Wen deutsche Politiker zu kritisieren wagen!

Gerhard Schröder Foto: Olaf Kosinsky Lizenz: CC BY-SA 3.0 de

Von unserer Gastautorin Anastasia Iosseliani

Geehrte Leserinnen und Leser,
Der heutige Text ist wieder mal ein Quickie, aber ein Guter! In verschiedenen Medien durfte
man lesen, dass der Altkanzler Gerhard Schröder, der sich besonders gut mit dem KGB-
Zwerg im Kreml versteht, den ukrainischen Botschafter in Deutschland, Andriy Melnik, in
einem Podcast als Zwerg betitelt hat.


Damit reiht sich Herr Schröder in eine unrühmliche Reihe deutscher Politikern ein, die für demokratisch regierte Staaten und deren Vertreter und Repräsentanten nur Hohn, Spott und Schelte aufbringen können, gegenüber Despoten wie Putin und Khameini, ja selbst bei Lukaschenko in Belarus allerdings kuschen. Man erinnere sich nur an Steinmeiers Besuch zur Einweihe des Mahnmals im ehemaligen KZ Maly Trostinez in Belarus, bei dem er den Kolchose Diktator Lukaschenko mit keinem Wort kritisierte, währenddessen deutsche Politiker bei Reisen nach Israel, selbst wenn ein Besuch in Yad Vashem auf dem Programm steht, sich nicht mit Kritik an Israel zurückhalten.

Diese Attitüde deutscher Politikern ist leider keine Seltenheit und somit ist das Verhalten von Altkanzler Schröder alles andere als überraschend für mich. Aber es zeigt die Heuchlei dieser Menschen. Denn ich habe noch nie gehört, dass Gerhard Schröder den KGB-Zwerg Wladimir Putin als Zwerg bezeichnet hat, dabei ist Putin alles andere als gross.

Und bevor man mich kritisiert, weil ich Despoten und Autokraten wie den Teekessel-Diktator vom Bosporus, Recep Tayyip Erdogan, den Kolchose-Diktator Alexander Lukaschenko und den KGB-Zwerg im Kreml, Vladimir Putin, mit umrühmlichen Beinamen betitle: Ich tue das, weil es sich bei diesen Subjekten um Potentanten mit Foltergefängnisen handelt, die Oppositionelle und Journalisten aufgrund von kruder Anschuldigungen wegsperren und teilweise ermorden und sich mit aller Macht an eben diese klammern, um nicht nicht zu enden, wie ein Ghaddafi, der einen Jihad gegen die Schweiz erklärt hat, oder ein Saddam Hussein. Diese Potentanten haben Hohn und Spott verdient und kriegen ihn nicht oft genug ab.

Aber im Gegensatz zu Bürgerrechtlern und Journalisten, die in Diktaturen leben müssen, riskieren Menschen in freien Staaten nichts, wenn sie sich gegen Despoten stellen und diese lächerlich machen. Es geht mir deshalb nicht in den Kopf, warum man als deutscher Politiker, als deutscher Altkanzler, ausgerechnet den Repräsentanten eines demokratischen Staates so tituliert und sich so gebiert wie Autokraten in wilhelminischer Zeit. Meiner Meinung nach muss diese deutsche Unsitte aufhören, und zwar möglichst sofort.

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thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

Ich habe damals noch als Mitglied der SPD, H.Schmidt harsch kritisiert. Im Vergleich zu Schröder erscheint er im Nachhinein wie eine Lichtgestalt. Schröder ein Spezialdemokrat der ungesündesten Art, ist weiß Gott politisch-moralisch völlig verwahrlost. Wes Rubel ich nehm….

MARTIN MAHADEVAN
MARTIN MAHADEVAN
4 Jahre zuvor

Vollste Zustimmung in jeder Beziehung !!!!! Endlich mal die Wahrheit. Ist ja leider selten.
Gazprom Gerd ist eine der peinlichsten,
abstossensten Figuren überhaupt ! Was macht der
für Geld ? Alles ! Putins Pudel, der seinem Herrchen
die Stiefel leckt. Gerade läuft ja eine grosse
PR Kampagne in einschlägigen Postillen für ihn.
Der total supernette Gerd beim Kochen, fotografiert
von seiner stolzen 5. Ehefrau. Gazprom Gerd
hat jetzt auch einen Podcast ! Den müssen wir
alle sehen ! Gazprom Gerd fordert das
Ende der Russland-Sanktionen. Sofort !
Wer finanziert das wohl ?
Eine SPDler, der stolz und treu einem
Kriegsverbrecher dient. Ja, das lohnt sich !

Angelika
Angelika
4 Jahre zuvor

"…Potentanten…"

Witzig gemeint?

GMS
GMS
4 Jahre zuvor

Schröder handelt nun mal nach dem Motto "Wess' Brot ich ess, dess' Lied ich sing."

Das einzige was mich wundert ist diesem Ex-Kanzler noch so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
4 Jahre zuvor

@4
Ja das zeigt wie mächtig die Seilschaften sind, die unterstützt haben und noch immer unterstützen.
Der Mann hat nichts, aber auch gar Nichts mehr sinnvolles zu sagen, und ist eindeutig kein Demokrat.
Seine Aussagen sind geprägt von Eitelkeit und unangebrachten Lobbyismus für Russland.
Seine Reformen konnten den gordischen Knoten der deutschen Wirtschaftsprobleme nur mittelfristig und auf dem Rücken seiner primären Klientel lösen und haben uns ohne Ausnahme längst wieder eingeholt. Die Hälfte der schweren ökonomischen Probleme heute geht auf seine letztlich nicht nachhaltige Politik zurück.

denkmalnach
denkmalnach
4 Jahre zuvor

Kleine Frage:

Aber wissen Sie zufällig, welche Moschee am IDAHOT, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, die Regenbogenflagge zeigte?

thomas weigle
thomas weigle
4 Jahre zuvor

#5 Die wirtschaftlichen Probleme gehen auf den Kapitalismus zurück, nicht auf Schröder. Auch wenn er der Liebling der Bosse war,ändert das nichts dran, dass es der K. ist, der die Schwierigkeiten verursacht, so dass die Politik letztlich immer nur Löcher stopfen kann, aber dabei immer wieder gezwungen ist neue Löcher aufzutun.

Berthold Grabe
Berthold Grabe
4 Jahre zuvor

@7
der Kapitalismus hat seine Mechanismen, Schröders Reformen haben diese Mechanismen in einer Weise bedient, die vorherbewusst verboten war bzw. durch bestimmte Gesetze nicht möglich und das aus gutem Grunde.
Die Beseitigung dieser rechtlichen Hindernisse hat deshalb nicht nur ein Konjunkturfeuerwerk erzeugt auf nicht substantieller Basis sondern mittelfristig auch die zu erwartenden Folgen gehabt.
Die Niedirg- und Nullzinspolitik geht direkt auf seine Bilanztricks zurück, die eine letztlich ungedeckte Neuverschuldung ermöglichte.
Schröder hat das Problem nicht nachhaltig gelöst, möglich, das er nicht in der Lage war echte Reformen durchzuführen, weil dafür der Lobbywiderstand zu groß war.
Aber damit hat er automatisch letztlich nur Zeit gewonnen im Hinblick auf die damaligen Probleme und bezogen auf die Gesellschaft eine beispiellose Spaltung und Vertrauensverlust erzeugt.
Er ist dem eigentliche Problem nur ausgewichen. Etwas, was schon beider Kohl´schen Wende durch die Blockadepolitik verhindert wurde.
Schröder dürfte bezogen auf die Masse der Deutschen der größte Vermögensvernichter aller Zeiten gerade mit Einbezug der gesetzlichen Rente in Deutschland sein.

Ruhr Reisen
Ruhr Reisen
4 Jahre zuvor

Jedes Wort in der Öffentlichkeit über diesen eitlen Fatzke ist ein Wort zuviel und verhindert, ihn einfach zu ignorieren.

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