Endlich gibt es sie, diese Corona-Schnelltests! Sie werden uns das Leben erleichtern, sind zweifelsohne ein wichtiger Weg aus der Corona-Pandemie. Die Sehnsucht nach mehr Normalität ist bei uns allen groß. Kein Wunder also, dass sich die Leute aktuell fast um die ersten Exemplare bei den Discountern ‚prügeln‘. Die Glücklichen, die welche ergattern, die haben großes Glück! Ja, aber warum eigentlich?
Liebe Freunde, ich sage es euch hier einmal ganz offen: Die aktuelle Selbsttesthysterie kann ich nicht verstehen!
Natürlich kann man sich in der Theorie tausend sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für die aktuell bei den Discountern erhältlichen Selbsttests ausmalen. Aber welche davon sind aktuell schon vorhanden bzw. nutzbar und rechtfertigen daher einen solchen Ansturm auf die wenigen Vorräte bei Aldi & Co.?
Außer der Möglichkeit sich selber freiwillig zu testen und dann mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gerade aktuell nicht infiziert zu sein einem lieben Freund oder Verwandten gegenüberzutreten fällt mir kein Grund ein, warum ich mir solche Tests kaufen sollte. Diese Tests sind in der aktuellen Situation noch immer nicht mehr ein nicht ganz günstiges Spielzeug.
Am Wochenende habe ich mich mit vielen Leuten in meinem Umfeld über den Sinn und/oder Unsinn dieses Ansturms auf die ersten Selbsttests unterhalten. Das Ergebnis: Niemand konnte mir wirklich einen triftigen Grund nennen, warm man sich in diesen Tagen unter großem Zeit- und Geldeinsatz darum bemühen müsste eine der ersten Packungen abzugreifen.
In der Theorie kann man viele tolle Dinge mit diesen Tests machen. In der Praxis aber scheint ihr Nutzen (noch) arg begrenzt zu sein.
Natürlich kann ich nun mit einem ruhigeren Gewissen meine uralte Oma im Pflegeheim besuchen. Das leuchtet ein. Aber sonst?
Eine größere Freiheit geben mir diese Tests noch nicht. Noch sind wichtige Fragen ungeklärt und keine zusätzlichen Freiheiten mit einem negativen Testergebnis am heimischen Küchentest verbunden.
Klar, in der Theorie kann ich mir ausmalen, dass ich, wenn ich übe solche Tests verfüge, zukünftig wieder ins Kino, die Kneipe oder aber ein Theater gehen kann. Nur, solange ich ein solches Testergebnis nicht als Handy-App oder ähnlich durch die Gegend tragen kann und sie auf Verlangen an einer Kontrollstelle verlässlich vorzeigen kann, macht das Alles doch keinen wirklichen Sinn.
Will ich vor jedem Kontrolleur an einem Veranstaltungsort frisch auf ein solches Plättchen spucken um meine höchstwahrscheinliche Gesundheit zu bescheinigen? Wie sollte das vor Ort ablaufen? Ein großes Spucken im Foyer des Kinos? So etwas wäre aktuell wohl nötig. Denn ohne Sicherheit, dass das Testergebnis nicht ausgetauscht oder manipuliert wurde, macht das keinen Sinn, schafft keinerlei Sicherheit.
Worin also bitteschön, liegt aktuell der Grund für diesen Ansturm auf die Tests? Ich kapiere es einfach nicht. Kann mir das hier vielleicht jemand erklären? Ich lasse euch in den nächsten Tagen erst einmal den Vortritt an der Discounterkasse, bis geklärt ist, was mir ein solch teurer Selbsttest konkret bringen soll….
Im letzten Frühjahr wurden Klopapier, Mehl und Nudeln gehamstert, jetzt sind Schnelltests dran. Und wie. Ich bin eben an einem Aldi vorbei vor dem schon fünf oder sechs Leute warteten.
Was deren Anwendung in der Praxis angeht, so will ich nicht ausschließen, dass das Realität wird. Nicht nach den Absurditäten des letzten Jahres.
Bei uns in Halle gab es keinen Run auf die Tests, weiß heute das Haller Kreisblatt zu berichten. Ich habe die entsprechenden Berichte am Samstag auch mit Verwunderung registriert.
am Absurdesten im letzten Jahr waren die Corona-Demos, wo Querdenker wie "ccarlton" für die Verbreitung von Viren sorgten, deren Existenz sie selber leugnen
Wenn ich mich mit meiner 4-köpfigen Familie am Wochenende mit meinen Eltern treffen wollte, bräuchte ich 6 Tests a ca. 5 Euro, d. h. ca. 30 Euro.
Und wer jetzt denkt, für die Sicherheit will ich mir das leisten, sollte bedenken, dass er nur ein bisschen Sicherheit für sein Geld bekommt.
Bei einer Zuverlässigkeit von 88 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle 6 Tests richtig funktionieren 0,88 hoch 6, d.h ca. 46,5 Prozent.
#3:
Mal abgesehen davon, dass eine von der Regierungslinie abweichende Gefahreneinschätzung keine Leugnung ist, haben weder regierungstreue, noch regierungskritische Demonstrationen zu einer vermehrten Verbreitung von Corona geführt. Entsprechende Vorwürfe gegen letztere sind politisch motiviert und faktenfrei.
Für eine excessive Verbreitung dank der vorsätzlichen Untätigkeit der Regierung haben gänzlich andere Personengruppen gesorgt, wie wir vor wenigen Tagen erfahren haben.
#5
Sie nehmen mir das Wort aus der virtuellen Feder.
Da fragt man sich, was einen Menschen wie Hans zu solchen Haßbeiträgen treibt.
Und man fragt sich, wozu er sich sonst noch so hinreißen lassen könnte.
In dieser Spaltung liegt m.E. die wesentlich größere Gefahr für diese Gesellschaft.
Warum bitteschön diese Schnelltest-Hysterie?
Weil es bei Lidl und Aldi etwas billig gibt, was es woanders gar nicht gibt.
Das Geschäftsmodell der Sonderverkaufsflächen funktioniert doch ohnehin nach dem Schema: kauft, es ist billig, egal ob ein Bedarf besteht oder nicht.
Die Hälfte der dort verhökerten Waren dürften Stehrümchenstaubfängchen sein.
Daneben verschaffen einem privat durchgeführte Tests aber immerhin die Möglichkeit gekonnt einige Regeln zu brechen – wenn man denn weiß was man da beim Testen tut. Wenn es die Tests ohne Prügelei gibt, werde ich uns welche anschaffen.
Ich brauche keinen Test um zu wissen das ich gesund bin.
@ 8: Doch, brauchen Sie. Auch wenn Sie sich gesund fühlen, heißt das nicht, daß Sie es auch sind. Sie werden doch wahrscheinlich die Krebsfrüherkennung oder die Vorsorgeuntersuchung z.B. beim Zahnarzt in Anspruch nehmen. Corona ist tückisch, weil sie evtl. keine Symptome zeigen, aber evtl. Langzeitfolgen Sie beeinträchtigen werden.
@9: Man kann natürlich auch jeden Tag zum Arzt gehen und sich durchchecken lassen, ob man über Nacht nicht eine schlimme Krankheit bekommen hat. Spätestes nach einer Woche wird der Arzt wohl Hypochondrie diagnostizieren und eine Überweisung zum Psychiater ausstellen.
@ 10: Deshalb finden Vorsorgeuntersuchungen ja i.d.R. auch in festen, sich über Jahre erstreckende Rhythmen statt. Das wissen Sie ebenso wie ich. Niemand wird gezwungen, sich selbst zu testen oder testen zu lassen. Ich halte es je nach Situation für sinnvoll, Sie offensichtlich nicht. Es ist ebenso flach wie billig, die Argumente, die Ihnen nicht passen, ins Lächerliche zu ziehen.
Ihre Art der Argumentation zeigt mir, daß Sie offensichtlich nicht an einer ernsthaften Diskussion interessiert sind. Lassen wir es also.
@ Wolfram Obermanns # 7
Wenigstens einer, der die "subversiven" Optionen der Selbsttests erkannt hat.
@Ali Mente Es gibt keine gesunde Menschen, es gibt lediglich nicht richtig untersuchte, heißt es in Medizinerkreisen.
"Es gibt keine gesunde Menschen, es gibt lediglich nicht richtig untersuchte, heißt es in Medizinerkreisen."
Dem Theorem ist Rodney Amateau zusammen mit Peter Sellers bereits 1972 in "Wo tut's weh / Where does it hurt" abschließend auf den Grund gegangen.
Was nix daran ändert, daß bei einer Virusinfektion, die manchmal erst nach 14 Tagen Symptome zeigt, ein gutes Gefühl nur geringe diagnostische Qualität bietet.
Meinen statt wissen und erleben statt denken ist die zeitgenössische, selbst verschuldete Unmündigkeit gläubiger Konsumenten und deren Hohe Priester im Marketing.
It's stupid economy, babe!