Wechselt Eure Autoversicherung. JETZT

Gerade wollte ich meine Autoversicherungsrechnung für das kommende Jahr bezahlen. Ich bin bei der DEVK in Essen. Dabei fiel mir auf, dass zwar der Betrag für die Haftpflicht gesenkt wurde, weil ich schadensfrei fahre. Dafür stieg aber der Betrag für die Vollkasko – um einen ähnlichen Betrag.

Ich habe mich beim DEVK-Call-Center erkundigt, warum das so ist und erhielt zur Auskunft, dass meine Regionalklasse hochgestuft worden sei, weil in meiner Gegend haufenweise Unfälle passieren würden. Auf Nachfrage hieß es, das würden alle Versicherungen so machen. Alle Versicherungen hätten in meinem Ort die gleiche Regionalklasse.

Ich wohne auf dem Land. Hier kenne ich fast jeden Unfall persönlich. Hier passiert nix. Ein Blechschaden ist hier tagelang Ortsgespräch.

Deswegen fiel es mir schwer zu glauben, dass die Regionalklasse wegen vieler Unfälle anderer Leute gestiegen sei, und ich deswegen mehr zahlen soll.

Ein einfacher Preisvergleich brachte dann auch heraus, dass diese Aussage Unfug war. Die Regionalklassen können bei den Versicherungen voneinander abweichen. Die Versicherungen legen also selbst die Klassen fest, in die sie ihre Kunden einstufen.

Gut. Da hat das DEVK-Call-Center dann wohl Mist erzählt.

Ich habe nochmal da angerufen und gefragt, ob die Versicherung bereit ist, über den Preis zu sprechen.

Besonders verwundert hat mich, dass ich in der Schadensfreiheitsklasse (SF) 13 bei 45 Prozent liegen sollte, obwohl in der SF 13 eigentlich max 40 Prozent üblich sind. Da wäre doch sicher Spielraum, um mich als Kunden zu halten, sagte ich.

Den Unfug wegen der Regionalklassen lies ich mal unberücksichtigt. Wer wird schon gerne beim Behumpsen erwischt.

Ich erhielt als Auskunft: Nein, das sei man nicht. Die DEVK wolle nicht verhandeln.

OK. Ich bin nicht Chef der DEVK. Das Call Center wird schon Gründe haben, warum sie die Preispolitik so fahren, wie sie sie fahren.

Ich habe jetzt meine beiden Wagen auf jeden Fall zu einer anderen Versicherung gebracht und spare damit knapp 300 Euro. Ich denke, ich werde meinen Eltern und meiner Frau auch sagen, dass es sich lohnt, mal einen Preisvergleich zur KFZ-Versicherung zu machen. Und zu wechseln.

Das geht noch bis zum 30. November, das Wechseln für das kommende Jahr.

Man muss nicht stumpf immer die Versicherungs-Rechnung bezahlen. Wenn man sieht, was die anderen anbieten, wird es billiger.

P.S. Lustig, dass mir die DEVK Essen mit ihrem Call Center geholfen hat, 300 Euro zu sparen. Wenn die nicht versucht hätten, mich zu beschmieren, hätte ich nie die Versicherung gewechselt.

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crusius
crusius
13 Jahre zuvor

Wer nicht auf dem Land wohnt, kann auch einfach Bahn fahren. 😉

Michael Döring
Michael Döring
13 Jahre zuvor

Ein paar fachliche Anmerkungen:
Die Typ- (=Auto) und Regionalklassen (=Zulassungsbezirk) werden bundeseinheitlich von einem unabhängigen Treuhänder festgelegt. Jeweils für die Bereiche Haftpflicht, Teilkasko und Vollkasko.
Insofern ist die Aussage der zitierten Versicherung grundsätzlich richtig.
Richtig ist aber auch, daß Versicherungen diese Regeleinstufungen nicht übernehmen müssen und davon abweichen können (=Ausnahme).

Zu den Prämien. Versicherungen sind Händler und kaufen bei Großhändlern (Rückversicherer) ein. Auch da gibt es feste Kalkulationsgrundlagen.
Was man fast Nirgends liest:
Bis 1990 waren Versicherungsbedingungen ziemlich einheitlich. Man konnte ganz einfach nur den Preis vergleichen und fertig.

Heute gibt es rund 50 qualitative Unterschiede und die sollte man bei der Auswahl der Versicherung berücksichtigen. Inzwischen also eine Sache für Fachleute mit entsprechenden EDV-Programmen. Spanne wie überall 100 Prozent, aber bitte auch auf die Leistungen achten.
So wird im Schadensfall beispielsweise unterschiedlich zurückgestuft, nur weil oben angesprochen.

In den Medien wird darüber nicht berichtet, weil das kein Journalist blickt und Einer vom Anderen abschreibt. Artikel wie den von Georg Kontekakis findet man um diese Jahreszeit serienweise. Sind sind schnell und weitgehend ahnungslos abgefasst und werden von 40 Millionen PKW-Eigentümern gerne gelesen.
Im Folgejahr holt man die olle Karmelle wieder hoch und schreibt sie etwas um.

Das auch die Empfehlung von Autoversicherungen in die Hose gehen kann hat 2010 FINANZTEST erfahren. Dort hat man 2009 einen Holländer (Ineas) als besonders preisgünstig benannt und so für den blind vertrauenden Verbraucher mit dem Testat der Stiftung Warentest geadelt.
Der Versicherer hat sich Mitte 2010 in seiner Heimat den Niederlanden unter Zwangsaufsicht gestellt (Insolvenz) und sein Deutschlandgeschäft unterjährig beendet.
Mit Glück war nur die Prämie für den Rest des Jahres weg, mit Pech der Kaskoschaden unbezahlt.

Trau, schau wem.
Und bitte nicht jedem Stammtischbruder und jedem Journalisten glauben.
Hat schon bei den Aktien nicht geklappt, oder lernt ihr nie?

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