Waltrop entwickelt sich zum Magneten für die AfD – Bürger kündigen erneuten Protest an

Alexander Gauland im März 2019 in Waltrop. Foto: Robin Patzwaldt

Obwohl die Partei gar nicht im örtlichen Stadtrat vertreten ist, ja bisher nicht einmal einen eigenen Ortsverband in der Stadt unterhält, scheint sich die AfD in Waltrop (Kreis Recklinghausen) sehr wohl zu fühlen.

Nach einer vielbeachteten Großveranstaltung im März 2019, bei der sogar AfD-Promi Alexander Gauland zugegen war, hat die Partei am morgigen Sonntag, den 24. Mai 2020, abermals die Waltroper Stadthalle für eine Veranstaltung angemietet. Die Partei will dort dann u.a. ihre Kreis-Liste wählen. Zahlreiche Demonstranten und Polizeikräfte werden auch bei dieser Versammlung vor Ort sein. Trotz der Einschränkungen durch Corona!

Und auch wenn diesmal alles offensichtlich eine Nummer kleiner ausfallen wird als 2019, kochen die Emotionen bei Lokalpolitikern und Teilen der Bevölkerung erneut hoch. Bis zu 100 AfD-Vertreter werden am Sonntag erwartet. Wie viele Mitglieder tatsächlich kommen, ist derweil natürlich noch offen.

Bekannt ist hingegen schon, dass es auf dem Marktplatz vor dem Versammlungsort der AfD zu einer Demonstration kommen wird. Angemeldet wurde laut Lokalzeitung eine Demo von bis zu 150 Kritikern der Partei. Das Ganze wird unter dem Motto „Waltrop hat keinen Platz für Rassismus“ stattfinden. Losgehen soll es vor der Stadthalle bereits um 8.30 Uhr.

Wie viele Bürger und Lokalpolitiker dem Aufruf zum Protest um diese für einen Sonntag doch recht frühe Uhrzeit tatsächlich nachkommen werden, wird ebenfalls spannend zu beobachten sein.

Viele Waltroper stören sich offenbar an dem Gedanken, dass ihre Stadt jetzt so etwas wie das neue Lieblingsdomizil der AfD in der Region werden, dass die Partei die örtliche Stadthalle für sich zu einer Art Stamm-Veranstaltungsort entwickeln könnte.

Denn schon im März 2019 betonten gleich mehrere Redner der AfD in Waltrop, wie dankbar sie der Stadt seien, dass man ihnen hier die Möglichkeit bieten würde, diese frisch renovierte, schmucke Halle für ihre Versammlung anzumieten.

Einige Nachbarstädte hatten das in ihren Hallen zuvor entschlossen verhindert. Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) sah dazu hingegen keine Möglichkeit. Man könne nicht einzeln Parteien die Nutzung der örtlichen Stadthalle untersagen, während andere diese ungehindert regelmäßig nutzen könnten, betonte sie in dem Zusammenhang.

Waltrops FDP-Vorsitzender Heinz Josef Mußhoff erklärte im Vorfeld des AfD-Kreisparteitages 2020 hingegen sehr entschlossen: „Die Hoffnung darauf, dass die bösen Geister verschwinden, wenn man sie ignoriert, ist trügerisch und in einer medialen, offenen Gesellschaft schlichtweg falsch. Der Geist kehrt ohne das Tun der Demokraten nicht zurück in die Flasche. Deshalb darf es Ignorieren oder Wegsehen für Demokraten nicht geben.“

Auch die Ruhrbarone werden am Sonntag in Waltrop vor Ort sein und über das zu erwartende Aufeinandertreffen von AfD-Vertretern und Demonstranten vor der örtlichen Stadthalle berichten.

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