Wenn an diesem Donnerstag um 10 Uhr Klaus Brinkbäumer, Programmdirektor beim MDR, das gesamte News-Team des Senders zu einem Informationsgespräch trifft, will er vor allem über die Zukunft der wichtigen Hauptredaktion Information sprechen. Von unserem Gastautor Frederik Mayer.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhoffen sich aber auch Infos, welche Kriterien die Führung des Senders bei der Besetzung des bald freiwerdenden Chefredakteurs-Posten anlegt. Die Belegschaft erhofft sich eine Chefredakteurin mit ostdeutschen Wurzeln.
Es war die „Mitteldeutsche Zeitung“, die am 23. März 2022 zuerst meldete, dass der MDR die Verträge seiner amtierenden Chefredakteure nicht verlängern werde. Seitdem wird im Sender heftig diskutiert, wer die Redaktion führen und prägen kann. Viele sind überzeugt – zukünftig soll eine Frau mit ostdeutschen Wurzeln das Programm des MDR prägen.
Der MDR als Teil der ARD muss sich für die Gegenwart und die Zukunft optimal aufstellen. Dafür braucht es im gleichen Maße eine Vision sowie die ein tiefes Verständnis für den Osten.
Wie muss also die Chefredaktion im Jahr 2022 besetzt sein?
Ein MDR-Urgestein fasst seine vielen Gespräche mit seinen Kolleginnen und Kollegen so zusammen: „Wir wünschen uns eine Frau, die ein modernes Ostdeutschland im ganzen Bundesgebiet vermittelt.“
Dafür brauche es eine Journalistin, die das Sendegebiet kennt, im Osten aufgewachsen ist und damit die Wünsche, Ängste und Nöte kennt. Die weiß, welche Nuancen und große Entscheidungen für die Menschen in Mitteldeutschland wichtig sind: „Und die das Leben bei uns kennt, weil sie selbst hier lebt und ihren Alltag mit den Menschen hier teilt.“
Gleichzeitig brauche es einen Generationenwechsel auf der Führungsebene, damit der MDR mit neuen Impulsen und Ideen seine Zukunft gestalten kann.
Mit einer ostdeutschen Frau an der Spitze zeige der MDR dem Rest der Republik, „dass wir der Politik und Gesellschaft voraus sind. Denn auch mehr als 30 Jahre nach der Wende müssen Unterschiede zwischen Ost und West noch ausgeglichen werden“, betont die Führungskraft. Eine Programmdirektorin mit einer ostdeutschen Vita könne genau dieses Signal senden: „Damit zeigen wir ein tiefes Verständnis für die Umbrüche und Erfahrungen, die die Menschen vor, während und in den Jahren nach der Wende gemacht haben und heute immer noch machen.“
Jetzt liegt es an Programmdirektor Klaus Brinkbäumer und Intendantin Karola Wille, beim Informationsgespräch auf die Wünsche der Belegschaft einzugehen und sich zu erklären. Nur in einem „transparenten Verfahren“ dürfe diese Position besetzt werden, „nicht über die Köpfe der Belegschaft“ hinweg. Dafür sollten auch Politik und gesellschaftliche Gruppierungen Sorge tragen, die in Rundfunkrat und Verwaltungsrat eine Entscheidung mittragen müssen.
Es ist schon spät, und ich will jetzt nach einem anstrengenden Tag ins Bett gehen.
Aber nach dem gewohnt letzten Blick in die RUHRBARONE frage ich mich: Sollte dieser Text nicht eher bei den Elb- respektive Oderbaronen stehen?
Zu spät , es ist wieder eine Dame aus den alten Ländern. Was ist los mit dem MDR , traut man sich nicht auf die Wünsche der Belegschaft ein zugehen. Den letzten Ostsender übernehmen jetzt Leute die lieber Segeln gehen , als sich um Belange der Menschen in seinem Sendegebiet zu kümmern.
Trauriger Tag für alle Bürger im Sendegebiet und alle Mitarbeiter des MDR