Als gebürtiger Sauerländer habe ich wohl generell nur wenig Verständnis für Karnevalsfestivitäten jeglicher Art. Seit meiner Grundschulzeit habe ich mich nicht mehr verkleidet, und auf einen Rosemontags-Ausflug nach Köln, vor einigen Jahren, blicke ich mit Schrecken zurück. Trotzdem habe ich mich in diesem Jahr ins närrische Wattenscheid gewagt, um den dortigen Straßenkarneval, die Gänsereiter und ihre Gegner zu betrachten. Kein schöner Ausflug!
Am Wattenscheider Bahnhof angekommen traf ich auf ein Häuflein von 50-60 „Tierrechtsaktivisten“, die dort ihre Demonstration gegen das Gänsereiten beginnen wollten. Den Demo-Organisatoren war es wichtig, klar zu stellen, dass es sich bei ihnen um „Tierrechtler“ und nicht „Tierschützer“ handelt. Dahinter steckt die Antispeziesismus-Ideologie, die von einer Gleichheit von Mensch und Tier ausgeht. So heißt es folgerichtig in einem verteilten Flugblatt „Sie [Anmerkung: Die Tiere] müssen aus menschlichen Verfügungszwecken befreit und ihr Lebens- und Freiheitsrecht anerkannt und verteidigt werden.“ Im Alltag führt der „Antispeziesismus“ zu den seltsamsten Verrenkungen, wenn z.B. von „menschlichen Tieren“ und „nicht-menschlichen Tieren“ die Rede ist.
Die gegen das Gänsereiten Versammelten zogen gegen 13 Uhr vom Bahnhof los. Die Polizei gestattete es den Demonstranten nicht, die Straßen zu benutzen, und so schlängelte sich der Demonstrationszug auf dem Bürgersteig einmal quer durch Wattenscheid, zur Halle der Sevinghausener Gänsereiter. Bis auf wenige Pöbeleien nahmen die Wattenscheider Karnevalsfans ihre Gegner kaum wahr. Am Platz der Gänsereiter wurde die Demonstration durch eine vierspurige Straße und eine lockere Polizeikette von den Karnevalisten getrennt, dass diese sie immer noch ignorierten, störte die „Tierrechtler“ nicht, und sie skandierten weiter ihre Parolen.
Auch vom Gänsereiten selbst habe ich mir dann natürlich ein Bild gemacht. Was ist auf diesem Festplatz zu sehen? Einige hundert Personen, die zum Teil verkleidet, zum Teil stark angetrunken (Überschneidungen möglich) auf eine Wiese schauen. Auf der Wiese befindet sich ein Dutzend uniformierter Reiter, die versuchen am Hals einer toten Gans, die an einem Seil aufgespannt dort hängt, zu reißen. Ziel des Spiels ist es, der Gans den Kopf abzureißen, wer das schafft ist der neue „Gänsereiterkönig“. Nun handelt es sich beim Gänsereiten doch um ein sehr makaberes Spektakel, und man ganz sich schon fragen, warum diese Tradition in Bochum-Wattenscheid noch gepflegt wird. Gänsereitvereine aus den Nachbarstädten Essen und Dortmund haben vorgemacht, dass die Traditionspflege auch mit Gansattrappen möglich ist. Meines Erachtens wäre es auch in Bochum an der Zeit, auf Gummigänse umzusteigen, es scheint doch wirklich etwas fragwürdig, ob das Abreißen von Tierköpfen im 21. Jahrhundert noch zeitgemäß ist.
Eine andere traurige Tradition beim Wattenscheider Karneval ist, dass dort Neonazis ungestört auftreten können. Bei früheren Protesten gegen das Gänsereiten soll es zu Übergriffen von Neonazis gekommen sein. Nach diesen Angriffen wurden die Nazis fröhlich wieder in die Gemeinde der Karnevalisten integriert. Auch in diesem Jahr waren Personen aus dem rechten Spektrum anwesend, als Mönch verkleidet zum Beispiel der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen NPD mit einigen Gefolgsleuten. Allerdings konnten keine Übergriffe auf Gänsereitgegner festgestellt werden, dafür hat die Polizei die Nazis dann mittlerweile zu sehr im Blick.
In den kommenden Jahren sollten sich einige Dinge beim Wattenscheider Karneval ändern. Die Gänsereitervereine sollten noch einmal darüber nachdenken ob Attrappen nicht eine gangbarer Weg für die Zukunft sind. Außerdem ist es an der Zeit, dass sie sich klar und deutlich von ihren neonazistischen Fans distanzieren. „Gänsereiter zeigen NPD die rote Karte“ wäre eine Schlagzeile, die ich spätestens im nächsten Jahr lesen möchte. Sollte es nicht zu einer Distanzierung von Rechten kommen, ist die Bochumer Zivilgesellschaft rund um das Bündnis gegen Rechts aufgerufen, aktiv zu werden. Und auch die „Tierrechtler“ müssen sich bewegen, mit 60 Leuten war der Protest lächerlich klein, was auch am Dogmatismus dieser Szene liegt. Eine Anlass bezogene Öffnung zu anderen, auch Fleisch essenden, Linken ist notwendig um den Protest wirklich sicht- und hörbar zu gestalten.
Der Erfolg der Gegner des Gänsereitens wäre sicher größer, wenn der Protest gegen das Gänsereiten mit dem Verzehr von Gänsebraten verbunden werden würde – so kurz vor der warmen Jahreszeit ist eine letzte Wintergans sicher eine feine Sache…
Das Tierrecht ist den Tieren genauso unbekannt wie der Tierschutz. Es ist für sie also völlig schnurz ob sich ein Tierrechtler oder ein Türschützer für sie einsetzt. Dafür haben einige Tiere, sofern sie hungrig genug sind, sehr wohl Spaß daran anderen Tieren den Kopf abzureißen. Notfalls auch Menschen. Allerdings käme keines dabei auf die Idee, sich dazu auf ein Pferd zu setzen. 🙂
Ich wollte mich am Anfang des Beitrages noch auf die Seite der Protestierenden stellen, da auch mir das Reiten auf den armen Gänsen zu weit gegangen wäre….aber geritten wird ja nur auf Pferden 😉
soweit ich weiß, wird die gans abends auch gegessen. die tradition kommt übrigens aus spanien und ich hab da nix gegen. gummigänse….. son quark
@Pat Boon: Mir kommt keine Gummigans in den Bratofen. Was für eine Sauerei!!!
@Nansy_ Für die Pferde empfiehlt sich eine Anschlussverwendung als Sauerbarten. Auch ein herrliches Wintergericht!
eben.
ne jut jebratene jans ist ne jute jabe jottes!
Ich vermeide es eigentlich hier Kommentare zu hinterlassen. Leider zeigen hier auch alle wieder wes Geistes Kind sie sind. Aber diesmal kann ich es mir nicht verkneifen: Armselig. Insbesondere Herr Laurin. Sachlicher Diskurs scheint nicht möglich. Aber was will man auch von Menschen erwarten, die Kriegstraining spanischer Söldner als eigene Tradition feiern? Lese Ruhrbarone eigentlich nicht mehr- aber da ich gestern demonstriert habe wollte ich den Artikel lesen. Nu aber Schluss mit Ruhrbarone. Ess ich lieber meine vegane Pampe weiter und knutsch ein paar Bäume. Mahlzeit.
eine sportliche Betätigung wie gemacht für Neonazis.
Persönlich bin ich ja auf Seiten der Gänsereiter, aber ich möchte an dieser Stelle doch mal einen Tipp an die Demonstranten loswerden: Vielleicht erreicht ihr deutlich mehr Menschen, wenn ihr nicht gleich mit dogmatischen Konzepten wie dem Antispeziesismus um die Ecke kommt. Ein Konzept übrigens, das ich selbst als studierter Germanist erst immer im fünften Anlauf fehlerfrei buchstabieren kann.
Auf einem der Transparente stand unter anderem „Schluss mit der Herrschaft der Spezies Mensch.“ Merkt ihr eigentlich selber, wie deppert das für Otto-Normalbürger klingen muss?
Die Distanzierung bleibt übrigens vermutlich aus, weil sich beide Vereine als absolut unpolitisch bzw. neutral sehen. Das mag man heikel finden, aber sie ziehen es wenigstens konsequent in beide Richtungen (links/rechts) durch.
@Stefan, Hm lecker mit Rotkohl und Kartoffelklösse, die Beilagen sind ja schliesslich vegetarisch.
Aber mal im Ernst, last den Knallköppen doch ihr dusseliges Brauchtum.
Wobei der Spass, mit den Faschos natürlich aufhört.
Warum sollten sich die Tierrechtler gerade die Linken als natürliche Verbündete suchen? Das erste Tierschutzgesetz wurde in Deutschland am 16. August 1933 erlassen.
(https://www.zeit.de/wissen/geschichte/2013-11/nationalsozialismus-tierschutz-gesetz)
Nota bene: Nicht jeder, der lautstark gegen irgendwas protestiert, ist automatisch links oder gut oder sonst was!
Man sollte da gleich den ganz großen Schnitt machen und Karneval mit all seinen Auswüchsen komplett verbieten.
Denn was ist Karneval? Nichts anderes, als mit billigen Mitteln andere Menschen und Dinge herabzusetzen, sich als Weiße/r mit Farbe ein anderes Aussehen, möglichst gar ein schwarzes zu geben und so unsere unglückselige Kolonialzeit zu glorifizieren.
Des weiteren ist Karneval ein GAU für die Umwelt und für die physische und psychische Gesundheit.
Für die Umwelt weil während der tollen Tage überall in den Hochburgen des Karnevals die Straßen vermüllt werden.
Für die physische Gesundheit weil über die Maßen Alkohol getrunken wird, für die psychische Gesundheit weil selbst karnevalsnichtaffine Menschen davon nicht verschont bleiben und sich dem kollektiven alkoholbasierten Veitstanz kaum entziehen können.
Und natürlich ist Karneval, weder transgender noch queer, noch sonst wie politisch korrekt.
Und selbst Kinder werden schon mit Karneval angefixt. Oft genug gegen ihren Willen. Immer wieder sieht man Babys und Kleinkinder geschminkt und verkleidet. Denkt denn niemand an die Kinder?
Zeit, mit dieser Unsitte ein für alle Mal Schluss zu machen! [Sarkasmus off, sicherheitshalber…..]
@KClemens:
..aber warum denn so zaghaft? Gehen wir doch einen Schritt weiter und plädieren generell für die Abschaffung des „Brauchtums“!
Bräuche sind doch den Meinungsführern in unserer Gesellschaft generell ein Dorn im Auge – sie haben was mit Tradition zu tun (also dem Althergebrachten) und oft genug einen Bezug auf religiöse Feste (Zeremonien und hinter dem Brauch stehende moralische Ordnung). Und wenn man an die ritualisierten Abläufe bei den Schützen (das Soldatische) oder an das Studentenwesen denkt, dann muß bei jedem aufrechten Antifaschisten doch die Alarmglocken klingeln.
Das kann einem „aufgeklärten“ Menschen doch nicht egal sein [Sarkasmus off, sicherheitshalber…..]
#13 KClemens & #14 Nansy: Großartige Ideen! Ich bitte darum, sie noch ein wenig zu systematisieren, am besten mit Argumenten irgendeiner evangelischen Fraueninitiative, einem beliebigen Zentralverband einer in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppe mit irgendeinem Hintergrund oder auch einem esoterischen Abstinenzler-Verband. Ein dankbares Publikum wäre Euch sicher!
Vgl. z. B.: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/ideen-der-gruenen-heute-schon-was-verboten-12283234.html
[Sarkasmus off, sicherheitshalber…..]
Ja, so sind sie, unsere Tierrechtler. Dagegen protestieren, daß toten Gänsen der Kopp abgerissen wird (so geschmacklos ich das persönlich auch finde), aber kein Wort gegen die Neonazis im Verein; das ist offenbar ein Randproblem, das sich von allein löst, wenn wir die Herrschaft über die Erde erst fair mit den Tieren teilen.
Wenn es dann überhaupt noch Herrschaft gibt, versteht sich…
@discipulussenecae #12
Na, na! Man macht sich aber gar keine Freunde unter fanatischen Tierschützern, wenn man auf diesen marginalen Umstand hinweist und womöglich noch so weit geht fest zu stellen, daß der Tierschutzgedanke in Deutschland schon vor 1933, im Grunde von seiner Gründung an, stark vom „völkischen Gedanken“ durchdrungen war.
Inzwischen ist es übrigens unter besonders sendungsbewußten Tierschützern/Vegetariern und Veganern Mode geworden, einfach zu leugnen, daß Hitler Vegetarier war, man behauptet statt dessen, er hätte nur Magenprobleme gehabt.
Berechenbar wie der luftschlängelnde Verlauf der vierten Jahreszeit:
Die Wattenscheider Gänsereiter-Nummer aus Betroffenheit gesülzt.
Also, ich finde, man müsste den Vorreiter des Speziesismus, Peter Singer, aus dem diese Tierbetroffenheit widerkäut, immerfort grillen.
Statt eines mild gesottenen Sauerbratens, den ich natürlich auch nicht verachte.
Dann würden die jungen idealistischen Leute, also das Gänseklein, sich mal mit Peter Singers Wirken, seinem Werk ‚Praktische Ethik‘ und dessen Euthanasiepostulat auseinanderzusetzen haben.
Sowas wird ja heutzutage in der modernen, sich ethisch begründenden Veganismusdebatte, quasi leichtfertig unter den grünen Tisch gekehrt.
Vergl.:
https://www.zeit.de/1996/19/singer.txt.19960503.xml
https://books.google.de/books?
id=bmo65HF_2a8C&pg=PA108&lpg=PA108&dq=singerdebatte&source=bl&ots=UlmkqecA-o&sig=Vuo8mEJPBC6SrC-VzPOJ8kWbN7U&hl=de&sa=X&ei=PAQYU8n2D-HqygOFiYHQDg&ved=0CH8Q6AEwCQ#v=onepage&q=singerdebatte&f=false
Warum unterhaltet ihr euch eigentlich hier über die Antispe Veganer? Das die nicht ganz dicht sind sollte doch im Artikel klar genug rüber kommen, oder?
Aber, dass man mit Essen (hier Gänse) nicht spielen soll, hat wohl keiner von euch gelernt. Ich zumindest hätte keine Lust ne Gans zu futtern an der stundenlang irgendwelche Wattenscheider Bauern mit ihren Wurstgriffeln rumgezerrt haben.
Das Nazis, wir reden hier von in der NPD organisierten Kadern und nicht von irgendwelchen Kindern, beim Gänsereiten fröhlich ein- und ausgehen können scheint bei den bisherigen Kommentatoren auch wenig Widerstand zu erzeugen, wichtiger ist es ja sich gegenseitig zu versichern wie dumm man Veganer findet.
Nun ja.
@Sebastion Weiermann.
Es gibt ja auch die These, dass Veganer saudoof sind.
Weil deren Genöhle von Nazis ablenkt.
Where is the beef?
Anstatt eine emanzipatorische Gruppe systematisch mit stumpfen Argumenten schlecht zu machen, frage ich mich: Wo waren die vermeintlichen linken Ruhrbarone-Sesselpupser, um gegen die anwesende NPD vorzugehen?
Der Protest richtete sich – wie jedes Jahr! – auch gegen Neonazis und wurde durch lautstarke Antifa-Parolen deutlich gemacht. Aber die vegan hassende Ruhrbarone hat wohl dies absichtlich nicht erwähnt, um einen suggestiven Hetz-Artikel gegen Tierbefreier*innen und Tierrechtler*innen zu schreiben.
Unverantwortlich von einem „linken“ Portal, Fotos von dem Protest unverpixelt reinzusetzen.
PS: Speziesismus ist eine Ideologie, die eine Diskriminierung und Unterdrückung an Individuen aufgrund ihrer Spezies, rechtfertigt. Anstatt über die eigene ausgelebte Ideologie wie z.B. den Speziesmus zu reflektieren, ist es bequemer eine emanzipatorischen Gruppe, die Themen wie Rassismus, Sexismus, Faschismus, Antisemitismus etc. angehen, braun einfärben zu wollen.
Anna: Wann haben wir uns jemals selbst als „linkes Portal“ beschrieben? Und wem es zu peinlich ist, sich als Tierrechtler zu outen, der sollte es sein lassen. Darauf eine Frikadelle!
Liebe Anna,
nur zu den Fotos: Der Veranstalter selbst hat am Montagabend noch Fotos von den Demonstranten, an die anwesende Presse, verschickt auf denen niemand verpixelt war. Deswegen habe ich das auch als Problemlos angesehen.
Anna.
Ich danke zur Belehrung des Speziesismus‘.
Du gebrauchst im Irrtum Kinderworte: ‚Ideologie, Diskriminierung, Unterdrückung, Rassismus, Sexismus, Faschismus.‘ Usf.
Also, mein Ding ist:
Ich lasse mich nicht mit Tieren gemein machen.
Obschon die Pferde immer die dickeren Köppe gehabt haben sollen. Wie mein Mathelehrer immer sagte.
Anna.
Ich wünsche Dir die blaue Blume der Erkenntnis, Anna Blume.
Die blaue Narzisse kannste abgrasen und fressen. Nur – da ist kein Fleisch dran.
Ansonsten:
Keep ironic.
Gottseidank sind auch ein paar von der NPD mitgelaufen – sonst hätte man sich womöglich noch mit dem Auftreten der Tierbefreier*innen, Tierrechtler*innen und Autonom*innen beschäftigen müssen. Wie das vor zwei Jahren ausgesehen hat, kann man hier auf youtube*innen sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=cE63_HtUxlI
Dafür, daß ich einen Beitrag von Pro7*innen verlinkt habe, entschuldige ich mich jetzt schon bei den Ruhrbaron*innen…. 😉
@Nansy: So wie Reporter, Polizisten und Autonome aussehen ist das schon deutlich länger als zwei Jahre her. Tippe auf Ende der 90er. Der Link zu Pro 7 sei dir aber verziehen.
btw: Also, dass der „Sport“ ein bisschen ekelhaft ist sieht man mmn schon in dem Video.
@Sebastian Weiermann:
Über Geschmack bei sportlichen Aktivitäten läßt sich gut streiten – so wie zwei Boxer – die sich die Birne bearbeiten – nicht unbedingt zu meiner bevorzugten Sportart gehören, so steht auch das Gänsereiten nicht unbedingt auf meiner Liste. Trotzdem sehe ich hier keinen Grund einzuschreiten.
Der Hinweis auf die Anwesenheit von Neonazis bei einer Demostration taugt aber nicht unbedingt für die Diskreditierung der einen oder anderen Seite. So haben Dortmunder Neonazis im letzten Jahr im Internet zur Teilnahme am Tierschutz-Protest gegen den Circus Universal Renz aufgerufen:
https://www.ruhrbarone.de/dortmund-nazis-rufen-zur-teilnahme-an-tierschutz-demo-auf
Auch Demonstrationen gegen das Rauchverbotsgesetz in NRW haben Neonazis versucht, für ihre Sache umzufunktionieren.
Man kann sich bei Demostrationen die Mitläufer nicht immer aussuchen…
@ #21 Anna,
um welche emanzipatorische Gruppe geht es hier? Es hingen schließlich keine weiblichen Gummipuppen an der Strippe.
Ich hoffe doch sehr, Du möchtest jetzt nicht für die Emanzipation der Tiere und deren gleiche Rechte wie für Menschen „kämpfen“.
Gleiche Rechte wie für Menschen kann es nur dann geben, wenn Tiere auch die gleichen Pflichten wie Menschen haben.
Das würde dann bedeuten, daß ein beißender Hund vor Gericht zu erscheinen hat, und nicht das Herrchen/Frauchen. Denn Herrchen/Frauchen hat im ja beigebracht, daß er nicht wahllos in der Gegend herumzubeißen hat.
Wie gehen wir dann mit Wildkatzen um, die Vögel in Nachbars Garten jagen?
Wie mit Wildtieren in der Stadt? Müssen Wildschweine in Berlin-Spandau sich an die STVO halten? Und gibt es Mutterschutz für Tiere?
Fragen über Fragen…..
@ # 28 KClemens
Emanzipatorisch muss nicht zwingend was mit der Frauenpolitik/Feminismus zu tun haben. Herrschaftsstrukturen erkennen/aufklären/abschaffen und sich aus der Machtstruktur befreien und das betrifft nicht nur den Sexismus!
Machtsrukturen wären auch „Herrchen/Frauchen“ und ein Hund wie auch andere Tierarten sind domestiziert, d. h. wurde nach der Vorstellung des Menschen gezüchtet und abhängig/gefügig gemacht.
Wahrscheinlich kannst du mit deinem Mainstream-Wissen nicht mal zwischen Tierschutz, Tierrecht und Tierbefreiung unterscheiden?
Kein Frauchen!
PS: Zu „Gleiche Rechte für alle“: Alle Menschen sollen gleich behandelt werden. Wir nehmen ein Seil an dem sich alle hochziehen sollen. Nur was ist mit den Menschen, die eine physische Einschränkung haben?
Oder: Tiere nicht unsere Sprache sprechen und sich nicht mit uns an einem Tisch setzen können, um ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen.
Die Pferde werden gegen ihren Willen in diese schändliche Mordtat hineingezogen, obwohl sie selber Vegetarier sind, vielleicht sogar vegan leben. Weil sie sich aber dem grausamen Akt nicht verweigern, klebt an ihren Hufen auch Blut. Im Veggiehimmel werden sie bestimmt danach gefragt. Die Reiter kommen natürlich erst gar nicht dahin. Soviel steht fest.
@Helmut Junge: Wer will schon in den Veggiehimmel? An keinem Ort ist die Konzentration hysterischer Bürgerkinder höher 🙂
@Stefan Laurin, Ach was, wenn die unter sich sind, zerfleischen die sich doch gegenseitig.
Nur die einseitige Küche schreckt mich ab. Einseitig ist nie gut, macht krank im Körper und im Geist.
@KClemens: Na, jetzt bist Du aber abgewatscht worden – das kommt davon, wenn man sich mit den Anhängern eines Glaubenssystems, einer Lehre, oder einer Ideologie (Zusammengefaßt unter „-ismus“) anlegt. Da wird dann nicht mehr fein ziseliert, sondern mit dem dicken Pinsel aufgetragen 😉
Da kannst Du noch froh sein, daß dir mit deinem „Mainstream-Wissen“ nur vorgeworfen wird, nicht mal zwischen Tierschutz, Tierrecht und Tierbefreiung unterscheiden zu können. Hätte ja noch schlimmer kommen können – zum Beispiel mit dem Vorwurf nicht zwischen Veganern, Vegetariern, Pudding-Vegetariern, Pescetariern, und Flexitariern unterscheiden zu können.
Wir alle mit unserem Mainstream-Wissen können hier garnicht mitreden und müssen uns schon deshalb fügen….
@Nansy @KClemens: Solange das Mainstream-Wissen ausreicht, um zwischen gebratenem, gekochtem und gegrilltem Fleisch zu unterscheiden, kommt man doch damit klar 🙂
@Stefan, das ist ein wenig schlicht gedacht. Mindestens gehört auch das Wissen dazu, in welchen Monaten Austern geschlürft werden dürfen. In den Monaten mit R oder ohne R ? Wie knackt man einen Hummer? Und man sollte ein echtes Wiener Schnitzel von einem Schnitzel Wiener Art unterscheiden können.
@#33 | Nansy
Ja, ich fühle mich auch furchtbar schuldig, mal sehen ob ich noch eine kritische Gegenrede zustande bekomme, ohne dabei zu stammeln……….. 🙂
@#34 | Stefan Laurin
Das kann ich hervorragend. Allerdings, als gestandene Frau und Teilzeit-Hausfrau kann ich auch hervorragend zwischen, gedünstetem, gekochtem, und gegrilltem Gemüse unterscheiden.
Männer hingegen, sollen das angeblich nicht so gut können……. 😉 (kleiner Scherz am Rande)
@ #29 Anna,
>>> Emanzipatorisch muss nicht zwingend was mit der Frauenpolitik/Feminismus zu tun haben. Herrschaftsstrukturen erkennen/aufklären/abschaffen und sich aus der Machtstruktur befreien und das betrifft nicht nur den Sexismus! <<<>> Machtsrukturen wären auch “Herrchen/Frauchen” und ein Hund wie auch andere Tierarten sind domestiziert, d. h. wurde nach der Vorstellung des Menschen gezüchtet und abhängig/gefügig gemacht. <<>> Wahrscheinlich kannst du mit deinem Mainstream-Wissen nicht mal zwischen Tierschutz, Tierrecht und Tierbefreiung unterscheiden? <<>> Kein Frauchen! <<>>PS: Zu “Gleiche Rechte für alle”: Alle Menschen sollen gleich behandelt werden. Wir nehmen ein Seil an dem sich alle hochziehen sollen. Nur was ist mit den Menschen, die eine physische Einschränkung haben? <<>> Oder: Tiere nicht unsere Sprache sprechen und sich nicht mit uns an einem Tisch setzen können, um ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. <<<
Wie schon gesagt, schade, daß Sie nie Frauchen waren, sonst wüssten Sie genau, daß Tiere sich sehr deutlich gegenüber den Menschen artikulieren können.
Und das ganz ohne Worte!
@Clemens, dass kann ich als langjähriges und immer noch aktuelles Herrchen nur bestätigen.
Im Januar tickerte durch fast alle Medien, dass sich in Deutschland Männer fast doppelt soviel Fleisch gönnen wie Frauen. (♂: 1.100g Fleisch/Woche, ♀: 600g Fleisch/Woche)
Gestern war Weltfrauentag. Da hätte man in Wattenscheid schön dafür protestieren können, dass Frauen genauso viel Fleisch essen sollen wie Männer.
Ach herrjeh! Da sind ja meine ganzen Zwischenkommentare im Nirvana gelandet.
Also auf ein neues:
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Emanzipatorisch muss nicht zwingend was mit der Frauenpolitik/Feminismus zu tun haben. Herrschaftsstrukturen erkennen/aufklären/abschaffen und sich aus der Machtstruktur befreien und das betrifft nicht nur den Sexismus!
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Emanzipation kann immer nur von den Betroffenen selbst eingefordert werden.
Tiere sind durchaus „emanzipiert“ genug, sich gegen Menschen zu wehren.
Hunde beißen, Katzen kratzen, Pferde treten, der Papagei hackt, und der Kanari scheißt einem auf die Bluse oder das Hemd.
Die brauchen keinen Menschen, der ihnen ihre Hilfe anbietet.
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Machtsrukturen wären auch “Herrchen/Frauchen” und ein Hund wie auch andere Tierarten sind domestiziert, d. h. wurde nach der Vorstellung des Menschen gezüchtet und abhängig/gefügig gemacht.
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Schon das erste Tier, das von Menschen domestiziert wurde, dürfte gut behandelt worden sein, sonst wäre es nämlich einfach abgehauen, nachdem es zugebissen hätte.
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Wahrscheinlich kannst du mit deinem Mainstream-Wissen nicht mal zwischen Tierschutz, Tierrecht und Tierbefreiung unterscheiden?
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Oh das kann ich sehr gut. Mit meinem Mainstream-Wissen weiß ich aber auch,
das auch Pflanzen, Blumen und Bäume sich aggressiv gegen Fraßfeinde schützen, in dem sie Gifte ausbilden. Darüber hinaus können auch Pflanzen, Blumen und Bäume mit einander kommunizieren.
Brauchen die jetzt auch eine Hilfe zur Emanzipation?
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Kein Frauchen!
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Schade, von Tieren kann man eine ganze Menge lernen.
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PS: Zu “Gleiche Rechte für alle”: Alle Menschen sollen gleich behandelt werden. Wir nehmen ein Seil an dem sich alle hochziehen sollen. Nur was ist mit den Menschen, die eine physische Einschränkung haben?
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Erstens sind nicht alle Menschen gleich, noch einmal die ohne physische Einschränkungen. Deshalb bezieht sich die Gleichheit, die im GG garantiert wird, auch nur auf die Gleichheit, wie der Staat alle seine Bürger in Staatsangelegenheiten zu behandeln hat.
Jemandem, mit der Absicht ihn „gleich“ behandeln zu wollen, und ihm dann eine Aufgabe stellen, die er gar nicht lösen kann, ist nicht nur Diskriminierung, sondern aus meiner Sicht eine glatte Mißhandlung.
Das heißt, wenn alle sich am Seil hochziehen sollen, passe ich das Seil an, oder helfe demjenigen mit physischer Einschränkung.
Keineswegs lasse ich ihn (oder sie) vor dem Seil stehen. So nach dem Motto: Es sollen ja alle gleich behandelt werden!
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Oder: Tiere nicht unsere Sprache sprechen und sich nicht mit uns an einem Tisch setzen können, um ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen.
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Wie schon gesagt, schade, daß Sie nie Frauchen waren, sonst wüssten Sie genau, daß Tiere sich sehr deutlich gegenüber den Menschen artikulieren können.
Und das ganz ohne Worte!
@#39 | der, der auszog
Im Januar tickerte durch fast alle Medien, dass sich in Deutschland Männer fast doppelt soviel Fleisch gönnen wie Frauen. (♂: 1.100g Fleisch/Woche, ♀: 600g Fleisch/Woche)
Gestern war Weltfrauentag. Da hätte man in Wattenscheid schön dafür protestieren können, dass Frauen genauso viel Fleisch essen sollen wie Männer.
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Das passt nicht in die neue Religion. Deshalb wird ja gefordert, daß die Männer so wenig Fleisch essen sollen wie die Frauen. Und die Frauen sollten möglichst ganz auf Fleisch verzichten.
Noch was zu Religionen, weil heute Sonntag ist:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article125582570/Gott-ist-tot-es-lebe-Bio.html
@der, der auszog, denjenigen Frauen, die aus Gleichheitsgründen, oder auch einfach nur aus Appetit, genau soviel essen, wie Männer, denen sieht man es nach kurzer Zeit an.
Denn siehe, wie @KClemens es wunderbar einfach formuliert: „Erstens sind nicht alle Menschen gleich, noch einmal die ohne physische Einschränkungen. Deshalb bezieht sich die Gleichheit, die im GG garantiert wird, auch nur auf die Gleichheit, wie der Staat alle seine Bürger in Staatsangelegenheiten zu behandeln hat.“
Von diesem Satz könnten viele Zeitgenossinnen sehr viel lernen, wenn sie wollten.