Was hamstern wir, wenn Rot-Grün-Rot kommt?

Verkaufsstand im VEB Gothania. Zentralbild Bez. Red. Erfurt (Böhle) Foto: Bundesarchiv, Bild 183-35765-0004 Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Im  Frühjahr 2020 haben wir alle gelernt zu hamstern: Klopapier, Tomatendosen und Kaffee stapelte sich in unsere Wohnungen. Zum Glück waren die Regale bald wieder voll. Aber was machen wir, wenn Rot-Grün-Rot kommt? 

Erst einmal die gute Nachricht: Brot wird es weiterhin geben. Nudeln auch und natürlich Hülsenfrüchte – also Linsen, Erbsen und Bohnen. Das alles hält  die Bundesregierung in großen Lagern für den Notfall, also den Tag, an dem jemand wie Janine Wissler Ministerin wird, bereit. Damit kommt man erst einmal hin, wenn es gut läuft gibt es an Weihnachten also Nudeln, wenn es sehr gut läuft und man etwas zurückgelegt hat, sogar mit Ketchup.

Klar ist aber auch: Wer Verwandte im Ausland, ist im Vorteil.  DDR-Bürger bekamen viele Textilien von Verwandten aus der Bundesrepublik. Wer also  Freunde oder Verwandte in Westeuropa, der Schweiz, Kanada oder den USA haben tut gut daran, sich jetzt schnell freundlich in Erinnerung zu rufen.  Ist der Kontakt erst einmal da, fallen die Bettelmails auch nicht so schwer.

Alkohol, edle Mode, Zigaretten, italienische Schuhe, Parfum mögen vor allem die protestantischen Grünen nicht. Die Linken halten so etwas für dekadent. Sozialdemokraten wissen gar nicht, was das ist.  Da wird es eng.  Besser eindecken. Über Benzin und Diesel müssen wir uns keine Gedanken machen: Die können durch stramme Waden und ein hippes Lastenrad ersetzt werden.

Kommen wir zur Technik. Die meisten Leser dieses Blogs dürften eine gewissen Technikaffinität haben. Aus unseren Nutzer-Statistiken wissen wir, dass mehr als jeder Dritte User ein Gerät von Apple nutzt: Die meisten ein iPhone, dann kommen die Macs und schließlich die iPads. Eine gute Wahl, keine Frage. Ruhrbarone-Leser sind kluge Menschen mit Geschmack – die hohe Apple-Quote ist also keine Überraschung. Wer kann, sollte sich also noch schnell mit Neugeräten eindecken. Apple wird darauf bestehen, in einer konvertierbaren Währung bezahlt zu werden. Ja, Tim Cook sprach zu Beginn der Corona-Krise von der Apple-Familie. Nein, er hat es natürlich nicht ernst gemeint. Wer nicht zahlen kann, ist für Cuppertino uninteressant. Ach so: Samsung und Dell werden das ähnlich sehen. Robotron gibt es nicht mehr. Geht mir euren Endgeräten sorgsam um.

Alles was fleissige Kinderhände beim Ernteeinsatz zu Klängen aus der Schallmei der deutschen Krume entreissen können, wird zur Verfügung stehen: Rosenkohl, Weißkohl, Rotkohl, Blumenkohl. Ja, es gibt gute Gründe warum die Deutschen im Ausland „Krauts“ genannt werden. Bananen, Orangen und Kiwis werden selten werden. Am besten, man nimmt Abschied, bis der Klimawandel den Anbau in Deutschland ermöglicht.

Alles zusammen muss es also gar nicht so schlimm werden: Kartoffeln und Rotkohl sind auch sehr lecker, Macs halten sehr lange und in spätestens 40 Jahren ist die Nummer eh gelaufen. Das schaffen wir schon.

 

 

 

 

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Dirk Fern
Dirk Fern
3 Jahre zuvor

Ich kann mich noch an Ende der 80er / Anfang der 90er erinnern, wie wirkmächtig damals die Angst vor dem rotgrünen Chaos war. Die SPD Stammwähler liefen damals in Scharen weg, sobald nur kurz die Grünen erwähnt wurden. Ich kann mich noch erinnern, wie die Presse den Kanzlerkandidaten Johannes Rau (NRW 54% gewonnen) mit der immer gleichen Frage traktierte: wenn es nicht für eine eigene Mehrheit reicht, gehen Sie dann mit den Grünen zusammen? Johannes Rau konnte so viel mit Engelszungen antworten wie er wollte – die SPD Stammwähler blieben aus Angst vor den Grünen zu Hause.
In Vergleich zu damals ist sie heutige Angst vor Rot-Grün-Rot nur ein leichter Lufthauch.
Ich kann mich auch noch an die Hoffnungen, die rosa Blütenträume erinnern, dass die Welt eine um so bessere werden würde, wenn Rot-Grün erst mal die Bundestagswahl gewinnen würde.
Dann kam Rot-Grün.
Was kam dann?
Deutsche Tornados bombardierten Serbien und Hartz 4 wurde eingeführt.
Und wenn ich heute die Hoffnungen von Jünglingen höre, wenn Rot-Grün-Rot erst kommen sollte – ach ja, ich erwarte nicht mehr viel.
Meine persönliche Prognose: FDP und Linke kneifen bzw. verstecken sich hinter ihren Radikalpositionen und es kommt Kenia. Dann freue ich mich schon auf die eloquente Ausrede von Kevin Kühnert warum Kenia keine große Koalition ist, und warum er trotzdem weitermacht.
Ich kann mich auch irren, und es kommt alles ganz anders – ich lasse mich überraschen.
P:S. Herr Laurin, als eingefleischter Linuxer habe ich mit Verwunderung gelesen, dass die Nutzung von Apple Produkten als Maßstab für eine technische Affinität angesehen werden kann….
Lassen wir uns alle überraschen was kommt.

sneaking_beauty
sneaking_beauty
3 Jahre zuvor

Macht Euch mal locker. Wir bekommen höhere Löhne und mit etwas Glück eine bundesweite Mietpreisbremse, dass sich auch Normalbürger und -bürgerinnen eine größere Wohnung in der Stadt leisten können. Unterm Strich bedeutet das, dass eher mehr Macs gekauft werden und nicht weniger (sage ich, obwohl ich schon "gechippt" bin, höhö). Sparen müssen wir eher, wenn die FDP ans Ruder kommt. Also mal bitte dir DDR-Keule wieder einpacken.

Dirk Fern
Dirk Fern
3 Jahre zuvor

Stefan Laurin schrieb:
"@Dirk Fern: In zehn Jahren sitzen wir an alten 486ern…"

Als alter Sci Fi Fan spekuliere ich auch gerne: in 10 Jahren ist nur noch die private Nutzung von Einplatinencomputern mit einem Stromverbrauch von unter einem Watt und Monitoren von mit einem Stromverbrauch von unter 7 Watt erlaubt – und das nur für zwei Stunden am Tag, bzw. die Strompreise werden so hoch sein, dass sich Otto Normalverbraucher gar nicht mehr leisten können wird.
Der Stromverbrauch von 486er Computern wäre dafür schon zu hoch.

Aber halt, fordern denn nicht auch auch die Linken und die Grünen den Ausbau der Digitalisierung und die Anschaffung von Laptops für Schulen?
Wenn das die Greta wüsste…….

Bochumer
Bochumer
3 Jahre zuvor

Der C64 ist ein guter Rechner…

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

Nach solchen Texten denke ich mir, OK, was der Laurin macht, ist also doch nur Satire auf allzu dummes Grünen-Bashing …

paule t.
paule t.
3 Jahre zuvor

Das ist ja interessant.

Anna
Anna
3 Jahre zuvor

@paule t. #6

In dubio pro Blödsinn.

FrankN.Stein
FrankN.Stein
3 Jahre zuvor

SUVs.
Nackensteaks für 99 Cents.
"Keine Geschwindigkeitsbegreznzung"-Schilder

Alles, ohne dass der gutbürgerlich Deutsche nicht leben kann, halt.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

@Stefan Laurin kann Satire,toll!! Wer hätte das gedacht? Ich jedenfalls nicht.

Hollis Brown
Hollis Brown
3 Jahre zuvor

Bereite mich gerade auf das kommende Wochenende vor: Kann mir hier mal jemand einen Tipp geben, bei welchem Anbieter ich einen Stromtarif bekomme, der als Energiequelle zu mindestens 75 % Kohle und Nuklearenergie (gene auch aus grenznahen Kernkraftwerken) ausweist? Selbst bei Verivox gibt es schon seit längerer Zeit nur noch diese komischen superteuren Ökostrom-Verträge.

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

#12 Auswandern. Polen,Belarus,Russland. Atom- und/oder Kohlestrom satt. Die nervigen Umweltaktivisten haben da auch eher weniger zu melden.

Albert Rech
Albert Rech
3 Jahre zuvor

Seit wann schreibt Don Alphonso für die Ruhrbarone?

thomas weigle
thomas weigle
3 Jahre zuvor

In England die von @ Stefan Laurin beschriebenen düsteren Zeiten tw.bereits angebrochen. Nur hat das nix mit den Grünen oder Klimaschützern dortzulande zu tun,sondern mit Kapitalismus in Reinkultur.

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