Die Stadtverwaltung in Gelsenkirchen hat geschlafen. Trotz Widerstandes des Gelsenkirchener Oberbürgermeisters, Frank Baranowski, und der demokratischen Parteien – SPD, CDU, Bündnis90/Grüne, FDP – wird die semiromantische Ruhrmetropole demnächst, wie Ruhrbaron Stefan Laurin es gestern formulierte, zum neuen Leningrad an der Emscher:
In Gelsenkirchen-Horst liegt die Parteizentrale der umtriebigsten marxistisch-leninistischen Avantgardepartei der Arbeiterklasse wo gibt im Universum. Seit vielen Jahren wird von diesem geschichtsträchtigen Ort in Gelsenkirchen, mit eher überschaubaren Erfolgsmeldungen, die große sozialistische Weltrevolution vorangetrieben.
Dort soll, wenn es nach dem Willen der Parteiführung geht, am 14. März 2020 eine Lenin-Statue feierlich eingeweiht werden.
Ein über zwei Meter großer, kommunistischer, Blickfang.
Gußeisern, nicht stählern, wie man vermuten könnte – wenn man die Haltung dieser Partei zu Josef Stalin kennt.
Die Ruhrbarone haben da ein paar Ideen, um das Stadtbild in Gelsenkirchen generell aufzuwerten und im selben Zug das Lenin-Denkmal, wenn es denn realisiert werden sollte, in den Schatten zu stellen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Stand der Dinge im Gelsenkirchen
Die Bezirksvertretung hatte sich, nachdem die Pläne zur Errichtung der Leninfigur bekannt wurden, klar dagegen aufgestellt: Der Kommunistenführer Lenin steht für Gewalt, Unterdrückung, Terror und schreckliches menschliches Leid. Dies alles macht ihn mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland unvereinbar und zu einem Symbol der Bekämpfung und Abschaffung unserer Demokratie.
Gelsenkirchens Stadtverwaltung hatte sich ebenfalls, allerdings aus denkmalschutzrechtlichen Gründen, gegen das Lenin-Denkmal, das früher in irgendeiner Sowjetrepublik seinen Platz hatte, ausgesprochen.
Und einen Baustopp verordnet: Auf dem Grundstück befindet sich das denkmalgeschützte ehemalige Sparkassengebäude.
Ein Gericht wies die denkmalschutzrechtliche Argumentation zurück und hat, am 5. März 2020, den Baustopp der Stadt Gelsenkirchen aufgehoben. Falls die Stadt nicht noch erfolgreich Einspruch gegen diesen Eilbeschluss einlegt, wird ab dem 14. März 2020 eine übergroße Lenin-Skulptur in Gelsenkirchen stehen.
Die Ruhrbarone hätten da zwei Vorschläge, damit das Lenin-Denkmal nicht vor Ort dominiert und das schöne Ambiente in Gelsenkirchen versaut:
Schnappi-Denkmal
Mindestens vier Meter hoch sollte das Schnappi-Denkmal sein. Es sollte die Lenin-Statue schon komplett verbergen:
Joy Gruttmann führte, Anfang 2005, mehrere Wochen lang mit Schnappi das kleine Krokodil die Single-Charts in Deutschland an. Ein weiterer, populärer, Nachfolgehit der jungen Sängerin war Ein Lama in Yokohama.
Geboren wurde die Sängerin dieser Evergreens am 6. Dezember 1995 im schönen – man kann es fast erahnen – Gelsenkirchen.
Denkmäler für lebende Personen sind eine heikle Sache, man weiß ja nicht, was da noch so kommt: Aber ein Schnappi-Denkmal (Vorlage: Das erste Foto dieses Beitrags!) mit monumentalen Maßen würde die Statue von Wladimir Iljitsch Uljanow, aka Lenin, in den Schatten stellen.
Soweit es Krokodil-Denkmäler betrifft: Da besteht, bekanntermaßen, jeher ein großer Mangel. Nicht nur in Deutschland.
Zudem käme einer der größten Künstlerinnen der Stadt die Ehre zuteil, die sie verdient.
Die Alternative zum Schnappi-Mounument:
Kreisler-Ehrenmal
Ein Kreisler-Denkmal, ebenfalls monumental und blickversperrend, wäre eine andere Option für die Stadt Gelsenkirchen. Und würde, neben seiner Funktion als Blicksperre, einen herausragenden, genialen, Künstler ehren.
Georg Kreisler ist am 22. November 2011 verstorben. Bei einem Denkmal zu seiner Person ist nicht mit zukünftigen größeren Komplikationen zu rechnen.
Für ein Kreisler-Ehrenmal gibt es gleich zwei gute Argumente.
Zum einen kann es zu diesem hervorragenden Komponisten, Sänger und Dichter (Tauben vergiften im Park) gar nicht genug Denkmäler geben.
OK, zugegeben: Ein eher schwaches Argument. In deutschen Städten vermisst man ja irgendwie auch Denkmäler zu Dwight D. Eisenhower, Hans Terofal, Hermann L. Gremliza, Karel Gott, Robert McNamara, Henry Kissinger, Georg Elser und einer Vielzahl anderer – historisch oder künstlerisch – bedeutenden Persönlichkeiten.
Ein unschlagbares Argument für das – über Crowfunding, Stiftungen, Industrie, Landesförderung, diverse EU-Töpfe und privaten Spenden zu finanzierende – Kreisler-Ehrenmal wäre hingegen der klare Bezug des Künstlers zur Stadt Gelsenkirchen.
Und seine lobenswerte Lobbyarbeit für die idyllische Emscherstadt:
Die einzige und schönste Ode an die Emschermetropole, stammte aus seiner Feder:
Ein Denkmal würde seine Verdienste um die Stadt Gelsenkirchen gebührend würdigen.
Gelsenkirchen dauerhaft aufwerten!
Ein Radikalvorschlag: Mit gleich zwei Denkmälern im Umfeld des russischen Revolutionsführers, Schnappi und Kreisler, würde das Stadtbild von Gelsenkirchen nachhaltig verschönert werden.
Und diese würden das Lenin-Denkmal im Umfeld der MLPD-Zentrale, zumindest bis zu einem erfolgreichen kommunistischen Staatsstreich in Deutschland, komplett in den Schatten stellen.
das perfide am Kommunismus und Sozialismus sit, das er seine unmenschliche Ideologie hinter Vordergründiger Humanität verstecken kann. während das rechte Gegenstück weniger von Selbstbetrug vor allem offen propagierten Darwinismus geprägt ist.
Im Kern macht das aber letztlich keinen Unterschied, weil rassistischer Völkermord nicht überall rassistisch ist, ansonsten die Mordstrukturen aber gleich bleiben.
Solange das weiter verharmlost wird bleibt das linke Modell nicht nur für die Dummen attraktiv.
[…] Denkmal in Gelsenkirchen: Schnappi statt Lenin […]
[…] Ein riesiges Kreisler- oder Schnappidenkmal […]
[…] Ein gigantisches Kreisler- oder Schnappimoument würde das Stadtbild von Gelsenkirchen in jedem Falle aufwerten. […]
[…] Gelsenkirchen brauch definitiv ein Kreisler-Denkmal! […]