Weiße Rose: 71. Todestag der Geschwister Scholl

Mahnmal für die Weiße Rose in München. Quelle: Lizenz: gemeinfrei
Mahnmal für die ‚Weiße Rose‘ in München. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei

Heute auf den Tag genau vor 71 Jahren wurden Sophie und Hans Scholl, aufgrund Ihres Engagements gegen den Nationalsozialismus in der Widerstandsgruppe ‚Weiße Rose‘, in München hingerichtet.

Sophie, die 1921 in Forchtenberg geborene Gegnerin des Hitler-Regimes wurde am 18. Februar 1943 zusammen mit ihrem älteren Bruder Hans bei einer Flugblattaktion, bei der sie in der Münchner Universität ca. 1700 regimekritische Flugblätter verteilten, entdeckt und sofort festgenommen.

Bereits vier Tage später, am 22. Februar, wurden sie in München vom Volksgerichtshof unter Vorsitz des aus Berlin angereisten Richters Roland Freisler wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat [und] Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt.

Noch am gleichen Tag, eben heute vor 71 Jahren, wurden die Geschwister im Strafgefängnis München-Stadelheim gemeinsam mit dem am 20. Februar festgenommenen Christoph Probst vom Scharfrichter Johann Reichhart am späten Nachmittag mit der Guillotine enthauptet.

Auch das ist heute sicherlich mal einen Gedanken wert, an einem scheinbar so ganz normalen Samstag in Deutschland im Februar des Jahres 2014…

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Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

Die Ruhrbarone sind eine der Wenigen, die heute an die Weiße Rose erinnern. Kein Wunder da wir Deutsche vor allem eher dem Schuldkult huldigen als einer wahrhaftigen Erinnerungskultur.

Man kann auch eine Gesellschaft daran beurteilen wie sie mit ihrer Vergangenheit um geht. Hier in Deutschland ist es die kollektive Verurteilung aller.

Wir haben noch viel Raum für echtes und ehrenvolles Andenken. Jenseits von permanenter Anklage und Selbstverurteilung.

Erst wenn wir diesen Raum mit Andacht ausfüllen, werden wir ehrlich gedenken.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Robin,
danke für die Erinnerung!!!

Murphy42
Murphy42
10 Jahre zuvor

Andreas, so richtig verstehe ich deinen Kommentar nicht. Möchtetst du aussagen, dass wir mehr an die WiderstandskämpferInnen erinnern sollen, statt die Millionen von Mitgliedern der NSDAP und all die vielen die mitgemacht haben zu thematisieren?
Wenn dem so ist, dann wäre es vieleicht sinnvoll, du überlegst noch mal wie viele Menschen denn Widerstand geleistet haben, und wer und wie viele eigentlich alles mitgemacht haben und wie groß die Unterstützung für die Nazis in der deutschen Bevölkerung war. Danach können wir uns gerne wieder darüber unterhalten wie dem kleinen aber feinem Widerstand zu gedenken ist.

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

@Murphy42

Die echte Mehrheit der Deutschen waren weder Kriegstreiber noch Judenmörder. Unsere Erinnerungskultur verurteilt aber alle Deutschen. Das ist und wahr ein Fehler. Es ist Unrecht.

Das die Erinnerungskultur in Deutschland eine totale Fehlentwicklung siehst Du u.a. an folgenden Situationen als Beispiele:

1. Bei einer Demo verlangt die Polizei dass die Flagge mit dem Davidstern vom Balkon eingeholt wird. Sie könnte die Demonstranten provozieren. Die Demonstranten waren keine Neo-Nazis!

2. In deutschen Wohnzimmern werden übelste Haßsendungen gegen Juden empfangen. Über arabisch-muslimische Kanäle per Satellit. Deutschland schaut zu.

3. Mit deutschen Steuergeldern wird antisemitische Schulliteratur in palest. Schulen gefördert. D.h. Du und ich haben wahrscheinlich für Judenhetze gezahlt.

4. Eine Organisation kann heute öffentlich wieder zum Holocaust, zur weltweiten Vernichtung aller Juden aufrufen. Sie nennt sich Hamas. Wir unterstützen sie wieder indirekt durch unsere Steuergelder.

5. In Deutschland kann man wieder „Du Jude“ als Schimpfwort benutzen. Und öffentlich den Staat der Juden als Kindermörder beschimpfen.

Es gibt noch unzählige weitere Beispiele dass unsere Erinnerungskultur in die absolut falsche Richtungen gegangen ist.

Eben, weil sie teilweise auf Unrecht aufgebaut ist.

P.S. Hitler hatte in der letzten freien Wahl im Nov. 1932 einen ca. Wahlverlust von 10% zu beklagen und kam nur noch auf ca. 33 %. 67% der deutschen Wahlberechtigten wählten andere Parteien. Wenn alle Deutsche so böse und schuldig waren, warum wählten sie ihn nicht unter freien Umständen zum Reichspräsidenten 1932. Er verlor gegen Hindenburg.

Wenn wir über unsere Vergangenheit richten, sollten wir eher aufrichten.

Leseempfehlung um die damalige Zeit vor der Shoa besser zu verstehen:

„Hitlers Weg: Eine historisch-politische Studie über den Nationalsozialismus.“ von Theodor Heuss, gehört zu den verbotenen Büchern

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

In Dorsten erinnern drei Schulen an Widerstandskämpfer aus der Zeit des Dritten Reichs, u.a. die Geschwister Scholl Schule auf der Hardt. Auf dem Schulhof befindet sich eine 3,60 Meter hohe Erinnerungssäule für die Weiße Rose der Dorstener Künstlerin Tisa von der Schulenburg, die 2001 verstarb und unzählige nachdenkenswerte Spuren im Ruhrgebiet hinterlassen hat.

Tisas Bruder Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg war selber Widerstandskämpfer, der zum inneren Zirkel um Stauffenberg gehörte und nach dem misslungen Attentat am 10. August 1944 gehenkt wurde.

Zurück zur Säule. Sie ist von unten nach oben zu lesen und zeigt die Entwicklung in Deutschland, die zum Widerstand der Geschwister Scholl führte. Im unteren Bereich sind Arbeitslosigkeit, Straßen- und Saalkämpfe dargestellt. Darüber der Spruch „In Not und Verzweiflung verfiel das Volk dem Verführer“ Der folgende Abschnitt beschreibt den Krieg, das Elend an der Front, in der Heimat und den Konzentrationslagern. Darüber steht der Spruch „Es lebe die Freiheit“ mit den Namen der Münchener Widerstandskämpfern. Am Ende der Säule, also an ihrem Kopf befindet sich das Emblem der Weißen Rose, sowie die Darstellung eines Menschen unter dem Fallbeil und dem Text „Sie wurden hingerichtet am 22.2.1943“

Wer sich die Säule anschauen möchte kann das im Internet unter:
comment image

Einen besseren Eindruck gewinnt man allerdings bei einer Besichtigung vor Ort (Nonnenkamp 22, Dorsten), den man ganz gut mit einem Besuch im Jüdischen Museum Westfalen (Julius-Ambrunn-Straße 1) ergänzen könnte.

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

Nachtrag:

Hitlers Weg von Theodor Heuss, gehörte zu den verbotenen Büchern der Nazis! Es war 1932 der Renner, wurde in einem Jahr mehrmals aufgelegt. Geschrieben vom zukünftigen ersten Bundespräsidenten der BRD.

Das Buch ist leider in Fraktur „geschrieben“.

Andreas Lichte
10 Jahre zuvor

@ Andreas Irmer #4

wie viel % der Bevölkerung müssen Ihrer Weltsicht nach denn „Kriegstreiber“ oder „Judenmörder“ sein, damit man von einer Verantwortung Deutschlands sprechen kann?

Muss der Judenmord eigenhändig vollzogen werden, bevor Verantwortung da ist?

hier noch ein interessanter Artikel zur Thematik:

„Zur Ausstellung »Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme« – Vom Weißwaschen deutscher »Machteliten« und vom Anschwärzen ihrer Kritiker“:

https://www.nachdenkseiten.de/?p=20768

OWL-Baron
10 Jahre zuvor

#4 Der Wahlverlust von 10% bezieht sich auf die Anzahl der NS-Stimmen, der Rückgang betrug auf alle Stimmen bezogen um die 4%.
„Hitlers Weg“ ist von einem geschrieben worden, der in jener unseligen Reichstagssitzung für das Ermächtigungsgesetz gestimmt hat.
Letztlich aber haben die Nazis die Macht nicht ergriffen, sondern man hat ihnen die Hintertür zu eben jener Macht geöffnet. Das ist die große Tragik und die Dummheit jener Leute, die davon sprachen, „man habe sich ihn engagiert“, oder werde „ihn in die Ecke drängen, bis er quietscht“. „Gequietscht“ haben dann andere.
Nicht zu vergessen: die Nazis haben bezahlten Urlaub eingeführt, zwar nur eine Woche, aber immerhin, Weihnachtsgeld, einen weitgehenden Schutz vor Wohnungskündigungen, billige Urlaubsreisen in deutsche Lande. Für einige sogar Kreuzfahrten ins Mittelmeer oder ans Nordkap .Die Einführung des 1.Mai als Feiertag- ein genialer Propagandacoup.Die haben schon gewusst, wie man einen gro0en Teil der Bevölkerung ruhigstellt oder für sich einnimmt.
Und etwa 80% der Lehrer waren Pgs. In den Schulen wurde ein wesentlicher Teil der Grundlagen der NS-Herrschaft geschaffen, schon vor dem 30. Jänner 33.

OWL-Baron
10 Jahre zuvor

Wichtig für den Erfolg der Nazis war auch die „Sprengung der Ketten von Versailles.“
Dieser Vertrag wurde in D. von allen politischen Kräften, einschließlich der Kommunisten, abgelehnt. Auch die Remilitarisierung des Rheinlandes 36 wurde mit große Zustimmung aufgenommen.
Als 35 vertragsgemäß im Saarland über den weiteren Status des Saargebietes abgestimmt wurde, entschieden sich rund 90% in einer weitgehenden freien Wahl für die „Heimkehr ins Reich“, obwohl SPD, KPD u.a. mit Blick auf den politischen Terror im Reich dagegen agitierten. In den 50ern votierten nur etwas mehr als 60% der Saarländer bei einer ähnlichen Abstimmung für den Beitritt zur BRD, der dann bis 59 schrittweise vollzogen wurde. Gegen den Willen Adenauers und der saarländischen CDU, die für die Beibehaltung des sog. Saarstatuts warben.

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

Lichte

Wie wäre es wenn wir von der Verantwortung eines Nazi-Regimes sprechen? Warum muss immer kollektiv JEDER und ALLES gerichtet werden?

Dass genau ist der Fehler unserer Erinnerungskultur. Eine kollektive Verurteilung ALLER Deutschen.

Das ist und wahr falsch. Die Mehrheit der Menschen jagte keine Juden und wollte keinen Krieg.

Viele Nachkommen überbieten sich mit Schuldsprüchen über die Verstorbenen. Je mehr einer schreit dass alle schuldig waren, desto „besser“ geht er angeblich mit dem Andenken um.

Um die Geschichte besser zu verstehen, wäre es intelligenter sie nicht mehr durch die Augen von Goebbels Kameraleuten und Fotografen zu sehen. Vielleicht mal als ein „Herr Müller von nebenan“ der zu den 67% der deutschen Wahlberechtigten gehörte, die nicht die NSDAP Nov. 1932 wählten.

Und dann vielleicht mal schauen wie es ist, wenn nach der Ernennung A.H., 2 Tage später schon die erste Einschränkungen der Freiheit kommen, dann die Reichsbrandverordnung und dann am Ende das Ermächtigungsgesetz. Dazwischen die ersten zigtausenden von Verhaftungen, Folterungen, Morde und wilden Kzs. Ach so, die SA wurde ja in dieser Zeit auch zur Hilfspolizei ernannt.

und dann schauen wir mal was ein „Herr Müller von neben an“, der zu den 67% Nichtwählern der NSDAP gehörte, denn so machen würde …

… heute natürlich würde jeder Müller sich mit lautem Geschrei auf A.H. und seine SA stürzen und an vorderster Front die Flagge der Freiheit tragen.

Wenn wir heute die Geschichte gerechter anschauen dann bedeutet dass nicht das die Verbrecher frei gesprochen werden. Oder dass alles schön geredet wird.

Es bedeutet nur das die Unschuldigen wieder gerecht behandelt werden.

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

@OWL Baron

Haben Sie „Hitlers Weg“ von Theodor Heuss gelesen?

Wenn Nein, machen Sie es bitte. Es ist mühsam, einige Namen müssen nach geschlagen werden, die Fraktur-schrift ist auch nicht einfach zu lesen, aber es hat einen ungeheuren Aha-Effekt.

Andreas Lichte
10 Jahre zuvor

@ Andreas Irmer #10

Sie schreiben: „Wie wäre es wenn wir von der Verantwortung eines Nazi-Regimes sprechen?“

Wer war denn das „Nazi-Regime“?

Am Ende kommen wir doch da an:

„Ich bin es nicht gewesen, Adolf Hitler ist es gewesen.“

Von den Anthroposophen ist es auch „keiner gewesen“ – in KZs biologisch-dynamische Plantagen anlegen, mit der SS zusammenarbeiten, aber im Widerstand gewesen sein wollen:

„Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’“

https://www.ruhrbarone.de/anthroposophie-und-nationalsozialismus-die-waldorfschulen-erziehen-zur-volksgemeinschaft

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

Sorry Leute, aber die Diskussion hier nimmt irgendwie recht bizarre Züge an. Da erinnert Robin Patzwald an die Hinrichtung der Münchener Studenten um Sophie und Hans Scholl und in der Diskussion hier fetzt man sich um die „echte Mehrheit der Deutschen“ und eine mögliche „Fehlentwicklung… der deutschen Erinnerungskultur“.

Ist es so schwer, einfach mal für einen Moment inne zu halten, sich die außerordentlichen Leistung dieser Gruppe ins Bewusstsein zu rufen und ihrem furchtbaren und ungerechten Tod in Würde zu Gedenken? In eurer Diskussion (@Andreas&Andreas) spielt die Weiße Rose eigentlich keine Rolle mehr. Leider.

Andreas Lichte
10 Jahre zuvor

@ der, der auszog #13

ich „halte garantiert nicht einfach mal einen moment inne“, wenn hier jemand geschichts-revisionismus betreibt (frag dich mal, wie „die weiße rose“ das fände)

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

Lichte

Die Mehrheit der Deutschen war es auch nicht. Alles andere ist nur die Geschichte der Kollektivschuld die einfach nur unwahr ist.

So schwer es für viele ist, eine Kollektivschuld gibt es nicht. Die Mehrheit der Deutschen waren weder Kriegstreiber noch Judenmörder.

Es ist leider nur so dass „unsere Erinnerungskultur“ nur eine kollektive Schuldkultur ist, die alle in einen Topf schmeißt. Heute sind es vor allem die Millionen von Vergangenheitsrichtern die nur einen Schuldspruch für alle kennen:

Schuldig.

Das ist leider falsch.

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

@der, der auszog

Sie haben ja nicht einmal die Zivilcourage unter Ihrem Klarnamen aufzutreten. Gerade das Andenken an Sophie Scholl zwingt einem dazu gegen den Mainstream einer falschen kollektiven Verurteilungskultur zu schreiben.

Klicken Sie auf meinem Namen und Sie können mich finden und erkennen. Was ist mit Ihnen?

Andreas Irmer
10 Jahre zuvor

Lichte

Ist die Verneinung einer Kollektivschuld schon „Geschichts-Revisionismus“?

OWL-Baron
10 Jahre zuvor

Das wirklich tragische an dem Kreis um die Geschwister Scholl ist doch, dass sie letztlich wirkungslos geblieben sind. Ein ähnliches Schicksal wie es in Falladas JEDER STIRBT FÜR SICH ALLEIN beschrieben ist. Dies ändert nichts an der Hochschätzung, die diese Menschen verdient haben. Und dass es wichtig ist, an sie zu erinnern. Ihre Bedeutung haben sie nicht durch die Wirksamkeit oder Wirkungslosigkeit ihres Tun gewonnen, sondern dass sie es, wie es später einer der 20.Juliverschwörer ausdrückte, gewagt und getan haben.
#11 Nö, hab ich nicht. Ich bezweifele allerdings, dass Papa Heuss Erkenntnisse und Namen liefert, die in der wissenschaftlichen Aufarbeitung bislang übersehen worden sind. Eigentlich ist er mir da auch bislang kaum als Fußnote begegnet, was nicht für die Bedeutsamkeit seines Buches spricht.

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Unter -2-habe ich Robin Patzwald für das Erinnern gedankt.

Die folgende Diskussion trägt -mehrheitlich- nach meinem Empfinden „so oder so“ dazu bei, daß die Geschwister Scholl und das Erinnern an sie zur Nebensächlichkeit geraten. Und das stimmt mich „so oder so“ sehr nachdenklich und betrübt mich zutiefst.

der, der auszog
der, der auszog
10 Jahre zuvor

Irmer

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die 24 Stunden mit einem Namenschild am Revers durch die Weltgeschichte laufen. Ich habe dafür meine Gründe, Sie können das für sich gerne anders handhaben. Davon abgesehen habe ich bislang jedem Diskutanten, der mich hier bei den Ruhrbaronen höflich nach meinem Namen gefragt hat, diesen auch genannt. Wenn Sie mir allerdings lediglich aus der Tatsache heraus, dass ich mich nicht gleich vor jedem Menschen outen möchte, mangelnde Zivilcourage unterstellen, dann lässt das für mich die oben erwähnte Höflichkeit, auf die ich bei Diskussionen sehr viel Wert lege, vermissen.
Auf Ihren Namen werde ich übrigens nicht klicken, denn mir reicht das, was Sie hier bislang von sich gegeben haben, um mich nicht weiter mit Ihnen auseiandersetzen zu wollen.

Lichte

Du hast ja recht…

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Die Nazis haben die Weiße Rose und die Geschwister Scholl nicht gemocht und haben sie getötet. Auch heute noch werden die Geschwister Scholl von den jetzigen Nazis nicht gemocht. Allein das könnte schon ein Grund sein, sie zu ehren.
Wenn wir aber, aus welchem Grund auch immer, zu der Aussage kommen, daß für solche Leute ein Gedenken nicht richtig ist, frage ich mich im analogen Sinne von Lichte, wo wir dann am Ende ankommen werden, wenn wir so verfahren.
Es ist nämlich nicht unproblematisch zu fragen wo wir am Ende akommen, weil diese Frage zwangsläufig immer suggestiv ist.

Murphy42
Murphy42
10 Jahre zuvor

Lieber Andreas Irmer, ich bin peinlich berührt, dass deinen Gedankengänge sich offenbar so wenig in logischen Bahnen bewegen können. Eigentlich wollte ich mit meiner Nachfrage nur herausbekommen, wie du das Verhältnis vom Gedenken an Widerstandskämpferinnen und der Vielzahl an Mitläufern und Mitmachenden in der deutschen Bevölkerung siehst. Ich hatte den Eindruck, dein Kommentar zielte darauf ab, das Erinnern an die Wenigen, die Widerstand geleistet haben zu instrumentalisieren, um damit die Vielen die mitgemacht haben vergessen zu lassen. Nun muss ich feststellen, dass es noch schlimmer ist. Du diskreditierst Erinnerungskultur als „Schuldkultur“ und fasselst ununterbrochen etwas von Kollektivschuld. Spätestens an dieser Stelle muss ich dir eine gewisse Umnachtung deiner Gedanken attestieren. Vielleicht solltest du auch einfach mal modernere Bücher lesen. An Autoren würde ich dir z.B. Wolfgang Benz oder Harald Welzer empfehlen. Dort könntest du dann etwas lesen (UND LERNEN) über die Masse der Mitlaufenden, der kleinen Rädchen, die das System am Laufen halten. Verrohte Soldaten, NS-Ideologiefeste LehrerInnen usw. usf. Gerade weil es soviele sind, die mitgemacht haben, die verpetzt haben (der Hausmeister) und Verfolgung unterstütz haben, ist es so wichtig der Widerstandskämpfer zu gedenken. Und weil so viele mitgemacht haben, das Regime gestützt haben und die Ideologie geteilt haben, ist es so wichtig heraus zu bekommen, wie das funktioniert. Wieso Menschen verrohen und wieso eine Zivilisation den industriellen Massenmord organisiert? Das nennt sich ein verantwortungsvoller Umgang mit der (eigenen) Geschichte. Wozu auch und besonders das Erinnern an die Opfer gehört.
Wenn nun in deinen Gehirnwindungen aus diesem verantwortungsvoillen Umgang mit der Geschichte eine Kollektivschuld und ähnlicher Blödsinn wird, dann muss dir widersproichen werden, allein schon um die WiderstandskämpferInnen zu ehren, die solchen Unsinn wahrlich nicht verdient haben.

OWL-Baron
10 Jahre zuvor

#11 gibt es auch als Neuauflage, in „Frakturschrift“ ist es ein Schätzchen.

discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

Die Geschwister Scholl waren der naive Teil eines in Deutschland zu wenig verbreitenden Unbehagens, der Ablehnung oder des Widerstandes gegen die Nazis. Aber wenn mann sich überlegt, wie viele Attentate auf Hitler geplant waren, sieht die Sache mit der Kollektivschuld auch schon wieder anders aus.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Attentate_auf_Adolf_Hitler

Trotzdem glaube ich nicht, daß der 8. Mai ein Tag der ‚Befreiung vom Faschismus‘ war. Sind denn die Nazis gleichsam wie UFOs über Deutschland hergefallen? Der 8. Mai ist der Tag der endgültigen Zerschlagung des Nationalsozialismus – Gott oder wem auch immer sei Dank!

Viel zu viele haben mit mitgemacht. Und dafür, daß Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und viele andere eben nicht mitgemacht und dafür mit ihren jungen Leben bezahlt haben, gebührt ihnen unser aller höchster Respekt! Und jedes Denkmal steht richtig! Neben zu wenigen anderen.

discipulussenecae
discipulussenecae
10 Jahre zuvor

Und @Robin Patzwaldt: danke für diesen Artikel!

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