Weisse Wölfe – Ausstellungseröffnung in Dortmund

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Wir möchten Euch einladen zur Vernissage am Mittwoch, 15. April zum Comic „WEISSE WÖLFE“ in das Schauspielhaus Dortmund (Foyer). Die Ruhrbarone sind Sponsoren der Vernisage.

Die Stadt Dortmund tief im Ruhrgebiet hat eine der vitalsten Neonazi-Szenen Deutschlands. Die Gewalttäter haben hier Familien aus ihren Häusern vertrieben. Sie haben im Laufe der Jahre mehrere Menschen umgebracht. Und heute ziehen sie mit Fackeln vor Flüchtlingsheime und schicken Journalisten Todesanzeigen. Dasgemeinnützige Recherchebüro CORRECT!V ist ihren Spuren gefolgt.

Im Jahr 2000 erschoss ein 31-jähriger Neonazi bei einer Verkehrskontrolle drei Polizisten in Dortmund. Nicht weit entfernt wurde der Mörder kurze Zeit später tot aufgefunden. In der rechtsradikalen Szene Dortmunds tauchten anschließend Flugblätter auf. Darauf stand: „3:1 für Deutschland.“

Ende März 2006 gab es einen Brandanschlag auf ein türkisches Bildungszentrum. Der Anschlag wurde nie aufgeklärt. Das Zentrum stand auf der Anschlagsliste des NSU, die Jahre später in den Trümmern der Zwickauer Wohnung des rechtsradikalen Terrortrios Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, gefunden wurde. Das Zentrum hatten die Terroristen des „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) mit einem Stern markiert.

Wenige Tage nach dem Anschlag auf das Bildungszentrum überfielen Neonazis eine Demonstration, auf der an den Punker Thomas “Schmuddel” Schulz erinnert wurde. Thomas Schulz war von einem Neonazi in der Dortmunder S-Bahn erstochen worden.

Am 4. April 2006 dann ermordeten die NSU-Täter Mundlos und Böhnhardt den Kioskbesitzer Mehmet Kubasik in der Nähe eines bekannten Dortmunder Neonazi-Treffpunktes. Ein mit den Ermittlungen betrauter Verfassungsschützer wertete die Tat als Versuch des NSU, ein Terrorfanal in der Dortmunder Neonazi-Szene zu setzen.

David Schraven, Chefredakteur von CORRECT!V und Ruhrbarone Mitgründer, hat sich gefragt, für wen sollte dieses Fanal sein. Warum fahren Nazis aus Thüringen nach Dortmund um einen Türken zu töten.

Die Suche nach einer Antwort auf diese Frage hat Jahre gedauert. Heute ist David sicher, es gibt viele Gruppen wie den NSU. Vielleicht nicht so tödlich. Aber genauso zur Gewalt bereit.

In der grafischen Reportage „Weisse Wölfe“ zeichnet er gemeinsam mit Jan Feindt ihren Weg nach. Sie folgen einem Jugendlichen, der immer tiefer in eine Welt aus Hass und Rassenwahn abtaucht.

Aus der Reportage hat CORRECT!V eine Ausstellung gemacht, die ab dem 15. April für gut zwei Monate im Foyer des Schauspielhaus Dortmund gezeigt wird. Wir Ruhrbarone haben dabei geholfen, diese Ausstellung zu ermöglichen.

Wir möchten euch deshalb alle einladen zur Austellungseröffnung. Es geht um 18:00 Uhr los mit einer Einführung von Friedrich Küppersbusch, der sich als alter Dortmunder gut mit den Dortmunder Zuständen auskennt. Danach wird ein wenig diskutiert und dann gibt es Getränke bis etwa 19:30 Uhr.

Alle Besucher der Ausstellung bekommen übrigens an der Abendkasse vergünstigten Eintritt (11 € statt 15 €) für das Stück „Elektra“, das an dem Abend (15.4.) ab 19:30 Uhr aufgeführt wird.

Hier die Info zum Stück: http://www.theaterdo.de/detail/event/15183/#prettyPhoto

Wer die grafische Reportage online lesen will, kann hier klicken.

Wer die grafische Reportage lieber als Buch kaufen will, kann hier klicken.

AUF EINEN BLICK

Die Veranstaltung: Am 15. April um 18 Uhr im Schauspielhaus Dortmund (Foyer) Theaterkarree 1-3, ehem. Kuhstraße 12 in 44137 Dortmund
Der Inhalt: Wir machen eine Ausstellung zu rechtsradikalen Terrorgruppen in Deutschland in unserer Redaktion: so eine Art begehbare Reportage
Anmeldung: events@correctiv.org Stichwort “Weisse Wölfe”
Kosten: Keine

Die Durchführung der Veranstaltung ist teuer. Wer sich an den Gesamtkosten von etwa 5000 Euro beteiligen will, kann das gerne tun. Spenden sind willkommen. Einfach hier klicken. Das gemeinnützige Recherchebüro CORRECT!V kann Spendenbescheinigungen ausstellen.

 

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