Warum der traurige Abgang von Nico Schulz ein Weckruf für den BVB sein sollte

Nico Schulz (links) bei seiner Ankunft in Dortmund. Archiv-Foto: BVB

Aktuellen Medienberichten zufolge hat der BVB heute den Vertrag mit Verteidiger Nico Schulz gegen Zahlung einer Abfindung in Millionenhöhe aufgelöst. Damit endet bei den Schwarzgelben ein trauriges Kapitel, man könnte auch Missverständnis sagen, das im Rückblick noch einmal ein ziemlich schlechtes Licht auf die umstrittene Personalpolitik unter dem früheren Sportdirektor Michael Zorc wirft.

Nico Schulz war nämlich längst nicht der einzige personelle Fehlgriff den sich der BVB in den vergangenen Jahren leistete. Und während die Glücksgriffe bei den jungen Talenten, genannt seien hier nur die Namen Jadon Sancho, Christian Pulisic, Jude Bellingham  oder auch Erling Haaland, sich in Dortmund gerne mal direkt bei der ersten Gelegenheit wieder vom Acker machten, sobald sich der erste Erfolg einstellte, blieben den Dortmundern sportlich ‚gescheiterte‘ Neuverpflichtungen wie Thorgan Hazard, Thomas Meunier oder eben auch Schulz häufig zu lange auf der Payroll.

Dass Schulz, der den Schwarzgelben im Jahre 2019 einst über 20 Millionen Euro an Ablösesumme wert war, nun wahrscheinlich nicht nur komplett ablösefrei weiterziehen wird, er zudem sogar noch eine Abfindung erhalten soll, erscheint einem als Dortmunder in Zeiten von dringend benötigten finanziellen Mitteln, für den andauernden, harten Kampf um die Tabellenspitze mit dem FC Bayern München, umso bitterer.

Denn während der Rekordmeister aktuell mit vielen neuen, hochkarätigen Akteuren wie etwa Top-Stürmer Harry Kane in Verbindung gebracht wird, ist es in Dortmund zuletzt doch merkwürdig still geworden in Sachen prominenter Neuverpflichtungen.

Und solange einst teure Spieler wie Schulz beim BVB ohne Transferentschädigung gehen können, der Klub für umstrittene Akteure wie Felix Nmecha auf der Gegenseite über Marktwert an die Konkurrenz bezahlt, dürfte es für die Borussia nahezu unmöglich sein in absehbarer Zukunft am Ende einer Saison tatsächlich einmal wieder am Serienmeister aus München vorbeizuziehen.

Es wurde in Dortmund, trotz der Rekordeinnahmen für die sich gut entwickelnden jungen Talente, zuletzt einfach auf der Gegenseite auch viel zu viel Kohle ‚verbrannt‘, um den Zweikampf mit den Bayern auf Sicht ausgeglichener zu gestalten. Das Beispiel Nico Schulz erinnert die BVB-Fans jetzt auf traurige Art und Weise wieder einmal daran.

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