. Daher werden sie Materialisten, gehen nur auf dasjenige, was man sehen kann, und es muss durch eine geistige Wissenschaft ausgeglichen werden. Man kann also eine Geisteswissenschaft haben in demselben Masse, als die Menschheit mit der Blondheit ihre Gescheitheit verliert. (…) Denn es ist tatsächlich so, dass, je mehr die blonden Rassen aussterben, desto mehr auch die instinktive Weisheit der Menschen stirbt. Die Menschen werden dümmer. (…)”

(…)"

weiter bei hpd: http://hpd.de/artikel/10216

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