Warum „Jude“ auf Schulhöfen immer noch ein Schimpfwort ist.

Antisemitismus ist auch unter Jugendlichen ein Problem. Von unserem Gastautor Samy Bouars.

Der Schoß ist fruchtbar noch.
Der Schoß ist fruchtbar noch.

Bei verbalem Antisemitismus gibt es Parallelen zur verbalen Homophobie, die sich durch das Schimpfwort „schwul“ oder „Schwuchtel“ deutlich zeigen. Fangen wir mit dem weitaus mehr ausgesprochenen (Schimpf)Wort „schwul“ an. Seit Kindertagen wird Kindern, (in diesem Kontext vielleicht besonders männlichen) eine heterosexistische und stereotype Erziehung zuteil, die Individuen mit einem Penis zwischen ihren Beinen werden zu starken, männlichen, im Ernstfall zuschlagenden Jungen erzogen. Wen kümmert es schon, wenn sich zwei Jungen in der Grundschule schlagen? Sie folgen schließlich ihrer Natur, außerdem ist es wichtig für die Charakterbildung der heranwachsenden Männer.

Ich glaube, ich muss nicht mehr erklären wie das gesellschaftliche Idealbild eines Mädchens aussieht, dennoch gebe ich fürs spätere Verständnis einige Beispiele. Früher mussten Mädchen sich partout daran halten was man ihnen sagte, sie wurden zu Hausfrauen und Müttern erzogen, lernten das Stricken und Sticken um letztendlich ihren Mann zu beglücken. Heute ist es nicht so sehr anders trotz einigen wichtigen Reformen und gesellschaftlicher Veränderungen. Natürlich, wir treffen auf oben geförderte Tugenden in minderer Form, aber auch die Diskriminierung von Frauen geht mit der Zeit. So werden sie nun zu „selbständigen“ Frauen in Frauenberufen erzogen, immer noch sollen sie hübsch sein und als Assoziation des schönen und schwachen herhalten.

„Ey, du Judenkind!“

Kommen wir wieder zurück zum verbalen Antisemitismus und warum „Jude“ auf Schulhöfen immer noch ein Schimpfwort ist . Es ist kein Zufall, dass bei nicht-männlichen Benehmen (immer noch) Sprüche fallen wie „schwach wie ein Mädchen“, auch die vulgäreren Formen wie „Pussy“ oder gar „Fotze“ zeugen von einem Denken, das Frauen stets als Opfer und schwach ansieht. Und genau das ist die gleiche Struktur indem Jude als Schimpwort missbraucht wird, spätestens seit dem Geschichtsunterricht der 9. bis 10. Klasse weiß man das Juden Opfer, Verfolgte, gebrechliche und gehasste Menschen waren, so fällt es einem dann auch nicht schwer Sätze wie „Ey, du Judenkind – verpiss dich in deine Gaskammer! “ zu verstehen, wenn sie außerhalb jeglichen antisemitischen Konsens ausgesprochen werden.

Nun die Lösung für dieses Problem, was sich später in bewussten Antisemitismus manifestiert, ist mitnichten das moralische Ermahnen, sondern die Umstellung der Darstellung dieser Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft, der Schule, dem Fernsehen etc pp. Denn die momentane Sicht auf diese Menschen hat sie ja auch zu beantworten.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
6 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

Kann mir jemand bitte sagen, was dieser Beitrag soll? Zum einen strotzt er nur so vor Tipp-, Grammatik- und Kommafehlern, und zum anderen werden willkürlich Zusammenhänge konstruiert, um Antisemitismus zurückzuweisen. Homophobie – Machismus – Antisemitismus. Wie schön! Es gäbe da noch Rassismus, Herabwürdigung von Menschen mit Behinderungen, Beschimpfungen von Religionsgemeinschaften („Du Schweinefleischfresser!“ soll auf Schulhöfen bestimmter Berliner Stadtviertel nicht selten zu hören sein!), Beleidigungen politisch Andersdenkender, Erniedrigungen aufgrund des Wohnsitzes in bestimmten Stadtteilen – die Liste läßt sich noch um einiges verlängern; selbst die Spottgesänge auf die Anhänger rivalisierender Fußballvereine könnte mann einfügen.

Der Artikel ist in einem spätpubertierenden Betroffenheitsduktus verfaßt, für den sich jede halbwegs intelligente Schülerzeitung schämen würde. Antisemitismus ist und bleibt mehr als nur ein Ärgernis und ihm muß mit allen Mitteln entgegen getreten werden. Aber dazu bedarf es doch einiger etwas tieferschürfenden Analysen als dieses Besinnungsaufsatzes!

Robert Gorny
Robert Gorny
10 Jahre zuvor

Irgendwie fehlt mir was an dem Text.

Robert Gorny
Robert Gorny
10 Jahre zuvor

Ach, hier darf man kommentieren? Okay, mir gefällt der letzte Abschnitt am besten. Ist das von Adorno?

Samy Bouars
Samy Bouars
10 Jahre zuvor

Nein, das ist von mir .

ps : @discipulussenecae du bekommst noch eine Antwort ,aber das lässt bestimmt mit morgen auf sich warten.

Samy Bouars
Samy Bouars
10 Jahre zuvor

bis*

skatbruder
skatbruder
10 Jahre zuvor

@discipulussenecae Was spielt er sich hier auf um zu richten über die Qualität und über das Ob der Publizierung?
Die Tatsachen sind benannt worden. Der Zusammenhang ist beschrieben worden. Und schließlich wird eine Lösung aufgezeigt. Es ist etwas zum Thema beigetragen worden. Von Deinem Kommentar/Beitrag geht kein weiterer Erkenntnisgewinn aus. Schade!!!

Werbung