Im Mai 2024 führten Regenfälle in Nordrhein-Westfalen zu erheblichen Überschwemmungen, insbesondere entlang Flüssen. Die Landesregierung stellte 10 Millionen Euro für die am stärksten betroffenen Gemeinden bereit, um die entstandenen Schäden zu beheben. Kann man nix gegen machen; aber, vielleicht ja doch.
In jedem Fall verdeutlichen auch diese Ereignisse die zunehmenden Probleme in der deutschen Wasserwirtschaft. Professorin Dr. Friederike Welter von der Universität Siegen, Mitglied der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), betont: „Obwohl Deutschland ein wasserreiches Land ist, wird es zukünftig aufgrund des Klimawandels regional und saisonal häufiger zu Wasserknappheiten kommen.“
Die EFI hat in ihrem aktuellen Jahresgutachten an die Bundesregierung die Notwendigkeit von Innovationen in der Wasserwirtschaft hervorgehoben. Empfohlen wird die Einrichtung von Reallaboren, wie sie in der Nationalen Wasserstrategie vorgesehen sind. Reallabore sind praxisnahe Forschungsumgebungen, in denen Wissenschaft und Gesellschaft gemeinsam innovative Lösungen für reale Probleme entwickeln und testen. Die sollen es ermöglichen, neue Technologien und Verfahren in der Wasserwirtschaft in einem kontrollierten Umfeld zu testen und zu optimieren.
Ziel ist es, sowohl die Wasserqualität zu verbessern als auch Nutzungskonflikte durch innovative Ansätze zu minimieren. Nutzungskonflikte sind dabei Situationen, in denen verschiedene Sektoren wie Landwirtschaft, Industrie und Haushalte um begrenzte Wasserressourcen streiten, was zu Spannungen und Interessenkonflikten führt.
Die enge Verbindung der Universität Siegen zur EFI und die aktive Beteiligung an diesen Empfehlungen unterstreichen die Bedeutung dieses Themas für Nordrhein-Westfalen und insbesondere für die Region Siegen. Durch die Entwicklung und Implementierung innovativer Lösungen kann die Wasserwirtschaft in NRW zukunftsfähig gestaltet und besser auf kommende Herausforderungen vorbereitet werden.
